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Pflege rein mineralisch

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Beitrag  CO2 Mi 15 Feb 2023, 15:50

Bedenkenswert ist natürlich auch, was Kaktuspeter1 einmal bezüglich seiner Freilandanlage schrieb (hier):

"Ich habe auch festgestellt, dass bei Pflanzen in grobem, reinem mineralischen Substrat oft die Wurzeln eingehen und dies dann zum langsamen absterben der Pflanze führt. Mein Substrat hat deshalb mindestes 30 - 40 % Pflanzenerde Anteil vom Discounter sowie je nach Verfügbarkeit Split, Sand, Kies, Lavakies, Ziegelsplit. So genau nehme ich das nicht. Deshalb ist dann auch der Regenschutz nötig da es nicht so schnell abtrocknet wie grobes rein mineralisches Substrat."
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Beitrag  CO2 Mi 15 Feb 2023, 15:54

Und Kaktuspeter1 hier:

"In rein mineralischem Substrat habe ich seit 2 Jahren die Sclero- und Pediokakteen. Das scheint so zu passen, da auch diese gut wachsen. Die meisten sind tiefgepfropft auf Echinocereen. Man sieht die Unterlage nicht mehr."
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Beitrag  Cristatahunter Mi 15 Feb 2023, 22:37

Ich habe eine Doku zum Thema gesehen. Darin wurde erklärt wie viel es braucht das aus einer erkalteten Lava ein Substrat entsteht das von den Pflanzen genutzt werden kann. Es braucht viel Zeit, eine fortschreitende Verwitterung und ein Zusammenspiel aus Flechten, Bakterien und Pilzen. Bis dann aus Stein ein nutzbares Medium entsteht auf dem dann die ersten primitiven Pflanzen leben können die dann durch ihren Laubabwurf und die Durchsetzung mit Wurzeln allmählich ein Terrain erschaffen das es auch höheren Pflanzen erlaubt Fuss zu fassen. Es braucht mindestens 30 Jahre bis es soweit ist. Bei rein mineralischen Substraten braucht es auch Microlebewesen die die Mineralien aufspalten und den Pflanzen nutzbar machen. Hilfreich sind dabei saures Wasser.
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Beitrag  Elisonne Do 16 Feb 2023, 09:19

Hallöle,

wo ich das hier so lese, kam mir ein Gedanke: Hat jemand eigendlich schon mal versucht Flechten und Moose von Steinen abzukratzen und die unter das Substrat zu mischen? Könnte das sinnvoll sein?

LG Eli
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Beitrag  Nimrod Do 16 Feb 2023, 11:05

Flechten spielen eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen. Viele Arten wachsen wie unsere Kakteen extrem langsam. Bei den Kakteen käme wohl hier hoffentlich auch niemand auf die Idee sie im Habitat aus dem Boden zu reißen, um sie zerkleinert unters Substrat zu mischen. Es gibt andere Möglichkeiten unsere Substrate und Erden mit nützlichen Organismen zu impfen.
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Beitrag  CO2 Do 16 Feb 2023, 14:45

Cristatahunter schrieb:Es braucht viel Zeit, eine fortschreitende Verwitterung und ein Zusammenspiel aus Flechten, Bakterien und Pilzen. [...] Bei rein mineralischen Substraten braucht es auch Microlebewesen die die Mineralien aufspalten und den Pflanzen nutzbar machen. Hilfreich sind dabei saures Wasser.

Ich schätze, dass dies der Grund ist, warum in "Stone Eaters" das Gießen mit Regenwasser vorausgesetzt wird. Über das Regenwasser können vielleicht geeignete Mikroorganismen eingeschleust werden, insofern sie im Substrat fehlen. Nach dem Artikel soll sich der Kaktus aber relativ schnell schon vom Gestein ernähren können. Aber ich bin kein Biologe.

Ich bin jedenfalls gespannt, was ich nach zwei, drei Jahren berichten kann.

Elisonne schrieb:Hat jemand eigendlich schon mal versucht Flechten und Moose von Steinen abzukratzen und die unter das Substrat zu mischen? Könnte das sinnvoll sein?

Das wäre bei den geeigneten Pflanzen allein schon aus ästhetischen Gründen schön. Aber ich weiß nicht, ob man Flechten einfach so abkratzen und sie am Leben erhalten kann (sind Flechten geschützt?). Das Moos müsste den Jahreszyklus des Kaktus mitmachen. Da passt sicher nicht irgendein Moos aus der Umgebung (ich gebe es zu: ich habe es schon probiert Laughing ).

Wenn Pflanzen längere Zeit draußen stehen und dauerhaft etwas feucht sind, siedeln sich Moose teilweise auch von ganz alleine an.

Viele Grüße,
Jens
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Beitrag  Nimrod Do 16 Feb 2023, 15:32

CO2 schrieb:[quote=[...] (sind Flechten geschützt?). ]
[/quote]

Einige stehen nach Naturschutzgesetz unter besonderem, manche sogar unter strengem Schutz. Etwa 5 % der heimischen Arten gelten noch als "häufig". Das hängt damit zusammen, dass ihre Lebensräume durch Kulturlandschaft und Urbanisierung zurückgehen. Diese Syombioseorganismen gehören mit zu den gefärdetsten Gruppen unserer Ökosysteme.

Viele sind eben nicht nur klassische Pionierpflanzen. Sie sind für das, was Stefan paar Posts über mir schreibt mitverantwortlich: Vorbesiedlung und Vorbereitung der Böden für höhere Pflanzen und auch Lebensraum für Insekten usw. 

Bevor also Flechten abgekratzt werden, kratzt man, bisschen vom Gestein ringsum ab, wenn das unbedingt sein muss. Very Happy 
Dort siedeln dieselben Mikroben.
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Beitrag  Nimrod Do 16 Feb 2023, 15:34

Das mit der Formatierung am Handy übe ich nochmal, versprochen! Very Happy
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Beitrag  Gast Do 16 Feb 2023, 15:55

Seit ich weiß, wie höllisch langsam Flechten wachsen und wie wahnsinnig sensibel die allermeisten gegenüber Luftverschmutzung sind, hab ich einen Heidenrespekt vor diesen Überlebenskünstlern.
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Beitrag  Elisonne Do 16 Feb 2023, 16:35

Ups, da habe ich ja was los getreten. Neutral Ich habe nur deshalb gefragt, weil ich viele Flechten hier im Garten habe, auf dem Gehpflaster, auf dem Dach und alle anderen festen Flächen. Das soll ja nicht heißen, dass sie der Natur entrissen werden sollen. War ja nur ein Gedanke. Rolling Eyes

LG Eli
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