Kaliumpermanganat statt Chinosol?
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Re: Kaliumpermanganat statt Chinosol?
Brachystelma schrieb: Warum möchte man aber die Samen überhaupt beizen? Wenn man den Verdacht hat, die wären übermäßig mit Pilzsporen kontaminiert, könnte man die ja auch kurz (5 Minuten) durch 70% Ethanol ziehen. Das macht wenigstens keine unentfernbare Braunsteinflecken wie das KMnO4...
Hallo,
klar, kann ich beantworten: Ich hatte Palmensamen aus dem Urlaub mitgebracht und obwohl ich die manuell optisch vom Fruchtfleisch befreite, fingen die relativ schnell an zu schimmeln. Da muss noch was dran geklebt haben, Fruchtfleisch, Pilze oder was auch immer. Ich konnte da noch zwei retten, aber nur weil die vergleichsweise schnell wachsen. Bei den langsamen Kakteen wäre das komplett in die Hose gegangen.
Daher möchte ich etwaige "Reste" wegoxidieren. Mit KMnO4 deshalb, weil ich das noch rumliegen habe. So viele verschiedene Samen habe ich nicht (aktuell 8 Einheiten/Arten), so dass das Tauchen vom Aufwand erträglich ist. Wenn man die nassen Teefilter später auf Küchentücher legt, dann wird die Flüssigkeit über die größere Oberfläche recht schnell abtrocknen. Vermutlich wird das Trocknen dann nur einen Tag dauern.
Im Netz habe ich auch gelesen, dass das Keimergebnis mit Beizen sogar noch besser sein soll als ohne.
Zwischenfazit: 0,1%ige KMnO4 Lösung und max. 30 Minuten Eintauchen.
Besten Gruß
Kalus
Kalus.Beimer- Kakteenfreund
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komtom mag diesen Beitrag
https://www.kakteenforum.com/t30075-beizen-oder-chinosol?highlight=Chinosol
Hallo Gemeinde,
das ist ein sehr interessantes Thema, kann zwar hier keinen Beitrag dazu leisten aber ich werde es mit Spannung beobachten. Einmal gibt es die Beizen (Benomyl, Chinosol) die ich früher angewendet hatte nicht mehr, während KaliPer immer noch erhältlich ist.
Bei der Fleischer Methode (Erhitzen des Aussahtsurbtsrates bis über 100°C) ist es mir schon passiert, dass mit dem Samen, denn ich normalerweise nur bei der Auslösung aus der Frucht wässere, vermutlich durch am Samen verbliebenen Pilzsporen eben solcher mit in meine Aussaht gekommen ist.
Bin schon gespannt auf weitere Erfahrungen.
also bis bald und Grüße
komtom
das ist ein sehr interessantes Thema, kann zwar hier keinen Beitrag dazu leisten aber ich werde es mit Spannung beobachten. Einmal gibt es die Beizen (Benomyl, Chinosol) die ich früher angewendet hatte nicht mehr, während KaliPer immer noch erhältlich ist.
Bei der Fleischer Methode (Erhitzen des Aussahtsurbtsrates bis über 100°C) ist es mir schon passiert, dass mit dem Samen, denn ich normalerweise nur bei der Auslösung aus der Frucht wässere, vermutlich durch am Samen verbliebenen Pilzsporen eben solcher mit in meine Aussaht gekommen ist.
Bin schon gespannt auf weitere Erfahrungen.
also bis bald und Grüße
komtom
komtom- Kakteenfreund
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Re: Kaliumpermanganat statt Chinosol?
Moin, mal ein Update:
Hatte 0,1%ige KMnO4 Lösung hergestellt. Da diese nach meinem Gefühl wirklich ziemlich stark (dunkel)violett war habe ich die Eintauchzeit auf ca. 10 Minuten begrenzt. In der Literatur (z.B. Haage) findet man "hellviolett", vielleicht habe ich falsch abgewogen. Die Samen hatte ich vorher in Teebeutel getan und die dann so eingetaucht. Teile der Beutel haben sich dann auch braun gefärbt. Das Ganze muss also grundsätzlich funktioniert haben. Die Teebeutel haben den Vorteil, dass die innerhalb weniger Stunden abtrocknen und man am selben Tag noch aussäen kann..
Dann weiter mit der abgewandelten Fleischer Methode (Erhitzen des rein mineralischen Aussaatsubstrats, vom Sand, Abkochen Wasser, Töpfe usw.) und danach Aussaat in Töpfe die ich immer in Frischhaltefolie zum Feuchtigkeitserhalt und Lichtdurchlässigkeit einschlage. Dann unter künstlichem Licht (neutralweiß 4x LED MR16 Spots je 12Volt, 4,5 Watt) innerhalb eines kleinen Gewächshauses so dass durch die Abwärme der Strahler während des angeschalteten Lichts ca. 24-25°C außerhalb der Töpfe herrschen und innerhalb der Töpfe ca. 27-28C. In der Nacht sind es dann ca. 16°C.
Aussaat 20.01.24, erste Keimungen nach 2 Tagen. Die Turbinicarpus sind recht schnell fast zu 100% gekeimt. Copiapoa und Astrophytum zu 30%, wobei die Astrophytum auch hybriden sind und das daher schlechter klappt. Bisher sind sie noch unter gespannter Luft und kein Schimmel oder Algen zu sehen. 10% sind leicht chlorotisch, die anderen 90% sind schön dunkelgrün. Das sieht auch recht normal aus.
Gedüngt habe ich noch nicht, da bei mir bisher nach dem Düngen unter gespannter Luft gerne Algen auftraten. Düngen und die Düngerkonzentration bei Sämlingen ist ja auch eine Philosophiefrage...
Ich werde die jetzt noch 4-6 Wochen so eingepackt lassen und dann die Folie entfernen und so langsam an die normale Luft gewöhnen. Dann sollte Düngen machbar sein. Bei Pilzbildung muss die Folie natürlich früher runter damit das abtrocknen kann.
Ich habe dann noch eine zweiter Charge Samen, die ich dann vergleichbar ausbringen werde. Die erste Charge war bisher recht erfreulich.
Hatte 0,1%ige KMnO4 Lösung hergestellt. Da diese nach meinem Gefühl wirklich ziemlich stark (dunkel)violett war habe ich die Eintauchzeit auf ca. 10 Minuten begrenzt. In der Literatur (z.B. Haage) findet man "hellviolett", vielleicht habe ich falsch abgewogen. Die Samen hatte ich vorher in Teebeutel getan und die dann so eingetaucht. Teile der Beutel haben sich dann auch braun gefärbt. Das Ganze muss also grundsätzlich funktioniert haben. Die Teebeutel haben den Vorteil, dass die innerhalb weniger Stunden abtrocknen und man am selben Tag noch aussäen kann..
Dann weiter mit der abgewandelten Fleischer Methode (Erhitzen des rein mineralischen Aussaatsubstrats, vom Sand, Abkochen Wasser, Töpfe usw.) und danach Aussaat in Töpfe die ich immer in Frischhaltefolie zum Feuchtigkeitserhalt und Lichtdurchlässigkeit einschlage. Dann unter künstlichem Licht (neutralweiß 4x LED MR16 Spots je 12Volt, 4,5 Watt) innerhalb eines kleinen Gewächshauses so dass durch die Abwärme der Strahler während des angeschalteten Lichts ca. 24-25°C außerhalb der Töpfe herrschen und innerhalb der Töpfe ca. 27-28C. In der Nacht sind es dann ca. 16°C.
Aussaat 20.01.24, erste Keimungen nach 2 Tagen. Die Turbinicarpus sind recht schnell fast zu 100% gekeimt. Copiapoa und Astrophytum zu 30%, wobei die Astrophytum auch hybriden sind und das daher schlechter klappt. Bisher sind sie noch unter gespannter Luft und kein Schimmel oder Algen zu sehen. 10% sind leicht chlorotisch, die anderen 90% sind schön dunkelgrün. Das sieht auch recht normal aus.
Gedüngt habe ich noch nicht, da bei mir bisher nach dem Düngen unter gespannter Luft gerne Algen auftraten. Düngen und die Düngerkonzentration bei Sämlingen ist ja auch eine Philosophiefrage...
Ich werde die jetzt noch 4-6 Wochen so eingepackt lassen und dann die Folie entfernen und so langsam an die normale Luft gewöhnen. Dann sollte Düngen machbar sein. Bei Pilzbildung muss die Folie natürlich früher runter damit das abtrocknen kann.
Ich habe dann noch eine zweiter Charge Samen, die ich dann vergleichbar ausbringen werde. Die erste Charge war bisher recht erfreulich.
Kalus.Beimer- Kakteenfreund
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Re: Kaliumpermanganat statt Chinosol?
Hi Robert,Brachystelma schrieb:sensei66 schrieb:Hallo Kalus,
2. stellt sich die Frage, was man mit der Lösung nach dem Beizen anstellen soll. In die Kanalisation solls nicht.
Hallo zusammen,
nachdem man Kaliumpermanganat früher für Sitzbäder zur Behandlung von Infektionen benutzt hat, kann man eine 0.1% ige Lösung durchaus durch den Ausguss wegkippen. Also das wäre das Problem nicht.
Warum möchte man aber die Samen überhaupt beizen? Wenn man den Verdacht hat, die wären übermäßig mit Pilzsporen kontaminiert, könnte man die ja auch kurz (5 Minuten) durch 70% Ethanol ziehen. Das macht wenigstens keine unentfernbare Braunsteinflecken wie das KMnO4...
Ansonsten einfach aussäen. Das wird schon.
Viele Grüße
Robert
früher hat man auch E605 verwendet. Und heute ist KMnO4 als "sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung" (H410) eingestuft. Mag angesichts der Mengen kleinkariert klingen, aber da ich mit betrieblichem Umweltschutz mein Geld verdiene mache ich auch zu Hause nichts, was ich hier den Kollegen verbiete...
Braunstein wäre eigentlich gar nicht so schlecht. Der ist immer noch ein Oxidationsmittel, setzt sich auf der Samenschale fest und könnte längerfristig vor Pilzen etc. schützen. Ist aber Spekulation. Schnaps geht nur bedingt. Ist ein super Desinfektionsmittel gegen Bakterien und (teilweise) Viren und Pilze. Bei Pilzsporen ist er aber wirkungslos. Und wenn man ihn zu lange einwirken lässt, diffundiert er durch die Samenhülle und killt den Embryo. Das hab ich selbst schon geschafft...
Beste Grüße
Stefan
sensei66- Kakteenfreund
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