Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
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Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Hier mal meine Methode zur Gewinnung von Samen des Selenicereus megalanthus (=gelbe Pitahaya):
1) Die Frucht mittig durchschneiden und mit einem Teelöffel in möglichst kleinen Stücken auskratzen. Das Ausgekratzte in ein großes Einmachglas geben.
2) Das Glas etwa zur Hälfte mit Wasser füllen und mit der Bohrmaschine und einem Rührer den Inhalt kräftig durchrühren.
3) Alles was schwimmt abgießen.
4) Den Inhalt des Glases in ein großes Küchen-Metallsieb schütten und unter fließendem Wasser kräftig mit der zu einer Faust geformten Hand durchrühren. Dabei auch öfter an der Außenseite des Siebs reiben, damit die Maschen wieder frei werden. So lange rühren, bis alle weißen Fruchtfleischteile durchgerieben sind.
5) Jetzt sind die Samen noch von einer glibberigen, durchsichtigen Hülle umgeben. Sie dient in der Natur dazu, dass die Samen bei Vögeln am Schnabel hängen bleiben und dann an Ästen abgestreift werden.
Die Samen mit der Glibberhülle auf ein Tuch klopfen und gut mit Vogelsand oder feinem Spielsand bestreuen. Dann das Tuch schließen und den Inhalt kräftig durchkneten, ggf. noch mehr Sand zugeben und weiter durchkneten. Es entsteht eine teigartige Masse. Diese gibt man wieder in das Küchensieb und rührt den Sand und den daran haftenden Glibber unter fließendem Wasser durch das Sieb. Falls noch Reste des Glibbers vorhanden sind diese Prozedur ggf. wiederholen.
6) Die gereinigen Samen auf ein Stück Stoff klopfen und trocknen lassen.
Da die Samen von Selenicereus megalanthus größer sind als die von Hylocereus, klappt diese Methode gut.
1) Die Frucht mittig durchschneiden und mit einem Teelöffel in möglichst kleinen Stücken auskratzen. Das Ausgekratzte in ein großes Einmachglas geben.
2) Das Glas etwa zur Hälfte mit Wasser füllen und mit der Bohrmaschine und einem Rührer den Inhalt kräftig durchrühren.
3) Alles was schwimmt abgießen.
4) Den Inhalt des Glases in ein großes Küchen-Metallsieb schütten und unter fließendem Wasser kräftig mit der zu einer Faust geformten Hand durchrühren. Dabei auch öfter an der Außenseite des Siebs reiben, damit die Maschen wieder frei werden. So lange rühren, bis alle weißen Fruchtfleischteile durchgerieben sind.
5) Jetzt sind die Samen noch von einer glibberigen, durchsichtigen Hülle umgeben. Sie dient in der Natur dazu, dass die Samen bei Vögeln am Schnabel hängen bleiben und dann an Ästen abgestreift werden.
Die Samen mit der Glibberhülle auf ein Tuch klopfen und gut mit Vogelsand oder feinem Spielsand bestreuen. Dann das Tuch schließen und den Inhalt kräftig durchkneten, ggf. noch mehr Sand zugeben und weiter durchkneten. Es entsteht eine teigartige Masse. Diese gibt man wieder in das Küchensieb und rührt den Sand und den daran haftenden Glibber unter fließendem Wasser durch das Sieb. Falls noch Reste des Glibbers vorhanden sind diese Prozedur ggf. wiederholen.
6) Die gereinigen Samen auf ein Stück Stoff klopfen und trocknen lassen.
Da die Samen von Selenicereus megalanthus größer sind als die von Hylocereus, klappt diese Methode gut.
william-sii- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3077
Lieblings-Gattungen : Hybriden von Chamaecereus, Lobivia, Echinopsis, Trichocereus usw.
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Hallo Ernst,
eine super Anleitung!
eine super Anleitung!
davissi- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2816
Lieblings-Gattungen : Vieles aus Mexico
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
@Torro: Die Unterschiede zwischen den Arten bewerte ich lieber nicht zu hoch, da die Versuchsanzahl viel zu gering ist. Megalanthus kann auch besser sein, als bei mir aufgetreten.
Spannend fand ich, dass fast alle Hylo/Selenis die Temperaturen sehr lange ausgehalten haben (ich wohne allerdings in der Stadt, bis in den Januar rein hatten wir keinen echten Frost, aber an die 0°C incl. leichten Rauhreif gab es schon hin und wieder) und dass eben kein GROSSER Unterschied zwischen den Arten erkennbar war. Im Moment würde ich vermuten(!), das gut ausgereifte Hylos als Unterlage im frostfrei gehaltenen GWH ähnlich wie S. grandiflorus zu halten sind. Das gilt vermutlich für die anderen Arten auch ... nur Pereskiopsis natürlich nicht...
Die 4 Stecklinge, die ich davon hatte, sind gleich im November matsch gewesen
In Thailand gezogenen Hylos werden wohl ähnlich schnell matsch sein.
Aber BITTE: Unter den eigenen Kulturbedingungen unbedingt nochmal Versuche machen, bevor man wertvolle Sämlinge pfropft. Wenn mehr Leute sowas testen und posten, kann man auch bessere Aussagen machen.
Spannend fand ich, dass fast alle Hylo/Selenis die Temperaturen sehr lange ausgehalten haben (ich wohne allerdings in der Stadt, bis in den Januar rein hatten wir keinen echten Frost, aber an die 0°C incl. leichten Rauhreif gab es schon hin und wieder) und dass eben kein GROSSER Unterschied zwischen den Arten erkennbar war. Im Moment würde ich vermuten(!), das gut ausgereifte Hylos als Unterlage im frostfrei gehaltenen GWH ähnlich wie S. grandiflorus zu halten sind. Das gilt vermutlich für die anderen Arten auch ... nur Pereskiopsis natürlich nicht...
Die 4 Stecklinge, die ich davon hatte, sind gleich im November matsch gewesen
In Thailand gezogenen Hylos werden wohl ähnlich schnell matsch sein.
Aber BITTE: Unter den eigenen Kulturbedingungen unbedingt nochmal Versuche machen, bevor man wertvolle Sämlinge pfropft. Wenn mehr Leute sowas testen und posten, kann man auch bessere Aussagen machen.
Tim- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 440
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Bei mir geht der Hylo undatus aus der Frucht selber gezogen bis 4 Grad runter ohne Probleme, das selbe Ergebnis hatte ich bei selenicereus grandiflorus, seleni. hamatus, den Sporbertklon und Hylo ocamponis. Den Seleni urbanianus habe ich noch nicht getestet, das kommt nächstes Jahr dran. Meine Meinung der selenicereus eignet sich hervoragend zur Sämlingspfropfung genauso der Hylo undatus, die Pereskiopsis meide ich zunehmend da mir immer wieder Pflanzen eingehen. Der Hylo undatus solte am besten 2 Jährig sein und durch Sprosse vermehrt werden so ist er kälteverträglicher als einjährige Unterlagen. Zu den Importhylos aus Asien, da gehen leider bis zu 50 % ein, zumindest bei mir.
Mfg.Heinz
Mfg.Heinz
Astrophytum- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2327
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Hallo Heinz,
Peireskiopsis meide ich weniger wegen der fehlenden Kälteresistenz, bei mir stehen die im Gh zeitweise auch um die 0°C verlieren die Blätter aber die Stämmchen überleben das zum Teil schon über 15 Jahre. Ich bin von Peireskiopsis ab weil sich die Pfröpflinge fast nicht mehr Rückbewurzeln lassen. Deine Info bezüglich der Kälteverträglichkeit von Hylos ist sehr wichtig. Das neue Haus werde ich bei ca. 5°C - 8°C halten und da sollten dann auch Hylos mit klarkommen meine bisherige Info war mind. 10°C sonst Matsch.
Gruß
Stefan
Peireskiopsis meide ich weniger wegen der fehlenden Kälteresistenz, bei mir stehen die im Gh zeitweise auch um die 0°C verlieren die Blätter aber die Stämmchen überleben das zum Teil schon über 15 Jahre. Ich bin von Peireskiopsis ab weil sich die Pfröpflinge fast nicht mehr Rückbewurzeln lassen. Deine Info bezüglich der Kälteverträglichkeit von Hylos ist sehr wichtig. Das neue Haus werde ich bei ca. 5°C - 8°C halten und da sollten dann auch Hylos mit klarkommen meine bisherige Info war mind. 10°C sonst Matsch.
Gruß
Stefan
turbini1- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2624
Lieblings-Gattungen : fast alles aus Mexico
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Hallo Stefan,
probiers aus, aber verwende 2 Jährige Sämlinge die sind meiner Beobachtung nach besser geeignet als einjährige. Nachschub gibts massenhaft bei den Hylos, die vermehren sich von selber . Das mit dem Rückbewurzeln und umpfropfen von Pereskiopsis kan zum Problem werden, ich verwende die P. auch noch aber ich pfropfe solche Pflanzen drauf die sich etwas strecken um so die geeignete Schnitthöhe zu erreichen. Asterias kommen mir nicht mehr drauf oder andere kleinbleibende Kugeln . Gut geeignet finde ich Myriostigmen zum beispiel...
Eine andere Unterlage teste ich gerade, den cereus stenogonus hier kommen die Ergebnisse auch noch. Da verspreche ich mir sehr rasches Wachstum und auch eine gute Kälteverträglichkeit. Die Aufzucht dauert hier aber etwas länger .
Mfg.Heinz
probiers aus, aber verwende 2 Jährige Sämlinge die sind meiner Beobachtung nach besser geeignet als einjährige. Nachschub gibts massenhaft bei den Hylos, die vermehren sich von selber . Das mit dem Rückbewurzeln und umpfropfen von Pereskiopsis kan zum Problem werden, ich verwende die P. auch noch aber ich pfropfe solche Pflanzen drauf die sich etwas strecken um so die geeignete Schnitthöhe zu erreichen. Asterias kommen mir nicht mehr drauf oder andere kleinbleibende Kugeln . Gut geeignet finde ich Myriostigmen zum beispiel...
Eine andere Unterlage teste ich gerade, den cereus stenogonus hier kommen die Ergebnisse auch noch. Da verspreche ich mir sehr rasches Wachstum und auch eine gute Kälteverträglichkeit. Die Aufzucht dauert hier aber etwas länger .
Mfg.Heinz
Astrophytum- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2327
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Cereen treiben turbomäßig, besser als Selenicereus. Die Sämlinge wachsen relativ schnell. Bei Cereen gibt es aber 2 Probleme:Astrophytum schrieb:Eine andere Unterlage teste ich gerade, den cereus stenogonus hier kommen die Ergebnisse auch noch. Da verspreche ich mir sehr rasches Wachstum und auch eine gute Kälteverträglichkeit. Die Aufzucht dauert hier aber etwas länger .
Mfg.Heinz
1) Als Sämlinge sind sie unten sehr dünn und deshalb kippelig. Hier empfiehlt es sich, die Sämlinge bei etwa 10-15 cm Höhe in der Mitte zu schneiden und das Oberteil zu bewurzeln. So stehen sie wesentlich stabiler.
2) Cereussämlinge sind sehr weichfleischig, beim Abtrocknen fällt die Mitte stark ein. Das kann dazu führen, dass sich der Rand aufwölbt und den Pfröpfling abdrückt. Also sollte man auf jeden Fall auch die Epidermis seitlich abschrägen und von oben Druck auf den Pfröpfling ausüben.
william-sii- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3077
Lieblings-Gattungen : Hybriden von Chamaecereus, Lobivia, Echinopsis, Trichocereus usw.
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Ernst,
vielleicht solltest Du die Cereussämlinge nicht sooo treiben, dann
fallen sie nicht so ein etc. Meine Cereus peruvianus Sämlinge zeigen weder das eine
noch das andere Symptom. Das kommt sehr auf die Haltung an, weniger auf die Art.
vielleicht solltest Du die Cereussämlinge nicht sooo treiben, dann
fallen sie nicht so ein etc. Meine Cereus peruvianus Sämlinge zeigen weder das eine
noch das andere Symptom. Das kommt sehr auf die Haltung an, weniger auf die Art.
Torro- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 6129
Lieblings-Gattungen : Astro, Fero, Leuchti, Thelo
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Hallo zusammen,
zu den Hylos,
die wachsen bei uns gut im Freien wo die Temperaturen im Winter schon mal unter den Gefrierpunkt
rutschen. Allerdings nicht für lange, sprich kein Dauerfrost oder so. Wichtig ist,daß die
Temperaturen tagsüber wieder ansteigen so auf um die 10 Grad . Es muss nicht unbedingt die
Lufttemperatur sein, möcht ich mal behaupten. Wenn der Hylo den ein oder anderen
Sonnenstrahl abbekommt ists auch gut.
Verheerend ist zu schweres, nasses, kaltes und luftundurchlässiges Substrat. Eine überlaufende Dachrinne
brachte mir bei einem altem getopften Hylo übers Wochenende die gesamte Basis zum faulen.
Pfropfen kann man auch auf die Sptzen der langen Triebe, was einem dann gigantisches Wachstum beschert:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Cheers Hans
zu den Hylos,
die wachsen bei uns gut im Freien wo die Temperaturen im Winter schon mal unter den Gefrierpunkt
rutschen. Allerdings nicht für lange, sprich kein Dauerfrost oder so. Wichtig ist,daß die
Temperaturen tagsüber wieder ansteigen so auf um die 10 Grad . Es muss nicht unbedingt die
Lufttemperatur sein, möcht ich mal behaupten. Wenn der Hylo den ein oder anderen
Sonnenstrahl abbekommt ists auch gut.
Verheerend ist zu schweres, nasses, kaltes und luftundurchlässiges Substrat. Eine überlaufende Dachrinne
brachte mir bei einem altem getopften Hylo übers Wochenende die gesamte Basis zum faulen.
Pfropfen kann man auch auf die Sptzen der langen Triebe, was einem dann gigantisches Wachstum beschert:
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Cheers Hans
Hanse- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 152
Lieblings-Gattungen : keine
Re: Projekt: Pfropfunterlagenzucht für Sämlingspfropfung
Danke Ernst und Frank,
ich schau mir das mal bei mir an und versuche etwas zu variieren mit der Pflege Substrat und so weiter. Der Tip mit dem abschneiden und neu bewurzeln ist gut Ernst, der Reststrunk dienst so der Vermehrung, ich habe aber 500 Samen und somit genug Versuchspflanzen, bei der Auflaufquote von etwa 80% .
@ Hanse, die selben Ergebnisse habe ich auch mit Hylo der ist doch sehr robust entgegen der allgemeinen Meinung.
Mfg.Heinz
ich schau mir das mal bei mir an und versuche etwas zu variieren mit der Pflege Substrat und so weiter. Der Tip mit dem abschneiden und neu bewurzeln ist gut Ernst, der Reststrunk dienst so der Vermehrung, ich habe aber 500 Samen und somit genug Versuchspflanzen, bei der Auflaufquote von etwa 80% .
@ Hanse, die selben Ergebnisse habe ich auch mit Hylo der ist doch sehr robust entgegen der allgemeinen Meinung.
Mfg.Heinz
Astrophytum- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2327
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