Sulcorebutia mentosa var. mentosa
Seite 1 von 1
Sulcorebutia mentosa var. mentosa
Sulcorebutia mentosa var. mentosa
Sulcorebutia mentosa wurde von Friedrich Ritter 1964 nach seinem Fund FR945 beschrieben. Er fand diese Pflanzen auf einem Hügel südlich von Aiquile. Walter Rausch beschrieb 1970 eine Sulcorebutia flavissima nach seiner Feldnummer R277 vom Orkho Abuelo. Weder erwähnte Ritter etwas von gelbdornigen S. mentosa, noch vermeldete Rausch etwas von dunkeldornigen S. flavissima und trotzdem ist deren Existenz eine unumstößliche Tatsache, weshalb beide nur Formen einer Art sein können.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa FR945 - einer der ganz wenigen Originalklone von Ritter
Ich war 1983 zum ersten Mal in Bolivien und fand an dem vermuteten Ritter–Standort neben vielen dunkeldornigen S. mentosa einige gelb bedornte (G18 und G18a). Auch an anderen Fundorten ist es so, dass hauptsächlich gelbe oder dunkle Formen vorkommen, aber bei intensiver Suche findet man immer auch die andere Form.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa R276
Man muss es schon als großen Zufall bezeichnen, dass beide renommierten Sammler ihre Pflanzen an Fundorten fanden, wo jeweils die eine oder andere Form fast – aber eben nur fast – rein vorkommt. Auch ich fand die gelbdornige G18a nur an einer einzigen Ort neben wenigen braun bedornten G18. An anderen Stellen dieses Hügels fand ich nur dunkel bedornte Pflanzen.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa R277
Am Hang des Orkho Abuelo ist es genau umgekehrt. Anscheinend sind dort alle Pflanzen gelb bedornt. Sucht man aber lange genug, findet man auch den einen oder anderen braundornigen Klon.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa R277
Besucht man einen solchen Standort während der Blütezeit, kann man mit viel Glück sogar Pflanzen mit weißen Blüten finden. Soweit ich informiert bin, war die unten abgebildete R277 allerdings eine riesige Überraschung und man hörte damals sogar „Kriminalgeschichten“ über Neid, Diebstahl und ähnlich Schauerliches.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa R277 mit weißer Blüte
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa G18/14
Zurück zur oben erwähnten S. mentosa G18. Der Fundort lag damals südlich der bolivianischen Kleinstadt Aiquile (heute ist er wahrscheinlich innerhalb der Stadtgrenzen). Ich war damals sehr überrascht nur mehrköpfige, große Gruppen zu finden. Aus der Kultur kannte ich nur Einzelpflanzen. Bald stellte sich aber heraus, dass S. mentosa ein beliebtes Ziegenfutter darstellt. Wegen der starken Halsrübenwurzeln überleben die Pflanzen allerdings den Ziegenfraß und müssen dann eben sprossen.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa G18a/1
Nur an einer kleinen Stelle fand ich auch gelbdornige Formen und solche, die man als Übergänge bezeichnen könnte. Wie sich die Situation seitdem entwickelt hat, kann ich nicht beurteilen. Ich war zwar 1986 noch einmal dort und fand auch beide Formen wieder, aber zwischenzeitlich waren so viele Leute an diesem Standort und mir ist nicht bekannt, ob jemand von denen ähnliche Beobachtungen gemacht hat wie ich.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa G18/3
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa G171/7
Völlig anders ist die Situation am Fundort G171, östlich von Aiquile, an der Straße nach Peña Colorada. Dort sind die unterschiedlichen Formen nicht zu übersehen. Neben fast schwarzen und gelben Pflanzen findet man ein buntes Gemisch aus allen möglichen Zwischenformen.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa G171/9
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa G171/10
Sehr spannend war der erste Blütenansatz an einigen Sämlingen, die ich aus Wildsamen von RMR0427 gezogen habe. Laut Roland Müller stammten die Samen von einer Pflanze mit weißen Blüten. Leider gab es weder bei mir noch bei Müller selbst Sämlinge mit weißen Blüten.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa RMR0427/Ge3
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa HS48 mit braunen Dornen und weißer Blüte
Ganz anders sah es aus, als ich zwei weißblütige Pflanzen (HS48 und R277) miteinander bestäubte. Alle Sämlinge dieser beiden Defektmutanten blühten ebenfalls weiß. Auch die oben gezeigte braundornige Form ist eine solche Mutante, deren Blüten keinerlei Färbung aufweist. Augustin (1979) berichtete erstmals von diesen weißen Blüten.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Sulcorebutia mentosa var. mentosa HS48 X R277/F1
Es muss noch gesagt werden, dass Brandt 1981 eine Weingartia flavida beschrieben hat. Dabei handelte es sich um nichts anderes als S. flavissima, also die gelbdornige Form von S. mentosa v. mentosa.
Viele Informationen zu S. mentosa und Verwandten, sowie Bilder dazu, findet man bei Gertel & de Vries (2008 und 2009)
Literatur:
Ritter Friedrich (1964): Sulcorebutia mentosa RITTER spec.nova - Succulenta, 43 (7): 102
Rausch Walter (1970): Neue Arten der Gattung Sulcorebutia BACKEBERG - Kakt.and.Sukk., 21 (6): 102-105
Brandt Fred H. (1981): Weingartia flavida BRANDT spec.nov. Subgenus Weingartia.
De Letzebuerger Cactéefren, 2 (6)
Augustin Karl (1979): Sulcorebutia flavissima RAUSCH und ihre weißblühende Form
Kakt.and.Sukk., 30 (10): 240
Gertel Willi & Vries Johan de (2008): Sulcorebutia [IV] - A revision of the species of the central distribution area - Cactus & Co 12 (4): 237-265
Gertel Willi & Vries Johan de (2009): Sulcorebutia [IV] - Eine Revision der Arten des zentralen Verbreitungsgebietes – Echinopseen, 6 (2): 47-62
sulco-willi- Fachmoderator - Sulcorebutia
- Anzahl der Beiträge : 1047
Lieblings-Gattungen : Sulcorebutia, Weingartia
Ähnliche Themen
» Sulcorebutia mentosa var. crucensis
» Sulcorebutia mentosa var. swobodae
» G171 - Sulcorebutia mentosa var. mentosa
» G 18 und G18a - Sulcorebutia mentosa v. mentosa
» Im Bilde - Sulcorebutia
» Sulcorebutia mentosa var. swobodae
» G171 - Sulcorebutia mentosa var. mentosa
» G 18 und G18a - Sulcorebutia mentosa v. mentosa
» Im Bilde - Sulcorebutia
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten