Sulcorebutia mentosa var. crucensis
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis
Sulcorebutia mentosa var. crucensis
S. mentosa v. crucensis hat eine erstaunlich lange Geschichte mit vielen Irrungen und Wirrungen hinter sich. In den Sammlungen zu finden war diese Varietät schon in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Zuerst wurden Sulcorebutien mit der Feldnummer L337 als S. spec. de Cruce bezeichnet, ein Name der etwas zur Herkunft aussagt. Lau verstand darunter eine Wegkreuzung (eigentlich ist es eher ein Abzweig), an der die Bahnstation Chaguarani liegt. Der von der Piste Vila Vila – Tin–Tin abzweigende Weg führt zu einer am Rio Caine gelegenen Mine (Mina Asientos). Früher wurde in Chaguarani das Erz dieser Mine verladen und abtransportiert.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis L337 von Chaguarani
In manchen Feldnummerlisten und Artikeln wurde L337 auch als S. vizcarrae bezeichnet, was aus zwei Gründen recht abwegig ist. Erstens weiß kein Mensch, was S. vizcarrae im Sinne von Cárdenas ist und zweitens soll diese Pflanze lt. Erstbeschreibung aus der Umgebung von Mizque kommen und das ist fast 20 km entfernt. Das Schwarzweißbild bei der Erstbeschreibung könnte auf S. mentosa v. crucensis passen, aber auch auf zahllose andere Sulcorebutien.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis L337
Der Erste, der meines Wissens den Namen „crucensis“ verwendete, war John Donald. Diese Bezeichnung war allgemein akzeptiert und wurde für L337 und Analoge verwendet. Auch bei Augustin et al. (2000) kann man von S. cylindrica v. crucensis n.n. lesen. Halda et al. beschrieben (2003) eine Sulcorebutia confusa, die ohne jeden Zweifel diese Pflanzen darstellen. Bei der Umkombination zur Varietät von S. cylindrica (Gertel 2004), entschied ich mich dafür, den alten Namen von John Donald beizubehalten, weshalb diese Varietät ab dann S. cylindrica v. crucensis hieß.
Gertel & de Vries (2008) stellten S. cylindrica und ihre Varietät crucensis im Rahmen ihrer Revision der Gattung Weingartia/Sulcorebutia als Varietäten zu Weingartia mentosa. Aus diesem Grund standen diese Taxa nur innerhalb der Gattung Weingartia zur Verfügung (eine deutsche Version dieses Artikels findet man unter Gertel & de Vries 2009 – kann von meiner Homepage heruntergeladen werden).
2015 sorgte Gertel auch für die nötigen Kombinationen innerhalb der Gattung Sulcorebutia, weshalb diese Pflanzen nun unter S. mentosa v. crucensis zu finden sind. Man mag es bedauern, dass nicht mehr direkt die enge Beziehung zu S. cylindrica ersichtlich ist, aber so ist nun mal die Nomenklatur.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis L337
S. mentosa v. crucensis unterscheidet sich hauptsächlich dadurch von der var. cylindrica, dass sie keine gelben Blüten hat. Sie blüht überwiegend in violetten Farbtönen. Die violette Blütenfärbung variiert von dunklen, kräftigen Tönen bis zu einem zarten hellrosa. Vereinzelt wurden auch weiße Blüten gefunden. Noch nie wurden gelbe Blüten an einem Fundort von S. mentosa v. crucensis beobachtet und an den Fundorten von S. mentosa v. cylindrica gibt es keine violetten Blüten.
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Wurzelwerk von Sulcorebutia mentosa var. crucensis
Im Habitus ist S. mentosa v. crucensis gedrungener als die var. cylindrica. Auch in Kultur ist die Neigung zu säuligem Wachstum geringer und alte Pflanzen erreichen einen beachtlichen Durchmesser. Gedrungener sind auch die Halsrübenwurzeln, die deutlich dicker sind und meist weniger lang.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G37/9
Der ursprüngliche Fundort von Lau war eine Schotterhalde eines aus Sandstein bestehenden Hügels (Tafelberg) bei Chaguarani. Von dort kommen auch G37 und G37a.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G37a/6
S. mentosa v. crucensis ist viel weiter verbreitet als die var. cylindrica. Man findet sie auch noch weit oberhalb von Chaguarani an der Straße zur Mine Asientos und entlang der Straße nach Cauta (z.B. G92).
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G92/1
Diese Sulcorebutien sind schon am Fundort sehr hübsch anzuschauen, denn sie wachsen oft in größeren Gruppen und sehen wegen ihrer weißen Bedornung von der Ferne aus, wie eine Ansammlungen von Champignons. In Kultur geht dieses Aussehen weitgehend verloren, da die Pflanzen weniger gedrungen wachsen und von der Bedornung her viel offener sind.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G92/5
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis HS44
In den 1980iger Jahren sorgte Heinz Swoboda für Furore, als er bei Chaguarani eine kleine Population von S. mentosa v. crucensis entdeckte, in der neben violettblütigen Pflanzen auch solche mit weißen Blüten vorkamen.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis HS44a
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis HS44a
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G189 – eine kleine Auswahl aus der Farbpalette.
Im Gegensatz zu einigen anderen „wirklich weißblütigen“ Sulcorebutien, sind die S. mentosa v. crucensis keine Weißlinge oder Albinos, denn meist haben die Blüten rosa Staubfäden und/oder rötliche Schuppen an der Blütenröhre bzw. – je nach Blütenjahr – einen rosa Schimmer oder rötlich gefärbte Spitzen der Hüllblätter.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G189/1
Ich kann nicht sagen, inwieweit das tatsächlich statistisch relevant ist, da bei meinem Besuch dort, keine einzige Blüte zu sehen war, aber bei den in meiner Sammlung stehenden Pflanzen von G189 haben etwa ein Drittel weiße oder zumindest sehr hellrosa Blüten.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G189/3
Die Farbe dieser Blüten (G189/3) variiert von Jahr zu Jahr zwischen fast weiß und hell violettrosa – etwa so, wie man das auch von den sog. „weißblütigen“ Weihnachtskakteen kennt.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G189/4
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G189/10
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G319/3
Wie die schon weiter oben gezeigte G92 kommt auch G319 und die weiter unten abgebildeten S. mentosa v. crucensis von Erich Haug (bzw. Helmut Alber = /A) und Wolfgang Krahn (WK679) von der Straße nach Cauta, die einige Kilometer östlich von Chaguarani von der Straße nach Tin–Tin abzweigt.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis G319/7
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis EH7130/A
Diese überwiegend weiß bedornten S. mentosa v. crucensis sind in ihrer Jugend meist ohne Mitteldornen. Alte Pflanzen entwickeln dann, sowohl am Standort als auch in Kultur einen oder mehrere zentrale Dornen.
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Sulcorebutia mentosa var. crucensis WK679
Literatur:
Halda et al. (2003): Nové popisy v celedi Cactaceae - New descriptions in Cactaceae.
Acta Mus. Richnov, Sect.natur., 10 (2): 149-170
Gertel Willi (2004): Eine Lanze für Sulcorebutia cylindrica.
Kakt.and.Sukk., 55 (7): 199-202
Augustin, K., Gertel, W., Hentzschel, G. (2000): Sulcorebutia – Kakteenzwerge der bolivianischen Anden
Gertel Willi & Vries Johan de (2008): Sulcorebutia [IV] - A revision of the species of the central distribution area - Cactus & Co 12 (4): 237-265
Gertel Willi & Vries Johan de (2009): Sulcorebutia [IV] - Eine Revision der Arten des zentralen Verbreitungsgebietes – Echinopseen, 6 (2): 47-62
Gertel, Willi (2015): Notwendige Kombinationen innerhalb der Gattung Sulcorebutia – Gymnocalycium, 28 (3): 1165-1170
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