Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
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Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Wie sieht es denn auf der Baustelle aus? Liegt man im Zeitplan oder wird der Eröffnungstermin verschoben?
TobyasQ- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3715
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Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Ah,
gut das Du fragst. Eigentlich wollte ich schon längst was dazu geschrieben haben.
Farnhaus Aussenhülle ist fertig verglast und die Heizungs- sowie Elektroarbeiten beginnen demnächst. Vom Kakteenhaus steht erst das Gerüst. Die nicht verpflanzten Solitär-Sukkulenten sind aber gut eingehaust und haben eine Behelfsheizung bekommen.
"Probleme" haben die statischen Berechnungen gemacht, sind ja keine Gewächshäuser von der Stange, das Spezial-Glas, für das erst ein neuer Hersteller gefunden werden musste (wird immer nur in "geringen" Mengen produziert) und, wie sollte es anders sein, Covid-19. In der Gerüst-Fertigung mussten offenbar zwei Mitarbeiter, die für die Produktion unabdingbar sind, für jeweils zwei Wochen in Quarantäne. Leider nicht gleichzeitig......... es geht ihnen aber glücklicherweise wieder gut.
Der ursprüngliche Termin kann leider nicht eingehalten werden. Wir hinken dem Zeitplan schon etwa 6 Wochen hinterher.
Es bleibt spannend.
TobyasQ schrieb:Wie sieht es denn auf der Baustelle aus? Liegt man im Zeitplan oder wird der Eröffnungstermin verschoben?
gut das Du fragst. Eigentlich wollte ich schon längst was dazu geschrieben haben.
Farnhaus Aussenhülle ist fertig verglast und die Heizungs- sowie Elektroarbeiten beginnen demnächst. Vom Kakteenhaus steht erst das Gerüst. Die nicht verpflanzten Solitär-Sukkulenten sind aber gut eingehaust und haben eine Behelfsheizung bekommen.
"Probleme" haben die statischen Berechnungen gemacht, sind ja keine Gewächshäuser von der Stange, das Spezial-Glas, für das erst ein neuer Hersteller gefunden werden musste (wird immer nur in "geringen" Mengen produziert) und, wie sollte es anders sein, Covid-19. In der Gerüst-Fertigung mussten offenbar zwei Mitarbeiter, die für die Produktion unabdingbar sind, für jeweils zwei Wochen in Quarantäne. Leider nicht gleichzeitig......... es geht ihnen aber glücklicherweise wieder gut.
Der ursprüngliche Termin kann leider nicht eingehalten werden. Wir hinken dem Zeitplan schon etwa 6 Wochen hinterher.
Es bleibt spannend.
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Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
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Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Sehr schöne Bilder. Ich liebe die Gewächshäuser. Man kann da so viel entdecken.
Hab ja auch in meinem Wohnzimmer einen kleinen Dschungel mit Palmen, Monstera, Ficus, Hoyas, Banane und andere Exoten
Und dazu einen großen Zimmerbrunnen.
Hab ja auch in meinem Wohnzimmer einen kleinen Dschungel mit Palmen, Monstera, Ficus, Hoyas, Banane und andere Exoten
Und dazu einen großen Zimmerbrunnen.
Stachelsusi- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 849
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Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
So,
am 11.11.2021, ein Schelm wer dabei böses denkt , wurden die Gruson-Gewächshäuser, nach 20 Monaten (!) Bauzeit endlich wiedereröffnet. Zu dem Zeitpunkt war in den Xerophyten-Häusern jedoch lange nicht alles bepflanzt, weil wir Gärtner nach der Baufertigstellung nur noch 7 Wochen für unsere Arbeit hatten. Ende März konnten wir dieses Kapitel endlich zu einem Abschluss bringen und so kann ich euch mal eine kleine Führung durch die neuen trockenen Häuser anbieten.
Vor dem Umbau war die Anlage in einen sogenannten Wintergarten mit subtropischen Pflanzen aller Art und das Sukkulentenhaus aufgeteilt. Dazwischen war eine gemauerte Wand. Das Sortiment des Sukkulenthauses bestand aus Pflanzen aller Klimazonen. Das sich da nicht alle wohlfühlten ist, denke ich, logisch.
Die Wand sollte also raus und durch eine Fensterfront ersetzt werden und der Wintergarten wurde thematisch aufgelöst, die Pflanzen kamen hauptsächlich in das neukonzipierte Lorbeerwald-Haus, um schlussendlich zwei Temperaturbereiche einzurichten:
- Trockene Subtropen (ehemaliges Sukkulentenhaus) mit Pflanzen, die eine kalte Überwinterung benötigen und
- Trockene Tropen (ehemaliger Wintergarten) für die anderen.
Leider konnten wir einige gusseiserne Elemente des Originalbaus von 1895, die noch in dieser Ziegelwand steckten, nicht retten. Sie waren so verrottet, dass sie schon beim Ausbau zerfielen. Auch die großen, alten Polster der Deuterocohnia, Thomas/TobyasQ, hat sie auf Seite 2 gezeigt, konnten nicht gerettet werden, da sie, trotz diverser Sicherheitsvorkehrungen, beim Anheben wie ein Schaumteppich auseinanderbrachen. Echt schade.
Soltärpflanzen, die erhalten bleiben sollten, wurden mit Holzplatten eingehaust und es kamen Industrie-Heizlüfter hinein. Andere mussten wegen massivem Schädlingsbefall entsorgt werden oder wurden an andere Gärten bzw. diverse Zoos abgegeben. Leider hat es zwei große Cereus hildmannianus ssp. uruguayanus, die versetzt werden sollten, im Winterquartier erwischt. Eine Tropfstelle hat einen von beiden an der Basis vollständig durchfaulen lassen und beim Zweiten sahen die Wurzeln auch nicht so prickelnd aus. Er wurde trotzdem gepflanzt, Kakteen sind ja hart im Nehmen. Die große Agave ferox hat die fast zwei Jahre "Einkerkerung" glücklicherweise nicht besonders beeindruckt auch wenn ich gehofft hatte, das sie in der Zeit blüht. Jetzt steht sie sehr ungünstig unter der Lüftung und das könnte irgendwann mal Probleme bereiten.
Um die Pflege zu vereinfachen wurden die Beete geographisch aufgeteilt und die Trockenen Subtropen in eine Hälfte Winterwachser (Mittelmeer, Kanaren, Fynbos, Südwest-Afrika, Chile) und Sommerwachser (Anden, Mexiko, südöstliches Afrika) aufgeteilt.
Vorher war die bepflanzbare Fläche zwar größer, wurde aber zu einem Großteil von Gruppen einer einzigen Pflanzenart in sehr großen Exemplaren vereinnahmt (5 Beaucarnea recurvata ca. 20 m², 7 Cereus hildmannianus ca. 25 m² usw.). Nun fehlen zwar diese beeindruckenden Solitärs, wir konnten dafür aber 30 % mehr Pflanzenarten unterbringen. Nun können die Besucher durch die neue Wegeführung alle Bereiche bequem erreichen und müssen nicht mehr irgendwo an der Wand, ca. 5 Meter entfernt, nach Pflanzen suchen.
Jeder geographische Bereich bekam als Grundlage einen Aufbau aus einem typischen Gestein dieser Herkünfte. Dieses wurde jedoch nicht nur oberflächlich aufgebaut, sondern bis in die Tiefe der Beete, die ca. 50 cm tief sind, versenkt. Dadurch entstand für die Wurzeln ein Aufbau mit vielen Spalten, in die sie hineinwurzeln können, ähnlich wie an den Standorten. Der Feinerdeanteil liegt somit bei höchstens 30%. Das Substrat selbst ist dem handelsüblichen Vulkatec sehr ähnlich.
Gerne hätte ich noch höhere Steinaufbauten mit viel mehr vertikalen Felsspalten gehabt. Aber die Fläche, die Zeit und das Budget haben nicht für noch mehr große Felsen gerreicht.
Vorher hatten wir an der Fensterfront eine durchgehende Vitrine. Diese wurde abgerissen und neu gebaut wurden nur zwei Vitrinen, einmal für hochsukkulente Mesembs und Begleiter sowie für Zwerg- und andere hochpreisige Kakteen/Sukkulenten der neuen Welt. Im Prinzip wurden also die "taschenfähigen" Kleinsukkulenten hinter Glas in Sicherheit gebracht.
Das Fazit nun nach ca. 7 Monaten: die Pflanzen fangen wunderbar an zu wachsen und sind teilweise schon bombenfest bewurzelt (vorher war Bördeboden mit Quarzkieseln als Boden genutzt worden und die Pflanzen haben nach der ersten Neubepflanzung vor ca. 30 Jahren oft Jahre gebraucht bis sie vernünftig angewachsen waren). Ausserdem war der Umpflanzschock wohl nicht besonders groß, denn auch mit Blüten wird nicht gegeizt. Da erhoffe ich mir in den nächsten Jahren aber noch mehr und auch denke ich, dass das neue Substrat, incl. guter Bewässerung und Düngung, schon in wenigen Jahren wieder für schöne Solitärs sorgen wird.
Fotgrafiert habe ich mit einem Weitwinkel und deshalb ist der Eindruck auf den Fotos etwas verfälscht und "schief". Aber nur so konnte ich große Bereiche auf ein Bild bekommen.
Übersicht Trockene Subtropen vom Eingang Palmenhaus
..... und von der anderen Seite.
Mittelmeer-Bereich, umgezogen aus dem ehemaligen Mittelmeer-Kanarenhaus. Dort war es für die Winterwachser immer zu schattig.
Die Kanaren. Wir diskutieren noch, ob hier ein großer Dracaena draco ebenfalls Platz findet...... ich denke nicht, auch wenn er eigentlich dazu gehört. Bei dem Substrat haben wir, glaube ich, in spätestens 6 Jahren nur noch Drachenbaum in diesem Beet.
Das Fynbos-Beet mit vielen Eriken, Proteen, Restionaceae usw. Bisher entwickelt es sich wunderbar. Sowas gibt es in den deutschen Botanischen Gärten eigentlich kaum zu sehen.
Ein kleiner Ausschnitt aus der Knersvlakte, sozusagen ein pflanzliches Suchbild. Die Quarzsteine hätten gerne kantiger sein dürfen, aber man nimmt was man kriegen kann. Auf jeden Fall haben die Pflanzen durch die Lichtfülle ihren Habitus schon deutlich verbessert, sind also kompakter geworden. Auch farblich passen sie schon wunderbar hier rein. Es wird nur sehr wenig gegossen, dafür aber öfter morgens mit Regenwasser genebelt.
Teil Eins der Südafrika-Sukkulenten-Abteilung mit den Winterwachsern (rechte Hälfte) und Pflanzen aus dem Übergangsgebiet (linke Hälfte). Hier kann man, eventuell, auch erkennen, das wir in den Beeten nicht nur Sukkulenten unterbringen wollen. Sie wachsen in der Natur ja auch nicht isoliert und so kommen in alle Beete noch Einjährige, Geophyten und andere Stauden/Kleinsträucher mit in die Bepflanzung. Hier sind es z.B. Pelargonien und Asteraceae.
Hier kann man auch gut die Fensterfront erkennen, die aus den beiden, vorher getrennten, Häusern nun eine optische Einheit macht.
Das Andenbeet. Dabei hat es Chile leider nicht auf das Foto, wäre vorne links, geschafft. Hinten der große Cereus hildmannianus, der noch zu kämpfen hat. An der Wand sollen in Zukunft noch Tillandsien angesiedelt werden.
Teil Eins der Mexiko-Abteilung.
Die Vitrine für Blossfeldia, Cintia, Aztekium, Geohintonia, Ariocarpus und Co. Die muss auch noch ein wenig aufdekoriert werden.
Mexiko-Südafrika Teil Zwei. Hier sind links die Sommerwachser Südafrikas und rechts die zweite Mexiko-Abteilung zu sehen.
Vorne die Gruppe von Echinocactus grusonii. Der ganz links ist Herrmann, ein Schwiegermutterstuhl von ca. 150 Jahren. Es ist die einzige Pflanze, die noch aus der Original Grusonschen Sammlung übriggeblieben ist. Wir wissen leider nicht, ober er ein echter Mexikaner oder in Magdeburg aus dem Samen geschlüpft ist. Herrmann hat aber tatsächlich noch nie geblüht, was er, mit der neuen Klimatisierung, nun endlich nachholen darf.
Gesamtansicht der Trockenen Tropen von der Palmenhaus-Seite
..... und, natürlich, von der anderen Seite.
Madagaskar Teil Eins mit dem Versuch, einen Gneis-Inselberg nachzuahmen. Leider haben wir erst beim Aufbau erfahren, das es Gneis nur als Platten gibt. Somit mussten wir uns was einfallen lassen, wie wir diese in das Konzept integrieren können. Den Steinaufbau mussten wir, entgegen unseren früheren Pläne, leider doch absperren, weil einige Kinder darauf fangen gespielt haben.......
Bemerkenswert ist, das alle Uncarina nach der Pflanzung sofort mit Blüten los gelegt haben.
Das warme Südamerika, also Kolumbien, Ekuador, Peru und Bolivien. Beim Pflanzen haben wir bemerkt, das wir aus dieser Gegend nur Säulen und ein paar Opuntien haben........ Da müssen wir nochmal ein wenig aufstocken, denke ich. Das Gleiche gilt für Brasilien und Madagaskar.
Für Matthias/Shamrock..... vorne links, die kleine grüne Säule, ist Calymmanthium substerile . Du erinnerst Dich?
Wie gesagt, Brasilien könnte noch mehr Pflanzen vertragen......
Das warme Mittelamerika incl. Karibik
Dieses Mosaik, von einem Künstler aus den 70ern, musste vor langer Zeit aus dem alten Sukkulentenhaus herausgenommen werden, weil es drohte durch die Vibrationen der vierspurigen Straße langsam zu zerbröseln. Leider stand sie dann Ewigkeiten im Innenhof herum, konnte aber auch nicht vernünftig eingelagert werden, weil es in Beton gelegt wurde, ist also horrende schwer.
Nun hat der Jaguar (?, denke ich, ist bei den Maya ja wie eine Gottheit verehrt worden) seinen endgültigen Platz bekommen. Er wurde vibrationsfrei verlegt und zusätzlich die Oberfläche bruchsicher versiegelt.
Das südliche Ost-Afrika. Zu der Zeit war das Adenium wahrscheinlich die meistfotografierte Pflanze in den Gewächshäusern.
Zuguterletzt das nördliche Ost-Afrika incl. Arabien.
Wer die krummen Weitwinkel-Bilder mal in gerade sehen möchte, muss wohl herkommen und sich die Anlage selbst ansehen . Der Vorstand der DKG war, bei einem Arbeitstreffen in Magdeburg, jedenfalls, so mein Eindruck, sehr angetan.
am 11.11.2021, ein Schelm wer dabei böses denkt , wurden die Gruson-Gewächshäuser, nach 20 Monaten (!) Bauzeit endlich wiedereröffnet. Zu dem Zeitpunkt war in den Xerophyten-Häusern jedoch lange nicht alles bepflanzt, weil wir Gärtner nach der Baufertigstellung nur noch 7 Wochen für unsere Arbeit hatten. Ende März konnten wir dieses Kapitel endlich zu einem Abschluss bringen und so kann ich euch mal eine kleine Führung durch die neuen trockenen Häuser anbieten.
Vor dem Umbau war die Anlage in einen sogenannten Wintergarten mit subtropischen Pflanzen aller Art und das Sukkulentenhaus aufgeteilt. Dazwischen war eine gemauerte Wand. Das Sortiment des Sukkulenthauses bestand aus Pflanzen aller Klimazonen. Das sich da nicht alle wohlfühlten ist, denke ich, logisch.
Die Wand sollte also raus und durch eine Fensterfront ersetzt werden und der Wintergarten wurde thematisch aufgelöst, die Pflanzen kamen hauptsächlich in das neukonzipierte Lorbeerwald-Haus, um schlussendlich zwei Temperaturbereiche einzurichten:
- Trockene Subtropen (ehemaliges Sukkulentenhaus) mit Pflanzen, die eine kalte Überwinterung benötigen und
- Trockene Tropen (ehemaliger Wintergarten) für die anderen.
Leider konnten wir einige gusseiserne Elemente des Originalbaus von 1895, die noch in dieser Ziegelwand steckten, nicht retten. Sie waren so verrottet, dass sie schon beim Ausbau zerfielen. Auch die großen, alten Polster der Deuterocohnia, Thomas/TobyasQ, hat sie auf Seite 2 gezeigt, konnten nicht gerettet werden, da sie, trotz diverser Sicherheitsvorkehrungen, beim Anheben wie ein Schaumteppich auseinanderbrachen. Echt schade.
Soltärpflanzen, die erhalten bleiben sollten, wurden mit Holzplatten eingehaust und es kamen Industrie-Heizlüfter hinein. Andere mussten wegen massivem Schädlingsbefall entsorgt werden oder wurden an andere Gärten bzw. diverse Zoos abgegeben. Leider hat es zwei große Cereus hildmannianus ssp. uruguayanus, die versetzt werden sollten, im Winterquartier erwischt. Eine Tropfstelle hat einen von beiden an der Basis vollständig durchfaulen lassen und beim Zweiten sahen die Wurzeln auch nicht so prickelnd aus. Er wurde trotzdem gepflanzt, Kakteen sind ja hart im Nehmen. Die große Agave ferox hat die fast zwei Jahre "Einkerkerung" glücklicherweise nicht besonders beeindruckt auch wenn ich gehofft hatte, das sie in der Zeit blüht. Jetzt steht sie sehr ungünstig unter der Lüftung und das könnte irgendwann mal Probleme bereiten.
Um die Pflege zu vereinfachen wurden die Beete geographisch aufgeteilt und die Trockenen Subtropen in eine Hälfte Winterwachser (Mittelmeer, Kanaren, Fynbos, Südwest-Afrika, Chile) und Sommerwachser (Anden, Mexiko, südöstliches Afrika) aufgeteilt.
Vorher war die bepflanzbare Fläche zwar größer, wurde aber zu einem Großteil von Gruppen einer einzigen Pflanzenart in sehr großen Exemplaren vereinnahmt (5 Beaucarnea recurvata ca. 20 m², 7 Cereus hildmannianus ca. 25 m² usw.). Nun fehlen zwar diese beeindruckenden Solitärs, wir konnten dafür aber 30 % mehr Pflanzenarten unterbringen. Nun können die Besucher durch die neue Wegeführung alle Bereiche bequem erreichen und müssen nicht mehr irgendwo an der Wand, ca. 5 Meter entfernt, nach Pflanzen suchen.
Jeder geographische Bereich bekam als Grundlage einen Aufbau aus einem typischen Gestein dieser Herkünfte. Dieses wurde jedoch nicht nur oberflächlich aufgebaut, sondern bis in die Tiefe der Beete, die ca. 50 cm tief sind, versenkt. Dadurch entstand für die Wurzeln ein Aufbau mit vielen Spalten, in die sie hineinwurzeln können, ähnlich wie an den Standorten. Der Feinerdeanteil liegt somit bei höchstens 30%. Das Substrat selbst ist dem handelsüblichen Vulkatec sehr ähnlich.
Gerne hätte ich noch höhere Steinaufbauten mit viel mehr vertikalen Felsspalten gehabt. Aber die Fläche, die Zeit und das Budget haben nicht für noch mehr große Felsen gerreicht.
Vorher hatten wir an der Fensterfront eine durchgehende Vitrine. Diese wurde abgerissen und neu gebaut wurden nur zwei Vitrinen, einmal für hochsukkulente Mesembs und Begleiter sowie für Zwerg- und andere hochpreisige Kakteen/Sukkulenten der neuen Welt. Im Prinzip wurden also die "taschenfähigen" Kleinsukkulenten hinter Glas in Sicherheit gebracht.
Das Fazit nun nach ca. 7 Monaten: die Pflanzen fangen wunderbar an zu wachsen und sind teilweise schon bombenfest bewurzelt (vorher war Bördeboden mit Quarzkieseln als Boden genutzt worden und die Pflanzen haben nach der ersten Neubepflanzung vor ca. 30 Jahren oft Jahre gebraucht bis sie vernünftig angewachsen waren). Ausserdem war der Umpflanzschock wohl nicht besonders groß, denn auch mit Blüten wird nicht gegeizt. Da erhoffe ich mir in den nächsten Jahren aber noch mehr und auch denke ich, dass das neue Substrat, incl. guter Bewässerung und Düngung, schon in wenigen Jahren wieder für schöne Solitärs sorgen wird.
Fotgrafiert habe ich mit einem Weitwinkel und deshalb ist der Eindruck auf den Fotos etwas verfälscht und "schief". Aber nur so konnte ich große Bereiche auf ein Bild bekommen.
Übersicht Trockene Subtropen vom Eingang Palmenhaus
..... und von der anderen Seite.
Mittelmeer-Bereich, umgezogen aus dem ehemaligen Mittelmeer-Kanarenhaus. Dort war es für die Winterwachser immer zu schattig.
Die Kanaren. Wir diskutieren noch, ob hier ein großer Dracaena draco ebenfalls Platz findet...... ich denke nicht, auch wenn er eigentlich dazu gehört. Bei dem Substrat haben wir, glaube ich, in spätestens 6 Jahren nur noch Drachenbaum in diesem Beet.
Das Fynbos-Beet mit vielen Eriken, Proteen, Restionaceae usw. Bisher entwickelt es sich wunderbar. Sowas gibt es in den deutschen Botanischen Gärten eigentlich kaum zu sehen.
Ein kleiner Ausschnitt aus der Knersvlakte, sozusagen ein pflanzliches Suchbild. Die Quarzsteine hätten gerne kantiger sein dürfen, aber man nimmt was man kriegen kann. Auf jeden Fall haben die Pflanzen durch die Lichtfülle ihren Habitus schon deutlich verbessert, sind also kompakter geworden. Auch farblich passen sie schon wunderbar hier rein. Es wird nur sehr wenig gegossen, dafür aber öfter morgens mit Regenwasser genebelt.
Teil Eins der Südafrika-Sukkulenten-Abteilung mit den Winterwachsern (rechte Hälfte) und Pflanzen aus dem Übergangsgebiet (linke Hälfte). Hier kann man, eventuell, auch erkennen, das wir in den Beeten nicht nur Sukkulenten unterbringen wollen. Sie wachsen in der Natur ja auch nicht isoliert und so kommen in alle Beete noch Einjährige, Geophyten und andere Stauden/Kleinsträucher mit in die Bepflanzung. Hier sind es z.B. Pelargonien und Asteraceae.
Hier kann man auch gut die Fensterfront erkennen, die aus den beiden, vorher getrennten, Häusern nun eine optische Einheit macht.
Das Andenbeet. Dabei hat es Chile leider nicht auf das Foto, wäre vorne links, geschafft. Hinten der große Cereus hildmannianus, der noch zu kämpfen hat. An der Wand sollen in Zukunft noch Tillandsien angesiedelt werden.
Teil Eins der Mexiko-Abteilung.
Die Vitrine für Blossfeldia, Cintia, Aztekium, Geohintonia, Ariocarpus und Co. Die muss auch noch ein wenig aufdekoriert werden.
Mexiko-Südafrika Teil Zwei. Hier sind links die Sommerwachser Südafrikas und rechts die zweite Mexiko-Abteilung zu sehen.
Vorne die Gruppe von Echinocactus grusonii. Der ganz links ist Herrmann, ein Schwiegermutterstuhl von ca. 150 Jahren. Es ist die einzige Pflanze, die noch aus der Original Grusonschen Sammlung übriggeblieben ist. Wir wissen leider nicht, ober er ein echter Mexikaner oder in Magdeburg aus dem Samen geschlüpft ist. Herrmann hat aber tatsächlich noch nie geblüht, was er, mit der neuen Klimatisierung, nun endlich nachholen darf.
Gesamtansicht der Trockenen Tropen von der Palmenhaus-Seite
..... und, natürlich, von der anderen Seite.
Madagaskar Teil Eins mit dem Versuch, einen Gneis-Inselberg nachzuahmen. Leider haben wir erst beim Aufbau erfahren, das es Gneis nur als Platten gibt. Somit mussten wir uns was einfallen lassen, wie wir diese in das Konzept integrieren können. Den Steinaufbau mussten wir, entgegen unseren früheren Pläne, leider doch absperren, weil einige Kinder darauf fangen gespielt haben.......
Bemerkenswert ist, das alle Uncarina nach der Pflanzung sofort mit Blüten los gelegt haben.
Das warme Südamerika, also Kolumbien, Ekuador, Peru und Bolivien. Beim Pflanzen haben wir bemerkt, das wir aus dieser Gegend nur Säulen und ein paar Opuntien haben........ Da müssen wir nochmal ein wenig aufstocken, denke ich. Das Gleiche gilt für Brasilien und Madagaskar.
Für Matthias/Shamrock..... vorne links, die kleine grüne Säule, ist Calymmanthium substerile . Du erinnerst Dich?
Wie gesagt, Brasilien könnte noch mehr Pflanzen vertragen......
Das warme Mittelamerika incl. Karibik
Dieses Mosaik, von einem Künstler aus den 70ern, musste vor langer Zeit aus dem alten Sukkulentenhaus herausgenommen werden, weil es drohte durch die Vibrationen der vierspurigen Straße langsam zu zerbröseln. Leider stand sie dann Ewigkeiten im Innenhof herum, konnte aber auch nicht vernünftig eingelagert werden, weil es in Beton gelegt wurde, ist also horrende schwer.
Nun hat der Jaguar (?, denke ich, ist bei den Maya ja wie eine Gottheit verehrt worden) seinen endgültigen Platz bekommen. Er wurde vibrationsfrei verlegt und zusätzlich die Oberfläche bruchsicher versiegelt.
Das südliche Ost-Afrika. Zu der Zeit war das Adenium wahrscheinlich die meistfotografierte Pflanze in den Gewächshäusern.
Zuguterletzt das nördliche Ost-Afrika incl. Arabien.
Wer die krummen Weitwinkel-Bilder mal in gerade sehen möchte, muss wohl herkommen und sich die Anlage selbst ansehen . Der Vorstand der DKG war, bei einem Arbeitstreffen in Magdeburg, jedenfalls, so mein Eindruck, sehr angetan.
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Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
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Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Liebe Moderatoren,
dürfte ich nochmal in den Beitrag rein. Es sind zwei Bilder vertauscht.
dürfte ich nochmal in den Beitrag rein. Es sind zwei Bilder vertauscht.
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Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
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Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Hallo Stefan,
besten Dank für Führung und Eindrücke!
besten Dank für Führung und Eindrücke!
jupp999- Kakteenfreund
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Lieblings-Gattungen : dicke Kugeln
Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Hallo Stefan,
das ist richtig schön geworden. Um diese Arbeitsstelle beneide ich dich ein bisschen :-)
lg,Karin
das ist richtig schön geworden. Um diese Arbeitsstelle beneide ich dich ein bisschen :-)
lg,Karin
Karin- Kakteenfreund
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Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Ei, natürlich! Und aufmerksam mitgelesen hab ich natürlich auch!plantsman schrieb: Für Matthias/Shamrock..... vorne links, die kleine grüne Säule, ist Calymmanthium substerile . Du erinnerst Dich?
Danke für die schöne Doku! Irgendwann guck ich mir das sicher auch mal live an.
Nur ob des fehlenden Drachenbaumes hab ich etwas gegrummelt.
Gast- Gast
Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Hallo Stefan,
Danke für die Führung durch eure Häuser, bald schaue ich mal vorbei.
Wir von den Kakteenfreunden "Friedrich Ritter" Kassel warten ja immer noch auf unser neu geplantes Schauhaus.
Wir pflegen unsere Schausammlung ehrenamtlich, das Haus platzt aus allen Nähten und viele Säulen stoßen schon an das Glasdach.
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Danke für die Führung durch eure Häuser, bald schaue ich mal vorbei.
Wir von den Kakteenfreunden "Friedrich Ritter" Kassel warten ja immer noch auf unser neu geplantes Schauhaus.
Wir pflegen unsere Schausammlung ehrenamtlich, das Haus platzt aus allen Nähten und viele Säulen stoßen schon an das Glasdach.
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JürgenKS- Kakteenfreund
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Re: Gruson-Gewächshäuser - Botanischer Garten unter Glas
Danke für die Führung! Ich muss dieses Jahr vermutlich eh noch nach Magdeburg und so kann ich den Aufenthalt dort mit etwas schönem vebinden. Bei meinen zwei letzten Besuchen hat sich Magdeburg ja leider nicht von seiner schönsten Seite gezeigt, aber aller guten Dinge sind drei.
Esor Tresed- Kakteenfreund
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Lieblings-Gattungen : Alles, was glauk, farinös, weiß bedornt, bewollt oder beblühtet ist.
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