Beizen oder Chinosol

Mag sein, dass dich das nervt, Torro. Es kann aber auch manchmal nervig sein, immer wieder von Mitteln zu lesen, die ziemlich toxisch sind, eventuell sogar cancerogen und dazu noch für den Privatanwender sowieso nicht zugelassen. Braucht ein Hobby sowas überhaupt?
Mir suggeriert das manchmal, dass ich vielleicht - würde ich es anwenden, egal wie verboten es ist - einen größeren Aufzuchterfolg haben könnte und ich kann nach der Lektüre mehrerer solcher Threads sogar verstehen, wenn sich Hobby-Kakteenzüchter auf die Suche nach einer Quelle im Netz machen. Und gut finde ich das nicht!!
Und ganz egal, was man zum Thema Aatiram nun denkt: Höflich bleiben fände ich schon ganz nett............

Torro schrieb:ich formuliere es mal vorsichtig: ...

Es war nur die Frage, wer nun mit dieser "Erkenntnis" um die Ecke kommt....  

Lieber Torro,

Form und Inhalt deines Beitrags haben auch nicht überrascht.

99,9% der Nutzer dieses Forums dürfen nur Mittel für den "Haus- und Kleingartenbereich" verwenden. Wenn "Profis" nun über Mittel diskutieren wollen, denn 99,9% nicht anwenden dürfen, ist m.E. ein Hinweis angebracht, damit die (Nicht-Profi-)Leser das auch richtig einordnen können. Wenn dich das langweilt, ignoriers doch einfach.

Hardy  

Timm Willem schrieb:Was war denn das Problem mit Aatiram, wirkt es negativ auf die Keimung oder die Keimlinge?

Wie will ich das statistisch repräsentativ in Worte fassen, wenn ich keine Blindprobe/Kontrollgruppe gemacht habe?

Gefüht würde ich sagen, dass ich eine Keimhemmung vorliegen hatte. Auch wenn ich eine Keimrate gleich null hatte, konnte ich diese nicht verifizieren, weil ich zeitgleich keine Gegenstudie mit ungebeiztem Saatgut aus gleicher Quelle angelegt hatte. Vielleicht habe ich aber einfach nur über schlechtes/überlagertes/nicht keimfähiges Saatgut verfügt, welches auch ohne Trockenbeize lausige Ergebnisse geliefert hätte.

Eine Legalitätsdiskussion an dieser Stelle halte ich für ausgesprochen überflüssig und fast schon für lächerlich. Mal im Ernst: wozu braucht es Gesetze, wenn schließlich jeder genau weiß, was Recht und was Unrecht ist? Als Motivationsspritze gegen die eigene Bequemlichkeit? Als Denunziationsgrundlage?

Hallo Tim,


es geht mir um keine "Legalitätsdiskussion". Ich gehe davon aus, dass die meisten mit Aatiram 65 hier nichts anfangen können. Es ist ein anderes Mittel, als das Aatiram, dass einige "alte Hasen" evtl. noch in ihren Restbeständen haben. Aatiram 65 ist eine Flüssigbeize für Saatgut im Acker und Gartenbau (Mais, Bohnen, Raps, etc.) und gibt es m. W. nur in Gebinden von 30 Litern. Für den Privatanwender m. E. (unabhängig von der Illegalität) denkbar unbrauchbar.

Beziehen sich deine Erfahrungen mit Aatirm auf Trocken- oder Flüssigbeize? Mit dem alten (Trocken-)Aatiram gab es früher oft Probleme mit Überdosierung. Man musste die Reste der Trockenbeize immer sehr sorgfältig abschütteln. Zuviel Reste führten zum Kümmern der Sämlinge.


Gruß,

Hardy  

Hardy_whv schrieb:Hallo Tim,


es geht mir um keine "Legalitätsdiskussion". Ich gehe davon aus, dass die meisten mit Aatiram 65 hier nichts anfangen können. Es ist ein anderes Mittel, als das Aatiram, dass einige "alte Hasen" evtl. noch in ihren Restbeständen haben. Aatiram 65 ist eine Flüssigbeize für Saatgut im Acker und Gartenbau (Mais, Bohnen, Raps, etc.) und gibt es m. W. nur in Gebinden von 30 Litern. Für den Privatanwender m. E. (unabhängig von der Illegalität) denkbar unbrauchbar.

Beziehen sich deine Erfahrungen mit Aatirm auf Trocken- oder Flüssigbeize?


Gruß,

Hardy  

Der Wirkstoff ist derselbe wie bei der Aatiram-Trockenbeize,
Ein 30-Liter-Gebinde kostet ca. 800 Euro, also auch von daher uninteressant für Privatanwender und selbst für viele Landwirte.

Ich hatte zu Beginn meiner "Kakteenlaufbahn" eine Portion Kakteensamen einer Kreuzung mit reichlich Trocken-Aatiram behandelt, die Samen waren dann knallrot. Ergebnis: Keine Keimung. Daraufhin verwendete ich nur ganz wenig Aatiram bei den restlichen Samen derselben Kreuzung, die Samen waren nur leicht bräunlich überhaucht. Ergebnis: Sehr gut Keimung.
Seitdem verwende ich Aatiram nur noch in minimaler Dosierung, zusammen mit Chinosol (0,5 g/l) im Anstauwasser. So angewendet konnte ich keine negativen Auswirkungen von Aatiram auf die Samen feststellen.
Falls sich dennoch ein Pilzgeflecht zeigt (vermutlich sind dann die Pilzsporen bereits im oder am Samen vorhanden), sprühe ich mit Chinosol-Lösung (1g/l), das hilft meist.

Hallo Hardy,

Wie schon gesagt: Ein netter Hinweis hätte genügt. Die von Dir geschwungene Keule

Die Anwendung ist daher verboten.

war fehl am Platz und wenig sinnreich.
Auch Deine Informationen scheinen lückenhaft zu sein...

Torro schrieb:Wie schon gesagt: Ein netter Hinweis hätte genügt. Die von Dir geschwungene Keule

Die Anwendung ist daher verboten.

war fehl am Platz und wenig sinnreich.
Auch Deine Informationen scheinen lückenhaft zu sein...

Hallo Torro,

ich schwinge keine Keule, ich weise nur auf Tatsachen hin. Was der Leser daraus macht, sei ihm überlassen.

Welche Lücken in meinem Wissensstand meinst du denn ausgemacht zu haben? Inhaltlich hast du zur Diskussion noch nichts beigetragen.

Gruß,

Hardy

william-sii schrieb:
Ich hatte zu Beginn meiner "Kakteenlaufbahn" eine Portion Kakteensamen einer Kreuzung mit reichlich Trocken-Aatiram behandelt, die Samen waren dann knallrot. Ergebnis: Keine Keimung. Daraufhin verwendete ich nur ganz wenig Aatiram bei den restlichen Samen derselben Kreuzung, die Samen waren nur leicht bräunlich überhaucht. Ergebnis: Sehr gut Keimung.
Seitdem verwende ich Aatiram nur noch in minimaler Dosierung, zusammen mit Chinosol (0,5 g/l) im Anstauwasser. So angewendet konnte ich keine negativen Auswirkungen von Aatiram auf die Samen feststellen.
Falls sich dennoch ein Pilzgeflecht zeigt (vermutlich sind dann die Pilzsporen bereits im oder am Samen vorhanden), sprühe ich mit Chinosol-Lösung (1g/l), das hilft meist.

Hallo Ernst,
vielen Dank für die Antwort, dass hatte ich vermutet.
Leider liegt da auch ein Problem, trockenes Pulver kann man in sehr geringen Mengen aufbringen, bei Flüssigbeize wird das schwierig.

Pieks schrieb:
Gefüht würde ich sagen, dass ich eine Keimhemmung vorliegen hatte. Auch wenn ich eine Keimrate gleich null hatte, konnte ich diese nicht verifizieren, weil ich zeitgleich keine Gegenstudie mit ungebeiztem Saatgut aus gleicher Quelle angelegt hatte. Vielleicht habe ich aber einfach nur über schlechtes/überlagertes/nicht keimfähiges Saatgut verfügt, welches auch ohne Trockenbeize lausige Ergebnisse geliefert hätte.

Der Verdacht ist schon berechtigt, da Beizmittel fungizide Wirkstoffe enthalten, kann man auch immer von einer wachstumshemmenden Wirkung auch auf Pflanzen ausgehen. Die Frage ist aber ob das von dem Stoff generell ausgeht, oder nur an der verwendeten Konzentration liegt. Dabei geht wohl von der zugelassenen Mittelformulierung und Aufwandmenge bei Saatbeizen keine hemmende Wirkung auf Pflanzen aus.

Hallo Hardy,

inhaltlich:
Ich halte Beizmittel für angebracht, wenn man nach Fleischer aussät.
Pilze können auch förderlich bei der Keimung sein. Also auch hier sollte man nicht
unbedingt mit der Keule drauf klopfen.

Da ich persönlich aber sofort nach der Keimung die Behältnisse aufreiße um zu pfropfen,
sind meine Erfahrungen dazu bei Null. Sprich: ich benutze das Zeugs nicht.

Könnte ja sein, und ist auch so: Es gibt auch kleinere Abfüllungen von Aatiram.
Ob sie dir zur Verfügung stehen oder beim gogglen aufgefallen sind oder nicht.

Oh ja - ich habe mich da bewusst heraus gehalten, da ich ja ahnte es würde einer mit der
legalen Keule kommen.