Solanaceae - Tomaten & Chili, aber auch Petunien und andere Schönheiten ;)

Höhö,
die machen ganz schön Wind, dafür daß es

Specially hand-grafted plants...

sind...
Sowas hat mein Onkel Willi in den 80ern auch ab und an mal hingekriegt, mal schauen obs davon noch Bilder hat.
Oder dieser nette Gentleman ->klick

Ich kenn die Tomoffel auch schon länger.

Pfropfungen haben bei mir auch vor Tomaten nicht halt gemacht,
allerdings erinnert das schon sehr an das, was Torro neulich über
die Pfropfungen von Euphorbia-Sämlingen berichtet hat, nämlich
eine ausgesprochen wackelige Angelegenheit. Der Saatgut-Her-
steller Kiepenkerl bietet hierfür ganz dünne Keramikstäbchen an,
die er mit gleicher Anzahl von F1-Saatgut einer angeblich einzig-
artigen Tomatenunterlage zum Wucherpreis verkauft. Die Stäb-
chen werden zur Hälfte längst in die Unterlage gesteckt (parallel
zum Leitbündel sozusagen), auf die herausragende Hälfte wird
die zu pfropfende Tomatensorte gesteckt. Mit ein bissi Glück ver-
wachsen 80% der Pfropfungen und man erntet pro Tomatensorte
gefühlt 2 Tomaten mehr als ungepfropft. Weil mir das auf Dauer
zu teuer war und die Keramikstäbchen nur einmal verwendbar
waren, habe ich nach einer anderen Unterlage gesucht und bin
bei der Kartoffel gelandet. Kurzfassung: klappt, kann man mal
ausprobieren, um dann irgendwann zu realisieren, das gerade
den Kartoffeln die Braunfäule an den Tomatenpflanzen nachge-
sagt wird. Oder andersherum: jemand, der an eigenen Tomaten
schonmal Braunfäule hatte, bekommt den ("guten") Rat, in der
Nähe keine Kartoffelpflanzen zu kultivieren. Der Pilz, der bei
Kartoffeln die Krautfäule hervorruft, ist leider exakt der Gleiche.
Ich hatte irgendwann einfach keine Lust mehr, die ganze Zeit
und Arbeit in den Mülleimer zu investieren. Mag sein, dass es
in der Theorie eine eierlegende Wollmilchsau sein mag. In der
Praxis ist es ein Gespann, das mir viel zu anfällig war.

Liebe Grüße,
Tim

Hallo
Die ersten Chili Samen keimen.Die Früchte hatten sie bei Realkauf verkauft.
Es stand nur darauf "Vorsicht scharf".Leicht untertrieben.



Die werde ich dann lieber als Zierpflanze halten.

Hallo,
habe nicht alle Berichte in dieser Rubrik gelesen. Sollte der folgende Link schon bekannt sein, so seht es mir bitte nach!
Es gibt da den Herrn Hahm-Hartmann, der sich sehr ambitioniert alten und sortenreinen Gemüsesorten verschrieben hat.
Schaut einfach mal auf seiner Homepage nach. Bei etwa 1000 verschiedenen Tomatensorten ist für jeden was dabei:
http://tomaten.bplaced.net/tomatenhahm.html
Sehr empfehlen kann ich Black Cherry und Black from Tula.
Viel Spaß beim Stöbern.
Marc

Hallo Eike,
welche Chilis hast Du ausgesäht,
lg. Martin

Hallo,

dann will ich mich hier auch mal einbringen, dieses Jahr hält zwar den absoluten Negativrekord was Keimrate bzw. Dauer angeht aber immerhin, ein bisschen was ist da. Ich frage mich ob ich es mit der Temperatur diesmal zu gut gemeint haben könnte, bislang war ich geizigerweise immer nur mit etwas über 20° unterwegs, dieses Mal wollte ich es besonders gut machen und wählte die empfohlenen 28°, vielleicht ein Fehler?





Dazu hoffe ich, dass es die eine oder andere Pflanze über den Winter schafft. Noch sieht es gut aus, die Feuertaufe steht allerdings noch aus, wenn es darum geht zur rechten Zeit wieder auszuschlagen. Den Winter 2013/2014 haben lediglich die Baccatums, meine Rocotos und einige Annums überstanden, letztere sogar ohne jeden Aufwand, sie kamen nur ins Gewächshaus um die Ernte zu verlängern und wurden dann ''vergessen''. Allerdings wurde das Gewächshaus erst sehr spät fertig, möglicherweise wurde das den chinense zum Verhängnis. Mal sehen wie es sich entwickeln wird.

@Ralf: Was sind denn das für hübsche ''gelbe Bolivianer''? Ich finde dazu leider nicht den entscheidenden Klick. Sie sehen schon sehr gut aus, erinnern an meine Aji Escabeche die mir allerdings etwas zu schwach auf der Brust sind und dazu sind die riesigen Pflanzen schon echt sperrig.

Hallo moebi

zu den gelben Bolivianern wirst du auch keinen Klick finden.
Die sind ein Mitbringsel aus Bolivien. Allerdings nicht von mir.

Die Früchte sind fast nicht scharf, haben aber einen außergewöhnlich guten,
fruchtigen Geschmack. Ich trockne sie und pulverisiere sie zusammen mit schärferen
Chilis in einer billigen Kaffeemühle.
Habaneros pur sind mir einfach zu scharf. Da brauche ich eine, oder mehrere nicht so scharfe Sorten zum mischen.

Meine Chilis säe ich übrigens bei etwa 25-27°, unter Kunstlicht aus. Wird jetzt auch Zeit.
Bin bisher, jedoch noch nicht dazu gekommen.

Grüße

Ralf

Hallo Ralf,

danke für die Erläuterung. Solche Mitbringsel sind immer die besten, ich entnehme auch den Samen am liebsten direkt aus der Frucht, da weiß man was einen erwarten wird, zumindest wenn sich nichts eingekreuzt hat. Zum Glück sind nun, da ich die Temperatur ohnehin zurückschrauben musste damit die bereits gekeimten nicht zu sehr getrieben werden, noch so einige nachgekommen.

Meine Habaneros verarbeite ich bevorzugt zu Chilibutter oder Paste (püriert mit etwas Olivenöl, Zitrone, Zucker und Salz) was ich nicht direkt verbrauchen kann wird eingefroren. Mit der Paste lässt sich dann sehr einfach eine Marinade für Grillgemüse herstellen. Dabei geht ohnehin Schärfe verloren zumal ich nur das reine Fruchtfleisch verwende, keine Kerne, keine Plazenta und die Schärfe lässt sich so gut dosieren. Daher wage ich mich dieses Jahr auch das erste Mal an Sorten jenseits der 10. Die mit ''Badischer Chili Nr. 1 - 4'' bezeichneten Samen stammen allesamt aus Früchten neben denen meine Habaneros doch eher blass wirkten, Name leider unbekannt, das lässt sich anhand einer einzelnen Frucht leider weniger gut bestimmen. Mal sehen was daraus wird.

Grüße

moebi

Hallo moebi

das hört sich interessant an.

Chilis mit einer Schärfe jenseits einer Habanero
müssten schon einen außergewöhnlich guten Geschmack
haben, damit ich sie verwende.
Die bekomme ich ja nicht mehr "verschnitten".

Wieso baust du so scharfe Sachen an, wenn du nachher doch wieder
die Kerne und die Scheidewände entfernst? Schmecken die so gut?

Ich nehme zum frischen Verzehr nur die Chilis mit einer mittleren Schärfe.
Also zB. Jalapeno.

Grüße

Ralf

Hallo Ralf,

sie haben schon ein besonderes Aroma, wie eigentlich alle guten Chili, da schmeckt auch nicht eine wie die andere und ich bin wirklich ein Fan der speziellen ''Habanero-Note''. Besonders haben es mir meine braunen Habanero angetan, die etwas würziger sind als die rot und gelb (die sind dafür fruchtiger) aber auch noch ein gutes Stück schärfer. Ein wenig geht es aber schon auch um die Sammlerleidenschaft. Eine Pflanze die besonders anspruchsvoll ist, ist natürlich auch besonders reizvoll. Besonders hat es mir die ''Nr. 4'' angetan, die ich im Verdacht habe eine Bhut Jolokia zu sein. Ihren exotischen Geschmack kann man besonders genießen da die Schärfe erst mit einigen Sekunden Verzögerung wahrgenommen wird. Dumm nur wenn man bis dahin bereits mutig einen zweiten Bissen genommen hat, das passiert einem allerdings meist nur ein mal.

Vor zwei Jahren hatte ich auch noch gesagt, nee die Habaneros sind mir zu scharf und mir Saatgut moderater Sorten besorgt aber inzwischen darf es gerne auch mal ein wenig mehr sein, man gewöhnt sich furchtbar schnell an die Schärfe. Die Scheidewände mache ich aber weniger wegen der Schärfe ab, sondern weil sie mir nicht genug Aroma enthalten also um das Aroma etwas zu konzentrieren. Bei Gemüsepaprika ist man sie ja auch nicht mit, da sie so gut wie keinen Geschmack haben, bei den Chilis sind sie zwar der schärfste Teil aber vom Aroma her auch nicht der Bringer. Weggeworfen werden sie allerdings nicht, sie eignen sich noch um normale Gewürzmischungen aufzupeppen. So wird auch der Unterschied gut deutlich wenn man einmal an die Dose mit den Scheidewänden und danach an der mit den reinen Früchten schnuppert. Die Kerne bieten außer ein wenig Schärfe aber wirklich nichts und sind von der Konsistenz her nur störend, ich wollte es auch nicht glauben und musste es selbst kosten.    

Mit Abstand die meisten Chilis landen bei uns auf dem Grill, dafür werden sie zunächst ausgehöhlt und dann mit Schafskäse gefüllt. Das sieht dann so aus:



Dafür nehme ich auch (noch) keine Habaneros, sondern am liebsten Aji Crystal/White Wax die etwas schärfer sind als Jalapenos und für Gäste die es weniger scharf wollen Aji Escabeche (die orangenen links). Das Verhältnis Käse zu Chili gefällt mir bei den kleineren Früchten besser, in eine Jalapeno geht mir deutlich zu viel Käse rein. Zudem sind diese Pflanzen einfach ein Traum und liefern fast ohne Pflegeaufwand den ganzen Sommer über schön nach und nach und unermüdlich ihre Früchte ab. Warum auch immer aber bei mir gedeihen die Capsicum Baccatum Arten am besten, lediglich stützen muss man sie, sonst fallen sie auseinander. Und dann lassen sie sich auch noch gut überwintern, nur deshalb fehlen sie in der Saatschale.


Grüße

moebi