Sulcorebutia breviflora var. breviflora
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Sulcorebutia breviflora var. breviflora
Sulcorebutia breviflora var. breviflora
S. breviflora v. breviflora wurde von Cárdenas (1965) als Rebutia brachyantha wegen ihrer kurzröhrigen Blüte beschrieben. Er hatte allerdings übersehen, dass es schon eine ältere Rebutia brachyantha gab, weshalb der neue Name als Homonym angesehen werden musste. Backeberg (1966) ersetzte ihn durch den mehr oder weniger sinngleichen Namen „breviflora“, Gleichzeitig transferierte er die neue Art in die Gattung Sulcorebutia, was eigentlich den neuen Namen überflüssig gemacht hätte, denn innerhalb dieser Gattung wäre auch der Name „brachyantha“ in Ordnung gewesen.
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Sulcorebutia breviflora var. breviflora MC6140
Diers (1991) emendierte S. breviflora und ordnete ihr zwei neue Varietäten zu (siehe dort).
In der Kakteenliteratur wurde der Verwandtschaftskreis von S. breviflora seit eh und je sehr intensiv diskutiert. Es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, wollte man alle Literaturstellen aufzählen, in denen sich die verschieden Autoren mit diesen Sulcorebutien beschäftigt haben. Großes Thema war auch schon immer die Herkunft der verschiedenen Populationen aus denen sich dieser Komplex zusammensetzt. Tatsache ist, dass wir von keiner der angesprochenen Pflanzen den genauen Standort kennen. Das gilt für S. breviflora v. breviflora ebenso, wie für alle mit ihr assoziierten Taxa.
Vermutlich ist die Angabe bei der Erstbeschreibung von Rebutia brachyantha: „Bolivia, Provincia Capinota, Departamento, Cochabamba, auf den Uferbänken des Rio Caine, 2000 m ebenso irreführend (bzw. falsch, was die Angabe: "Prov. Capinota" angeht), wie der später angenommene Fundort: Sikhimirani, 10km südöstlich von Capinota.
Tatsache ist auch, dass niemand wirklich in der Lage ist, S. breviflora v. breviflora (MC6140) von den später beschriebenen Rebutia haseltonii (MC6222) und Rebutia caineana (MC6223) wirklich zu unterscheiden. Die beiden letzteren wurden von Rausch und Markus bei La Viña gesammelt und an Cárdenas übergeben. Lt. Markus und Rausch handelte es sich um Extremformen einer einzigen Population. Es gilt als ziemlich sicher, dass diese Pflanzen von einem Berg westlich von La Viña kommen und der heißt: Cerro Sithiquira(loma).
Als Unterschied zur Varietät haseltonii wird bei S. breviflora v. breviflora oft die "wie gefüllt wirkende Blüte" angeführt. Bei der oberen Pflanze mag das ja noch zutreffen..........
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Sulcorebutia breviflora var. breviflora MC6140
Ich neige sehr zu der Ansicht, dass alle 3 Cárdenas–Taxa aus der gleichen Population (Sikhimira – Sithiquira), eben vom Co. Sithikiraloma kommen, was letzten Endes bedeuten würde, dass das alles Synonyme von S. breviflora v. breviflora wären. Verballhornungen von Ortsnamen sind gerade im Zusammenhang mit Sulcorebutia außerordentlich zahlreich, was auch sehr verständlich ist, denn sie basieren meist nur auf mündlich weitergegebenen Informationen und wer sich schon mal mit Campesinos in Bolivien unterhalten hat, weiß was das bedeutet.
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Sulcorebutia breviflora var. breviflora MC6140-2 - Originalvermehrung von Cárdenas-Material via John Donald
Da das allerdings alles nur Spekulationen und unbewiesene Annahmen sind, gehe ich bei der weiteren Bearbeitung der Varietäten von S. breviflora vom derzeit weitgehend akzeptierten Stand der Dinge aus (mehr dazu bei S. breviflora v. haseltonii, deren Kombination durch Diers übrigens ungültig war - siehe Gertel 2015).
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Sulcorebutia breviflora var. breviflora WK382-1
Von S. breviflora v. breviflora gibt es neben der Cárdenas–Nummer nur noch Pflanzen, die Krahn von Cárdenas bekommen hat und mit einer eigenen Nummer – WK382 – versehen hat. Bei dem oben gezeigten Klon drängen sich schon gewisse Assoziationen mit S. torotorensis auf, die ja auch nicht weit entfernt vorkommt.
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Sulcorebutia breviflora var. breviflora WK382-3
Literatur:
Cárdenas, Martín (1965): Neue und interessante Kakteen aus Bolivien – Rebutia brachyantha Cárdenas spec. nov. – Kakteen und andere Sukkulenten 16 (4): 74-75
Backeberg, Curt (1966): Sulcorebutia breviflora Backbg nom.nov.- Das Kakteenlexikon, S 414
Diers, Lothar (1991): Zur Taxonomie der Sulcorebutien aus dem Rio Caine-Gebiet – Sulcorebutia breviflora (Cárdenas) Backbg. emend. Diers – Kakteen und andere Sukkulenten 42 (3): 74-77
Gertel, Willi (2015): Notwendige Kombinationen innerhalb der Gattung Sulcorebutia - Gymnocalycium, 28 (3): 1165-1170
18.3.2018: Text stellenweise etwas abgeändert, Literaturstelle angefügt, Bilder erneuert und beigefügt
sulco-willi- Fachmoderator - Sulcorebutia
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