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Beitrag  Richard Do 26 Nov 2020, 16:27

Hallo

Jetzt bin ich aber doch erstaunt. Wieso funktioniert das nicht, was ich früher m.E.mit Erfolg gemacht habe?
Ich mochte das Wissen von Bali und sensei66 auf keinen Fall anzweifeln, ich bin kein Chemiker.
In einem alten Kakteenfachbuch von Dieter Herbel wurde die Prozedur des Entkalkens genau beschrieben.
Er nahm allerdings Salpetersäure, keine organischen Säuren. Ich habe das Buch noch.
Jedenfalls hatte ich hinterher an den Tontöpfen keine Kalkablagerungen mehr und die Pflanzen wuchsen
gut, ich glaube jedenfalls.das es so war.

Gruß Richard


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Beitrag  sensei66 Fr 27 Nov 2020, 12:51

Richard schrieb:Jedenfalls hatte ich hinterher an den Tontöpfen keine Kalkablagerungen mehr
Ja, das stimmt ja auch, die Kalkablagerungen entstehen, wenn sich das (Calcium)Hydrogencarbonat im Wasser zu Calciumcarbonat (Kalk) zersetzt. Und da durch das Ansäuern, egal mit welcher Säure, das Hydrogencarbonat vorher zerstört wurde, kann das nicht mehr passieren.
Was aber nicht stimmt, ist, dass sich dadurch die Wasserhärte ändert, da diese ausschließlich vom Gehalt an Erdalkaliionen (Calcium, Magnesium etc.) abhängt. Und diese sind auch nach dem Ansäuern noch da.
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Beitrag  Richard Fr 27 Nov 2020, 15:26

Hallo sensei66

Danke für die Auskunft. Das habe ich so nicht gewußt.

Gruß Richard
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Beitrag  Markata Sa 28 Nov 2020, 17:16

Hallo zusammen,

ich habe gerade die Beiträge zum Thema Wasser gelesen. Jetzt bin ich etwas verwirrt, ist das für die Pflanzen Schädliche der Kalk oder die Wasserhärte?

Viele Grüße
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Beitrag  Gast Sa 28 Nov 2020, 20:42

Kommt darauf an. Manche Pflanzen bevorzugen leicht saure Böden und manche eher basische - und die meisten mögen ein gesundes Mittelmaß. Aber sicher können beispielsweise nicht alle Pflanzen auf kalkhaltigen Böden gedeihen. Kommt also immer auf die jeweilige Art an.
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Beitrag  chrisg Sa 28 Nov 2020, 20:54

Für Kakteen ist das wahrscheinlich kein Problem.aber Oxalsäure bitte nicht für Orchideen nehmen. SIe werden es sehr übel nehmen, falls man die notwendige Dosis (für die beinhaltende Menge Kalk) überschreiten sollte. Hmm, wahrscheinlich auch für andere Epis nicht günstig.

/ CG
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Beitrag  Richard So 29 Nov 2020, 06:52

Hallo
Wie schon geschrieben habe ich Salpetersäure jahrelang erfolgreich benutzt, als ich noch kein Zugang zu Regenwasser
hatte, und das Leitungswasser viel zu hart für zum Gießen meiner Kakteen war.
Im Internet findet man einige Fachbeiträge zur Aufbereitung des Wassers mit verschiedenen Säuren.
Salpetersäure ist nur gegen Altersnachweis (über 18) erhältlich. Es ist ein Gefahrenstoff (ätzend).
Oxalsäure ist frei erhältlich aber leider giftig und ev. für verschiedene Pflanzen nicht geeignet.

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Beitrag  Markata Mo 30 Nov 2020, 12:49

Ok, ich hab jetzt noch ein bisschen recherchiert und fasse nochmal zusammen, ob ich das richtig verstanden habe: scratch

- Die Magnesium und Calziumionen selbst sind nicht nachteilig für den Boden, auch bei kalkempfindlichen Pflanzen. Oder können die Ionen mit dem CO2 aus der Luft doch wieder Kalkablagerungen bilden?

-bei Pflanzen, die gerne einen höheren pH-Wert mögen sind Kalkablagerungen positiv, weil dadurch nach längerer Zeit der pH-Wert steigt (am besten direkt Kalk im Substrat)?

-Oxalsäure führt zur Ausfällung der Calziumionen, aber die Carbonationen bleiben im Wasser und könnten doch theoretisch im Substrat auch wieder Kalk oder ähnliche Ablagerungen bilden?

-Hingegen wird bei anorganischen Säuren wie Salpeter-, Salz- oder Schwefelsäure Carbonat in Form von CO2 ausgetrieben. Hätte man hier nicht direkt schon eine Art Düngung mit im Wasser durch die Nitrat- oder Sulfationen?

Oder beruht die Wirkung der Säuren darauf, dass mögliche Kalkablagerungen bei jedem Gießen durch den sauren pH-Wert gelöst und ausgewaschen werden?

Sorry für die vielen Chemiefragen und viele Grüße
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Beitrag  sensei66 Mo 30 Nov 2020, 13:08

Markata schrieb:-Oxalsäure führt zur Ausfällung der Calziumionen, aber die Carbonationen bleiben im Wasser und könnten doch theoretisch im Substrat auch wieder  Kalk oder ähnliche Ablagerungen bilden?
Die Carbonationen bleiben nicht im Wasser. Sie werden durch die Säure zu CO2, das ausgast. Das beantwortet auch die andere Frage: solange der pH imleicht sauren bleibt, kann durch CO2 aus der Luft kein Carbonat gebildet werden.

Markata schrieb:-Hingegen wird bei anorganischen Säuren wie Salpeter-, Salz- oder Schwefelsäure Carbonat in Form von CO2 ausgetrieben. Hätte man hier nicht direkt schon eine Art Düngung mit im Wasser durch die Nitrat- oder Sulfationen?
Eine Düngewirkung durch Nitrat oder Sulfat ist sicher gegeben, aber die benötigten Mengen an Säure sind gering. Allerdings haben die Mineralsäuren einen mächtigen Nachteil: es sind sehr starke Säuren, da kippt der pH sehr schnell in den (zu) sauren Bereich. Um Carbonat als CO2 auszutreiben, geht jede Säure, auch die wesentlich schwächeren wie Oxal- oder Citronensäure. Entscheidend ist hier das H+, nicht das Anion.
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Beitrag  Richard Mo 30 Nov 2020, 20:26

Der ganze Aufwand lohnt sich natütlich nur wenn man eine größere Menge Wasser herstellt. Ohne Lackmuspapier
geht es auch nicht.
Ich glaube nicht daß schwach saures Wasser mit einem PH Wert von ca. 6 schädlich ist, besonders nicht wenn man viel
Bims oder Lava welche basisch sind, in das Substrat untermischt.
Wenn man nur geringe Mengen Gießwasser benötigt, für wenige Pflanzen, kann man das Leitungswasser auch mit vollentsalztem-
oder destilliertem Wasser mischen.
Richard
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