Zisternenwasser

Hallo in die Runde!

Bei uns hier regnet es seit Monaten zu wenig. Nun haben wir eine Zisterne, die 7000 Liter fasst - der Tank ist aus Kunststoff. Rein geleitet wird das Regenwasser vom Dach des Hauses, es läuft durch zwei Filter und kommt makroskopisch auch sauber an. Auch der Tank sieht relativ sauber aus, da er eingegraben wurde haben wir mit Algenbildung eigentlich keine Probleme. Nun hatte ich bei meiner aktuellen Aussaat das Problem, das gar nichts keimen wollte - d.h. die Samen haben alle angefangen zu keimen und sind dann einfach sitzen geblieben. Die Pedios sind immer noch klein, weiß und rühren sich seit 2 Wochen gar nicht, die Echinocereen und die Cochemiea haben es nichtmal komplett aus der Hülle geschafft.
Alles war wie immer - Regenwasser abgekocht, Chinosol war drin, der Bims vorher im Dampfgarer steril gemacht - lediglich den Dünger habe ich erst nach dem Abkochen zugefügt wie sonst auch (den könnte ich nächstes Mal mit abkochen, die paar Tröpfchen sollten ja in Lösung bleiben).
Es sieht alles gut aus, keinerlei Anzeichen für Pilze (es riecht auch gut) und das war ja nun nicht meine erste Aussaat - da frage ich mich: Enthält unser Regenwasser momentan irgendwas, was Sämlinge nicht vertragen? Sonst habe ich ja rein gar nichts geändert - und eine Infektion sollte man ja auch sehen, oder nicht? Wie ist das denn mit Feinstaub von Dach oder irgendwelchen Schwermetallen? Die sind doch bei dem wenigen Regen viel weniger verdünnt als sonst, oder? Mag für Profis ja albern klingen, aber ich kenne mich wirklich zu wenig aus.....
Und bevor ich nun die zweite Runde Pedio despainii vom eigenen Saatgut (das woanders wunderbar keimt) auch noch verschieße - sollte ich dazu besser destilliertes Wasser benutzen? Unser Leitungswasser ist zu kalkhaltig, das mag ich nicht verwenden.

Danke für eure Antworten und noch ein schönes Wochenende in die Runde!
Sabine

Da du das Regenwasser abgekocht hattest, kann ich mir nicht vorstellen, dass da für Kakteen irgend etwas keim- oder wachstumshemmend sein könnte, zumindest nicht innerhalb des "Logistikprozesses" ab Aufprall des Regentropfens aufs Dach. Industriegebiet? Grosse, russende Kamine in der Nähe? Wohl auch nicht, oder? Die Luft wird ja immer sauberer und Kakteen waren noch nie hypersensibel, wenn es um die Umweltproblematik geht.

Vielleicht den Dünger regelmässiger geben oder den Dünger wechseln. Nur mit frisch angemachter Düngerlösung stauen.
Düngerlösung nicht sprühen.

Hey...
gibts 'nen pH-Wert? Soll ich den pH-Messer mitbringen? Ich hab vorgestern beinahe "aus Versehen" mal das Substrat meiner Thops-Sämlinge gemessen und bin auf einen für mich sehr verblüffenden pH-Wert von 4,8 gekommen. Spontan würde ich denken, dass ihnen das viel zu sauer sein müsste, aber es hat ihnen wohl im Gegenteil die letzten 2 1/2 Jahre sehr gut getan. Viel Blahblah, wenig Sinn: ein zu hoher pH-Wert kann sichtbare Folgen haben und ist oft unterschätzt. Hin und wieder habe ich von Wachstumsstockungen bei zu starker Alkalisierung des Substrates gelesen, denen man mit Umtopfen in frisches Substrat begegnen könne. Ob in Deinem Gießwasser irgend 'ne fiese Dach-Chemikalie enthalten ist, vermag ich nicht zu sagen, halte es aber für eher unwahrscheinlich, klingt aber deswegen in meinen Augen noch lange nicht albern, im Gegenteil. Irgendwie muss man ja das Eingrenzen anfangen. Um vom Wasser her ganz sicher zu gehen: Brita-Filter besorgen und gefiltertes Leitungswasser vergießen, A. dest. geht natürlich auch. Sinnvoll? Keine Ahnung. *zulterschuck* Aber viel eher tippe ich auf einen nicht näher definierbaren Substrateffekt, Ernährung, Temperatur oder, mag seltsam klingen, Tageslichtdauer. Und, schlaukack, solange Du Dünger wie Wuxal verwendest, kannst Du den auch locker sprühen, denn der ist eigentlich (auch) 'ne Blattnahrung.

"O-Ton" Wuxal Super, technisches Datenblatt: WUXAL Super ist sowohl über den Boden, als auch über das Blatt anwendbar. Ein intelligentes Puffersystem stellt den pH-Wert der Lösung in einem Bereich von 6 – 6,5 ein. Die Überchelatisierung des Produkts vermindert bei Blattbehandlung, auch wenn hartes Wasser eingesetzt wird, die Entstehung von Blattflecken.

*pieps*

Hallo Sabine,
ob in dem Regenwasser evtl. wuchshemmende Stoffe sein könnten, kann ich dir leider nicht beantworten. Davon habe ich zu wenig Ahnung.
Möchte nur einwerfen, dass ich bei meinen Aussaaten schon seit Jahren destilliertes Wasser benutze und das prima klappt.
Nachdem ich meistens im Winter säe, habe ich kein Regenwasser zur Verfügung, das gibt es für die Sämlinge dann erst ab Frühjahr.

Sprühen bei Sämlingen ist nicht Ratsam weil die Erdoberfläche versalzt und das Wurzelwachstum gehemmt wird.

Den Grund für den Wachstumstop würde ich zuletzt bei der Wasserqualität suchen. Ein Zisterne sollte keinen einfluss auf den Innhalt haben. Was für Filter verwendest du?

Cristatahunter schrieb:Sprühen bei Sämlingen ist nicht Ratsam weil die Erdoberfläche versalzt und das Wurzelwachstum gehemmt wird.

Herrlich. Das ermöglicht doch eine doppeltdreifachgehässige Nachfrage:

Woher weiß jetzt die Sprühdüngerlösung, dass sie in einem Sämlingstopf gelandet ist? Denn nur da führt es ja nur zur Versalzung, nicht aber bei erwachsenen Pflanzen oder gar bei Stecklingen, die ja nicht einmal aus Samen entstanden sind...


Wenn es die Oberfläche bei Sämlingen versalzt, dann bei adulten Pflanzen erst recht.
Punkt 1: junge Sämlinge werden deutlich öfter in frisches Substrat umgepflanzt als später die erwachsene Pflanzen, die im Schnitt alle 3-5 Jahre umgetopft werden.
Punkt 2: erwachsene Pflanzen werden mit einer wesentlich höher dosierten Düngerlösung behandelt als die Küken, die mit höchstens 0,01 - 0,05%iger Konzentration beglückt werden.

Im Übrigen lass doch die Oberfläche versalzen, da wachsen die wenigsten Wurzeln. Wenn ich Sämlinge pikiere, gehen deren Wurzeln immer in Richtung Topfboden...

In diesem Sinne.

Pieks der beste Wortverdreher den ich kenne.

Aber auch da irrst Du. Ich nehme nur das Geschriebene exakt wörtlich. Kleines Beispiel gefällig?

Wenn du Sämlinge besprühst, wieviel der Sprüherei trifft den Sämling...?

Ist das 'ne Fangfrage? Natürlich 100%.

Es sei denn, ich würde die Erde besprühen. Was ICH wiederum ziemlich idiotisch fände...

Pieks schrieb:

Pieks der beste Wortverdreher den ich kenne.

Aber auch da irrst Du. Ich nehme nur das Geschriebene exakt wörtlich. Kleines Beispiel gefällig?

Wenn du Sämlinge besprühst, wieviel der Sprüherei trifft den Sämling...?

Ist das 'ne Fangfrage? Natürlich 100%.

Es sei denn, ich würde die Erde besprühen. Was ICH wiederum ziemlich idiotisch fände...

Zielst du? Du triffst doch nicht nur den Sämling.

Hallo Sabine,

um diese Jahreszeit tippe ich eher auf kurzzeitige zu hohe Temperaturen.
Zweite Möglichkeit:
Worauf säst Du denn aus, das schon Sämlinge Dünger benötigen...??
Eventuell hast Du eine zu hohe Düngerkonzentration verwendet und den kleinen faktisch die Wurzeln verbrannt?
Dritte Möglichkeit:
Durch den tiefen Wasserstand in der Zisterne bekommst Du den Dreck der letzten Jahre konzentriert geliefert.
DAS könnte schon ein Problem darstellen.