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Re: Substrat
william-sii schrieb:Bims und (in geringerem Maß auch) Lava können Wasser speichern, aber keine Mineralien, insbesondere keine Stickstoffverbindungen. Das können aber Ton-Humus-Komplexe. Insbesondere wenn Blumenerde oder Graberde mit lehmigen Bestandteilen (z.B. Erde von Maulwurfshaufen) kombiniert Bims oder Lava zugesetzt werden, dann ergibt sich eine viel großere Speicherfähigkeit für Stickstoffverbindungen und Mineralien.Hauyn schrieb:Wozu soll Humus im Substrat überhaupt wichtig sein?
Oder man düngt einfach in ganz geringen Dosen bei jedem gießen
Christoph- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 96
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Re: Substrat
Lass den Quarzsand weg, der ist einfach nur inert und verdichtet zu viel.Adrian22 schrieb:ok also ungefähr 50% Bims, 10% Quarzsand, 20% Vulkangestein und 20% Organisch?
Übrigens danke an alle die bisher geantwortet haben.
william-sii- Kakteenfreund
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Re: Substrat
Folgen sind ein totes Substrat und anfällige Pflanzen.Christoph schrieb:william-sii schrieb:Bims und (in geringerem Maß auch) Lava können Wasser speichern, aber keine Mineralien, insbesondere keine Stickstoffverbindungen. Das können aber Ton-Humus-Komplexe. Insbesondere wenn Blumenerde oder Graberde mit lehmigen Bestandteilen (z.B. Erde von Maulwurfshaufen) kombiniert Bims oder Lava zugesetzt werden, dann ergibt sich eine viel großere Speicherfähigkeit für Stickstoffverbindungen und Mineralien.Hauyn schrieb:Wozu soll Humus im Substrat überhaupt wichtig sein?
Oder man düngt einfach in ganz geringen Dosen bei jedem gießen
william-sii- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 3077
Lieblings-Gattungen : Hybriden von Chamaecereus, Lobivia, Echinopsis, Trichocereus usw.
Re: Substrat
Dank für die reichlichen hilfreichen Beiträge. chrisg, deine sehr aussführliche Übersicht hat sogar nachdenklich gemacht. Wie oft traut man auf Aussagen kritiklos, nur weil sie "sprichwörtlich", scheinbar naheliegend und eingängig sind und man nie kritische Entgegnungen hörte oder dachte?
Lavaland ist sehr fruchtbar? Auf Streifzügen durch die Eifel (und in doch einigen weiteren Aufschluss- und alten Bruch. und Haldenbereichen) sah ich genügend... unbewachsenen Kuppen, Hänge, wohl Halden und auch flaches Land. Dabei liegen die dortigen Aktivitäten schon eine Geo-Epoche zurück. Verwitterung und Auswaschung über lange Zeiten ermöglicht also nicht unbedingt baldige natürliche Rekultivierung.
In der Tat, Schwefelgeruch war nach dem Eintreffen der Vulkansche zunächst recht deutlich, aber ohne registrierte Reizwirkung. Später beim handtieren merkte ich davon nichts mehr. - Klar, ein Gewöhnungseffekt spiel sicher eine Rolle.
Immerhin, was gesundes Wachstum ermöglicht, war offenbar richtig gewählt -- sofern der Effekt dauerhaft bleibt.
Damalige Baustellen, ich nutze gundsätzlich rein mineralisches Substrat, mangels dem dann später erworbenen Scharfkant-Wissen war das längerzeitlich reiner Lavagrus. Als Gießwasser diente das im Rheintal max carbonatharte und satt mineralhaltige Trinkwasser ungefiltert, mit 22,5%-iger Salpetersäure auf leicht sauer eingestellt. Bei der Reaktion werden geringe Mengen N freigesetzt. Gedüngt hatte ich nur sehr selten. Ich verzeichnete geringes, gesundes Wachstum. --- Derzeit nutze ich Zitronesäure und gebe dezent Kakteendünger. Die Wuchskraft zeigt sich viel stärker, kalte, untypische Sommer wie der letzte verlangen nach deutlicher Gieß-Zurückhaltung.
Lavaland ist sehr fruchtbar? Auf Streifzügen durch die Eifel (und in doch einigen weiteren Aufschluss- und alten Bruch. und Haldenbereichen) sah ich genügend... unbewachsenen Kuppen, Hänge, wohl Halden und auch flaches Land. Dabei liegen die dortigen Aktivitäten schon eine Geo-Epoche zurück. Verwitterung und Auswaschung über lange Zeiten ermöglicht also nicht unbedingt baldige natürliche Rekultivierung.
In der Tat, Schwefelgeruch war nach dem Eintreffen der Vulkansche zunächst recht deutlich, aber ohne registrierte Reizwirkung. Später beim handtieren merkte ich davon nichts mehr. - Klar, ein Gewöhnungseffekt spiel sicher eine Rolle.
Immerhin, was gesundes Wachstum ermöglicht, war offenbar richtig gewählt -- sofern der Effekt dauerhaft bleibt.
william-sii schrieb:Bims und (in geringerem Maß auch) Lava können Wasser speichern, aber keine Mineralien, insbesondere keine Stickstoffverbindungen. Das können aber Ton-Humus-Komplexe. Insbesondere wenn Blumenerde oder Graberde mit lehmigen Bestandteilen (z.B. Erde von Maulwurfshaufen) kombiniert Bims oder Lava zugesetzt werden, dann ergibt sich eine viel großere Speicherfähigkeit für Stickstoffverbindungen und Mineralien.Hauyn schrieb:Wozu soll Humus im Substrat überhaupt wichtig sein?
Etwa die geliche Lösung file mir beim Lesen auch spontan ein.Christoph schrieb:Oder man düngt einfach in ganz geringen Dosen bei jedem gießen
Damalige Baustellen, ich nutze gundsätzlich rein mineralisches Substrat, mangels dem dann später erworbenen Scharfkant-Wissen war das längerzeitlich reiner Lavagrus. Als Gießwasser diente das im Rheintal max carbonatharte und satt mineralhaltige Trinkwasser ungefiltert, mit 22,5%-iger Salpetersäure auf leicht sauer eingestellt. Bei der Reaktion werden geringe Mengen N freigesetzt. Gedüngt hatte ich nur sehr selten. Ich verzeichnete geringes, gesundes Wachstum. --- Derzeit nutze ich Zitronesäure und gebe dezent Kakteendünger. Die Wuchskraft zeigt sich viel stärker, kalte, untypische Sommer wie der letzte verlangen nach deutlicher Gieß-Zurückhaltung.
Hauyn- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 526
Lieblings-Gattungen : Thelocactus, Escobaria, Acanthocalycium, Pyrrhocactus, Sulcorebutia
Re: Substrat
"tot" mag ich nicht als Nachteil einstufen. Die Pflanzen benötigen nichts lebendiges sondern Mineralien.william-sii schrieb:Folgen sind ein totes Substrat und anfällige Pflanzen.
[spitzbübisch]"Je sukkulent, desto genügsam."[/spitzbübisch]
Aber klar, ich mag hochreines Osmosewasser nur zum Nebeln nutzen. Trinkwasser ist regional sehr unterschiedlich. Bei dem hiesigen mineralreichen Wasser + leichte Säuerung (mit Ausnahme für einge kalkliebende Mexikaner usw,) + leichte Düngung beobachte ich keine Anfälligkeit.
Hauyn- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 526
Lieblings-Gattungen : Thelocactus, Escobaria, Acanthocalycium, Pyrrhocactus, Sulcorebutia
Re: Substrat
Hallo,
ich bin mal so frei und nutze diesen Thread für meine Frage :
Kann man eigentlich auch zu viel Zeolith in's Substrat geben (wenn man selber mischt), bzw. wie wirkt es sich auf die Pflanzen aus, wenn zu viel (wieviel wäre def. zu viel?) Zeolith im Substrat ist?
Vielen Dank und viele Grüße,
Mario
ich bin mal so frei und nutze diesen Thread für meine Frage :
Kann man eigentlich auch zu viel Zeolith in's Substrat geben (wenn man selber mischt), bzw. wie wirkt es sich auf die Pflanzen aus, wenn zu viel (wieviel wäre def. zu viel?) Zeolith im Substrat ist?
Vielen Dank und viele Grüße,
Mario
Tenellus- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 274
Lieblings-Gattungen : Mexikaner
Re: Substrat
Hallo Mario,
ich glaube nicht, dass man Zeolith überdosieren kann.
In manchen meiner "Vulkatec Premium"-Chargen war teils fast bis zu 50 % Zeolith am Gesamtanteil enthalten, meistens jedoch ca. 1/3, neben Bims und Lava. Die Mischungen mit erhöhtem Zeolithanteil werden von meinen Pflanzen genauso gut vertragen wie die anderen.
Zeolith nimmt in seine porenbehaftete Oberfläche Ionen von Düngesalzen auf und gibt sie in der Folge langsam ins Substrat ab. Ich gehe davon aus, dass die Poren nicht unendlich viel Düngersalze aufnehmen können, d.h. dass es nicht zu einer Überanreicherung von Dünger kommt. Dafür spricht die Reversibilität des Ionentransports und die Kationenaustauschkapazität, es kommt also "nur so viel rein, wie raus kommt". Zudem las ich von der Eigenschaft des Zeoliths, Schwermetalle an sich zu binden und für einen stabilen pH-Wert im Substrat zu sorgen.
Insofern würde ich nicht sagen, dass ein (zu) hoher Zeolith Anteil problematisch ist - im Gegenteil, so wird der den Pflanzen verabreichte Dünger besser "gepuffert" und fein dosierter kontinulierlich an die Wurzeln abgegeben. Das sollte sich sogar positiv auf die Nährstoffverfügbarkeit auswirken! Meines Erachtens kann Zeolith als Substratzusatz unbedenklich & in beliebiger Konzentration eingesetzt werden. Ob man Kakteen auch in reinem Zeolith kultivieren kann, wage ich nicht zu beurteilen. Da schwören einfach zu viele alte Hasen auf die "Klassiker" Bims und Lava als Grundmischung. Und das muss ja einen guten Grund haben.
ich glaube nicht, dass man Zeolith überdosieren kann.
In manchen meiner "Vulkatec Premium"-Chargen war teils fast bis zu 50 % Zeolith am Gesamtanteil enthalten, meistens jedoch ca. 1/3, neben Bims und Lava. Die Mischungen mit erhöhtem Zeolithanteil werden von meinen Pflanzen genauso gut vertragen wie die anderen.
Zeolith nimmt in seine porenbehaftete Oberfläche Ionen von Düngesalzen auf und gibt sie in der Folge langsam ins Substrat ab. Ich gehe davon aus, dass die Poren nicht unendlich viel Düngersalze aufnehmen können, d.h. dass es nicht zu einer Überanreicherung von Dünger kommt. Dafür spricht die Reversibilität des Ionentransports und die Kationenaustauschkapazität, es kommt also "nur so viel rein, wie raus kommt". Zudem las ich von der Eigenschaft des Zeoliths, Schwermetalle an sich zu binden und für einen stabilen pH-Wert im Substrat zu sorgen.
Insofern würde ich nicht sagen, dass ein (zu) hoher Zeolith Anteil problematisch ist - im Gegenteil, so wird der den Pflanzen verabreichte Dünger besser "gepuffert" und fein dosierter kontinulierlich an die Wurzeln abgegeben. Das sollte sich sogar positiv auf die Nährstoffverfügbarkeit auswirken! Meines Erachtens kann Zeolith als Substratzusatz unbedenklich & in beliebiger Konzentration eingesetzt werden. Ob man Kakteen auch in reinem Zeolith kultivieren kann, wage ich nicht zu beurteilen. Da schwören einfach zu viele alte Hasen auf die "Klassiker" Bims und Lava als Grundmischung. Und das muss ja einen guten Grund haben.
Kaktusfreund81- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 2423
Lieblings-Gattungen : Notokakteen, Gymnocalycien & andere Südamerikaner / Hybriden von Echinopsis, Trichocereus, Lobivia, Hildewintera & Chamaecereus
Re: Substrat
Hallo Sami,
vielen Dank für deine Ausführungen.
Der Grund meiner Frage rührt daher, dass meine letzte Charge von Vulkatec, für mein Empfinden, zu wenig (also auf alle Fälle weniger als sonst üblich) Zeolithbestandteile hat. Und da ich noch Zeolith (rein) als kleines Gebinde zu Hause habe, dachte ich mir, dass ich das dazu geben kann. Ich wollte nur sicher stellen, dass ich damit keinen Schaden anrichten kann.
Vielen Dank für deine Hilfe.
Viele Grüße,
Mario.
vielen Dank für deine Ausführungen.
Der Grund meiner Frage rührt daher, dass meine letzte Charge von Vulkatec, für mein Empfinden, zu wenig (also auf alle Fälle weniger als sonst üblich) Zeolithbestandteile hat. Und da ich noch Zeolith (rein) als kleines Gebinde zu Hause habe, dachte ich mir, dass ich das dazu geben kann. Ich wollte nur sicher stellen, dass ich damit keinen Schaden anrichten kann.
Vielen Dank für deine Hilfe.
Viele Grüße,
Mario.
Tenellus- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 274
Lieblings-Gattungen : Mexikaner
Re: Substrat
Hmm. Zeolithe sind schon lustige Gesellen. Sie können im Kristallgitter Wasser bzw. Nährlösungen aufnehmen und bei Erhitzung wieder abgeben. Die Wärme wird gespeichert und bei der nächsten Wasser-Aufnahme wieder abgegeben. Die Speicherfähigkeit (z Fktor) ist je Zeolithart unterschiedlich. Bei hohem z Faktor kann die Wärmeabgabe durchaus mit 80°C erfolgen. Da keine Warnungen bekannt sind, werden wohl keine für Heizungen effektive Zeolithe vertrieben. Bis zu gehandelten max Zuschlagmenge wird der Anteil unproblematisch sein.
Verdunstet Wasser, nimmt es Wärme auf und hinterlässt Verdunstungskälte. Die Gegenpufferung durch Zeolithe dürfte sich somit positiv auswirken. Fußkälte nach dem Gießen wird gemildert bzw. aufgehoben.
Aber wie hoch der Mischungs-Anteil max sein darf, soll jemand sagen, der sich mit sowas auskennt.
Verdunstet Wasser, nimmt es Wärme auf und hinterlässt Verdunstungskälte. Die Gegenpufferung durch Zeolithe dürfte sich somit positiv auswirken. Fußkälte nach dem Gießen wird gemildert bzw. aufgehoben.
Aber wie hoch der Mischungs-Anteil max sein darf, soll jemand sagen, der sich mit sowas auskennt.
Hauyn- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 526
Lieblings-Gattungen : Thelocactus, Escobaria, Acanthocalycium, Pyrrhocactus, Sulcorebutia
Re: Substrat
wo bekommt man geeigneten zeolith her?
Adrian22- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 517
Lieblings-Gattungen : Haworthia, Pachypythum, Cleistocactus, Opuntia
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