Bodenleben im mineralischen Substrat
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Eine Theorie über die Entstehung der Chloroplasten und Mitochondrien, die eigene DNA haben und sich selbstständig teilen, führt ihren Ursprung auf Einzeller/Bakterien zurück, die dann mit der späteren Zelle eine Symbiose eingegangen sind. Natürlich zu einem Zeitpunkt wo noch nicht viel mehr als Einzeller unterwegs waren. Daher auch die Anmerkung, dass das nun sehr weit in Theorie und Vergangenheit greifen würde.
mythe- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Es wird doch angenommen das der Sauerstoff, den wir atmen durch Einzeller in der Ursuppe entstanden ist.mythe schrieb:Wenn du das auf Mitochondrien und Chloroplasten beziehst, stimme ich dir zu. Wenn man die auch unter Mikroorganismen fasst, dann gibt es keine mikroorganismenfreie Kultur, auch nicht im Labor - aber das würde doch wohl etwas weit in die Theorie / Vergangenheit führen.Cristatahunter schrieb:Die Stellung der Mikroorganismen wird oft unterschätzt. Ohne sie, gäbe es uns nicht.
Ich frage mich, ob ich jetzt noch von chelierten Nährstoffen und von Blattdüngung mit diesen Chelaten oder Aminosäuren anfangen sollte. Da sind weder Wurzeln noch Mikroorganismen im Spiel (Chloroplasten und Mitochondrien mal als Teil der Pflanze betrachtet).
Cristatahunter- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Ich schließe mich dem was Hardy geschireben hat an. Man muss es lernen und das geht für den Anfang am besten aus der einschlägigen Literatur.
Theorie und Praxis muss man immer als eine Einheit betrachten.
Und jetzt noch als Ergänzung zu William-sii:
Für alle, die es nicht wissen bitte auswendig lernen:
Pflanzennährstoffe:
Hauptnährstoffe: N, P, K
Sekundärnährstoffe: Ca, Mg, S
Spurennährstoffe: Fe, B, Cu, Mn, Mo, Zn, Cl, Ni
Fehlt einer dieser Nährstoffe kann die Pflanze nicht wachsen. Zum Glück sind die Spurennährstoffe, wie der Name schon sagt häufig, fast überall in Spuren vorhanden.
Alle diese Nährstoffe oder besser Nährelemente werden in mineralischer Form von der Pflanze aufgenommen.
Z.B. N wird hauptsächlich als NH4+ und/oder NO3- aufgenommen, seltener auch als Harnstoff (v.a. über die Blätter) oder als Aminosäuren (was die einzige Ausnahme darstellt). Wie es bei den anderen Nährstoffe ist, kann man sich leicht belesen, man darf nur nicht zu faul sein mal ein Buch in die Hand zu nehmen.
Bei Interesse kann ich aber gern noch hier ausführen, wenn ich etwas Zeit habe.
Alle diese Nährstoffe können auch durch nicht-biologische Prozesse in eine Form gebracht werden, in der sie für Pflanzen aufnehmbar sind.
Nitrat (NO3-) und Ammonium (NH4+) können neben dem Abbau von organischer Masse auch durch Vulkanismus oder in Gewittern entstehen. Das Prinzip macht sich der Mensch z.B. mit dem Haber-Bosch-Verfahren zunutze, welches uns überhaupt erst ermöglicht 7 Milliarden Menschen zu ernähren.
Alle anderen oben genannten Elemente sind in Gesteinen und Salzen vorhanden, die ja wiederum durch Vulkanismus oder andere geochemische Prozesse gebildet wurden. Diese Elemente können, wie schon durch William-sii erwähnt durch Säuren (egal ob organisch oder anorganisch) und Wasser aus diesen Verbindungen gelöst werden.
Im Grunde könnten Pflanzen also auch ohne Mikroorganismen leben, was ja auch hier und da der Fall ist. Pflanzen werden nicht umsonst als autotroph bezeichnet ( http://de.wikipedia.org/wiki/Autotrophie )
Natürlich ist es so, dass verschiedene Mikroorganismen, mit ihren Enzymen und Katalysatoren sehr hilfreiche Arbeit für die Pflanzen leisten und die physikalischen und chemischen Prozesse teilweise stark beschleunigen. Das sieht man ja z.B. beim Stickstoffkreislauf.
Ergo: Man muss in natürlichen Prozessen immer alle Facetten betrachten.
Theorie und Praxis muss man immer als eine Einheit betrachten.
Und jetzt noch als Ergänzung zu William-sii:
Für alle, die es nicht wissen bitte auswendig lernen:
Pflanzennährstoffe:
Hauptnährstoffe: N, P, K
Sekundärnährstoffe: Ca, Mg, S
Spurennährstoffe: Fe, B, Cu, Mn, Mo, Zn, Cl, Ni
Fehlt einer dieser Nährstoffe kann die Pflanze nicht wachsen. Zum Glück sind die Spurennährstoffe, wie der Name schon sagt häufig, fast überall in Spuren vorhanden.
Alle diese Nährstoffe oder besser Nährelemente werden in mineralischer Form von der Pflanze aufgenommen.
Z.B. N wird hauptsächlich als NH4+ und/oder NO3- aufgenommen, seltener auch als Harnstoff (v.a. über die Blätter) oder als Aminosäuren (was die einzige Ausnahme darstellt). Wie es bei den anderen Nährstoffe ist, kann man sich leicht belesen, man darf nur nicht zu faul sein mal ein Buch in die Hand zu nehmen.
Bei Interesse kann ich aber gern noch hier ausführen, wenn ich etwas Zeit habe.
Alle diese Nährstoffe können auch durch nicht-biologische Prozesse in eine Form gebracht werden, in der sie für Pflanzen aufnehmbar sind.
Nitrat (NO3-) und Ammonium (NH4+) können neben dem Abbau von organischer Masse auch durch Vulkanismus oder in Gewittern entstehen. Das Prinzip macht sich der Mensch z.B. mit dem Haber-Bosch-Verfahren zunutze, welches uns überhaupt erst ermöglicht 7 Milliarden Menschen zu ernähren.
Alle anderen oben genannten Elemente sind in Gesteinen und Salzen vorhanden, die ja wiederum durch Vulkanismus oder andere geochemische Prozesse gebildet wurden. Diese Elemente können, wie schon durch William-sii erwähnt durch Säuren (egal ob organisch oder anorganisch) und Wasser aus diesen Verbindungen gelöst werden.
Im Grunde könnten Pflanzen also auch ohne Mikroorganismen leben, was ja auch hier und da der Fall ist. Pflanzen werden nicht umsonst als autotroph bezeichnet ( http://de.wikipedia.org/wiki/Autotrophie )
Natürlich ist es so, dass verschiedene Mikroorganismen, mit ihren Enzymen und Katalysatoren sehr hilfreiche Arbeit für die Pflanzen leisten und die physikalischen und chemischen Prozesse teilweise stark beschleunigen. Das sieht man ja z.B. beim Stickstoffkreislauf.
Ergo: Man muss in natürlichen Prozessen immer alle Facetten betrachten.
karlchen- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Durch Photosynthesebetreibende Einzeller!!! Quasi die Vorläufer der Pflanzen.cristatahunter schrieb:Es wird doch angenommen das der Sauerstoff, den wir atmen durch Einzeller in der Ursuppe entstanden ist.
karlchen- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
@mythe & Hardy: Jetzt hört aber auf mit dem Quatsch*verrückt*
karlchen- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Genaugenommen durch Blaualgen... später als Teil von Zellen dann Chloroplasten. Ich nehme trotzdem nicht an, dass du gern Blaualgen auf deinem Substrat hast.karlchen schrieb:Durch Photosynthesebetreibende Einzeller!!! Quasi die Vorläufer der Pflanzen.cristatahunter schrieb:Es wird doch angenommen das der Sauerstoff, den wir atmen durch Einzeller in der Ursuppe entstanden ist.
Die erste Photosynthese lief allerdings etwas anders ab und hat mit Schwefelwasserstoff funktioniert. Dabei wurde Schwefel frei. Nicht wirklich schön aus heutiger sicht, aber für die damaligen Einzeller war Sauerstoff toxisch. Es gibt heute noch Blaualgen, die so arbeiten. Die heutige Photosynthese wurde allerdings auch von Blaualgen entwickelt und setzt bekanntlich Sauerstoff frei.
mythe- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Mal was anderes: macht es Sinn mineral. Substrate mit den oft angebotene "effektiven Mikroorganismen" zu beimpfen?
MfG Michael
MfG Michael
Astrophytum Fan- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Ich glaube nicht, dass man das so pauschal beantworten kann. Das hängt von den Mikroorganismen und deren Bedürfnissen ab. Bei Trichoderma harzianum z.B. soll ein Anteil Buchenlaub im Substrat als Nährstoffgrundlage für den Pilz dienen. Geht angeblich auch mit Neemschrot. Bei anderen Mikroorganismen verhält sich das wahrscheinlich wieder anders. Man müsste also die einzelnen Mikroorganismen betrachten, um sagen zu können, ob sie in rein mineralischem Substrat klar kommen würden oder nicht.
mythe- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Ich nehme an Michael bezieht sich auf die Markenbezeichnung "Effektive Mikroorganismen"?
Am Anfang dieser Diskussion hat Marc was dazu geschrieben.
Ansonsten könnte man mal den Wikipedia-Beitrag lesen
und in sich reinspüren, ob da was resoniert.
Am Anfang dieser Diskussion hat Marc was dazu geschrieben.
Ansonsten könnte man mal den Wikipedia-Beitrag lesen
und in sich reinspüren, ob da was resoniert.
Fred Zimt- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 5560
Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
@Fred, ja ich meine das Markenzeichen. Und was genau soll ich mit dem wikkipedia-Link machen?
Marc hat, wenn ich mich nicht irre, geschrieben, dass er damit gebrauchtes Substrat recycelt und die Organismen dann alte Wutzeln usw aufarbeiten. Was mich aber intressiert, ist ob es etwas bringt "neues" mineralisches Substrat (also nur Steine, keine Erde) mit diesen "efektiven Mikroorganismen" zu beimpfen.
Mfg Michael
Marc hat, wenn ich mich nicht irre, geschrieben, dass er damit gebrauchtes Substrat recycelt und die Organismen dann alte Wutzeln usw aufarbeiten. Was mich aber intressiert, ist ob es etwas bringt "neues" mineralisches Substrat (also nur Steine, keine Erde) mit diesen "efektiven Mikroorganismen" zu beimpfen.
Mfg Michael
Astrophytum Fan- Kakteenfreund
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