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Wolfsmilch - Euphorbia kürzen

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Wolfsmilch - Euphorbia kürzen Empty Wolfsmilch - Euphorbia kürzen

Beitrag  alischka Mo 07 Feb 2022, 19:34

Hallo liebes Forum

Ich habe kürzlich eine (ich vermute) Wolfsmilch (ohne Topf) von der Strasse gerettet. Die Pflanze ist ca. einen Meter hoch und scheint gesund, ist jedoch ziemlich schräg gewachsen (siehe Foto). Wurzeln gibt es keine. Ich befürchte, dass sie umkippt, wenn ich sie so in einen Topf pflanze. Ich habe mir überlegt, die beiden "Äste" dort abzuschneiden, wo sie ungefähr gerade sind, und sie so neu einzupflanzen. Macht das Sinn? Und kann ich das jetzt (im Winter) tun? Oder wäre es besser, die Pflanze so einzupflanzen, wie sie ist, ev. gestützt durch einen Stab,  in der Hoffnung dass sie sich mittels Sonnenausrichtung aufrichtet? Und in beiden Fällen - wie tief pflanze ich die Stämme ein, damit sich Wurzeln bilden, der Ansatz aber nicht fault? [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

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Danke für eure Inputs und Ratschläge!
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Beitrag  Gast Mo 07 Feb 2022, 20:07

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum!

Wolfsmilchkaktus ist ziemlich genau so treffend wie Walfisch. Euphorbien sind mit Kakteen ungefähr so eng verwandt wie wir Menschen mit Fischen. Wink

Schneiden kannst du wo du willst und zum Thema Bewurzeln findest du hier unzählige Threads über die foreninterne Suchfunktion. Nur Vorsicht mit dem Milchsaft, der ist echt nicht ohne! https://www.kakteenforum.com/t30195-wolfsmilchsaft?highlight=wolfsmilchsaft
Wie tief bleibt auch dir überlassen. Ich würde jedenfalls die Stecklinge so tief einsetzen, dass sie erstmal stabil stehen und nicht bei der leichtesten Berührung umkippen.

Viel Erfolg und stets Freude mit deinem Fundstück - Shamrock (aka Matthias)
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Beitrag  Gast Mo 07 Feb 2022, 20:15

Zu allererst mußt Du wissen, daß die austretende Milch sehr reizend ist, besonders Schleimhäute und Augen sind gefährdet, also bitte entsprechende Schutzvorkehrungen treffen und vor allem kleine Kinder fern halten.
Grundsätzlich kannst Du so schneiden, wie Du es beschrieben hast. Da die Triebe ordentlich „ ausbluten“ werden, würde ich sie gscheit abtrocknen lassen. Du kannst sie dann bis zum Frühling liegen lassen (dauert ja nicht mehr lange Wink) Alternativ auch aufrecht hinstellen nach dem Abtrocknen. Im Frühjahr kannst Du die Triebe einpflanzen. Besser nicht zu tief und dafür mit Stützen, damit sie nicht umfallen. Ich würde dann nur wenig gießen, besser vielleicht nur Sprühen dort unten, wo sie eingepflanzt sind.
Wenn sie dann gut bewurzelt ist und wächst, wirst Du sie öfter drehen müssen, damit sie nicht schief wächst.

Gutes Gelingen!
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Beitrag  jupp999 Mo 07 Feb 2022, 21:18

Hallo,

Da die Triebe ordentlich „ ausbluten“ ...
... kurz in Wasser tauchen.
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Beitrag  chrisg Mo 07 Feb 2022, 21:58

Hier wahrscheinlich nicht relevant, ich schreibs aber trotzdem: Wenn man den inneren Druck einer Pflanze zwecks "Operationen" vermindern möchte, kann man sie ene halbe oder eine Stunde zuvor bewässern. Das verringert das Risiko von starken Blutungen. Bei Euphorbien, Hoya usw eine nicht zu unterschätzende Angelegenheit, denn der Milchsaft ist, obwohl nicht direkt giftig, doch etwas Schleimhautreizend.

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Beitrag  Gast Mo 07 Feb 2022, 22:48

jupp999 schrieb: ... kurz in Wasser tauchen.
Am besten in lauwarmes. Steht aber auch im verlinkten Thread. Wink


chrisg schrieb:obwohl nicht direkt giftig
Falsch und artabhängig! Euphorbienmilch wurde und wird sogar als Pfeilgift benutzt. Bei der Latexernte gibt es immer wieder Tote durch Vergiftungen. Das Zeug ist sehr wohl direkt giftig und bei Kontakt mit den Augen ist es nicht nur reizend, sondern kann ruckzuck zu Erblindungen führen! Da empfehle ich dir mal die Lektüre des bereits verlinkten Threads.
Und eine Pflanze ohne Wurzeln vor dem Schneiden gießen ist eine große Herausforderung. Wink
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Beitrag  chrisg Mo 07 Feb 2022, 23:38

chrisg schrieb:obwohl nicht direkt giftig
shamrock schrieb:Falsch und artabhängig! Euphorbienmilch wurde und wird sogar als Pfeilgift benutzt. Bei der Latexernte gibt es immer wieder Tote durch Vergiftungen. Das Zeug ist sehr wohl direkt giftig und bei Kontakt mit den Augen ist es nicht nur reizend, sondern kann ruckzuck zu Erblindungen führen! Da empfehle ich dir mal die Lektüre des bereits verlinkten Threads.
Und eine Pflanze ohne Wurzeln vor dem Schneiden gießen ist eine große Herausforderung. Wink

Oha, das war mir neu. Ich kenne nur das Problem mit dem durch Stress erhöhten Gehalt an isothiocyanate. Was anderes wurde nicht in den Berichten erwähnt, die ich gelesen habe.


Zuletzt von Shamrock am Di 08 Feb 2022, 00:13 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Zitat repariert)
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Wolfsmilch - Euphorbia kürzen Empty Re: Wolfsmilch - Euphorbia kürzen

Beitrag  chrisg Mo 07 Feb 2022, 23:48

Shamrock schrieb:
Und eine Pflanze ohne Wurzeln vor dem Schneiden gießen ist eine große Herausforderung. Wink
Deshalb sagte ich ja auch, das meine Antwort hier nicht richtig hingehörte Wink
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Wolfsmilch - Euphorbia kürzen Empty Re: Wolfsmilch - Euphorbia kürzen

Beitrag  chrisg Di 08 Feb 2022, 01:00

Shamrock schrieb:Euphorbienmilch wurde und wird sogar als Pfeilgift benutzt.  

Das macht es aber lange nicht zu einem Gift. Habe extra nachgeschaut: Die Giftwirkung der anderen Substanzen werden durch diesen Zusatz erhöht, was etwas anderes ist. Die Definition als "Gift" finde ich hier nicht angebracht. Es zählt (hier) nicht als Fytotoxin.

Es sind auch viele medizinisch positive Wirkungen bekannt weil mehrere Wolfsmilchgewächse seit langem als Heilmittel benutzt werden. Sagen wir deshalb das sie alle Heilpflanzen sind? Naturlich nicht. Aber immer wieder wird unverdient von den Euphorbien in unseren Töpfen gewarnt.

Die in Heimkultur oft vorkommende Euphorbia umbellata ist schwach giftig. Die Giftwirkung reicht aus, um nach 24 Stunden Kontaktzeit Wasserschnecken zu töten. Da wäre ich schon lange weggeschneckt...  Fische werden jedoch nicht geschädigt.

Sehr wenige Arten innerhalb der Gattung werden als phytotoxisch beschrieben, weshalb ich der Meinung bin das man nicht pauschal von Gift reden sollte. Wir reden hier von einer Dreikantseuphorbie. Ich habe im schlauen Medizinal-info bei meinem Labor login nachgeschaut und es sind keine Vergiftungsfälle von der üblichen dreieckigen Euphorbie bekannt. Etwas verdächtiger wäre dann Euphorbia milii, davon sind seit den 70:ern zwei Fälle von Erkrankungen bei Menschen nachgewiesen worden.

Der von Mattias genannte Effekt auf den Augen ist auch keine Giftwirkung, sondern eine Irritation, die zur Inflammation führen kann. Schmerzen können auch auftreten, was es aber auch nicht zu einem Gift macht. Für mich als Mediziner besteht da ein wichtiger Unterschied. Toxische reaktion ist etwas anderes als Kontaktdermatitis, und schon gar nicht bei den Pflanzen die uns normalerweise unter die Quere kommen. Wir können also nicht mit Vergiftungen rechnen, eher mit Kontaktdermatitis.

Wer eine Manzanilla züchtet und dann frisst, ist jedoch selber schuld. Laughing Twisted Evil

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Wolfsmilch - Euphorbia kürzen Empty Re: Wolfsmilch - Euphorbia kürzen

Beitrag  Gast Di 08 Feb 2022, 01:22

Das wäre jetzt aber in dem anderen Thread deutlich besser aufgehoben.
Und artabhängig, hab ich ja geschrieben.
Wenn ich an Honig mit zuviel Euphorbiaanteil sterbe, dann ist mir das eigentlich relativ egal, ob der Honig jetzt toxisch oder sonstwas war. Futsch ist futsch. Wink
Mit Eisenhut kam man sich auch flott unter die Erde bringen und trotzdem gibt's das Zeug rezeptfrei in jeder Apotheke. Nur weil's ne Heilpflanze ist, ist der Eisenhut deswegen nicht minder tödlich.
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