Sulcorebutia breviflora var. haseltonii

Sulcorebutia breviflora var. haseltonii

S. breviflora v. haseltonii wurde 1966 von Cárdenas als Rebutia haseltonii zu Ehren von Scot Haselton, der lange Zeit Redakteur des Cactus and Succulent Journal of America war, beschrieben. Im selben Artikel publizierte er auch eine Rebutia caineana. Inzwischen wissen wir, dass die Typpflanzen für beide Taxa aus der Aufsammlung Rausch 198 stammen. Von Markus (1989) konnten wir erfahren, dass er und Rausch zwei sehr unterschiedliche Exemplare dieser Aufsammlung an Cárdenas übergeben hatten.

Donald (1971) kombinierte Rebutia haseltonii und caineana zu Sulcorebutia um. Diers (1991) stellte Sulcorebutia haseltonii als Varietät zu S. breviflora (Achtung: diese Kombination war ungültig) und zog gleichzeitig Sulcorebutia caineana als Synonym zu ihr ein. In derselben Arbeit beschrieb er auch eine subvar. viridior die im Unterschied zur Varietät einen hellgrünen Körper und grüne Schuppen an der Blütenröhre hat. Bei L313 scheinen diese Merkmale tatsächlich durchgängig so vorhanden zu sein. Allerdings kommen solche Pflanzen auch in anderen Populationen gelegentlich vor. Mir ist konkret kein Fundort bekannt, wo diese Merkmale rein oder auch nur gehäuft vorkommen.

Gertel (2015) erneuerte die Kombination von Diers mit der korrekten Seitenangabe, wodurch dieses Taxon nun gültig ist


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii MC6222 - der einzige mir bekannte Originalklon von Cárdenas


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii R198


Rausch 198 kommt aus der direkten Nachbarschaft von La Viña von einem 2500m hohen Berg westlich der Ansiedlung mit Namen Cerro Sithiquira(loma). Da es kaum möglich ist wirkliche Unterschiede zwischen S. breviflora v. breviflora und v. haseltonii zu finden und wegen des sehr ähnlich klingenden Fundortes (Sikhimirani) der Ersteren, gehe ich davon aus, dass beide Varietäten wahrscheinlich identisch sind (siehe auch bei S. breviflora v. breviflora). Dies würde bedeuten, dass Cárdenas insgesamt 3 Pflanzen vom gleichen Fundort mit 3 unterschiedlichen Namen belegt hat. (Ich muss betonen, dass dies nur meine persönliche Meinung ist).


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii R198


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Blütenschnitt von Sulcorebutia breviflora var. haseltonii R198


Die meisten Blüten dieser Varietät haben eine mehr oder weniger rote Blütenröhre mit roten Schuppen. Im Inneren geht die gelbe Blütenfarbe nach unten in violett über.


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii RV372

Soviel wir wissen kommt neben R198 auch RV372 und HS144a von Co. Sithiquira.


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii RV372/F1


Sowohl von RV372 als auch von HS144a kennen wir teilweise sehr kräftig bedornte Exemplare. Einen extrem bedornten Sämling erhielt Rolf Oeser, als er vor vielen Jahren Samen von RV372 aussäte (oben).


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii HS144a – mit kräftiger Bedornung


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii HS144a – mit eher normaler Bedornung


Neben dem oben schon mehrfach genannten Berg westlich von La Viña, kennen wir noch einige Funde aus dem Flusstal des Rio Jaya Mayu, nördlich von La Viña, die sich allerdings sehr deutlich von den Pflanzen aus der Umgebung von La Viña unterscheiden


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii G363/1


Die Pflanzen von G363 sind meist kleiner und wesentlich dichter bedornt


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii G363/2


Oft beobachtet man bei S. breviflora v. haseltonii einen ausgeprägten Altersdimorphismus. Junge Pflanzen und kleine Sprosse sind eher schwach und anliegend bedornt, während ältere Exemplare völlig in lange, sehr dicht und z.T. abstehende Dornen gehüllt sind.


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii G363/3


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii G363/4

Hier erkennt man schon die etwas kräftigere Altersbedornung


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii G363/8


Von ihrem Äußeren her kann man davon ausgehen, dass auch L315 aus dem Flusstal des Rio Jaya Mayu kommt. Die Angaben von Lau (1981) hierzu sind etwas verwirrend.

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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii L315


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii L315

Bei dieser Pflanze sieht man sehr schön die Altersbedornung des Hauptsprosses und die Jugendbedornung an den Ablegern


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii fa. viridior L313-3

Wie schon oben erwähnt, heißt L313 offiziell S. breviflora v. haseltonii subv. viridior. Wir wissen allerdings nicht sicher, ob Lau damals eine Stelle gefunden hat, wo alle Pflanzen diesen hellgrünen Körper und grüne Receptaculumschuppen haben.


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Sulcorebutia breviflora var. haseltonii fa. viridior L313


Literatur:
Cárdenas, Martín (1966): New Bolivian Cactaceae (XI) – Rebutia haseltonii Cárd.
The Cactus and Succulent Journal (U.S.) 38 (4): 143

Donald, John D. (1971): In Defense of Sulcorebutia BACKEBERG – Sulcorebutia haseltonii (Cárd.) Donald
The Cactus and Succulent Journal (U.S.) 43 (1): 38

Markus, Ernst (1989): Zum Artikel “Versuch einer Klärung der Verwandtschaft von Sulcorebutia breviflora” – Kakteen und andere Sukkulenten 40 (8 ): 203

Diers, Lothar (1991): Zur Taxonomie der Sulcorebutien aus dem Rio Caine Gebiet – Sulcorebutia breviflora  var. haseltonii (Cárd.) Diers comb. nov. – Kakteen und andere Sukkulenten 42 (4): 98

Gertel, Willi (2015): Notwendige Kombinationen innerhalb der Gattung Sulcorebutia.
Gymnocalycium, 28 (3): 1165-1170

Lau Alfred B. (1981): South American Cactus Log - Part 16
Cact.Succ.J.(U.S.), 53 (3): 137-140


22.3.2018: Bilder erneuuert, minimale Änderungen im Text