Austrocactus

Ich schließe mich an. Schwarze Dornen und fast weiße Blüte!

nobby schrieb:Wie gesagt, die Pflanzen sind etwas mehr als ein Jahr alt und auf Selenicereus gepfropft.

Auf Seleni wachsen sie ziemlich gut, aber gleich mit Blüte.
Das ist schnell.
Das könnte ein Hinweis auf eine Anpassung an extreme Verhältnisse sein.
Ich tippe auf einen recht südlichen Fundort in Patagonien.
Zuerst dachte ich ja, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit A. ferrarii vorhanden ist.
Aber der wächst am anderen Ende des Verbreitungsgebietes.

Und ja, eine wunderschöne Blüte mit einem roten Stempel.

Grüße

Ralf

RalfS schrieb:Ich tippe auf einen recht südlichen Fundort in Patagonien.

Leider ganz kalt.
Ähnlichkeiten mit A. ferrarii höchstens wegen der Größe. Die Bedornung ist z.B. regelmäßig und nicht so struppig, wie beim A. ferrarii.
Der A. ferrarii blüht - jedenfalls bei uns - später und hat auch eine kleinere, engere Blüte.
Ein ganz wichtiger Unterschied, der neue keimt sehr gut, da ist der A. ferrarii ekelhaft.
Die Wurzeln sind wie beim A. pauxillus rübenartig verdickt und er hat ein ungewöhnliches Verbreitungsgebiet.
Da hat, glaube ich, noch keiner gesucht bzw. gefunden.
Aber er muss sich hinten anstellen, vorher stehen ein paar andere auf der Liste derer, die noch auf einen Namen warten.

Herzliche Grüße
Nobby

nobby schrieb:Ein ganz wichtiger Unterschied, der neue keimt sehr gut, da ist der A. ferrarii ekelhaft.

Das Keimverhalten ist ein Faktor bei der Artbestimmung?
Da wäre ich nicht drauf gekommen, obwohl ganz klar ist, dass wenn nichts keimt, dann ist es ein bertinii.
Dann kommen "intertextus" und ferrarii.
Mit pauxillus habe ich auch keine guten Erfahrungen.
Mir wäre ein gut keimender Austrocactus, zur Abwechslung, sehr willkommen.

Aber er muss sich hinten anstellen, vorher stehen ein paar andere auf der Liste derer, die noch auf einen Namen warten.

Mit den, auf eurer Liste als Austrocactus spec. bezeichneten Arten weiß ich nie woran ich bin.
Muß man die vorbehandeln, oder nicht?
Öfter braucht es 2 Versuche bis ich weiß ob Schwefelsäure, oder nicht.

Dieses Jahr hatte ich es bei 2 Portionen mit "chippen" probiert.
Das ging voll in die Hose.
Da habe ich wohl etwas zu viel weggechippt.
Bei keinem Sämling konnte ich Wurzeln entdecken.
Das lasse ich künftig lieber die Gefäßchirurgen machen.

Ich freue mich schon auf neue Beschreibungen von dir und deiner Frau.

Grüße

Ralf

Hallo,
ich möchte Euch mal meine Austrocacteen zeigen,
die bei mir bis jetzt geblüht haben.
Das letzte Lied zeigt A. coxii
Lg Isabella
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RalfS schrieb:Das Keimverhalten ist ein Faktor bei der Artbestimmung?

NEIN - noch nicht. Aber es ist trotzdem hilfreich bei der Differenzierung. Man kann ja auch schon Sämline ganz gut unterscheiden.

Leider keimen alle Austrokakteen eher "eigenwillig". Ich hatte schon mal eine A. bertinii Aussaat, wo fast 70% der Samen gekeimt sind.  Das war aber leider ein Einzelfall.
A. coxii und auch A. longicarpus keimen eigentlich recht gut - aber viel mehr als 60% schaffe ich da auch nicht bei einem Durchgang.
Eigentlich bin ich dazu übergegangen bei Austrokakteen alle Samen bei der Aussat mit Schwefelsäure zu behandeln. Was keimt, wird meist auf Seleni gepfropft und kommt anschließend auf Echinopsis. Alle späteren Triebe werden bewurzelt und entwickeln sich meist erstaunlich gut. Mehr geht aus Zeitgründen einfach nicht. Wir kommen auch so auf ca. 200 bis 300 Pfropfungen pro Saison - nur bei Austros.

Mit den, auf eurer Liste als Austrocactus spec. bezeichneten Arten weiß ich nie woran ich bin.

Wie können wir das verbessern? Von den meisten kennen wir keinen Namen, weil sie einfach noch keinen haben oder weil sie von uns nicht zugeordnet werden können.
Ich gebe Dir mal ein Beispiel:
Nachdem wir den A. aonikenkensis beschrieben haben, war im Süden von Patagonien eigentlich Klarheit - mit Ausnahme der Pflanzen am Lago Cardiel. Sie gehören eindeutig nicht zum A. aonikenkensis und stehen dem A. bertinii nahe - aber echte A. bertinii sind es eigentlich auch nicht. Beschreibt man solche Pflanzen? Als was? Durch welche Merkmale lassen sie sich unterscheiden? Vom nächsten "echten" A. bertinii sind sie ungefähr 300 km entfernt - aber der Fundort ist kein Unterscheidungsmerkmal bei Arten.

Wenn ich es mir so richtig überlege, ist die Keimung das kleinere Problem.  

Viele Grüße
Nobby

Hallo Isabella,

Das ist ein schöner Beginn bei den Austrokakteen!
ich würde Deine tollen Bilder der blühenden Pflanzen so einordnen:
A. bertinii - A. coxii - A. hibernus - A. sp.
Die letzte Pflanze dürfte aus einer Gegend südlich vom A. coxii kommen.
Da haben die Pflanzen diese typischen A.coxii Blüten mit rotem Stempel und recht langen Narbenlappen.

Viele Grüße
Nobby

nobby schrieb:.....mit Ausnahme der Pflanzen am Lago Cardiel.

Beim Austrocactus vom Lago Cardiel, also dem SAR 12461, steht ja auch
A. bertinii? dabei. Damit ist für mich klar, dass der eine Behandlung mit Schwefelsäure braucht.
Schwierig sind die ohne Angaben.
Einfach jeden Austrocactussamen für, sagen wir mal, 5 Minuten zu behandeln, ist eine Zeitfrage.
Aber wenn du das auch machst, dann werde ich wohl eine extra Session einlegen müssen.

Grüße

Ralf

Hallo, anbei ein paar Bilder eines von mir vor über 10 Jahren ausgesäten Austrocactus. Der Samen war als Austrocactus spec. bezeichnet.
Bin dankbar für Tips, welche Art das sein könnte. Würde gerne meine Pflanzenkartei in Ordnung bringen.

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Hallo Kaktuspeter1,

eine schöne Pflanze hast Du Dir da aus Samen herangezogen.
Ich würde das "spec" durch "coxii" ersetzen und bin mir da ziemlich sicher.
Die Areolen dürften etwas wolliger sein - aber das variiert durchaus von Fundort zu Fundort.

Viele Grüße
Nobby