Phytohormone in der Kakteenkultur
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Pflanzenhormone, Ihre Anwendung und Erfahrungen, Erfolge damit
Guten Tag, liebe Hobbygemeinde.
Daniel brachte mich durch seine Ariocarpuspflegeanleitung dazu, mich gedanklich mit dem Thema Pflanzenhormone auseinander zu setzen. Im Netz findet man schon eine ganze Menge, vor allem Werbung der Industrie für Ihre Produkte. Was könnt Ihr zu diesem Thema an Erfahrungen beisteuern? Gibellerinsäure kenne ich als Gärtner sehr gut, die Anwendung ist durch die kurze Wirkungsdauer und das zu starke Längenwachstum mit Vorsicht zu geniessen, gerade im Hinblick auf die Sämlingsproduktion. Ich habe oftmals sehr alte Samen ausgesät mit sehr wenig Erfolg, könnte man da nicht etwas tun? Auch bei den blühfaulen Arten oder den langsam wachsenden wäre doch der Einsatz von Pflanzenhormonen oder Vitalpräparaten erfolgsversprechend, oder was meint Ihr dazu? Ich hoffe auf eine rege Diskussion und vielfältigen Austausch.
Erste Frage: Wer von Euch hat schon mal Triacontanol angewendet und kann seine Erfahrungen damit teilen?
Beste Grüsse
Christoph
Daniel brachte mich durch seine Ariocarpuspflegeanleitung dazu, mich gedanklich mit dem Thema Pflanzenhormone auseinander zu setzen. Im Netz findet man schon eine ganze Menge, vor allem Werbung der Industrie für Ihre Produkte. Was könnt Ihr zu diesem Thema an Erfahrungen beisteuern? Gibellerinsäure kenne ich als Gärtner sehr gut, die Anwendung ist durch die kurze Wirkungsdauer und das zu starke Längenwachstum mit Vorsicht zu geniessen, gerade im Hinblick auf die Sämlingsproduktion. Ich habe oftmals sehr alte Samen ausgesät mit sehr wenig Erfolg, könnte man da nicht etwas tun? Auch bei den blühfaulen Arten oder den langsam wachsenden wäre doch der Einsatz von Pflanzenhormonen oder Vitalpräparaten erfolgsversprechend, oder was meint Ihr dazu? Ich hoffe auf eine rege Diskussion und vielfältigen Austausch.
Erste Frage: Wer von Euch hat schon mal Triacontanol angewendet und kann seine Erfahrungen damit teilen?
Beste Grüsse
Christoph
Kaktuschristoph- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 89
Lieblings-Gattungen : Scleros, Pedios, Austrocactus, Ariocarpus
Phytohormone - Phytohormone in der Kakteenkultur
Guten Morgen Kaktusgemeinde.
Ich möchte das Thema aufgreifen, da man zwar immer mal wieder etwas „hört“, aber etwas genaues an Aussagen sich daraus nicht ergeben. Eigentlich interessieren mich genau zwei Dinge, einerseits die mögliche Keimförderung von Schwerkeimern wie Austros und gewisser Mammillarien sowie die Bewurzelung von Aztekium und Blossfeldia/ Yavia. Als Mann vom Fach mit ausreichender Berufserfahrung und Chemie als Lieblingsfach würden mich eure Erfahrungen sehr interessieren, da ich in Zukunft selbst einige Versuche anstellen möchte. Wer von euch sieht sich in der Lage, uns von seinen Erfolgen/ Erfahrungen zu berichten? Ich selbst habe bisher nur zur Stecklingsvermehrung/ bewurzelung das gute alte Bewurzelungspulver verwendet, mit gutem Erfolg bei Säulen und Pereskia. Auch einige Kugelkakteen haben gute und kräftige Wurzeln gemacht, im Vergleich zu unbehandelten Stecklingen. Hat von euch jemand Erfahrungen mit GA3 und Klonex gemacht? Mich würde wirklich interessieren, wie Stecklinge darauf reagieren. Zur Samenbehandlung habe ich bereits einige Versuche mit Schwefelsäure gemacht mit gutem Erfolg bei Echinocacteen, die ansonsten meist schlecht keimen. Austros habe ich noch viele Samen, die mir aber zu schade sind, um sie mit Versuchen zu verheizen. Deshalb meine Bitte um Teilhabe an Erfahrungen anderer, gern würde ich auch mal diese Ergebnisse und Erfahrungen zusammentragen, um vielleicht einen intensiven Erfahrungsaustausch anzuregen.
Eine Sache gibt mir noch zu denken, bei uns im Wald steht der Schachtelhalm einen Meter hoch. Aus diesem Forum weiss ich , dass einige ein Extrakt davon zur Stärkung und Blühinduktion bei Kakteen anwenden, kann da jemand sich zu äussern, wie man aus diesem Kraut ein Extrakt für unsere Kakteen machen kann, genau wie vielleicht aus Baldrian, den ich mir vorsorglich bereits zugelegt habe als Pflanze?
Ich freue mich über jeden Hinweis oder Antwort.
In diesem Sinne einen schönen Tag.
Christoph
Ich möchte das Thema aufgreifen, da man zwar immer mal wieder etwas „hört“, aber etwas genaues an Aussagen sich daraus nicht ergeben. Eigentlich interessieren mich genau zwei Dinge, einerseits die mögliche Keimförderung von Schwerkeimern wie Austros und gewisser Mammillarien sowie die Bewurzelung von Aztekium und Blossfeldia/ Yavia. Als Mann vom Fach mit ausreichender Berufserfahrung und Chemie als Lieblingsfach würden mich eure Erfahrungen sehr interessieren, da ich in Zukunft selbst einige Versuche anstellen möchte. Wer von euch sieht sich in der Lage, uns von seinen Erfolgen/ Erfahrungen zu berichten? Ich selbst habe bisher nur zur Stecklingsvermehrung/ bewurzelung das gute alte Bewurzelungspulver verwendet, mit gutem Erfolg bei Säulen und Pereskia. Auch einige Kugelkakteen haben gute und kräftige Wurzeln gemacht, im Vergleich zu unbehandelten Stecklingen. Hat von euch jemand Erfahrungen mit GA3 und Klonex gemacht? Mich würde wirklich interessieren, wie Stecklinge darauf reagieren. Zur Samenbehandlung habe ich bereits einige Versuche mit Schwefelsäure gemacht mit gutem Erfolg bei Echinocacteen, die ansonsten meist schlecht keimen. Austros habe ich noch viele Samen, die mir aber zu schade sind, um sie mit Versuchen zu verheizen. Deshalb meine Bitte um Teilhabe an Erfahrungen anderer, gern würde ich auch mal diese Ergebnisse und Erfahrungen zusammentragen, um vielleicht einen intensiven Erfahrungsaustausch anzuregen.
Eine Sache gibt mir noch zu denken, bei uns im Wald steht der Schachtelhalm einen Meter hoch. Aus diesem Forum weiss ich , dass einige ein Extrakt davon zur Stärkung und Blühinduktion bei Kakteen anwenden, kann da jemand sich zu äussern, wie man aus diesem Kraut ein Extrakt für unsere Kakteen machen kann, genau wie vielleicht aus Baldrian, den ich mir vorsorglich bereits zugelegt habe als Pflanze?
Ich freue mich über jeden Hinweis oder Antwort.
In diesem Sinne einen schönen Tag.
Christoph
Kaktuschristoph- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 89
Lieblings-Gattungen : Scleros, Pedios, Austrocactus, Ariocarpus
Re: Phytohormone in der Kakteenkultur
Ein sehr interessantes Thema! Schachtelhalm fällt meines Wissens nach nicht unter das Thema Hormone, er enthält eine Menge Kieselsäure, die offensichtlich die Zellstruktur der Pflanze widerstandsfähiger macht. Säure als keimförderndes Mittel wirkt nach meinem Informationsstand, indem es das Äußere der Samen durchlässiger macht, sodass die Wasseraufnahme leichter erfolgen kann, ähnlich wie im Magen eines Tiers. (Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irren sollte) Also eher eine physikalische Wirkung, so wie ich es sehe.
Ich bilde mir ein , dass meinen Sämlingen das Schachtelhalmspray gut getan hat. Ich habe es aus Zeitgründen fertig gekauft. Schachtelhalmbrühe oder -tee kann man aber auch selbst herstellen. Hier habe ich eine nette Anleitung gefunden, als Rezept mit Zwiebeln und Knoblauch, die ja auch pilzhemmend und antibakteriell wirken: https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Ackerschachtelhalm-Sud-schuetzt-Pflanzen-vor-Schaedlingen,ackerschachtelhalm106.html Bei Zwiebeln und Knoblauch sind es meines Wissens auch keine Hormone, sondern ätherische Öle und Schwefelverbindungen, die sie wirksam machen.
Zur Erläuterung, ich versuche mir gerade eine Sammlung aus Sämlingen heranzuziehen, "erwachsene" Kakteen besitze ich außer zwei Blattkakteen keine. Ich musste im letzten Sommer sehr um meine Kleinen kämpfen, vor allem Trauermücken haben ihnen sehr zugesetzt, letzten Endes sind sie gut im Winterquartier angekommen. Die selbstgemachten (Knoblauchtee/verdünntes Teebaumöl) oder gekauften, sanften Mittel hatten jetzt keinen sofortigen, durchschlagenden Erfolg. Ich glaube, sie sind ja etwas zur Vorbeugung und Stärkung. Ein käufliches pflanzliches Mittel mit ein bisschen mehr wumms hatte einen sofortigen Erfolg, es enthält Neemöl, und die Trauermücken waren verschwunden. Aber auch hier, kein Hormon, sondern ein pflanzeneigenes Insektizid. Mache ich eigentlich nicht so gerne, da ich kleine Spinnen oder auch nützliche andere winzige Tierchen damit ebenfalls umbringe. In dem Fall ging es aber nicht anders, die Trauermücken haben die Wurzeln gefressen und die Sämlinge sind einfach umgefallen. Sie haben aber dann zum Teil wieder neue Wurzeln gebildet.
Es ist ein bisschen weit ab vom Thema, aber mich würde persönlich interessieren, ob Kakteen in der freien Natur auch Symbiosen mit Pilzen eingehen. Wir halten unsere Zimmerpflanzen ja oft sehr keimfrei, aber die Erfahrung zeigt, dass ein Aufenthalt auf im Garten oder auf dem Balkon im Kontakt mit allen möglichen Insekten, Keimen, Pilzsporen und so weiter kränkelnde Kandidaten oft wieder zum Gedeihen bringt. Ein Teil macht natürlich die Sonne und die Luftfeuchtigkeit aus, aber ich habe die Theorie, dass das nicht der einzige Faktor ist.
Edit: Kakteen Haage verkauft Mykorrhiza. Das wäre interessant mal auszuprobieren...
Und noch mal edit: Mykorrhizapilze erzeugen, wie ich eben gelesen habe, unter anderem Pflanzenhormone bzw für Pflanzen wirksame Hormone, sind ja selber eher Tiere. Insofern bin ich gar nicht so weit abgeschweift.
Ich bilde mir ein , dass meinen Sämlingen das Schachtelhalmspray gut getan hat. Ich habe es aus Zeitgründen fertig gekauft. Schachtelhalmbrühe oder -tee kann man aber auch selbst herstellen. Hier habe ich eine nette Anleitung gefunden, als Rezept mit Zwiebeln und Knoblauch, die ja auch pilzhemmend und antibakteriell wirken: https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Ackerschachtelhalm-Sud-schuetzt-Pflanzen-vor-Schaedlingen,ackerschachtelhalm106.html Bei Zwiebeln und Knoblauch sind es meines Wissens auch keine Hormone, sondern ätherische Öle und Schwefelverbindungen, die sie wirksam machen.
Zur Erläuterung, ich versuche mir gerade eine Sammlung aus Sämlingen heranzuziehen, "erwachsene" Kakteen besitze ich außer zwei Blattkakteen keine. Ich musste im letzten Sommer sehr um meine Kleinen kämpfen, vor allem Trauermücken haben ihnen sehr zugesetzt, letzten Endes sind sie gut im Winterquartier angekommen. Die selbstgemachten (Knoblauchtee/verdünntes Teebaumöl) oder gekauften, sanften Mittel hatten jetzt keinen sofortigen, durchschlagenden Erfolg. Ich glaube, sie sind ja etwas zur Vorbeugung und Stärkung. Ein käufliches pflanzliches Mittel mit ein bisschen mehr wumms hatte einen sofortigen Erfolg, es enthält Neemöl, und die Trauermücken waren verschwunden. Aber auch hier, kein Hormon, sondern ein pflanzeneigenes Insektizid. Mache ich eigentlich nicht so gerne, da ich kleine Spinnen oder auch nützliche andere winzige Tierchen damit ebenfalls umbringe. In dem Fall ging es aber nicht anders, die Trauermücken haben die Wurzeln gefressen und die Sämlinge sind einfach umgefallen. Sie haben aber dann zum Teil wieder neue Wurzeln gebildet.
Es ist ein bisschen weit ab vom Thema, aber mich würde persönlich interessieren, ob Kakteen in der freien Natur auch Symbiosen mit Pilzen eingehen. Wir halten unsere Zimmerpflanzen ja oft sehr keimfrei, aber die Erfahrung zeigt, dass ein Aufenthalt auf im Garten oder auf dem Balkon im Kontakt mit allen möglichen Insekten, Keimen, Pilzsporen und so weiter kränkelnde Kandidaten oft wieder zum Gedeihen bringt. Ein Teil macht natürlich die Sonne und die Luftfeuchtigkeit aus, aber ich habe die Theorie, dass das nicht der einzige Faktor ist.
Edit: Kakteen Haage verkauft Mykorrhiza. Das wäre interessant mal auszuprobieren...
Und noch mal edit: Mykorrhizapilze erzeugen, wie ich eben gelesen habe, unter anderem Pflanzenhormone bzw für Pflanzen wirksame Hormone, sind ja selber eher Tiere. Insofern bin ich gar nicht so weit abgeschweift.
Botany- Kakteenfreund
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Re: Phytohormone in der Kakteenkultur
Hallo Botany und Kaktuschristoph,
wir hatten mal einen Astrophyten-Fan im Forum, der eine Kindelsalbe fabriziert hatte. Funktionierte ein wenig.
Nicht lange danach bekam er Ärger mit einer großen Firma und distanzierte sich von seiner Forschung.
Da war richtig Druck hinter.
Ich glaube, auf dem Gebiet sollte man mit Veröffentlichungen vorsichtig sein da ist so viel Geld im Spiel...
wir hatten mal einen Astrophyten-Fan im Forum, der eine Kindelsalbe fabriziert hatte. Funktionierte ein wenig.
Nicht lange danach bekam er Ärger mit einer großen Firma und distanzierte sich von seiner Forschung.
Da war richtig Druck hinter.
Ich glaube, auf dem Gebiet sollte man mit Veröffentlichungen vorsichtig sein da ist so viel Geld im Spiel...
Torro- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 6128
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Re: Phytohormone in der Kakteenkultur
Das ist ja spannend.
Botany- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 64
Lieblings-Gattungen : Keine
Re: Phytohormone in der Kakteenkultur
Keiki-Paste findet in der Orchideenzucht Anwendung.
Damit habe ich ein Herzblatt der Hoya kerrii nach ca. zwei einhalb Jahren zum Austrieb bekommen, nachdem ich es vorher mit einem Präparat mit Idolyl-Buttersäure behandelt hatte.
Damit habe ich ein Herzblatt der Hoya kerrii nach ca. zwei einhalb Jahren zum Austrieb bekommen, nachdem ich es vorher mit einem Präparat mit Idolyl-Buttersäure behandelt hatte.
TobyasQ- Kakteenfreund
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Phytohormone in der Kakteenkultur
Hallo allerseits.
Es gibt leider zu wenige, die sich augenscheinlich damit beschäftigen, ich hätte mit mehr Antworten gerechnet. Mir geht es tatsächlich vorrangig um Erfahrungsaustausch, man lernt ja ständig dazu, nicht wahr? Den Unterschied zwischen physikalischen Wirkungen und chemischen Reaktionen kenne ich gut, mir geht es eher um die chemischen Reaktionen. Dort vor allem um Versuche, Samen zum Keimen zu bringen ( Schwerkeimer) und schwierig zu bewurzelnde Arten zum Wurzeln machen zu bewegen wie Yavia und Aztekium, Ariocarpus. Ich pfropfe viele Arten, die zumindest als Sämlinge sonst Schwierigkeiten bereiten würden, möchte sie aber als Erwachsene gern wurzelecht weiterpflegen.
Kann denn von Euch jemand Erfahrungen mit bestimmten Mittelchen beitragen, sowohl, was die Aussaaten betrifft, als auch die Bewurzelung der genannten Gattungen? Versteht mich nicht falsch, wenn eine physikalische Anwendung den erwünschten Effekt hätte, würde ich diesen Ansatz auch gern verfolgen. Es ist schon so viel diskutiert worden, ich habe auch sehr viel recherchiert, aber so richtig erfolgsversprechende Ansätze/Erfahrungen konnte ich nicht finden. Der einzig zuverlässige Ansatz, den ich auch selbst praktiziere, ist die Behandelung mit 96%iger Schwefelsäure der Samen, die ich 8 min. einlege, dann spüle, trockne und aussäe. Damit bin ich bisher gut gefahren. Irgendwo las ich einen Absatz, der die Einwirkzeit bei bis zu 20 min. befürwortete, ich könnte mir vorstellen, dass dann der Samen wahrscheinlich doch schon kaputt wäre.
Um diese Aussage zu verifizieren, müsste man von diesen Samen einige so lange behandeln und dann prüfen. Der Samen ist aber meist sehr teuer, deshalb ist dieses Verfahren ausgeschlossen, wenigstens für mich.
Säure und deren Anwendung ist ja ausserdem durchaus auch gefährlich, für den Laien nicht unbedingt zu empfehlen, da die Verletzungsgefahr durchaus gegeben ist.
GA 3 habe ich persönlich noch nie angewendet, Erfahrungen von Kollegen deuten in eine Richtung, die nicht so gut ist. Sie haben durchaus nach der Anwendung höhere Keimquoten gehabt (statistisch nicht erfasst), aber die Sämlinge waren sehr lang gewachsen und hatten eine Einschnürung unterhalb der Keimblätter. Außerdem waren sie wohl sehr empfindlich und kippten nach einigen Tagen um, vielleicht durch Pilzbefall. Kann von Euch denn jemand etwas dazu sagen?
Wäre schön.
Bis dahin eine gute Zeit.
herzliche Grüsse
Christoph
Es gibt leider zu wenige, die sich augenscheinlich damit beschäftigen, ich hätte mit mehr Antworten gerechnet. Mir geht es tatsächlich vorrangig um Erfahrungsaustausch, man lernt ja ständig dazu, nicht wahr? Den Unterschied zwischen physikalischen Wirkungen und chemischen Reaktionen kenne ich gut, mir geht es eher um die chemischen Reaktionen. Dort vor allem um Versuche, Samen zum Keimen zu bringen ( Schwerkeimer) und schwierig zu bewurzelnde Arten zum Wurzeln machen zu bewegen wie Yavia und Aztekium, Ariocarpus. Ich pfropfe viele Arten, die zumindest als Sämlinge sonst Schwierigkeiten bereiten würden, möchte sie aber als Erwachsene gern wurzelecht weiterpflegen.
Kann denn von Euch jemand Erfahrungen mit bestimmten Mittelchen beitragen, sowohl, was die Aussaaten betrifft, als auch die Bewurzelung der genannten Gattungen? Versteht mich nicht falsch, wenn eine physikalische Anwendung den erwünschten Effekt hätte, würde ich diesen Ansatz auch gern verfolgen. Es ist schon so viel diskutiert worden, ich habe auch sehr viel recherchiert, aber so richtig erfolgsversprechende Ansätze/Erfahrungen konnte ich nicht finden. Der einzig zuverlässige Ansatz, den ich auch selbst praktiziere, ist die Behandelung mit 96%iger Schwefelsäure der Samen, die ich 8 min. einlege, dann spüle, trockne und aussäe. Damit bin ich bisher gut gefahren. Irgendwo las ich einen Absatz, der die Einwirkzeit bei bis zu 20 min. befürwortete, ich könnte mir vorstellen, dass dann der Samen wahrscheinlich doch schon kaputt wäre.
Um diese Aussage zu verifizieren, müsste man von diesen Samen einige so lange behandeln und dann prüfen. Der Samen ist aber meist sehr teuer, deshalb ist dieses Verfahren ausgeschlossen, wenigstens für mich.
Säure und deren Anwendung ist ja ausserdem durchaus auch gefährlich, für den Laien nicht unbedingt zu empfehlen, da die Verletzungsgefahr durchaus gegeben ist.
GA 3 habe ich persönlich noch nie angewendet, Erfahrungen von Kollegen deuten in eine Richtung, die nicht so gut ist. Sie haben durchaus nach der Anwendung höhere Keimquoten gehabt (statistisch nicht erfasst), aber die Sämlinge waren sehr lang gewachsen und hatten eine Einschnürung unterhalb der Keimblätter. Außerdem waren sie wohl sehr empfindlich und kippten nach einigen Tagen um, vielleicht durch Pilzbefall. Kann von Euch denn jemand etwas dazu sagen?
Wäre schön.
Bis dahin eine gute Zeit.
herzliche Grüsse
Christoph
Kaktuschristoph- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 89
Lieblings-Gattungen : Scleros, Pedios, Austrocactus, Ariocarpus
Re: Phytohormone in der Kakteenkultur
Ich habe mal gelesen, dass kleine Weidenstückchen in einem Wasserglas irgendeinen Stoff abgeben, der die Wurzelbildung anregt.
Aber da Kakteen ja trocken bewurzelt werden sollen ist das für adulte Pflanzen obsolet.
Inwieweit Kaktuskeimlinge davon profitieren würden, wenn sie mit Wasser gegossen werden, in dem Rindenstückchen der Weide reingelegt wurden kann ich nicht beurteilen.
Und Kakteenerde sollte meiner Meinung nach nicht keimfrei sein. Das ist wider der Natur.
Es gibt sogar Leute, die ihre Erde in der Mikrowelle keimfrei machen.
Davon halte ich persönlich überhaupt nichts, es ist gegen die Natur.
Meine Erde mische ich immer nach dem Dreierprinzip.
Ein Drittel scharfer Sand (Baggersee), ein Drittel Splitt ( 2 - 6 mm) und ein Drittel Maulwurfshügelerde (leicht lehmig), dazu ein bischen Blumenerde. Da kommen dann keinerlei Trauermücken. Und durch die Maulwurfshügelerde holt man sich auch wertvolle Bodenorganismen. Pilze sind da ganz wichtig. Pilze sind weder Pflanzen, noch Tiere, sondern stellen ein eigenes Reich da.
Viele Pflanzen haben sich über Jahrtausende mit Pilzen in Symbiose verbunden zu beiderseitigem Vorteil.
Wer seine Erde in der Mikrowelle sterilisiert töten damit Billionen von Mikroorganismen.
LG Jörg
Aber da Kakteen ja trocken bewurzelt werden sollen ist das für adulte Pflanzen obsolet.
Inwieweit Kaktuskeimlinge davon profitieren würden, wenn sie mit Wasser gegossen werden, in dem Rindenstückchen der Weide reingelegt wurden kann ich nicht beurteilen.
Und Kakteenerde sollte meiner Meinung nach nicht keimfrei sein. Das ist wider der Natur.
Es gibt sogar Leute, die ihre Erde in der Mikrowelle keimfrei machen.
Davon halte ich persönlich überhaupt nichts, es ist gegen die Natur.
Meine Erde mische ich immer nach dem Dreierprinzip.
Ein Drittel scharfer Sand (Baggersee), ein Drittel Splitt ( 2 - 6 mm) und ein Drittel Maulwurfshügelerde (leicht lehmig), dazu ein bischen Blumenerde. Da kommen dann keinerlei Trauermücken. Und durch die Maulwurfshügelerde holt man sich auch wertvolle Bodenorganismen. Pilze sind da ganz wichtig. Pilze sind weder Pflanzen, noch Tiere, sondern stellen ein eigenes Reich da.
Viele Pflanzen haben sich über Jahrtausende mit Pilzen in Symbiose verbunden zu beiderseitigem Vorteil.
Wer seine Erde in der Mikrowelle sterilisiert töten damit Billionen von Mikroorganismen.
LG Jörg
epostoa- Kakteenfreund
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Re: Phytohormone in der Kakteenkultur
Jörg, das hört sich super interessant an und das Bodenleben erscheint mir auch total wichtig. Gerne möchte ich meine Pflanzen mit Beistellorganismen, sozusagen, versorgen, und der Plan ist auch, gegen die Trauermücken, die bei mir meine 50plus anderen Zimmerpflanzen quälen, möglichst schnell mit Raubmilben oder Nematoden zu helfen, bin mir aber unsicher, was davon besser ist.
(Dass Pilze Tiere sind, hätte ich auch eher mit einem Zwinkersmiley versehen sollen.) Sterilisiert du dann Aussaatsubstrat nicht? Oder wir sehen bei dir Aussaaten aus, kannst du da Tipps geben? Ich bin mir halt nicht sicher, ob die Bodenorganismen erkennen, dass sie die Kakteensamen und die kleinen Sämlinge nicht fressen sollen...
Das führt zwar leider ein bisschen vom Thema weg, aber irgendwie auch nicht, hat ja auch eine hormonelle Komponente in der Zusammenwirkung der verschiedenen Lebewesen. Schlimmstenfalls müsste man da den Thread abtrennen...
Bei mir im Garten fällt ständig wirklich schöne Komposterde an, von der es mir schon in den Fingern juckt, sie Beimischung zu verwenden, eben wegen der "Wuseltierchen" darin.
(Dass Pilze Tiere sind, hätte ich auch eher mit einem Zwinkersmiley versehen sollen.) Sterilisiert du dann Aussaatsubstrat nicht? Oder wir sehen bei dir Aussaaten aus, kannst du da Tipps geben? Ich bin mir halt nicht sicher, ob die Bodenorganismen erkennen, dass sie die Kakteensamen und die kleinen Sämlinge nicht fressen sollen...
Das führt zwar leider ein bisschen vom Thema weg, aber irgendwie auch nicht, hat ja auch eine hormonelle Komponente in der Zusammenwirkung der verschiedenen Lebewesen. Schlimmstenfalls müsste man da den Thread abtrennen...
Bei mir im Garten fällt ständig wirklich schöne Komposterde an, von der es mir schon in den Fingern juckt, sie Beimischung zu verwenden, eben wegen der "Wuseltierchen" darin.
Botany- Kakteenfreund
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Re: Phytohormone in der Kakteenkultur
hallo
also für meine Gymnos, andere habe ich nicht, mische ich immer etwa 1ß - 15 % gesiebte Komposterde zum Substrat dazu
also für meine Gymnos, andere habe ich nicht, mische ich immer etwa 1ß - 15 % gesiebte Komposterde zum Substrat dazu
gymnocalycium- Kakteenfreund
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