Erste Pfropfversuche / Vorbereitung !

Hallo liebes Forum,

ich möchte mich auch ein wenig mit dem Pfropfen befassen, und habe mir 2 to does ausgesucht.

1. möchte ich ein Schlumbergera Sämling auf Pereskiopsis spathulata pfropfen (halt Sämlingspfropfen), habe mich schon ein wenig in dem Thema eingelesen.
2. möchte ich ein Schlumbergera Blatt (erst mal egal welche Sorte da nur Test) auf Pereskiopsis spathulata pfropfen mit Spaltpfropfung.

Ich habe dazu aber noch ein paar Fragen, damit die Vorbereitung auch gelingt.

1. zur Pereskiopsis spathulata, da habe ich mir 10 ca. 20 cm lange unbewurzelte Stecklinge gekauft. Diese werde ich beim Pfropfen auf 2 10cm große teilen, und die Spitze erneut stecken. Das untere Stück werde ich dann zur Pfropfung nutzen. So weit der Plan. Bei der Art und Weise wie ich pfropfen möchte, muss ich da erst die Steckis stecken, und warten bis sie bewurzelt sind und dann pfropfen. Oder kann ich sie Stecken und gleich Teilen und pfropfen ? Das ist die erste Frage, wo ich mir nicht so ganz sicher bin, welche die bessere Lösung ist.

2. Ich habe mir extra Werkzeug zum Pfropfen zugelegt, Cuttermesser, Skalpel, Lupe (bin ja nen Blindfisch ) Desinfektionsmittel 70% Alkohollösung, Zimmergewächshaus.

Gibt es irgend etwas wo ich besonders drauf achten muss, außer dass alles stiriel ist und die Pfropfung ohne Luft auf der Unterlage sitzt und im Anschluss feucht gehalten werden muss für die ersten Tage ?!

Wäre für eventuelle Tipps im Vorfeld dankbar.

Viele Grüße

Chris

Hallo Chris,

das mit dem teilen wird so nicht klappen.
Teilen kannst Du zwar, aber nicht auf das untere Teil pfropfen. Das ist zu verholzt und
wird nicht annehmen.
1-2 cm abschneiden ist die Norm. Dort wird gepfropft.
Vorher unbedingt bewurzeln! Sonst vertrocknet der Pfröpfling.
Das geht innerhalb von 1-2 Wochen. Am besten in Erde, leicht feucht und dann
warm stellen. Das kann auch schon abgedeckt sein. Also im Zimmergewächshaus.
Ist das zu kurz, nimm eine Plastikflasche.

Cuttermesser ist Mist. Rasierklinge für Sämlinge ist Pflicht.
Skalpell ist auch nicht wirklich gut. Gewöhnlich ist die Klinge zu dick.

Danke, also heißt es erst mal bewurzeln.

Also gilt, gepfropft wird nur kurz unter der oberen, frischen Spitze?

Gut dann werde ich mal das Projekt mit dem stecken der Stecklinge beginnen und hoffen das ich Erfolge dabei haben werde.

Und Danke für die Ersten Tipps.

Hallo Chris,
dem Hinweis von Torro kann ich nur beipflichten. Nur eine Unterlage, die im Trieb ist, nimmt auch an, das ist jetzt in dieser Jahreszeit nicht so einfach. Ich würde Dir für den ersten Versuch eine Spaltpropfung empfehlen, die klappt im allgemeinen gut. Pröpfling mit einen langen Kakteenstachel fixiren. Wenn die Enden der Pereskiopsis auseinanderklaffen, mit etwas Bindfaden umwickeln und damit zusammendrücken.
Nach ca. 10 Tagen siehst Du den Erfolg Deiner Bemühungen. Habe gerade einen Versuch einer Spaltpfropfung gemacht, er hat geklappt.
LG Dieter   

Hi Dieter,

und wenn ich keinen längeren Stachel zur Hand habe, kann man auch eine desinfizierte Stecknadel nehmen ? oder Zanstocher oder ähnliches ?

Sorry wenn ich so frage, aber ist für mich absolutes Neuland, gesehen habe ich es schon oft, aber nie versucht, oder mich mit der Thematik befasst.

OK aber soweit ich gelesen habe wächst ja Pereskiopsis spathulata fast immer, ohne Winterruhe. Ok meine Steckis sehen aus, als wenn sie mehr Kraft brauchen, von daher werde ich sie wohl erst mal stecken, und 2 Monate warten bis sie fit sind.

Werde bei Gelegenheit mal ein paar Bilder machen und einstellen.
Für den Sämling bei der Sämlingpfropfung, gibt es da ein Alter oder eine Größe, wo es am Besten geht und ab wann gibt es die Tendenz dass es schwerer wird mit dem Anwachsen ?

Ich habe jetzt z.B. ca. zwischen 60 und 80 Schlumbergera Sämlinge, alle von Ende / Anfang Dezember. Sind schon weit über die Keimblätter hinaus, sie haben schon ihr erstes Blattglied. Kann man selbst da noch Sämlingspfropfen machen ? Ab wann ist da eine Grenze ?!

Chris,

wenn Du die Pereskiopsis auf die Heizung stellst (so ca. 25-30 Grad),
dann kannst Du in 14 Tagen pfropfen.

Es gibt auch so klitzekleine Klammern, die sind für Spaltpfropfungen ganz gut.
Wenn die Nadel rostfrei ist, sollte das eigentlich gehen.

Wenn die Pfröpflinge größer sind, muss man etwas beschweren.
Das stell ich mir bei Schlumbergera schwierig vor.

Sämlingspfropfung: Schaust Du hier...

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Hi Torro,

ich hatte mir bereist alle deine Beiträge zum Pfropfen angeschaut, und finde sie sehr inspirierend, daher mein Entschluss dass ich es auch mal versuchen möchte.

Meine Sämlinge sind viel größer als die deinen bei der Beschreibung zum Sämlingspfropfen. Wie bereits im Vorfeld geschrieben, sind sie schon recht groß und haben das erste "echte" Blatt. Sie sind jetzt bald 2 Monate und wachsen nach einem kurzen Stillstand sehr schnell.

Fand es sehr interessant dies von Tag zu Tag zu beobachten. Erst sind sie aus den Samenkorn raus, dann haben sie ganz viele kleine hauchdünne würzelchen gebildet, dann war Wachstumsstillstand, in der Zeit denke ich mal, haben sie die Hauptwurzel ausgebildet. Ab einem gewissen Zeitpunkt dann war zu erkennen, dass die hauchdünnen kleinen Wurzeln verschwinden, zeitgleich fingen die ersten an, ihr erstes echtes Blatt zu entwickeln. Sehr interessant.
Die Größten sind jetzt gut 1,5 cm groß und entwickeln sich sehr gut und sehr schnell.

Also ich werde es erst mal mit dem Spaltpfropfen versuchen, sobald die ersten Pereskiopsis bewurzelt sind. Es eilt ja zum Glück nicht, also es ist nichts was ich unbedingt durch Pfropfen retten muss vorhanden.

Chris, das ist schon eine spannende Geschichte, den kleinen beim wachsen zuzuschauen.
Zeig doch mal ein Bild.

HI Torro,

ich habe mal 2 ältere Bilder raus gekramt und ein aktuelles von heute.

Leider sind alle 3 Bilder nach dem Wachstumsstop, ich habe keines von davor.


1. Mitte Dezember, 14.12.13

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2. 14 Tage später, 26.12.13

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3. Stand heute, den 11.01.14

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Ich habe immer versucht jetzt bei den Bildern, immer die gleiche kleine Gruppe zu nehmen, damit man einen guten Vergleich hat.
Ausgesät wurden Sie Mitte/Ende November, sind recht schnell, ca, nach 2 Wochen alle gekeimt.

Beim 1. Bild sieht man ganz gut, dass sie gerade anfangen, das erste Blatt zu treiben.
Beim 2. Bild, 14 Tage später, sieht man dass das erste Batt gut wächst, was ich da sehr interessant finde, man sieht viele kleine Stacheln bei der Vergrößerung, die man sonst so nicht sieht. Vor allem als das erste Blatt langsam anfing zu wachsen.
Beim 3. Bild sieht man dann schon was es werden soll, eine schöne Schlumbi   .

Was ich auch sehr interessant fand, dass die Keimlinge sich nicht von anderen Kakteenkeimlingen unterscheiden, ich finde daran ist genau erkennbar, wieso sie zu den Kakteen gehören   .

Bei dem Bild von heute kann man schon sehr gut erkennen, dass es mal eine Schlumbergera werden soll finde ich.

Da ich irgend was zwischen 60 und 80 von den Sämlingen habe, werde ich gerne davon welche abgeben sofern da Interesse besteht.

Die Eltern sind beide rot, einmal eine Horizonte (Vater), mit fast durchsichtigen roten Blüten, 2 farbig, innen heller nach außen dunkelwerdender. Und die Mutter Sorte unbekannt. Wer sich bei meiner Vorstellung meine Schlumbergera angesehen hat (mittlerweile unter Epis verschoben Schlumbisammlung CHAR),  der hat die beiden Eltern schon gesehen, es sind die ersten beiden großen. Das sind meine ältesten die ich habe, beide selber mal aus Steckis gezogen vor 3 Jahren.

Zum Thema Pfropfen zurück, also ich denke dass diese dann für das Sämlingspfropfen zu groß sind ? Dann muss ich bis November warten, bis ich meine nächsten Sämlinge ziehen kann. Habe dieses Jahr mehr als 10 Samenkapseln, nur leider wieder alle nur an den roten Schlumbis. Aus Erfahrung sind sie erst wieder reif, kurz bevor sie anfangen die neue Knospen aus zu bilden. Also so September - Oktober. Dann kurz antrocknen lassen und ab aufs Substrat  

Ich habe letzte Woche 7 Neuzugänge bekommen, darunter die Sorte Anapolis Brasil und "Duch April", beide haben sehr gut entwickelte Knospen und sind bereits bewurzwlt. Vielleicht schaffen sie es noch zu blühen, dann kann ich daraus vielleicht noch andere Samen für nächstes Jahr ziehen. Schön wäre es ja.

Also bei meinen Sämlingen nochmal den zeitlichen Ablauf:

1. ca. nach 2 Wochen sind alle gekeimt.
2. ca. nach 2 weiteren Wochen waren alle aus dem Samen und hatten einen ca. 2 wöchigen Wachstumsstop, wärend des Wachstumsstops haben sie ihre sehr feinen Wurzeln verloren, und die größere Hauptwurzel in die Erde getrieben.
3. dann nach ca. weiteren 2 Wochen waren die ganz feinen Wurzeln fast gar nicht mehr zu sehen, und in der Mitte haben sich die ersten winzigen Stacheln vom ersten Blatt gezeigt.
4. nach weiteren ca. 2 Wochen hat das erste Blatt schon eine gute Größe erreicht finde ich. Die Sämlinge sind nun ca. 8 Wochen alt.

Wenn Interesse besteht werde ich euch hier gerne mit weiteren Bildern und einer Dokumentation des Wachstums auf den laufenden halten.

Hallo Chris,

das Bild war mir wichtig. Die kannst Du getrost noch als Sämlingspfropfung behandeln.
Die gehen dann richtig los. Erst recht wenn der Pereskiopsis drunter 20 cm lang ist...   
Meine sind nur ganz kurze Stücke. So ca. 5 cm.
https://www.kakteenforum.com/t13274-pfropfen-von-schlumbergera-samlinge#148397