Bodenleben im mineralischen Substrat
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Ich wollte ja, dass es so einfach wie möglich erklärt werden kann. Das dieses Thema komplex ist zeigt nur schon dass Karlchen gleich mehrere Bücher zeigst die man gelesen haben sollte.
Die Stellung der Mikroorganismen wird oft unterschätzt. Ohne sie, gäbe es uns nicht.
Die Stellung der Mikroorganismen wird oft unterschätzt. Ohne sie, gäbe es uns nicht.
Cristatahunter- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Ich wollte ja, dass es so einfach wie möglich erklärt werden kann.
So einfach wie möglich.
Aber auf garkeinen Fall noch einfacher.
Also mir hilfts oft, wenn ich erstmal meine eigenen Texte durchlese.Das dieses Thema komplex ist zeigt nur schon dass Karlchen gleich mehrere Bücher zeigst die man gelesen haben sollte.
sportliche Grüße
Fred
Fred Zimt- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Wenn blasse Ahnung mit Wissen verwechselt wird entstehen hier immer unterhaltsame Diskussionen
Reinhard- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
OK Fred, Karlchen, Reinhard Hardy und Hartmut ihr müsst wohl den besseren Bildungshintergrund als ich haben und ich lerne gerne etwas dazu. Wie funktioniert es denn, in der Natur? Wo holen sich die Orchideen als Zellkulturen ihre Nahrung ohne die Mithilfe von den Laboranten? Wie holt sich ein Kaktus aus Substrat/Erde seine Nahrung ohne das mit flüssigem Dünger nachgeholfen wird?
Ich brauche keine Tipps von wo ich Bücher kaufen soll. Gute, kurze, nachvollziehbare Erklärungen sind gefragt. Es geht mir dabei nicht nur um mich. Alle Interessierten sollten erfahren wie das so geht mit den Pflanzen, deren Wurzeln, wie sie sich ernähren und wie die Nahrung für sie nutzbar wird. Es kommt bald der Winter. Also haben wir viel Zeit uns damit zu beschäftigen.
Sorry, bis jetzt habe ich nur gelesen das vieles Schrott sei was ich geschrieben habe. Ich habe aber bis jetzt noch kein konstruktives Wort gelesen was sich wirklich zwischen Wurzel und Erde abspielt. Bitte lasst mich an eurem Wissen teilhaben. Danke.
Ich brauche keine Tipps von wo ich Bücher kaufen soll. Gute, kurze, nachvollziehbare Erklärungen sind gefragt. Es geht mir dabei nicht nur um mich. Alle Interessierten sollten erfahren wie das so geht mit den Pflanzen, deren Wurzeln, wie sie sich ernähren und wie die Nahrung für sie nutzbar wird. Es kommt bald der Winter. Also haben wir viel Zeit uns damit zu beschäftigen.
Sorry, bis jetzt habe ich nur gelesen das vieles Schrott sei was ich geschrieben habe. Ich habe aber bis jetzt noch kein konstruktives Wort gelesen was sich wirklich zwischen Wurzel und Erde abspielt. Bitte lasst mich an eurem Wissen teilhaben. Danke.
Cristatahunter- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 20624
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Stefan,
man kann das nicht in zwei, drei Sätzen erklären. Man muss es sich aneignen. Dafür gibt es heute im Internet eine Vielzahl von Quellen. Mein erster Startpunkt ist immer Wikipedia. Wenn man sich dort alles durchliest, was zu Pflanzenphysiologie, Pflanzenernährung, Photosynthese, Haupt- und Spurennährstoffen, Dünger und Bodenkunde geschrieben steht, dabei auch den weiteren Links (Wiki-intern und die externen Weblinks) folgt, weiß man schon eine ganze Menge. Ob man den dort erklärten Sachverhalten und Zusammenhängen in Gänze folgen kann, hängt sicher auch von der Grundbildung in Biologie und Chemie ab. Diese wird in der Schule in mehreren Jahren vermittelt. Und auch was man an der Schule lernt, ist eigentlich erst die Grundlage, sich die tiefergehenden Details später selbst anzueignen. Daraus wird m.E. deutlich, dass man ein Gesamtverständnis nicht ein paar Sätzen vermitteln kann.
Wenn der Bedarf besteht, Grundlagen der Pflanzenphysiologie und Pflanzenernährung oder andere konkrete Fragen zu erläutern, schlage ich vor, dafür ein anderes Thema einzurichten.
Das du von mir bislang noch nichts Konstruktives gelesen hast, ist vermutlich nicht ernst gemeint?!
Gruß,
Hardy [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
man kann das nicht in zwei, drei Sätzen erklären. Man muss es sich aneignen. Dafür gibt es heute im Internet eine Vielzahl von Quellen. Mein erster Startpunkt ist immer Wikipedia. Wenn man sich dort alles durchliest, was zu Pflanzenphysiologie, Pflanzenernährung, Photosynthese, Haupt- und Spurennährstoffen, Dünger und Bodenkunde geschrieben steht, dabei auch den weiteren Links (Wiki-intern und die externen Weblinks) folgt, weiß man schon eine ganze Menge. Ob man den dort erklärten Sachverhalten und Zusammenhängen in Gänze folgen kann, hängt sicher auch von der Grundbildung in Biologie und Chemie ab. Diese wird in der Schule in mehreren Jahren vermittelt. Und auch was man an der Schule lernt, ist eigentlich erst die Grundlage, sich die tiefergehenden Details später selbst anzueignen. Daraus wird m.E. deutlich, dass man ein Gesamtverständnis nicht ein paar Sätzen vermitteln kann.
Wenn der Bedarf besteht, Grundlagen der Pflanzenphysiologie und Pflanzenernährung oder andere konkrete Fragen zu erläutern, schlage ich vor, dafür ein anderes Thema einzurichten.
Das du von mir bislang noch nichts Konstruktives gelesen hast, ist vermutlich nicht ernst gemeint?!
Gruß,
Hardy [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Hardy_whv- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Ok Stefan, ich versuch's dann mal entsprechend meinem Wissensstand:
- Pflanzenwurzeln geben H+-Ionen ab (landläufig als Säure bezeichnet). Diese können ihren Platz mit anderen Ionen im Substrat tauschen, v.a. Kalium- und Magnesium-Ionen. => Dies Ionen können die Pflanzen in wässriger Lösung aufnehmen.
- Mineralien können durch Verwitterung v.a. Kalium-, Magnesium-, Calcium- und Natrium-Ionen freisetzen. Je nach Gestein (aber nicht bei Bims oder Lava) können so auch Phosphat-Ionen frei werden. Auch diese Ionen können die Pflanzen in wässriger Lösung aufnehmen.
- Bei der bakteriellen Zersetzung von organischen Materialien werden niedermolekulare Stickstoff- und Phosphorverbindungen frei. Unter aeroben Bedingungen (Sauerstoffzutritt) wird im Endeffekt Nitrat gebildet, welches die Pflanzen aufnehmen können. Unter anaeroben Bedingungen (Sauerstoffabschluss) entsteht aus den Stickstoffverbindungen in Endeffekt molekularer Stickstoff, welcher in die Luft entweicht (weshalb man darauf achten sollte, dass Substrate luftdurchlässig sind).
- Am Meisten brauchen Pflanzen Stickstoff- (zum Zellwachstum), Phosphor- (v.a. zur Blütenbildung) und Kalium- (zum Stärkung der Zellwände)-Verbindungen. Ob sie diese aus zersetztem organischem Material oder in Form von (Flüssig)dünger bekommen ist ihnen egal. Bei den allgemein geringen Mengen von organischem Material in Kakteensubstraten, und bei öfter auftretenden Trockenphasen im Substrat, läuft die bakterielle Zersetzung nur sehr langsam ab. Von daher ist Flüssigdünger für die Kakteen schneller verfügbar.
- Nach dem Gesetz des Minimums bestimmt der Stoff das Wachstum, welcher am Geringsten vorhanden ist.
Fazit: Organische Substrat "ernährt" die Bodenbakterien, und deren Zersetzunsprodukte ernähren die Pflanzen. Mineralischer Dünger ernährt ebenfalls die Pflanzen, und das schneller und direkter. Organisches Substrat und Bakterien sind also primär nicht notwendig. Andererseits wird diskutiert, ob bestimmte Bodenbakterien eventuell eine schützende Wirkung auf Pflanzen haben, indem sie den Wurzelraum besiedeln, und dadurch Schaderreger am Ansiedeln im Wurzelraum hindern. Voraussetzung für eine dauerhafte Besiedlung mit "guten" Bakterien ist aber, dass sie was zu futtern haben und dass Wasser vorhanden ist.
Du siehst also, 2 Wege können nach Rom führen.
- Pflanzenwurzeln geben H+-Ionen ab (landläufig als Säure bezeichnet). Diese können ihren Platz mit anderen Ionen im Substrat tauschen, v.a. Kalium- und Magnesium-Ionen. => Dies Ionen können die Pflanzen in wässriger Lösung aufnehmen.
- Mineralien können durch Verwitterung v.a. Kalium-, Magnesium-, Calcium- und Natrium-Ionen freisetzen. Je nach Gestein (aber nicht bei Bims oder Lava) können so auch Phosphat-Ionen frei werden. Auch diese Ionen können die Pflanzen in wässriger Lösung aufnehmen.
- Bei der bakteriellen Zersetzung von organischen Materialien werden niedermolekulare Stickstoff- und Phosphorverbindungen frei. Unter aeroben Bedingungen (Sauerstoffzutritt) wird im Endeffekt Nitrat gebildet, welches die Pflanzen aufnehmen können. Unter anaeroben Bedingungen (Sauerstoffabschluss) entsteht aus den Stickstoffverbindungen in Endeffekt molekularer Stickstoff, welcher in die Luft entweicht (weshalb man darauf achten sollte, dass Substrate luftdurchlässig sind).
- Am Meisten brauchen Pflanzen Stickstoff- (zum Zellwachstum), Phosphor- (v.a. zur Blütenbildung) und Kalium- (zum Stärkung der Zellwände)-Verbindungen. Ob sie diese aus zersetztem organischem Material oder in Form von (Flüssig)dünger bekommen ist ihnen egal. Bei den allgemein geringen Mengen von organischem Material in Kakteensubstraten, und bei öfter auftretenden Trockenphasen im Substrat, läuft die bakterielle Zersetzung nur sehr langsam ab. Von daher ist Flüssigdünger für die Kakteen schneller verfügbar.
- Nach dem Gesetz des Minimums bestimmt der Stoff das Wachstum, welcher am Geringsten vorhanden ist.
Fazit: Organische Substrat "ernährt" die Bodenbakterien, und deren Zersetzunsprodukte ernähren die Pflanzen. Mineralischer Dünger ernährt ebenfalls die Pflanzen, und das schneller und direkter. Organisches Substrat und Bakterien sind also primär nicht notwendig. Andererseits wird diskutiert, ob bestimmte Bodenbakterien eventuell eine schützende Wirkung auf Pflanzen haben, indem sie den Wurzelraum besiedeln, und dadurch Schaderreger am Ansiedeln im Wurzelraum hindern. Voraussetzung für eine dauerhafte Besiedlung mit "guten" Bakterien ist aber, dass sie was zu futtern haben und dass Wasser vorhanden ist.
Du siehst also, 2 Wege können nach Rom führen.
william-sii- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Hallo Stefan,
ich hab auch fast keine Ahnung von Bodenkunde und Physiologie,
es ging mir darum,
daß man einen komplexen Zusammenhang nicht beliebig runterbrechen
oder gar mit handgestrickten Definitonen beackern kann,
ohne daß dabei der Sinn in Grund und Boden vereinfacht und verfälscht wird.
(super Wortspiele an dieser Stelle... )
Und anschließend präzise Fragen stellen.
Das wär zum Beispiel keine solche:
Fred
ich hab auch fast keine Ahnung von Bodenkunde und Physiologie,
es ging mir darum,
daß man einen komplexen Zusammenhang nicht beliebig runterbrechen
oder gar mit handgestrickten Definitonen beackern kann,
ohne daß dabei der Sinn in Grund und Boden vereinfacht und verfälscht wird.
(super Wortspiele an dieser Stelle... )
Da hilft nur eins: Lesen.ein gewisser Cristatahunter, in Beitrag 6, schrieb:Das Internet ist voll von wissenschaftlichen Beiträgen zu diesem Thema.
Und anschließend präzise Fragen stellen.
Das wär zum Beispiel keine solche:
weischwinimeine?Wo holen sich die Orchideen als Zellkulturen ihre Nahrung ohne die Mithilfe von den Laboranten?
Fred
Fred Zimt- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
Wenn du das auf Mitochondrien und Chloroplasten beziehst, stimme ich dir zu. Wenn man die auch unter Mikroorganismen fasst, dann gibt es keine mikroorganismenfreie Kultur, auch nicht im Labor - aber das würde doch wohl etwas weit in die Theorie / Vergangenheit führen.Cristatahunter schrieb:Die Stellung der Mikroorganismen wird oft unterschätzt. Ohne sie, gäbe es uns nicht.
Ich frage mich, ob ich jetzt noch von chelierten Nährstoffen und von Blattdüngung mit diesen Chelaten oder Aminosäuren anfangen sollte. Da sind weder Wurzeln noch Mikroorganismen im Spiel (Chloroplasten und Mitochondrien mal als Teil der Pflanze betrachtet).
mythe- Kakteenfreund
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Re: Bodenleben im mineralischen Substrat
mythe schrieb:Wenn du das auf Mitochondrien und Chloroplasten beziehst, stimme ich dir zu. Wenn man die auch unter Mikroorganismen fasst, dann gibt es keine mikroorganismenfreie Kultur, auch nicht im Labor - aber das würde doch wohl etwas weit in die Theorie / Vergangenheit führen.Cristatahunter schrieb:Die Stellung der Mikroorganismen wird oft unterschätzt. Ohne sie, gäbe es uns nicht.
Hallo Anne,
nach meinem Verständnis sind Mikroorganismen Kleinstlebewesen (einschließlich der Viren, die nicht als Lebewesen gezählt werden). Mitochondrien und Chloroplasten sind hingegen Zellbestandteile.
Gibt es eine Auslegung der Mikroorganismen, die Mitochondrien und Chloroplasten mit einschließt?
Gruß,
Hardy [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Hardy_whv- Kakteenfreund
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