NPK 5-8-12 von Uhlig oder 6-12-6 von Haage?

Eins ist mal klar: Kakteen sind an hohe osmotische Werte des Bodens (sprich hohe Salzgehalte angepasst). Überdüngen ist insofern ziemlich schwer.
Für den Laien oder den Conveniencebewussten Verbraucher ist es sicher sinnvoll auf einen niedrigen N Gehalt zu achten, da man so einfach bei jeder Wassergabe düngen kann.
Für alle, die verstehen, dass Kakteen in der Ruhephase nicht gegossen werden und auch keine Nährstoffe aufnehmen ist es Wurst welches N-P-K Verhältnis man nimmt (ausgeglichen geht immer, also N=K). Man muss nur rechtzeitig im Jahr aufhören zu düngen und darauf achten, dass im Dünger alles in einer gut aufnehmbaren Formulierung drin ist.
Wenn man sich ganz unsicher ist, nimmt man einen Dünger mit einem Nährstoffverhältnis von 1:0,2:1 oder 1:0,2:1,2-1,8 und eben die Vielfache davon. Wenn mehr Phosphat drin ist schadet es auch nich. Das hat einen ziemlich weiten Optimalbereich im Gegensatz zum Stickstoff. Phosphat wird auch am ehesten in schwerlöslichen Verbindungen festgelegt wenn die Wasserqualität nicht stimmt (Calciumphosphat, Eisenphosphat). Harnstoff selber kann übrigens direkt von der Pflanze über das Blatt/die Oberfläche aufgenommen werden muss aber im Boden umgewandelt werden. Je nach Pflanze und Gießwasser sowie Substrat kann ein Nitrat-N- oder Ammonium-N-lastiger Dünger von Vorteil sein. Die meisten Kakteenpfleger werden mit Ammonium-N-betonten Düngern gute Erfahrungen machen. Nitrat hat halt den Nachteil, dass es nicht an Boden/Substratteilchen gebunden wird, kann aber schnell von der Pflanze aufgenommen werden und verleiht den Pflanzen ein sattes Grün. Ist nur schwer dieses im Substrat zu halten. Macht also nur bei entsprechender Bewässerung Sinn.
Spurennährstoffe sollten immer in chelatisierter Form vorhanden sein.
Über die pH-Wert Einordnung wurde ja schon was gesagt, sollte zw. 5,5-6,5 liegen.

Mein Vorschlag:
Jetzt den Haage-Dünger, phosphatbetont, fördert die Blütenbildung,
und ab September den Uhlig-Dünger, kalibetont, fördert die Stabilität der Zellwände und damit die Widerstandskraft/Ausreifung. Wichtig für eine dunkelgrüne Farbe ist auch eine genügende Eisenversorgung, wie Karlchen schon sagte, am Besten in chelatisierter Form.

So, ich hab einfach bei Michi Wuxal super bestellt

LG Katrin

@ karlchen: Ich sehe das ganz ähnlich wie du

Außerdem wird sowieso jeder der längere Zeit Kakteen pflegt seine eigenen Erfahrungen machen und so soll es ja auch sein. Mir war bisher nicht klar, dass zuviel Stickstoff anscheinend doch keine soo starken, negativen Auswirkungen hat, aber so kann jeder was Neues dazulernen . Ich bleibe aber trotzdem bei meinem phosphat- und kaliumbetonten Dünger, da ja bei den meisten Kakteen in der Natur auch kaum Stickstoff vorhanden (Außer ein Vogel oder ein Alpaka k*ckt drauf) ist.

Jetzt muss ich doch noch einmal meinen Senf dazu geben.
Michi sagt, dass N bei ihm noch keine neg.Auswirkungen hatte. Mag sein, dass er N betont düngt und das auch öffter. Aber jeder hat andere Bedingungen! So kann ich keinen empfehlen zuviel N zugeben,wenn: die Pflanzen im Herbst weggeräumt werden und nicht rechtzeitig mit dem Düngen und Gießen aufgehört wird. Dann kann es tatsächlich zu Vergeilung kommen. Nur wer rechtzeitig damit aufhört bzw. seine Pflanzen im GH an ein und demselben Ort bei vollem "Winterlicht" wie z.Bsp.Michi pflegt, kann da großzügiger sein.
Es ist mir auch schon passiert, dass gekaufte Kakteen einer namhaften Gärtnerei bei mir zu hause regelrecht zusammen gesackt sind und das nur weil ich ihnen nicht so viel N anbiete.
Bei ein - zwei anderen Exemplaren ist es mir in meiner Anfängerzeit passiert, dass durch zuviel N die Pflanzen seitlich geplatzt sind.
Wie gesagt und von anderen auch schon angeführt, jeder muss das mit seinen Kulturbedingungen vereinbaren!!!
Ein Einheitsrezept gibt es wie überall in der Pflege der Kakteen nicht.
Es kommt auf den grünen Daumen an, man muss Versuche starten und wird durch Schaden klug...manchmal jedenfalls. Einige Fehler macht man nach 30Jahren immer wieder...leider.

Hallo Uwe!

Ich habe nicht pauschalier gesagt, dass man N düngen kann was man will- auch ich dünge NICHT N-betont,
sondern ausgeglichen. Und ich hatte ausdrücklich gesagt, es kommt auf die Kulturgegebenheiten an.
Das was Du schilderdst mit den aufgeblasenen Pflanzen kann ich genau sagen, warum das so ist- das ist
hochgepuschte Hollandware, die durchkultiviert ist. Pflanzen die bei mir 5-6 Jahre für eine gewisse
Größe benötigen, ziehen die in max. 2 Jahren heran. Da gibt es so gut wie immer Probleme bei der
Kultur, weil die weder Ruhezeiten noch kühlere Temperaturen gewöhnt sind. Darum meide ich in der Regel
Baumarkt-Torfware und div. "Konkurenz"- ohne Namen nennen zu wollen, die sich einen schnellen Euro
machen, indem sie für 30 Cent Puschware von Holland beziehen und sie dann für teures Geld weiter verscherbeln.
Aber jedem das seine. Wuxal super verwende ich bei mir in der Kultur bis zum vorletzten Gießen, mit
dem letzten Gießen gebe ich reinen P+K Dünger, Vitanal und Baldrian.

Hallo,

das darf man nicht falsch verstehen mit dem N. Man muss erstmal wissen, dass N der Nährstoff mit dem engsten Optimalbereich in der Physiologie der Pflanzen ist. Zuviel oder zuwenig hat hier stärkere Auswirkungen als bei den anderen Nährstoffen. Das kommt aber neben dem Nährstoffverhältnis, sehr stark auf das eigene Düngeverhalten an.
Hat man einen Dünger der N betont ist, dann sollte man insgesamt weniger Dünger geben. Bei P und K macht das nicht soviel aus, da der Optimalbereich ja weiter als der des N ist. Hat man einen K oder P betonten Dünger kann man mehr düngen und es macht wiederum nicht soviel aus, da der Optimalbereich ja auch nach oben weiter ist.
Hat man einen ausgeglichenen Dünger dann düngt man eben daran angepasst.
Bei P und K ist auch zu sagen, dass sich das Wachstum innerhalb des weiteren Optimalbereich nicht verbessert, wenn man mehr davon düngt. D.h. erstmal im Optimalbereich angekommen sieht man durch zusätzliche Düngung erstmal keine Effekte mehr. Mangelerscheinungen erkennt man dagegen ziemlich leicht an Kümmerwuchs und bestimmten Farbveränderungen.
Es gibt daneben aber auch bestimmte Ziele (Blütenbildung, Fruchtbildung, Trockenheitsresistenz, Kälteresistenz, Resistenz gg. Schädlinge) welche man mit einer entsprechenden Düngung steuern kann.
Da kommen dann eben bestimmte Nährstoffverhältnisse ins Spiel.
Da es bei unseren Kakteen aber eher auf natürlichen Habitus ankommt als auf die Wuchsleistung oder Fruchtbildung, kann man auch mit einem ausgeglichenen Dünger und einem vernünftigen Düngeverhalten (gute fachliche Praxis) die entsprechenden Ziele erreichen.
Hoffe das ist verständlich.

Hallo Michi,
dass ist mir schon klar.
Ich war selbst schon in Holland und habe mir die Massenvermehrung angesehen.
Hierzu mal ein Link:
Holland
In der Navileiste auf Betriebsfilm klicken!
Ich selbst verwende und vertreibe auch Wuxal super, allerdings dünge ich damit nur bis Mitte Juni und dann anschließend mit einen mehr PK betonten Dünger. Das hat den bereits genannten Grund. Leider muss ich immernoch meine 5000 Pflanzen im Herbst umräumen
Da Du so schön Werbung machst, Vitanal vertreibe ich nun auch...benutzen erst seit letztem Jahr.
Von Baldrian bin ich abgekommen. Bei uns wächst er nicht wild und anbauen will ich ihn nicht. Auch bin ich nicht von der Wirkung überzeugt. Habe es 5 Jahre lang getestet und keinen Unterschied festgestellt. Wenn man seine Pflanzen ordentlich ernährt, blühen sie auch ohne Baldrian überreich. Aber das mit den Mittelchen ist wie mit dem Glauben. Der Eine glaubt der Andere nicht! Ich bin eher ein Ungläubiger. Aber das ist eine andere Sache.

Das Altbekannte und immer wieder für gut empfundene: Wuxal Super!!

Ich würde Uhlig's Dünger zB. für schnellwachsende Säulen benutzen und Haages Dünger für langsamwachsende, gedrungene Pflanzen. Für Rübenwurzler würde ich 6-12-9 daraus machen und 6-12-12 würde ich für die letzte Düngung all meiner Kakteen im Jahr anwenden.