Zeigt her eure Aronstabgewächse! Kultur, Aussaat und Tipps zur Pflege! - Teil 2

Frage: Meine Knollen von Typhonium venosum scheinen in ihrer Entwicklung irgendwie stecken geblieben zu sein: Jede hat einen grünen Austrieb, der etwa 1,5x so hoch ist wie die Knolle, aber jetzt tut sich nicht mehr viel, oder eher gar nichts.
Sie stehen im Moment nur in leeren Töpfen (zur aufrechten Stabilisierung) auf einer Süd-Fensterbank drinnen; ich hatte vor, sie erst nach der Blüte einzupflanzen und zu gießen.

Was tun? Einfach weiter Geduld haben und hoffen, dass es nur am schlechten Wetter liegt? Doch besser jetzt schon einpflanzen?
Was machen denn eure T. venosum bzw wie weit sind die?

(Ich bin ja Aronstab-Anfängerin; dies ist meine erste Bekanntschaft mit denen.)

Wie groß sind denn die Knollen? Vielleicht ist es der normale Austrieb und gar keine Blüte? Beim normalen Austrieb kann es schon sein, dass dafür eine Versorgung über Wurzeln nötig wäre um weiter zu kommen.

Die Caladium sehen wirklich toll aus! Aber warum hast du denn deren Blätter so bunt angemalt?

Na, Du weißt schon, Corona und so. Da hat man viel Zeit.
Ich hoffe natürlich auf Blüten und Samen und mag mir gar nicht ausmalen, wie es aussieht, wenn das mal mendelt

Da können sicher tolle Sachen dabei rauskommen... Fang schonmal an Fliegen zu trainieren!

@ Charlotte: was meinst Du mit Austrieb? Ist das ein Blatt oder kannst Du das nicht sagen, weil es sich noch nicht entrollt hat?
Bei mir hatten diese Knollen noch nie geblüht, ich hatte auch nur eine und die kleinen sind frische Babies quasi
Die werden erst recht nicht blühen. Vielleicht braucht die größere Knolle einfach noch eine Saison, also lieber einpflanzen und ordentlich düngen und dann auf nächstes Jahr warten

Nicole und Matthias: Die große Knolle ist ca. 8cm, die anderen sind alle kleiner.
Bisher ist es einfach nur ein gerade Trieb nach oben (bei allen) -- aber OK, dann sind die kleinen bestimmt einfach noch zu klein zum Blühen. Morgen stecke ich sie in einen Topf und gebe ihnen Wasser!
Und die große vielleicht besser auch, selbst, wenn es eine Blüte werden sollte. Schaden sollte es doch wohl nicht?

CharlotteKL schrieb:Morgen stecke ich sie in einen Topf und gebe ihnen Wasser!
Und die große vielleicht besser auch, selbst, wenn es eine Blüte werden sollte. Schaden sollte es doch wohl nicht?

Hallo Charlotte,
nein, das schadet bestimmt nicht, ganz im Gegenteil, es ist schlicht der natürliche Weg. Dass Typhonium-Knollen als "blühfähig ohne Erde auf der Fensterbank" angeboten werden, ist ein Verkaufsgag. Klar können sie das, das gehört schlicht zu ihrer Überlebensstrategie, und das trifft auf viele Areaceae zu, wenn eine Knolle z.B. durch Tiere ausgegraben wird, kann sie mit ihrem Speicher in der Knolle trotzdem überleben und sogar blühen.
Also pflanze sie ein, dann kann sie auch wurzeln und viel besser wachsen und hoffentlich auch blühen. Ich habe ein Foto gesucht wegen der Wurzelbildung, die bei diesen Knollen immer im oberen Bereich, rund um den Austrieb, vor sich geht. Ich habe nur ein entsprechendes Foto aus der Arisaema-Gattung gefunden (Arisaema taiwanensis), aber im Prinzip ist es das Gleiche, und es zeigt auch, wie wichtig es für diese Knollen ist, den Wurzelansatz unter der Erde zu haben:



Ich hoffe, dass Dir mein Beitrag bei Deiner Entscheidungshilfe zum Eintopfen nützt,
liebe Grüße,
Ada

Danke für die Erklärung!
Dank der Fotos weiß ich dann jetzt auch, dass alle meine Knollen bereits Wurzelansätze haben.

Heute kommen sie dann alle in Töpfe und kriegen ordentlich was zu trinken. Hoffentlich kommen bei den Kleinen das Blatt dann bald raus -- und ich glaube, bei der großen ist es auch ein Blatt, aber mal sehen.

Hier mal ein ganz anderes Aronstabgewächs, Lysichiton americanus:









Eine imposante Pflanze mit einer schönen, leuchtend gelben Blüte.
Es ist allerdings ein invasiver Neophyt, der Handel und sonstige Verbreitung dieser Pflanze ist in der EU verboten.

In meinem Garten steht Lysichiton americanus in einem eingegrabenen Maurerkübel, und Samen verteilen darf er hier natürlich auch nicht.
Ich habe mir seinerzeit, bevor mir bekannt war, dass er hierzulande eine Plage sein kann, und natürlich vor dem Handelsverbot, einen Ableger gekauft, weil ich in einem englischen Buch über Aronstabgewächse eine schöne Aufnahme einer großen feuchten Waldlichtung in England gesehen habe, die über und über mit den leuchtend gelben Blüten von Lysichiton americanus bewachsen war.

Liebe Grüße,
Ada

Ich wollte euch nur schnell meine eingepflanzten Typhonien zeigen:

Im Moment noch drinnen auf der Fensterbank, aber sobald das Wetter wieder etwas besser wird, dürfen sie auch raus.
Ich denke, sie sind jetzt schon zufriedener; zumindest die Wurzeln der großen Knolle sind schon ordentlich gewachsen (konnte ich sehen, weil beim Gießen die Erde etwas weggespült wurde).

Also danke für eure Pflegekorrektur!

Jetzt bin ich mir nur noch nicht ganz sicher, was das Gießverhalten angeht -- ich nehme an, die wollen es deutlich nasser als klassische Sukkulenten und ich sollte das Substrat dauerhaft feucht halten?