Ericaceae
+8
Manfrid
Esor Tresed
plantsman
Kaktusfreund81
Orchidsorchid
Waldfüssler
benni
Morning Star
12 verfasser
Seite 1 von 7
Seite 1 von 7 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Ericaceae
Moin,
es gibt zwar schon das Rhododendron-Thema und auch bei den Kübelpflanzen hätte ich sie mit behandeln können, aber die Familie ist so vielfältig und wir haben in den Gruson-Gewächshäusern schon eine interessante Sammlung tropischer und subtropischer Arten zusammengetragen, dass ich einen eigenen Thread aufmachen wollte.
Südafrika ist das Land der Heide. In diesem Land sind etwas über 650 Arten zu finden und jährlich werden immer noch ein paar mehr entdeckt. Erica ist zusätzlich die Pflanzengattung mit der größten Artenzahl pro Fläche die es gibt. Das würde man vielleicht eher im tropischen Regenwald Kolumbiens oder Neu-Guineas erwarten. Es gibt aber einen Landstrich in Südafrika, um die Stadt Caledon, von ca. 4500 km², in dem sage und schreibe 235 Arten zu finden sind. Das sind alle 20 km² eine neue Art!
Erica urna-viridis kommt zwar nicht von dort, ist aber auch ein extremer Lokal-Endemit. Die Art wächst nur auf dem Steenberg-Plateau bei Nordhoek auf der Kap-Halbinsel südlich Kapstadt...... nirgendwo sonst. Das ist auch nur eine Fläche von knapp 20 km². Glücklicherweise ist sie dort aber noch sehr häufig.
Sie wurde von mir Januar 2016 ausgesät und ist die erste südafrikanische Heide gewesen, die bei mir geblüht hat. Die gezeigte Pflanze blüht nun schon zum dritten Mal. Um aber buschige Pflanzen zu bekommen ist es wichtig, nach der Blüte die Triebe stärker zurückzuschneiden. Vor allem Erica urna-viridis wächst von Natur aus nur wenig verzweigt und würde sich herumschlängeln, wenn ich sie nicht immer wieder einkürzen würde. Ausserdem macht es sie langlebiger.
Ausgesät wurde mit aus Südafrika mitgeliefertem "Smoke-Primer". Das heisst, die Samen wurden mit einem Tee behandelt, den man aus mit dem Rauch südafrikanischer Sträucher behandelten Löschpapier-Pads herstellt. Darin weichen die Samen für 24 Stunden ein. Die Keimung bei Eriken ist dabei wirklich extrem gut.
Bei der Pflege ist es wichtig Phosphor zu vermeiden. Auf den stark ausgewaschenen, sehr alten Böden der Heimat sind Nährstoffe und besonders Phosphor, der nur noch in homöopathischen Mengen zu finden ist, Mangelware. Erstmal darf man sie also nur mit Regenwasser giessen. Zusätzlich hab ich mir für die Ernährung einen absolut phosphorfreien Flüssigdünger bestellen lassen, mit dem ich sämtliche südafrikanische Fynbos-Sträucher dünge. Richtig hungern dürfen sie bei Topfkultur nämlich auch nicht. Stickstoff, Kalium und sämtliche Spurennährstoffe sind trotzdem wichtig für die Entwicklung der Pflanzen. Die Konzentration ist aber nicht sehr hoch, alle zwei Wochen 0,5 Promille reicht vollkommen aus.
Tendenziell sind sie zwar Winterwachser, aber auch im Sommer dürfen sie nicht zu trocken werden. Somit kann man sie im Sommer auch gut ins Freie stellen, sie lieben frische Luft, Nachtabkühlung und Regen und im Winter stehen sie im Kalthaus bei Nachttemperaturen von knapp 2 - 4° C. Einige Arten wären auch sehr frosthart, wenn sie nicht so anspruchsvoll beim Substrat wären.
Das Substrat selbst besteht aus einem Vulkatec-ähnlichen, mineralischen Material, das ich im Verhältnis 3:1 mit Torf gemischt habe. Absolut nährstoffarm und neutral bis leicht sauer in der Reaktion. Perfekt für diese Pflanzen. Das zeigen auch die Wurzeln an, die in dieser Mischung einen super ericaceentypischen Filz zeigen. Zusätzlich leicht wasserspeichernd ohne Staunässe hervorzurrufen und bei Trockenheit sehr gut wieder benetzbar. Die bei Erica-Produzenten so gefürchteten Welkepilze haben mir in dieser Mischung selbst bei den schwierigen Arten bisher keine Probleme bereitet.
Der Name "urna-virdis" hat meinem Kustos etwas Kopfzerbrechen bereitet, weil er nicht wusste, wie man das für die Besucher übersetzen kann......... grüne Urne...... nee. Dann fiel ihm aber die Lösung ein und das passt auch sehr gut: die Flaschengrüne Heide. Das zarte Grün der Blüten erinnert im Farbton tatsächlich an Wein- oder Bierflaschen.
Die Sammlung der Gruson-Gewächshäuser umfasst aktuell 53 Arten südafrikanischer Heide. Da kommt in nächster Zukunft noch so einiges auf euch zu. Darunter einige wirklich "spektakuläre" Spezies.
es gibt zwar schon das Rhododendron-Thema und auch bei den Kübelpflanzen hätte ich sie mit behandeln können, aber die Familie ist so vielfältig und wir haben in den Gruson-Gewächshäusern schon eine interessante Sammlung tropischer und subtropischer Arten zusammengetragen, dass ich einen eigenen Thread aufmachen wollte.
Südafrika ist das Land der Heide. In diesem Land sind etwas über 650 Arten zu finden und jährlich werden immer noch ein paar mehr entdeckt. Erica ist zusätzlich die Pflanzengattung mit der größten Artenzahl pro Fläche die es gibt. Das würde man vielleicht eher im tropischen Regenwald Kolumbiens oder Neu-Guineas erwarten. Es gibt aber einen Landstrich in Südafrika, um die Stadt Caledon, von ca. 4500 km², in dem sage und schreibe 235 Arten zu finden sind. Das sind alle 20 km² eine neue Art!
Erica urna-viridis kommt zwar nicht von dort, ist aber auch ein extremer Lokal-Endemit. Die Art wächst nur auf dem Steenberg-Plateau bei Nordhoek auf der Kap-Halbinsel südlich Kapstadt...... nirgendwo sonst. Das ist auch nur eine Fläche von knapp 20 km². Glücklicherweise ist sie dort aber noch sehr häufig.
Sie wurde von mir Januar 2016 ausgesät und ist die erste südafrikanische Heide gewesen, die bei mir geblüht hat. Die gezeigte Pflanze blüht nun schon zum dritten Mal. Um aber buschige Pflanzen zu bekommen ist es wichtig, nach der Blüte die Triebe stärker zurückzuschneiden. Vor allem Erica urna-viridis wächst von Natur aus nur wenig verzweigt und würde sich herumschlängeln, wenn ich sie nicht immer wieder einkürzen würde. Ausserdem macht es sie langlebiger.
Ausgesät wurde mit aus Südafrika mitgeliefertem "Smoke-Primer". Das heisst, die Samen wurden mit einem Tee behandelt, den man aus mit dem Rauch südafrikanischer Sträucher behandelten Löschpapier-Pads herstellt. Darin weichen die Samen für 24 Stunden ein. Die Keimung bei Eriken ist dabei wirklich extrem gut.
Bei der Pflege ist es wichtig Phosphor zu vermeiden. Auf den stark ausgewaschenen, sehr alten Böden der Heimat sind Nährstoffe und besonders Phosphor, der nur noch in homöopathischen Mengen zu finden ist, Mangelware. Erstmal darf man sie also nur mit Regenwasser giessen. Zusätzlich hab ich mir für die Ernährung einen absolut phosphorfreien Flüssigdünger bestellen lassen, mit dem ich sämtliche südafrikanische Fynbos-Sträucher dünge. Richtig hungern dürfen sie bei Topfkultur nämlich auch nicht. Stickstoff, Kalium und sämtliche Spurennährstoffe sind trotzdem wichtig für die Entwicklung der Pflanzen. Die Konzentration ist aber nicht sehr hoch, alle zwei Wochen 0,5 Promille reicht vollkommen aus.
Tendenziell sind sie zwar Winterwachser, aber auch im Sommer dürfen sie nicht zu trocken werden. Somit kann man sie im Sommer auch gut ins Freie stellen, sie lieben frische Luft, Nachtabkühlung und Regen und im Winter stehen sie im Kalthaus bei Nachttemperaturen von knapp 2 - 4° C. Einige Arten wären auch sehr frosthart, wenn sie nicht so anspruchsvoll beim Substrat wären.
Das Substrat selbst besteht aus einem Vulkatec-ähnlichen, mineralischen Material, das ich im Verhältnis 3:1 mit Torf gemischt habe. Absolut nährstoffarm und neutral bis leicht sauer in der Reaktion. Perfekt für diese Pflanzen. Das zeigen auch die Wurzeln an, die in dieser Mischung einen super ericaceentypischen Filz zeigen. Zusätzlich leicht wasserspeichernd ohne Staunässe hervorzurrufen und bei Trockenheit sehr gut wieder benetzbar. Die bei Erica-Produzenten so gefürchteten Welkepilze haben mir in dieser Mischung selbst bei den schwierigen Arten bisher keine Probleme bereitet.
Der Name "urna-virdis" hat meinem Kustos etwas Kopfzerbrechen bereitet, weil er nicht wusste, wie man das für die Besucher übersetzen kann......... grüne Urne...... nee. Dann fiel ihm aber die Lösung ein und das passt auch sehr gut: die Flaschengrüne Heide. Das zarte Grün der Blüten erinnert im Farbton tatsächlich an Wein- oder Bierflaschen.
Die Sammlung der Gruson-Gewächshäuser umfasst aktuell 53 Arten südafrikanischer Heide. Da kommt in nächster Zukunft noch so einiges auf euch zu. Darunter einige wirklich "spektakuläre" Spezies.
_________________
Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
- Anzahl der Beiträge : 2396
Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Kimmy mag diesen Beitrag
Ericaceae
Oh, da bin ich sehr gespannt - auf diese neuen Beiträge zu einem tollen Thema: Afrikanische Ericaceae. Freue mich sehr. . Von den Gruson'schen Gewächshäusern habe ich durch eine Freundin schon viel und öfters gehört. Die Ericaceae scheinen doch recht anspruchsvoll in der Pflege und Haltung zu sein. Ich kenne niemanden, der welche privat pflegt. Also : auf viel neues Wissen. VG Brigitte.
Morning Star- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 502
Lieblings-Gattungen : Pelargonium, Begoniaceae, Gesneriaceae, u.v.m.
Re: Ericaceae
Moin,
von Südafrika nach Mittelamerika. Im tropischen Teil Mittel- und Südamerikas, speziell in den Anden, hat sich eine andere Heidekraut-Verwandtschaft sehr artenreich entwickelt. Es sind alles nahe Verwandte unser beliebten Blaubeeren. Spektakulär ist aber, was die Evolution aus den kleinen weißblüten Hummelblüten gemacht hat, als sie auf die Kolibris getroffen ist. Auch hier versuchen wir gerade eine Sammlung zusammen zu tragen.
Ein großer Teil dieser Blaubeeren ist zusätzlich als Epiphyt auf die Bäume gewandert. Dabei hat sich bei einigen Gattungen eine Anpassung entwickelt, die sie auch für Sukkulentenliebhaber interessant macht, sie bilden große Knollen oder extrem verdickte Wurzeln aus. Diese sind zwar auch als Wasser- und Nährstoffspeicher gedacht, sind aber vollständig verholzt. Eine echtes Wasserspeichergewebe findet man nur bei einigen Gattungen in den Blättern.
Eine Eigenschaft macht das Sammeln recht einfach, die Pflanzen lassen sich sehr leicht durch Stecklinge vermehren. Man kann einen 20 cm langen Stängel in Stücke von knapp 4 cm zerteilen und, egal wie verholzt diese Teile sind, sie wurzeln in einem warmen Vermehrungskasten absolut problemlos. Nur Grünstecklinge klappt nicht.
Wie bei fast allen Ericaceae ist ein wasserspeicherndes, saures, aber gleichzeitig luftiges Substrat ohne Staunässe wichtig. Diese Blaubeeren kommen bei uns in flache Schalen oder Ampeln in ein feineres Orchideen-Substrat.
Gewässert wird bevorzugt mit Regenwasser. Trotzdem darf das Düngen nicht vernachlässigt werden, wenn man gut blühende Exemplare bekommen möchte. Auch darf man die "Nachteile" nicht verschweigen:
- die Pflanzen wachsen reichlich unordentlich und sparrig und man muss oft die Schere ansetzen um eine gute Verzweigung zu erzwingen und
- Thripse lieben die Blätter; wir versuchen diese mit Nützlingen und regelmäßigem abstrahlen mit Wasser in den Griff zu bekommen, das klappt aber bisher ganz gut.
Macleania insignis, "insignis" bedeutet die Unvergleichliche, hab ich aus dem Botanischen Garten Bonn bekommen. Sie ist eine kühlere Art der andinen Nebelwälder und wächst dort auch terrestrisch. Somit kann sie im Kalthaus überwintert werden und kommt im Sommer als Kübelpflanze halbschattig ins Freie. Das Foto ist noch aus Bonn, aber meine Stecklinge haben sich auch gut entwickelt. Nur leider kann ich noch keine Wurzelknollen zeigen.
Die Blüten zeigen schon mal das Kolibri-Syndrom. Typisch sind dabei die rottonigen Röhrenblüten (die Farbe ist genau so!). Macleania insignis ist aber noch eine der "normaleren" Arten. Also.... stay tuned.
von Südafrika nach Mittelamerika. Im tropischen Teil Mittel- und Südamerikas, speziell in den Anden, hat sich eine andere Heidekraut-Verwandtschaft sehr artenreich entwickelt. Es sind alles nahe Verwandte unser beliebten Blaubeeren. Spektakulär ist aber, was die Evolution aus den kleinen weißblüten Hummelblüten gemacht hat, als sie auf die Kolibris getroffen ist. Auch hier versuchen wir gerade eine Sammlung zusammen zu tragen.
Ein großer Teil dieser Blaubeeren ist zusätzlich als Epiphyt auf die Bäume gewandert. Dabei hat sich bei einigen Gattungen eine Anpassung entwickelt, die sie auch für Sukkulentenliebhaber interessant macht, sie bilden große Knollen oder extrem verdickte Wurzeln aus. Diese sind zwar auch als Wasser- und Nährstoffspeicher gedacht, sind aber vollständig verholzt. Eine echtes Wasserspeichergewebe findet man nur bei einigen Gattungen in den Blättern.
Eine Eigenschaft macht das Sammeln recht einfach, die Pflanzen lassen sich sehr leicht durch Stecklinge vermehren. Man kann einen 20 cm langen Stängel in Stücke von knapp 4 cm zerteilen und, egal wie verholzt diese Teile sind, sie wurzeln in einem warmen Vermehrungskasten absolut problemlos. Nur Grünstecklinge klappt nicht.
Wie bei fast allen Ericaceae ist ein wasserspeicherndes, saures, aber gleichzeitig luftiges Substrat ohne Staunässe wichtig. Diese Blaubeeren kommen bei uns in flache Schalen oder Ampeln in ein feineres Orchideen-Substrat.
Gewässert wird bevorzugt mit Regenwasser. Trotzdem darf das Düngen nicht vernachlässigt werden, wenn man gut blühende Exemplare bekommen möchte. Auch darf man die "Nachteile" nicht verschweigen:
- die Pflanzen wachsen reichlich unordentlich und sparrig und man muss oft die Schere ansetzen um eine gute Verzweigung zu erzwingen und
- Thripse lieben die Blätter; wir versuchen diese mit Nützlingen und regelmäßigem abstrahlen mit Wasser in den Griff zu bekommen, das klappt aber bisher ganz gut.
Macleania insignis, "insignis" bedeutet die Unvergleichliche, hab ich aus dem Botanischen Garten Bonn bekommen. Sie ist eine kühlere Art der andinen Nebelwälder und wächst dort auch terrestrisch. Somit kann sie im Kalthaus überwintert werden und kommt im Sommer als Kübelpflanze halbschattig ins Freie. Das Foto ist noch aus Bonn, aber meine Stecklinge haben sich auch gut entwickelt. Nur leider kann ich noch keine Wurzelknollen zeigen.
Die Blüten zeigen schon mal das Kolibri-Syndrom. Typisch sind dabei die rottonigen Röhrenblüten (die Farbe ist genau so!). Macleania insignis ist aber noch eine der "normaleren" Arten. Also.... stay tuned.
_________________
Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
- Anzahl der Beiträge : 2396
Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Ericaceae
Hallo Plantsmann, danke für den informativen Beitrag über diese Gattung. Ich schrieb ja schon mal. dass ich an dieser Gattung sehr interessiert bin. Leider habe ich zu wenig Wissen über sie, deshalb sauge ich alles auf wie ein Schwamm, wenn ich mal etwas fachlich fundiertes über sie finde.
Vor Jahren habe ich im Palmengarten / Ffm folgende Fotos einer Macleiana gemacht und mir gewünscht, Näheres über sie zu erfahren. Ich hoffe, nun ist der Anfang gemacht. Und es geht evtl. weiter. Freue mich schon.
Vor Jahren habe ich im Palmengarten / Ffm folgende Fotos einer Macleiana gemacht und mir gewünscht, Näheres über sie zu erfahren. Ich hoffe, nun ist der Anfang gemacht. Und es geht evtl. weiter. Freue mich schon.
Morning Star- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 502
Lieblings-Gattungen : Pelargonium, Begoniaceae, Gesneriaceae, u.v.m.
Re: Ericaceae
Moin,
danke für die Bilder. Sieht so aus, als wenn ich doch mal intensiver durch die Kulturen des Palmengarten stromern sollte. Beide von Dir gezeigten Arten hab ich, denke ich, noch nicht.
danke für die Bilder. Sieht so aus, als wenn ich doch mal intensiver durch die Kulturen des Palmengarten stromern sollte. Beide von Dir gezeigten Arten hab ich, denke ich, noch nicht.
_________________
Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
- Anzahl der Beiträge : 2396
Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Ericaceae
Ja, der PG ist schon interessant. Ich dachte aber, Du wohnst in der Nähe von Magdeburg - wegen den Grusonschen Gewächshäusern.
Morning Star- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 502
Lieblings-Gattungen : Pelargonium, Begoniaceae, Gesneriaceae, u.v.m.
Re: Ericaceae
Ja, das stimmt, ich wohne in Magdeburg. Da hab ich mich etwas missverständlich ausgedrückt.
Das Schöne an meinem Job ist, das ich einfach bei den Kollegen der anderen botanischen Gärten anrufe, mich verabrede und dann mal zum "Einkaufen" dort hin fahren kann . Das mach ich öfter, wenn ich Zeit habe. Das letzte Mal hatte ich im Palmengarten leider nicht genug Zeit, um die Anzuchten intensiver zu durchforsten. Die Unterstützung untereinander wird bei den Gärten aber sehr groß geschrieben und jeder besucht immer mal die Anderen. Da haben sich schon einige Freundschaften entwickelt.
Das Schöne an meinem Job ist, das ich einfach bei den Kollegen der anderen botanischen Gärten anrufe, mich verabrede und dann mal zum "Einkaufen" dort hin fahren kann . Das mach ich öfter, wenn ich Zeit habe. Das letzte Mal hatte ich im Palmengarten leider nicht genug Zeit, um die Anzuchten intensiver zu durchforsten. Die Unterstützung untereinander wird bei den Gärten aber sehr groß geschrieben und jeder besucht immer mal die Anderen. Da haben sich schon einige Freundschaften entwickelt.
_________________
Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
- Anzahl der Beiträge : 2396
Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Re: Ericaceae
Ja, die Freundschaften zu Palmengärtnern habe ich mir gewisser maßen erarbeitet durch Mitarbeit an einer Pelargonienausstellung 1998 und eine von mir initiierte und organisierte Pelargonienausstellung auf der Landesgartenschau 2001 in Hanau zusammen mit u.a, dem Palmengarten. Die dabei entstandenen Freundschaften bestehen immer noch. Besonders zur Anzuchtgärtnerei.
Wie geh es Denen südafrikanischen Schützlingen aus der Familie der Ericaeae ??
Wie geh es Denen südafrikanischen Schützlingen aus der Familie der Ericaeae ??
Morning Star- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 502
Lieblings-Gattungen : Pelargonium, Begoniaceae, Gesneriaceae, u.v.m.
Rhododendron laetum
Moin,
den Pflanzen geht es sehr gut. Derzeit entwickelt sich fast im gesamten Bestand ein guter Knospenansatz. Die kleinblütigen Arten machen echte Massen an Knospen, die großblütigen sind da zwar sparsamer, dafür aber sind die Einzelblüten auffälliger. Also wird von mir demnächst ein Erstblüher-Feuerwerk erwartet. Mal sehen, wie schnell ich dann mit dem Entwickeln der Fotos bin.
Rhododendron ist die artenreichste Gehölzgattung überhaupt. Die Artenzahl liegt bei knapp über 1000. Neben den bekannten Garten-Rhodos aus Ost-Asien und Nordamerika reicht das Verbreitungsgebiet sogar bis in die Tropen. Neuguinea und Borneo sind z.B. Mannigfaltigkeitszentren. In den tropischen Gebieten sind die meisten Arten in den kühleren Nebelwäldern zu finden oder gehen bis über die Baumgrenze der Hochgebirge. Auf dem Boden braucht man sie dabei aber meist nicht suchen, ein Großteil wächst nämlich epiphytisch. Sie werden auch taxonomisch in eine eigene Kategorie, Vireya, eingeordnet. Diese Vireya-Rhododondron sind teilweise extrem prächtige, bunte Blüher. Der Wuchs ist zwar nicht kompakt, sondern eher spärlich sparrig, das kann aber auch recht elegant aussehen.
Auch hier bin ich dabei, ein Sortiment zusammenzutragen. Leider wachsen auch die Gewächshäuser eines botanischen Garten nicht mit....... Der Anfang ist aber gemacht...... zwei hab ich schon .
Rhododendron laetum war lange nur von der Beschreibung bekannt, wurde dann aber in den 60ern des letzten Jahrhunderts am Standort, die Art wächst in Mooren auf ca. 2000 m in West-Neuguinea, wiederentdeckt und als Saat gesammelt. Richtig häufig ist sie in Kultur zwar immer noch nicht, aber vor allem in Australien wurde sie schon viel als Kreuzungspartner benutzt. Meine Stecklinge hab ich von der Wilhelma, Stuttgart, erhalten und was ich erst für einen Neutrieb hielt, hat sich dann als Blüte entpuppt.
Stecklinge sind hier nicht so Idiotensicher wie die der tropischen Blaubeeren, aber es klappt. Ein saures, luftiges, wasserspeichendes Substrat und temperiert-kühle Bedingungen sagen der Art am meisten zu. Hoffentlich kommt sie mit dem Steppenklima von Magdeburg klar.
Schlussendlich wird die Art knapp zwei Meter hoch. Mal sehen, wie sie auf Rückschnitt reagiert. Die Vireya sollen da teilweise deutlich zickiger sein als ein 08/15-Garten-Rhodo, mit denen man schnitttechnisch so einiges anstellen kann.
Morning Star schrieb:...Wie geht es Deinen südafrikanischen Schützlingen aus der Familie der Ericaeae ??
den Pflanzen geht es sehr gut. Derzeit entwickelt sich fast im gesamten Bestand ein guter Knospenansatz. Die kleinblütigen Arten machen echte Massen an Knospen, die großblütigen sind da zwar sparsamer, dafür aber sind die Einzelblüten auffälliger. Also wird von mir demnächst ein Erstblüher-Feuerwerk erwartet. Mal sehen, wie schnell ich dann mit dem Entwickeln der Fotos bin.
Rhododendron ist die artenreichste Gehölzgattung überhaupt. Die Artenzahl liegt bei knapp über 1000. Neben den bekannten Garten-Rhodos aus Ost-Asien und Nordamerika reicht das Verbreitungsgebiet sogar bis in die Tropen. Neuguinea und Borneo sind z.B. Mannigfaltigkeitszentren. In den tropischen Gebieten sind die meisten Arten in den kühleren Nebelwäldern zu finden oder gehen bis über die Baumgrenze der Hochgebirge. Auf dem Boden braucht man sie dabei aber meist nicht suchen, ein Großteil wächst nämlich epiphytisch. Sie werden auch taxonomisch in eine eigene Kategorie, Vireya, eingeordnet. Diese Vireya-Rhododondron sind teilweise extrem prächtige, bunte Blüher. Der Wuchs ist zwar nicht kompakt, sondern eher spärlich sparrig, das kann aber auch recht elegant aussehen.
Auch hier bin ich dabei, ein Sortiment zusammenzutragen. Leider wachsen auch die Gewächshäuser eines botanischen Garten nicht mit....... Der Anfang ist aber gemacht...... zwei hab ich schon .
Rhododendron laetum war lange nur von der Beschreibung bekannt, wurde dann aber in den 60ern des letzten Jahrhunderts am Standort, die Art wächst in Mooren auf ca. 2000 m in West-Neuguinea, wiederentdeckt und als Saat gesammelt. Richtig häufig ist sie in Kultur zwar immer noch nicht, aber vor allem in Australien wurde sie schon viel als Kreuzungspartner benutzt. Meine Stecklinge hab ich von der Wilhelma, Stuttgart, erhalten und was ich erst für einen Neutrieb hielt, hat sich dann als Blüte entpuppt.
Stecklinge sind hier nicht so Idiotensicher wie die der tropischen Blaubeeren, aber es klappt. Ein saures, luftiges, wasserspeichendes Substrat und temperiert-kühle Bedingungen sagen der Art am meisten zu. Hoffentlich kommt sie mit dem Steppenklima von Magdeburg klar.
Schlussendlich wird die Art knapp zwei Meter hoch. Mal sehen, wie sie auf Rückschnitt reagiert. Die Vireya sollen da teilweise deutlich zickiger sein als ein 08/15-Garten-Rhodo, mit denen man schnitttechnisch so einiges anstellen kann.
_________________
Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
- Anzahl der Beiträge : 2396
Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Vireya's
Hallo Stefan, an Vireya bin ich schon seit langem interessiert. Du weißt, dass in Bremen ein Hotspot für diese Gattung ist. Ich habe in einem anderen Forum schon mal darüber geschrieben, in der Hoffnung Gleich Interessierte zu finden. War aber nix. Deshalb freue ich mich sehr über Deinen Beitrag.
Ich versuch mal, meinen wiederzufinden um ihn hier zu posten.
Hab ihn via Internet gefunden
Vireya Rhododendron
Als ich etwa 1998 in den Besitz dieser beiden Bücher kam :
„Conservatory and Indoor Plants“ Volume I, II
Roger Phillips / Martyn Rix
fiel mir in dem Kapitel über Rhododendron und Azaleen
immer eine Sektion in dieser Gattung auf, die besonders farbenprächtige
Blüten besitzt und die hier in Deutschland sehr wenig bekannt
ist.
Es sind subtropische und tropische Arten aus Borneo, Sulawesi, Sumatra Malaysia, Südaustralien, Neu-Guinea.
Etwa 300 Arten Vireya sind bekannt, das sind etwa ein Drittel aller Rhododendronarten.
Meistens wachsen sie in kühleren Bergregionen, entweder im offenen Boden in
Gebüschen, aber auch in hohen Bäumen des Nebelwaldes als Epiphyten.
Frost vertragen sie nicht, sie müssen in Kübeln oder in entsprechenden
Tropenhäusern gehalten werden.
Die Vireya-Rhododendron besitzen wundervolle Blütenfarben und viele dieser Arten zeichnen sich durch angenehmen Duft aus.
Federführend in Deutschland auf diesem Gebiet ist der Botanische Garten / Rhododendronpark in Bremen, Leiter dieses Gartens und auch Rhododendron-Spezialist ist Dr. H. Schepker.
In Bremen werden die Vireya’s in Seerosentöpfen gehalten, in humusreichem Rindensubstrat. Dadurch kommt genügend Luft an die Wurzeln und überschüssiges Wasser kann leicht abfließen.
Vireya –Rhododendron haben in unserem Jahresrhythmus keine festen Blütenzeiten, da sie an ihren Naturstandorten - Nähe des Äquators –
einen gleichmäßigen Tages-Nacht-Rhythmus haben. Das bedeutet, sie können zu jeder unserer Jahreszeiten blühen.
In Bremen wurde 1935 von Rhododendron- Liebhabern und Baumschulinhabern die Deutsche Rhododendrongesellschaft gegründet, die durch Veröffentlichungen, Veranstaltungen, Jahrbücher, Exkursionen usw. für diese Gattung als Sprachrohr fungiert.
Als wir 1988 das erste Mal den BoGa Bremen besuchten gab es schon – soviel ich mich erinnern kann – ein Haus für solche nicht winterharten Arten. Heute heißt es Borneo Haus.
Vireya’s waren mir damals allerdings noch kein Begriff.
Siehe Anfang dieses Beitrags.
Bei der Vorbereitung dieser Hommage an Vireya hatte ich im Februar dieses Jahres Herrn Dr. H. Schepker, den Leiter dieses Gartens und Vireya-Spezialist gebeten, mir doch bitte zum besseren Verständnis
ein paar digitale Bilder zur Verfügung zu stellen.
Er war auch so freundlich, mit folgender Auflage:
Anbei 2 Bilder aus der Bremer botanika.
Als Bildautor machen Sie bitte kenntlich "botanika GmbH" und als Aufnahmeort bitte "botanika im Botanischen Garten und Rhododendron-Park Bremen".
Das wären meine Bedingungen bevor ich Ihnen die Erlaubnis zur Veröffentlichung im Netz gebe.
Die Namen der jeweiligen Rhododendron-Vireya entnehmen Sie bitte dem Dateinamen.
(Und nun die Bilder:
Rh gracilentum Blüten
Rhododendron loranthiflorum )
Die besprochenen Bilder muss ich nachliefern.
Bildautor: "botanika GmbH" und als Aufnahmeort: "botanika im Botanischen Garten und Rhododendron-Park Bremen"
Ich möchte mir vorbehalten, später noch einmal über dieses Thema zu schreiben. Ich muss noch mal in meinen Unterlagen suchen, da gibt es noch mehr zu berichten.Ich besitze das Jahrbuch 2003 der Rhododendron Gesellschaft,
welches sich mit diesem Thema befaßt.
Diese 2 Fotos sind aus dem Palmengarten Ffm. - 2013
Ich versuch mal, meinen wiederzufinden um ihn hier zu posten.
Hab ihn via Internet gefunden
Vireya Rhododendron
Als ich etwa 1998 in den Besitz dieser beiden Bücher kam :
„Conservatory and Indoor Plants“ Volume I, II
Roger Phillips / Martyn Rix
fiel mir in dem Kapitel über Rhododendron und Azaleen
immer eine Sektion in dieser Gattung auf, die besonders farbenprächtige
Blüten besitzt und die hier in Deutschland sehr wenig bekannt
ist.
Es sind subtropische und tropische Arten aus Borneo, Sulawesi, Sumatra Malaysia, Südaustralien, Neu-Guinea.
Etwa 300 Arten Vireya sind bekannt, das sind etwa ein Drittel aller Rhododendronarten.
Meistens wachsen sie in kühleren Bergregionen, entweder im offenen Boden in
Gebüschen, aber auch in hohen Bäumen des Nebelwaldes als Epiphyten.
Frost vertragen sie nicht, sie müssen in Kübeln oder in entsprechenden
Tropenhäusern gehalten werden.
Die Vireya-Rhododendron besitzen wundervolle Blütenfarben und viele dieser Arten zeichnen sich durch angenehmen Duft aus.
Federführend in Deutschland auf diesem Gebiet ist der Botanische Garten / Rhododendronpark in Bremen, Leiter dieses Gartens und auch Rhododendron-Spezialist ist Dr. H. Schepker.
In Bremen werden die Vireya’s in Seerosentöpfen gehalten, in humusreichem Rindensubstrat. Dadurch kommt genügend Luft an die Wurzeln und überschüssiges Wasser kann leicht abfließen.
Vireya –Rhododendron haben in unserem Jahresrhythmus keine festen Blütenzeiten, da sie an ihren Naturstandorten - Nähe des Äquators –
einen gleichmäßigen Tages-Nacht-Rhythmus haben. Das bedeutet, sie können zu jeder unserer Jahreszeiten blühen.
In Bremen wurde 1935 von Rhododendron- Liebhabern und Baumschulinhabern die Deutsche Rhododendrongesellschaft gegründet, die durch Veröffentlichungen, Veranstaltungen, Jahrbücher, Exkursionen usw. für diese Gattung als Sprachrohr fungiert.
Als wir 1988 das erste Mal den BoGa Bremen besuchten gab es schon – soviel ich mich erinnern kann – ein Haus für solche nicht winterharten Arten. Heute heißt es Borneo Haus.
Vireya’s waren mir damals allerdings noch kein Begriff.
Siehe Anfang dieses Beitrags.
Bei der Vorbereitung dieser Hommage an Vireya hatte ich im Februar dieses Jahres Herrn Dr. H. Schepker, den Leiter dieses Gartens und Vireya-Spezialist gebeten, mir doch bitte zum besseren Verständnis
ein paar digitale Bilder zur Verfügung zu stellen.
Er war auch so freundlich, mit folgender Auflage:
Anbei 2 Bilder aus der Bremer botanika.
Als Bildautor machen Sie bitte kenntlich "botanika GmbH" und als Aufnahmeort bitte "botanika im Botanischen Garten und Rhododendron-Park Bremen".
Das wären meine Bedingungen bevor ich Ihnen die Erlaubnis zur Veröffentlichung im Netz gebe.
Die Namen der jeweiligen Rhododendron-Vireya entnehmen Sie bitte dem Dateinamen.
(Und nun die Bilder:
Rh gracilentum Blüten
Rhododendron loranthiflorum )
Die besprochenen Bilder muss ich nachliefern.
Bildautor: "botanika GmbH" und als Aufnahmeort: "botanika im Botanischen Garten und Rhododendron-Park Bremen"
Ich möchte mir vorbehalten, später noch einmal über dieses Thema zu schreiben. Ich muss noch mal in meinen Unterlagen suchen, da gibt es noch mehr zu berichten.Ich besitze das Jahrbuch 2003 der Rhododendron Gesellschaft,
welches sich mit diesem Thema befaßt.
Diese 2 Fotos sind aus dem Palmengarten Ffm. - 2013
Morning Star- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 502
Lieblings-Gattungen : Pelargonium, Begoniaceae, Gesneriaceae, u.v.m.
Seite 1 von 7 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Seite 1 von 7
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten