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Compo Guano...

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Guano - Compo Guano... - Seite 3 Empty Re: Compo Guano...

Beitrag  norna Do 29 Mai 2014, 11:39

Das Tolle ist: Je mehr Pinguine schon ausgerottet sind, desto leichter fällt es den (Raub-)Abbauern zu argumentieren: "Pinguine, nein auf unseren Inseln leben keine Pinguine!" Verschwiegen wird dabei eventuell "...keine Pinguine mehr."
Aber, wie sagte mein Latein-Lehrer angesichts meiner pubertären Ökomanie: "Sehen Sie doch einfach die Menschheit als eine einzige, riesengroße Naturkatastrophe an!"
Das hilft mir bis heute.
Da fällt mir doch noch spontan die Weissagung der Cree-Indianer ein.
Meine Abwandlung: „Erst wenn der letzte Humboldt-Pinguin ausgestorben und der letzte Guano abgetragen ist, werdet ihr merken, dass man Guano nicht selbst scheissen kann.“
Oder so ähnlich, war natürlich ironisch gemeint!
In diesem Sinne einen schönen Feiertag!

@ Fred: Hej Fred, schön, dass Du hier mitmischt!
Ich bin mir nicht sicher, glaube aber: Der Guano kommt wirklich vor allem von Kormoranen und Tölpeln.
Aber die H.-Pingis haben diese meterdicken Ablagerungen im Laufe der Evolution als Ihre ökologische "Brut-"Nische entdeckt.
Die Pingis nutzen also den Mist der Anderen (klingt doch wieder sehr menschlich, oder?)
Mach Dir einen schönen Tag!
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Beitrag  boophane Do 29 Mai 2014, 12:20

norna schrieb: Dieses Phosphorpentoxid findet man oft unter dem Handelsnamen "Superphosphat" zu Preisen, die oft günstiger sind als vergleichbarer Guano-Dünger.

Ähem... Phosphorpentoxid und Superphosphat sind zwei ganz verschiedene Dinge. Phosphorpentoxid ist ein extrem wasserziehender Stoff, der z.B. Papier und Textilien binnen kürzester Zeit verkohlen würde. Wenn auf den Packungen steht "P2O5" ist das nur die Rechengrundlage, um den Phosphatgehalt des heterogenen Gemisches von Phosphatsalzen zu charakterisieren.

Viele Grüße,

Elmar.
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Beitrag  norna Do 29 Mai 2014, 13:09

Hej Elmar!

Da hast Du natürlich 100% Recht!
Und unter uns: Du merkst, der "Hollemann/Wiberg" war leider nie meine Lieblingsliteratur! Wink

In der Tat schreiben die meisten Hersteller P2O5, also Phosphorpentoxid, auf Ihre Etiketten.
Daher habe auch ich mir erlaubt, diesen Begriff zu wählen.
Einfach, damit die Leser anhand dieses Begriffes, der ja nun seit Jahren unverändert fälschlicherweise in Gebrauch ist, eigene Recherchen anstellen können.
Hätte ich z.B. P4O10 geschrieben, wäre das schon schwieriger geworden.
Und drum hatte ich auch den Begriff Superphosphat (für Dich als Vollblutchemiker höchstwahrscheinlich ein grauslicher Begriff!) als "Übersetzung" angeboten.
Mit den Begriffen "P2O5" und/oder "Superphosphat" arbeiten, glaube ich, die meisten Düngemittelhersteller bei der Deklaration ihrer Produkte.

Mir ging es darum, den Lesern mitzuteilen, dass die Stoffe im Guano, die die Düngewirkung hervorrufen, ebenso in vielen anderen Düngemitteln vorhanden sind.
Andere Düngemittel, die nicht unter Verwendung und Zerstörung von jahrtausendealtem Vogelmist zubereitet werden.
Vogelmist, dessen Gewinnung mir, zumindest an manchen Orten, ökologisch bedenklich scheint.
Immerhin ist der Bestand der Humboldt-Pinguine derzeit als "gefährdet" eingestuft. Genau, wie das auch bei vielen unserer Kakteen der Fall ist.  Crying or Very sad 
Ich persönlich finde es schön, dass es Alternativen zum Guano gibt!

PS: Jetzt habe ich gerade gelesen, dass es auch noch Doppelsuperphosphat und Trippelsuperphosphat gibt.  scratch 
Irgendein schlauer Marketingexperte wird, wenn er diesen thread liest, demnächst den Begriff "Super-Superphosphat" erfinden!   lol! 

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Beitrag  Fred Zimt Do 29 Mai 2014, 13:26

Hej Fred, schön, dass Du hier mitmischt!

Ein Thema mit Tölpeln und Mist- ich kann garnicht anders.... 
Very Happy 

Ich hab mich bisher noch nicht damit befasst,
da ich für die hiesige Nährstoffversorgung vor vielleicht 10 Jahren
auf das Haber-Bosch Verfahren gesetzt und einen Sack Hakaphos angeschaft  hab.
Das Gebinde reicht mindestens nochmal so lange. Rolling Eyes 

Aber die letzten Tage hab ich dank euch doch allerhand Interessantes erfahren,
zum Beispiel war mir der birdshit tower bislang kein
Begriff und auch die Insel Nauru, die mir nur durch die französischen Atomtests Mitte der 90er
im Gedächtnis blieb, hätt' ich nur sehr grob verorten können.
Vergleichsweise direkt vor der Haustür gabs aber ebenfalls bemerkenswerte Vorgänge.

Superdoppeltphosphatierte Grüße
Fred

Ich steig jetzt mal auf den Dachboden und schau, ob nicht doch ein Fledermäuslein eingezogen ist.
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Beitrag  norna Do 29 Mai 2014, 13:52

@Fred:

Weil Du da gerade die "Grande Nation" angesprochen hast:
Hier eine sehr unschöne Geschichte aus unserem Nachbarland Frankreich. Dort werden jährlich zigtausende von Enten und Gänsen unter empörungswürdigen Bedingungen gequält, nur damit sie eine Fettleber bekommen, die sich dann nach dem erlösenden Tod der beklagenswerten Tiere teuer verkaufen lässt.
Die französische Regierung weigert sich seit Jahren, eine europäische Rechtslinie zum Tierschutz umzusetzen, weil sie dann nämlich derartige Tierquälerei verbieten müsste.
In Frankreich steht der Tierschutz juristisch gesehen noch auf dem Niveau zu Napoleons Zeiten. (Mir hat schon mal jemand gesagt: "Macht nichts: Die Bildung der Bevölkerung ja auch!")

So, zurück zur Massentierquälerei made in France: Immer, wenn die Ärmsten in engste Kisten gezwängt zur Schlachtung und Verarbeitung abtransportiert wurden, reinigen die Produzenten ihre Stallungen. Das stinkt zum Himmel! (Eigentlich ja im doppelten Sinne des Wortes) Danach wird mit der Jauche das Feld gedüngt. Wenn Du dann abends auf Deiner Terasse sitzt und Dir gerade ein Gläschen leckeren Roten zum Munde führst, kann es passieren, gesetzt der Wind steht richtig, dass Du plötzlich völlig neue, bislang unbekannte Duftnoten im Wein zu riechen glaubst.

So geht also Guano auf französisch, hier leiden nicht die Pinguine, sondern die Enten und Gänse.
Ich beziehe meinen Gartendünger von Pferdeliebhabern. Die sind froh, wenn jemand kommt und Ihnen den "Mist" abnimmt. Und mein Gemüse mag´s!
Für Kakteen greife ich dann aber doch lieber zu handelsüblicher Flüssigware (ohne Guano!).
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Beitrag  Liet Kynes Do 29 Mai 2014, 16:43

Pferdemist nehme ich für den Privatgarten auch, ebenso nur mineralische Dünger für meine KuaS. Ansonsten düngen die hiesigen Vögel den Garten auch mit, nachdem sie sich an den großen Kirsch, Felsenbirnen- und Ebereschenvorkommen dafür in Bereitschaft gebracht haben. Da brauche ich aso selber nichts zusätzliches. Es ging mir anfangs ja auch darum was man nehmen kann, wenn man als Bezugsquelle für Dünger wirklich nur Märkte und Großmärkte hat.


Á propos la France...: Vor ein paar Jahren wurde dort auch (angeblich aus Naturschutzgründen) mal verboten,was ich privat auch gerne braue : Brennesseljauche (Bodenhilfsstoff, Zusatzdüngung).

Anfangs argumentierte man dort von offizieller Seite, die Unschädlichkeit des Produktes wäre ja nicht durch Studien bewiesen. Am Ende blieb als Argument, dass man diversen darauf spezialisierten Faltern die Brutstätten erhalten wolle.

Die meisten großen und kleinen Gärtner argumentierten, dies sei nur eine Kampagne der Düngemittelindustrie, damit einer der wichtigsten und umweltschonendsten Dünger nicht mehr für jedermann frei verfügbar wäre.

Den aktuellen Stand kenne ich nicht. Aber es wird berichtet, dass in Frankreich seinereit damit wirkich in zu großem Stil gedüngt worden wäre.

Fragt sich woraus die Alternativen bestanden hätten, wenn ich lese was hier zuvor geschrieben wurde. Aber man kann eben tatsächlich alles überteiben. Trotzdem frage ich mich, ab wann man damit ein Maß überschreitet. Schließlich werden dort für den großen Verbrauch die Brennesseln auch extra angebaut.Auch damit noch einfach geerntet werden kann.

Ohne zu weit abschweifen zu wollen : In Kombination mit Mist- und Kompost ist Brennesseljauche wohl die beste Alternative in unserem Sinne in dieser Diskussion ?

Gruß, Tim

ed.: Wow, eine Menge Input, Karlchen. Allerdings muss man jetzt erstmal eine Menge lesen. Hast du noch ein persönliches Fazit oder eine Meinung zu den Nebenthemen, die inzwischen hier zum Hauptthema eröffnet wurden ?

Ich gehe mal davon aus, dass im Bezug auf die moralischen Aspekte aktuelle Gesetzgebungen vielleicht dem ein oder anderen zu wenig sein werden. Ich gehe jetzt erstmal den Links noch genauer auf den Grund, vielen Dank.
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Beitrag  boophane Do 29 Mai 2014, 17:14

norna schrieb:Hej Elmar!

In der Tat schreiben die meisten Hersteller P2O5, also Phosphorpentoxid, auf Ihre Etiketten.
Daher habe auch ich mir erlaubt, diesen Begriff zu wählen.
Ja, als Rechengröße. Da es sich um ein heterogenes Stoffgemisch von Phosphaten handelt, sowohl anorganisches, als auch organisch gebundenes, ist es bei einer Analyse sehr schwer zu sagen, als was das da jetzt vorliegt. Als Analysenergebnis erhält man dann soundsoviel Phosphat, und das gibt man dann an, auch um verschiedene Phosphatdünger vergleichen zu können. Auch wenn das Produkt selber niemals, nie, nicht Phosphorpentoxid enthält. Das wäre viel zu gefährlich Wink. In der Analytik gibt es zahlreiche Beispiele, z. B. wenn man Gerbstoffe analysiert. Da auch dies wüste Stoffgemische sind, gibt man an, soundsoviel % Gerbstoffe, berechnet als Pyrogallol. Dieser Stoff ist dann selber gar nicht enthalten, dient aber als Rechengrundlage.

Einfach, damit die Leser anhand dieses Begriffes, der ja nun seit Jahren unverändert fälschlicherweise in Gebrauch ist, eigene Recherchen anstellen können.
Hätte ich z.B. P4O10 geschrieben, wäre das schon schwieriger geworden.

Nö, P4O10 ist das Dimere vom P2O5, das ist dem Umstand geschuldet, das Phosphoroxid und Phosphate allgemein gerne Ketten machen.  

VG, Elmar.
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Beitrag  Astrophytum Fan Do 29 Mai 2014, 17:19

Wer eine moralisch einwandfreie Alternative zu Pinguinguano sucht, kann ich an den Taubenzüchter seines Vertrauens verweisen. Taubenmist ist ein wertfoller Dünger, allerdings darf er nur vorsichtig dosiert werden, da er sehr "scharf" ist und den Pflanzen sonst schadet. An Taubenmist kommt einfach kein anderer Dung ran.

Mfg Michael
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Beitrag  boophane Do 29 Mai 2014, 17:29

Astrophytum Fan schrieb:Wer eine moralisch einwandfreie Alternative zu Pinguinguano sucht, kann ich an den Taubenzüchter seines Vertrauens verweisen. Taubenmist ist ein wertfoller Dünger, allerdings darf er nur vorsichtig dosiert werden, da er sehr "scharf" ist und den Pflanzen sonst schadet. An Taubenmist kommt einfach kein anderer Dung ran.

Mfg Michael

Davon würd' ich die Finger lassen. Erstens sind Tauben fliegende Arzneischränke und zweitens enthält der Mist ziemlich üble Bakterien.
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