Sulcorebutia breviflora var. laui

Sulcorebutia breviflora var. laui

Sulcorebutia breviflora v. laui wurde 1991 von Diers beschrieben. Bekannt und in den Sammlungen vertreten waren Pflanzen mit der Feldnummer L314 schon seit den frühen 1970er Jahren. Lau hatte sie während seiner Reise 1970 am Südufer des Rio Caine in der Nähe von La Viña gesammelt und an mehrere Spezialisten in Europa, u.a. Prof. L. Diers, gesandt. Die Angaben zum Fundort sind etwas diffus. Lau (1981) vermerkt, er habe seine Nummer L313, L314 und L315 jeweils 5 Meilen voneinander entfernt gefunden. Bei Diers im Artikel der Erstbeschreibung werden daraus 10km südöstlich des Fundgebietes von L315. Auch andere Autoren haben aus der Meilenangabe von Lau einfach Kilometer gemacht, ohne die Zahlen zu ändern.


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314


Tatsache ist, dass wir nicht genau wissen, wo Lau seine L314 gefunden hat. Vor einigen Jahren hat eine Gruppe von Tschechen und Slowaken am Südufer des Rio Caine Sulcorebutien gefunden, die viel Ähnlichkeit mit L314 haben (z.B. LH1260). Diese haben inzwischen geblüht und der erste Eindruck hat sich bestätigt.


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Sulcorebutia breviflora var. laui LH1260


Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Funde, die L314 zumindest sehr nahe stehen, auch wenn dabei wohl noch kein Klon mit weißen Blüten aufgetaucht ist.


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Sulcorebutia breviflora var. laui LH1260


Auch die Fundorte stimmen ganz gut mit den Angaben beim Holotypen von S. breviflora var. laui L314 im Herbarium Berlin überein (Eggli & Leuenberger 2008).


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314/7a


S. breviflora v. laui ist vom Habitus her recht gut von anderen Vertretern der Breviflora–Gruppe zu unterscheiden. Allerdings sind es die Blüten, die sie zu etwas ganz Besonderem machen.


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314/20


Am bekanntesten sind L314-Klone  mit violetten Blüten unterschiedlicher Helligkeit. Sehr attraktiv sind natürlich die violetten Blüten mit weißem Schlund.


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314


Es sind nur wenige Pflanzen von L314 bekannt, die wie die anderen S. breviflora Varietäten gelb blühen (bei mir gibt es leider keine gelbblütige L314 mehr). Interessant ist, dass bei diesen gelben Blüten weder die Blütenröhre noch die Schuppen rot gefärbt sind, wie man das von den meisten S. breviflora v. haseltonii kennt, noch das Blüteninnere nach unten zu violett wird.


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Schnitt durch eine gelbe Blüte von Sulcorebutia breviflora var. laui


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314/16


Der Klon 16 von Diers mit seinen orangefarbenen Blüten zählt bei mir zu den absoluten Favoriten.


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314


Zu der damaligen Zeit eine absolute Rarität, waren die beiden weiß blühenden Klone von S. breviflora v. laui. Wie man am Blütenschnitt sieht, handelt es sich aber nicht um reinweiße Defektmutanten, denn die Staubfäden und der Blütenschlund sind violett. Je nach Blütenjahr erscheinen die weißen Blüten sogar etwas rosa, wie man das ja auch von den „weißblütigen“ Weihnachtskakteen kennt.


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Schnitt durch eine der "weißen" Blüten


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314


Wenn man die weißblütigen L314 mit violettblütigen kreuzt, erhält man in der F1 teilweise herrliche Blütenfarben.


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Sulcorebutia breviflora var. laui L314/F1



Literatur:
Diers Lothar (1991): Zur Taxonomie der Sulcorebutien aus dem Rio Caine Gebiet - Fortsetzung und Schluß – Kakt.and.Sukk., 42 (4): 98-101

Lau Alfred B. (1981): South American Cactus Log - Part 16
Cact.Succ.J.(U.S.), 53 (3): 137-140

Eggli Urs & Leuenberger Beat Ernst (2008): Type specimens of Cactaceae names in the Berlin Herbarium (B) - Willdenowia 38 - De Herbario Berolinensi Notulae No.48, 213-280




15.12.2018: Text teilweise ergänzt, neue Bilder hinzugefügt