Pflege rein mineralisch
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Re: Pflege rein mineralisch
vielleicht nicht unerwähnt sollte dringen beachtet werden- rein mineralisch ist gut, solange genügend Feinanteile mit verwendet werden, die nicht verkleben. Das ist in erster Linie als Puffer für Feuchtigkeit. Bei fehlendem Feinanteil trocknen die Töpfe zu schnell aus und ein Übersalzen des Substrates ist eher möglich, weil der Pflanze gar nicht die Möglichkeit gegeben wird, genügend Zeit zur Wasser-/Nährstoffe aufzunehmen. Fatal auch oft der Irrglaube, Kakteen benötigen keinen Dünger. Ich kenne viele Berichte, besonders aus dem mexikanisch-amerikanischen Gebieten, wo der Boden aber so richtig hohe Salz (Dünger)-Konzentrationen aufweist, wo einem schwindlig werden kann. Das wird in Kultur oft komplett ausgeblendet. Es ist kein Vergleich einen Kaktus am Standort 1m³ Wurzelraum zur Verfügung zu stellen, oder in Kultur oft über viele Jahre in einen Minitopf zu pfärchen und dann zu erwarten, er wäre darin glücklich- besonders dann auch noch, ihn mit Wasserentzug und Düngegeiz zu quälen. Ich denke, es gehört ein reales Verständnis für das Wachstum/Anforderungen eines Kaktus. Dazu gehört für mich auch die Kunst, ihm das in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, sowohl ihn nicht verhungern zu lassen und auch nicht zu mästen. Und wer meine Kakteen kennt, weiß, dass beides zutrifft. Ich habe auch sog. schwierige Sorten hier, wie Echinomasten, die vorzüglich sowohl in meinem speziell rein mineralisch gemischten Substrat (mit genügend Feinanteilen) als auch meinem Gieß-/Düngemodus prächtig gedeihen-und alle überreich blühen......
Gast- Gast
Re: Pflege rein mineralisch
Ich habe ganz gut Erfahrungen mit eben nicht rein mineralischer Erde gemacht. Ein grosser Anteil ist schon mineralisch aber je nach Art kommen noch organische Erde dazu. So trocknet die Erde nicht zu schnell aus und Düngergaben werden gut aufgenommen und gepuffert.
Cristatahunter- Kakteenfreund
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Re: Pflege rein mineralisch
Wäre da als organischer Anteil Kokohum geeignet? Das Zeug finde ich sehr praktisch gegenüber "normaler" Erde, weil es völlig austrocknen kann und dann trotzdem unproblematisch Wasser aufnimmt. Was ja bei Kompost- oder handelsüblicher Blumenerde schon problematisch ist, einmal ausgetrocknet braucht die ewig, ehe sie wieder Wasser aufnimmt.
romily- Kakteenfreund
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Re: Pflege rein mineralisch
Moin Katrin
Kokohum funktioniert bei mir schon seit Jahren gut.
Ich mische das Zeug noch mit Holzkohlegrus.
Manche Kakteen, wie z.B. Oroyas, kommen ohne organischen
Anteil nicht, oder nur schlecht zum Blühen und wachsen schlecht.
Grüße
Ralf
Kokohum funktioniert bei mir schon seit Jahren gut.
Ich mische das Zeug noch mit Holzkohlegrus.
Manche Kakteen, wie z.B. Oroyas, kommen ohne organischen
Anteil nicht, oder nur schlecht zum Blühen und wachsen schlecht.
Grüße
Ralf
RalfS- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3223
Re: Pflege rein mineralisch
tephrofan schrieb:vielleicht nicht unerwähnt sollte dringen beachtet werden- rein mineralisch ist gut, solange genügend Feinanteile mit verwendet werden, die nicht verkleben. Das ist in erster Linie als Puffer für Feuchtigkeit. Bei fehlendem Feinanteil trocknen die Töpfe zu schnell aus und ein Übersalzen des Substrates ist eher möglich, weil der Pflanze gar nicht die Möglichkeit gegeben wird, genügend Zeit zur Wasser-/Nährstoffe aufzunehmen. Fatal auch oft der Irrglaube, Kakteen benötigen keinen Dünger. Ich kenne viele Berichte, besonders aus dem mexikanisch-amerikanischen Gebieten, wo der Boden aber so richtig hohe Salz (Dünger)-Konzentrationen aufweist, wo einem schwindlig werden kann. Das wird in Kultur oft komplett ausgeblendet. Es ist kein Vergleich einen Kaktus am Standort 1m³ Wurzelraum zur Verfügung zu stellen, oder in Kultur oft über viele Jahre in einen Minitopf zu pfärchen und dann zu erwarten, er wäre darin glücklich- besonders dann auch noch, ihn mit Wasserentzug und Düngegeiz zu quälen. Ich denke, es gehört ein reales Verständnis für das Wachstum/Anforderungen eines Kaktus. Dazu gehört für mich auch die Kunst, ihm das in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, sowohl ihn nicht verhungern zu lassen und auch nicht zu mästen. Und wer meine Kakteen kennt, weiß, dass beides zutrifft. Ich habe auch sog. schwierige Sorten hier, wie Echinomasten, die vorzüglich sowohl in meinem speziell rein mineralisch gemischten Substrat (mit genügend Feinanteilen) als auch meinem Gieß-/Düngemodus prächtig gedeihen-und alle überreich blühen......
Was genau meinst du mit genügend Feinanteilen? Lehm usw.?
Gruß Uwe
Stachelforum- Kakteenfreund
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Re: Pflege rein mineralisch
ich hab als Feinanteile (Staubanteile für Puffer) Blähtonsand und meinen gelben, eisenhaltigen sog. Wandkies, ein gelber, sehr Mineralreicher Sand
Gast- Gast
Re: Pflege rein mineralisch
Liebe Kakteenfreunde,
vor einiger Zeit habe ich die Sonderausgabe "The Stone Eaters" ("Xerophilia" 2013/1) angeschaut. Es ist etwas langatmig geschrieben, aber den Ansatz fand ich interessant und offenbar gibt es ja auch Kulturerfolge.
Die pdf gibt es frei herunterladbar auf der bekannten Seite cactuspro.
Kurz gesagt: es geht um die Kultur in einem geeigneten, d. h. für die Pflanze verwertbaren, rein mineralischen, gemischten Substrat plus einem ausreichend großen Pflanzbehälter plus Regenwasser (für den Stickstoff, nehme ich an).
Hat jemand damit Erfahrung gesammelt?
Da mich dieser Ansatz fasziniert, habe ich ein paar meiner frost- und winterharten Kakteen, die ohnehin umgetopft werden mussten, entsprechend eingesetzt. Eine Frühjahrsdüngung würde ich im kommenden Jahr allerdings schon vornehmen (da sich die Pflanzen ja umstellen müssen) und dann mal schauen, was sich über das Jahr ergibt.
Viele Grüße,
Jens
vor einiger Zeit habe ich die Sonderausgabe "The Stone Eaters" ("Xerophilia" 2013/1) angeschaut. Es ist etwas langatmig geschrieben, aber den Ansatz fand ich interessant und offenbar gibt es ja auch Kulturerfolge.
Die pdf gibt es frei herunterladbar auf der bekannten Seite cactuspro.
Kurz gesagt: es geht um die Kultur in einem geeigneten, d. h. für die Pflanze verwertbaren, rein mineralischen, gemischten Substrat plus einem ausreichend großen Pflanzbehälter plus Regenwasser (für den Stickstoff, nehme ich an).
Hat jemand damit Erfahrung gesammelt?
Da mich dieser Ansatz fasziniert, habe ich ein paar meiner frost- und winterharten Kakteen, die ohnehin umgetopft werden mussten, entsprechend eingesetzt. Eine Frühjahrsdüngung würde ich im kommenden Jahr allerdings schon vornehmen (da sich die Pflanzen ja umstellen müssen) und dann mal schauen, was sich über das Jahr ergibt.
Viele Grüße,
Jens
CO2- Organisator des Fotowettbewerb
- Anzahl der Beiträge : 677
Lieblings-Gattungen : Maihuenia, Maihueniopsis, Pediocactus, Escobaria
Re: Pflege rein mineralisch
Nach den ausufernden Reaktionen auf meinen letzten Post (nicht ) will ich noch kurz die Kernaussagen des Artikels "The Stone Eaters" zusammenfassen, damit man nicht unbedingt den etwas langen, leider in nicht so gutem Englisch verfassten Artikel lesen muss, um sich einen Überblick zu verschaffen.
- generell wird das Gießen mit Regenwasser vorausgesetzt; relativ große Töpfe werden angeraten; größere Steine (z. B. Sandstein-Platten aufrecht stehend) sind sinnvoll, weil sie das Wurzelwachstum fördern; letzteres kann man auch erreichen, indem man Pflanzen an den Topfrand pflanzt; in mineralischem Substrat gepflanzte und mit Regenwasser gewässerte müssen nur noch umgetopft werden, wenn der Topf zu klein wird (die Pflanzen ernähren sich ja vom Gestein); wenig Dünger kann im Frühjahr verwendet werden, aber dies sollte meist nicht nötig sein.
- die sechs "Gesetze"
1. man sollte immer mit einer mineralischen Mischung beginnen und organisches Material nur zufügen, wenn es unbedingt notwendig ist; Bakterien sind notwendig, um das Gestein für den Kaktus verfügbar zu machen [hierzu gibt es einen interessanten Artikel hier]
- manche Kakteen aus Waldgebieten usw. benötigen organisches Material; meist seien es bis 15%
2. die Substratmischung muss möglichst durchlässig sein
3. falls Unklarheit besteht, welche Substratmischung eine bestimmte Art benötigt, sollte man von einem mineralischen Standard ausgehen (abgesehen von Epiphyten und solchen Pflanzen, die organisches Material auf Standortfotos zeigen)
- wenn die Pflanze hungert, fügt man Humus hinzu
- wenn die Pflanze "schwillt", fügt man Kalkstein hinzu (nur nordamerikanische Kakteen)
4. es ist wichtig, sich Standortfotos genau anzusehen oder sogar auf in-situ-Erfahrungen zurückzugreifen
5. kein Kaktus braucht Kalkstein im Substrat; der Pfleger mag allerdings manchmal Kalkstein hinzufügen, um unnatürlichem Wuchs vorzubeugen, weil er als Wachstuminhibitor wirkt
6. "Die Balance einer Substratmischung wird erreicht durch die Anteile der mineralischen Hauptbestandteile - mit oder ohne Kalkstein - und der jeweiligen hinzugefügten organischen Zutaten, und zudem durch die Porosität des ganzen."
Die Auflistung der mineralischen Bestandteile, welche man nehmen solle und welche nicht, erspare ich mir. Da gibt es eine Liste in der pdf.
Viele Grüße,
Jens
- generell wird das Gießen mit Regenwasser vorausgesetzt; relativ große Töpfe werden angeraten; größere Steine (z. B. Sandstein-Platten aufrecht stehend) sind sinnvoll, weil sie das Wurzelwachstum fördern; letzteres kann man auch erreichen, indem man Pflanzen an den Topfrand pflanzt; in mineralischem Substrat gepflanzte und mit Regenwasser gewässerte müssen nur noch umgetopft werden, wenn der Topf zu klein wird (die Pflanzen ernähren sich ja vom Gestein); wenig Dünger kann im Frühjahr verwendet werden, aber dies sollte meist nicht nötig sein.
- die sechs "Gesetze"
1. man sollte immer mit einer mineralischen Mischung beginnen und organisches Material nur zufügen, wenn es unbedingt notwendig ist; Bakterien sind notwendig, um das Gestein für den Kaktus verfügbar zu machen [hierzu gibt es einen interessanten Artikel hier]
- manche Kakteen aus Waldgebieten usw. benötigen organisches Material; meist seien es bis 15%
2. die Substratmischung muss möglichst durchlässig sein
3. falls Unklarheit besteht, welche Substratmischung eine bestimmte Art benötigt, sollte man von einem mineralischen Standard ausgehen (abgesehen von Epiphyten und solchen Pflanzen, die organisches Material auf Standortfotos zeigen)
- wenn die Pflanze hungert, fügt man Humus hinzu
- wenn die Pflanze "schwillt", fügt man Kalkstein hinzu (nur nordamerikanische Kakteen)
4. es ist wichtig, sich Standortfotos genau anzusehen oder sogar auf in-situ-Erfahrungen zurückzugreifen
5. kein Kaktus braucht Kalkstein im Substrat; der Pfleger mag allerdings manchmal Kalkstein hinzufügen, um unnatürlichem Wuchs vorzubeugen, weil er als Wachstuminhibitor wirkt
6. "Die Balance einer Substratmischung wird erreicht durch die Anteile der mineralischen Hauptbestandteile - mit oder ohne Kalkstein - und der jeweiligen hinzugefügten organischen Zutaten, und zudem durch die Porosität des ganzen."
Die Auflistung der mineralischen Bestandteile, welche man nehmen solle und welche nicht, erspare ich mir. Da gibt es eine Liste in der pdf.
Viele Grüße,
Jens
CO2- Organisator des Fotowettbewerb
- Anzahl der Beiträge : 677
Lieblings-Gattungen : Maihuenia, Maihueniopsis, Pediocactus, Escobaria
Re: Pflege rein mineralisch
Hallo Jens.
Danke für deinen Beitrag.
Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Kakteen.
Bei meinem anderen Hobby Bonsai ist das Substratthema auch so ein heißes Eisen.
Da schwört auch jeder auf seinen Mix. Teilweise auch nur mineralisch.
Die Kakteen die ich bisher gekauft habe, habe ich in ein Kieselgur- Bims- Gemisch gepflanzt.
Teilweise rein mineralisch.
Einige noch mit etwas sterilisiertem organischem Material ( Erde, Cocos, etwas Tonpulver).
Ein Bekannter von mir pflanzt in Fertigmischung.
Die sah mir sehr erd- bzw.. torflastig aus.
Ich bin ja mal gespannt, wie es so läuft bei mir.
Zwei Fragen.
Was meinst du mit "wenn die Pflanze "schwillt", fügt man Kalkstein hinzu (nur nordamerikanische Kakteen)".
Hab ein paar nordamerikanische Escobaria und Echinocereus.
Mögen die Kalkstein bzw. was meinst du mit " schwillt".
Was bringt es, an den Topfrand zu pflanzen?
Vielen Dank - Daniel
Danke für deinen Beitrag.
Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Kakteen.
Bei meinem anderen Hobby Bonsai ist das Substratthema auch so ein heißes Eisen.
Da schwört auch jeder auf seinen Mix. Teilweise auch nur mineralisch.
Die Kakteen die ich bisher gekauft habe, habe ich in ein Kieselgur- Bims- Gemisch gepflanzt.
Teilweise rein mineralisch.
Einige noch mit etwas sterilisiertem organischem Material ( Erde, Cocos, etwas Tonpulver).
Ein Bekannter von mir pflanzt in Fertigmischung.
Die sah mir sehr erd- bzw.. torflastig aus.
Ich bin ja mal gespannt, wie es so läuft bei mir.
Zwei Fragen.
Was meinst du mit "wenn die Pflanze "schwillt", fügt man Kalkstein hinzu (nur nordamerikanische Kakteen)".
Hab ein paar nordamerikanische Escobaria und Echinocereus.
Mögen die Kalkstein bzw. was meinst du mit " schwillt".
Was bringt es, an den Topfrand zu pflanzen?
Vielen Dank - Daniel
De.Da.- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 548
Lieblings-Gattungen : Echinocereus, Lobivia, Coryphantha, Schlumbergera
Re: Pflege rein mineralisch
Der Artikel "The Stone Eaters ist ein großartiges Werk.
Ich würde es als "Must Read" für jeden Kakteenfreund bezeichnen, welcher seine Kakteen in Standortähnlichen Substraten kultivieren möchte.
Ich würde es als "Must Read" für jeden Kakteenfreund bezeichnen, welcher seine Kakteen in Standortähnlichen Substraten kultivieren möchte.
Nopal- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2506
Lieblings-Gattungen : Frosttolerante Kakteen
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