Feldnummern

Gertel xxx könnte Willi Gertel sein
HJ xxx könnte Hansjörg Jucker sein

aber die Sammelgebiete der beiden sind bestimmt nicht Cumulop. rossiana

Willi Gertel kannst Du ja fragen, denn er ist Mitglied im Forum
Leo

Gut vielen Dank

Morgen @küsu:
Öffne mal folgende Seite: www.ralph.cs.cf.ac.uk !
Hier hast du die Möglichkeit entweder über die Feldnummer alle Daten der Pflanzenbeschreibung bzw umgekehrt über den Pflanzennamen die Feldnummer einzusehen.
LG Josef

Hallo Josef
Danke für den Tipp
Küsu

Kann mir bitte jemand erklären, was es mit Feldnummern auf sich hat?
Ich habe das jetzt schon mehrmals gelesen, kann mir aber nichts darunter vorstellen.

Danke schon mal für eure Antworten.

Flacki schrieb:Kann mir bitte jemand erklären, was es mit Feldnummern auf sich hat?
Ich habe das jetzt schon mehrmals gelesen, kann mir aber nichts darunter vorstellen.

So schwierig ist's doch nicht.

Ein Mensch geht in's Feld und findet dort Saatgut einer Art. Dieser gibt er eine Nummer, um sie später dieser Aufsammlung zuordnen zu können, die sogenannte Feldnummer.

Diese Feldnummer setzt sich aus einem Kürzel für den Sammler und einer fortlaufenden Nummer zusammen, z. B. SB 1244. SB für "Steven Brack", und 1244 ist die 1244. Nummer, die Herr Brack vergeben hat.

Eine Feldnummer steht also für einen Sammler und einen Ort, wo Samen einer Art gesammelt wurden.

Es gibt Datenbanken im Internet, wo man sich über Feldnummern von Kakteen informieren kann, z. B. die Cactus and Succulent Field Number Query.


Gruß,

Hardy  

Danke für die Antwort und das hervor geholte Thema.

Wie ist das denn dann für Sammler? Die meisten Pflanzen werden ja ohne Feldnummern verkauft. Sind die dann für Sammler "wertlos", weil die Herkunft nicht bestimmt ist? Andererseits, welchen Vorteil habe ich von einer Feldnummer? Die Pflanze, die mit Feldnummer angeboten wird, ist teuerer, als die Pflanze ohne. Wer sagt mir (als Laie), dass der Verkäufer nicht einfach eine Nummer erfunden hat?
Ist es für eine Pflanze in der x-ten Generation überhaupt relevant, woher irgendwann mal der Samen der Vorfahren kam? Da können ja im Laufe der Generationen einige andere Dinge dazu- oder weggekommen sein ( Wuchs, Farbe, etc).

Feldnummern unterliegen keiner externen Qualitätskontrolle. Sie sind so gut, wie die, die sie vergeben (oder weitergeben).

Oft haben Arten eine hohe Variabilität. Viele neigen dann dazu, gleich neue Artnamen (oder Unterarten, Varietäten) zu beschreiben, was oft aber nicht zielführend ist. Insofern kann eine Feldnummer für eine bestimmte Erscheinungsform einer Art stehen.

Wenn Saatgut mit einer Feldnummer versehen ist, stellt sich die Frage, ob das Saatgut direkt aus einer Aufsammlung stammt oder von Saatgut von Kulturpflanzen mit dieser Feldnummer. Und das kann dann schon einen Unterschied darstellen. Saatgut von beispielsweise Kulturpflanzen Ferocactus fordii SB 1244 müsste besser eigentlich "Ferocactus fordii (ex SB 1244)" heißen. Macht aber kaum einer.

Bei dem Beispiel mit dem Ferocactus hat es aber auch einen Vorteil: Das Saatgut wird meist als Ferocactus fordii SB 1244 angeboten, der Fachmann aber weiß, dass SB1244 für die Unterart Ferocactus fordii subsp. borealis steht.

Feldnummern machen für einen Sammler Sinn, wenn beispielsweise eine Art mit großem Verbreitungsgebiet sehr variabel ist oder aus sehr unterschiedlichen Klimazonen stammt. Dann mag eine Art mit einer bestimmten Feldnummer vermutlich sehr frosthart sein, aber mit einer anderen Feldnummer (aus einer milderen Klimazone) eben weniger.

Ansonsten ist Saatgut nicht per se wertvoller, weil eine Feldnummer dahinter steht.


Gruß,

Hardy  

Hallo,

im Prinzip kann ich die Ausführungen von Hardy unterschreiben. Ich störe mich nur an seinem letzten Satz. Wenn alles korrekt gehandhabt wird, sind Samen mit einer Feldnummer natürlich wertvoller als meinetwegen Kultursaat, die evtl. noch Marke Bienenfleiß ist.

Wie gesagt, wenn alles korrekt gehandhabt wird. Es gibt sogar eine internationale Klassifizierung von Pflanzen, abhängig von ihrer Herkunft. Dabei haben natürlich Wildpflanzen die höchste Wertigkeit gefolgt von solchen, die aus Wildsamen gezogen sind. Ich muss mal versuchen, diesen Artikel zu finden.

Ich hatte, angeregt durch den Artikel von Michael Lange, diesem ein Mail geschickt, weil mir sein Artikel sehr gut gefallen hat. Vielleicht sollte ich den Inhalt meines Mails hier wiedergeben, denn er zeigt doch ein wenig von der Problematik auf. Nur vorweg noch eine Sache. Ich habe weiter oben irgendwo gelesen, die Einfuhr von Samen aus anderen Ländern wie Mexiko sei noch erlaubt. Das ist nicht mehr richtig, denn seit 2013 ist auch in der EU das Nagoya-Protokoll gültig und danach ist jegliche Ausfuhr von genetischen Material aus den jeweiligen Herkunftsländern verboten.

Ich komme auf dieses Thema zurück, wenn ich den oben erwähnten Artikel gefunden habe.

Beste Grüße
Willi

Feldnummern können Segen, aber auch Fluch sein.
Ich komme wieder auf den Echinocereus pectinatus rubrispinus oder rigidissimus rubrispinus, der auch als Lau 088 bezeichnung finden. Da sich die Feldnummer Lau 088 anhört wie die 11 88 0 der Feldnummern, kann sich jeder diese Feldnummer merken.
Sehr viele Echinocereus rigidissimus rubrispinus die zum Kauf angeboten werden, haben diese Feldnummer auf dem Etikett. Zu viele. Denn Lau 088 dürften nur ganz wenige dieser Art heissen.

Es gäbe da auch die Feldnummer GM1090.11 für einen rotdornigen pectinatus. Diese Nummer ist weniger prominent darum nicht in den Kakteengärtnereien vertreten.