Re: Agave inaequidens (Syn. Agave megalacantha)

Yuccajoe07 Di 23 Feb 2016, 21:50

Hallo Horst,

vielen Dank, es ist schön, dass du dich auch an der Diskussion über Agave megalacantha beteiligst.
Ich habe die Ausführung von Fritz hier vor allem erwähnt, um die Diskussion anzuregen.
Ich kann Fritz auch nicht in allen Punkten zustimmen.
Ich kenne Christa Roberts und Horst Künzler persönlich und habe beide 1988 und 1991 in Coolidge, Arizona und Belen, New Mexico besucht.
Christa Roberts kann nicht Anfang der 70er Jahre (wie von Fritz geschrieben) Samen von Ag. megalacantha verbreitet haben, da sie erst 1979 mit dem Samengeschäft angefangen hat. In ihrem Samenkatalog 1987/88 ist erstmals eine "Agave parryi, HK 1684, Grant Co. New Mexico, 2.300 m" aufgetaucht, die vielleicht Hinweis auf das von Fritz
erwähnte Saatgut geben. Zu diesem Zeitpunkt gab es aber schon Ag. megalacantha bei uns. Jürgen Eisel aus Rengsdorf / Neuwied hatte damals schon eine kleine Agave megalacantha und ich habe kurz darauf meine in Osnabrück gekauft.
Die Staudengärtnerei Rudolf in Altdorf bei Nürnberg (wie von Fritz als Verbreiter von Ag. megalacantha erwähnt) existiert in dieser Form nicht mehr. Ich habe die Tochter von dem damaligen Inhaber letztes Jahr in Stöckelsberg bei der Kakteenbörse getroffen, doch sie konnte mir auch keine Infos geben.
Uns bleibt wohl nichts weiter übrig als uns an dieser wohl schönsten und frosthärtesten Agaven zu erfreuen.

Es grüßt dich ganz herzlich
Rüdiger

Yuccajoe07 Di 23 Feb 2016, 21:53

Hallo Johan,

da kann ich dir nur zustimmen!
Ich habe mal Ag. inaequidens (Saatgut von Mesa Garden) vor ca. 10 ausgesät.
Die Pflanzen haben sich sehr gut entwickelt, aber bei -4° C schon die Grätsche gemacht!

VG Rüdiger

Horst, Ruhrgebiet Mi 24 Feb 2016, 09:46

Hallo Rüdiger,

du hast wirklich intensiv recherchiert, einiges wußte ich bislang auch nicht. Übrigens, Jürgen Eisel erzählte mir mal, dass er vor Urzeiten ein Kindel an Fritz weitergegeben hat.
Seine Exemplare stammen also demnach alle von Jürgen.
Aus deinen Aussagen kann man schlußfolgern, dass es zumindest zwei Klone gibt. Den Jürgen Eisel-Klon und deinen. Das kann sowieso kein Mensch mehr überprüfen.
Fest steht, es handelt sich um eine der gartentauglichsten Agaven überhaupt. Vielleicht ist es ja sogar ganz gut, dass diese Agave ein Mythos umweht was ihre Herkunft anbelangt.
Ich hoffe jedenfalls auf eine Blüte, die Sämlinge werden dann hoffentlich mal ein wenige ausmendeln. Dann hätten wir endlich wieder Gelegenheit heftigst zu spekulieren.
Jedenfalls hat diese Diskussion mich neugierig gemacht. um einmal nach meinen Sämlingen zu schauen. Diese fh1000.113 hab ich gerade vereinzelt.
Die Diskussion um die A. parryi, die Fritz als A. megalacantha bezeichnet, wird wohl spätestens in einem Jahr Fahrt aufnehmen. Noch sind die Sämlinge zu klein um Aussagen zu treffen.

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Glückauf
Horst

Yuccajoe07 Mi 24 Feb 2016, 19:34

Hallo Horst,

na die Agaven auf dem Foto schauen doch gut aus und entwickeln auch schon ein etwas breiteres Blatt. Bin gespannt wie es weiter geht.
Ich habe ja letztes Jahr Herrn Jansen nach der Herkunft der megalacantha gefragt, die ich damals von ihm in Osnabrück erworben hatte.
Er war der Meinung, dass diese von Rudi Bolduan stammt, aber er war sich nicht ganz sicher. Den kenne ich auch aus meinen Anfangszeiten und habe von ihm vor mehr als 30 Jahren meine ersten winterharten Opuntien bekommen. Er war lange 1. Vorstand vom Osnabrücker Kakteenverein.

Es grüßt dich
Rüdiger

johan Mi 24 Feb 2016, 20:51

ob fh 1000.113 derselbe wie megalacantha ist darf bezweifelt werden,weil megalacantha anscheinend noch nie geblüht hat Rolling Eyes

lg
johan

Kaktusschäfer Mi 24 Feb 2016, 21:31

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megalacantha ohne Regenschutz -20 Grad schon überstanden

Kaktusschäfer Mi 24 Feb 2016, 21:39

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60 cm Durchmesser 14 Jahre ohne Regenschutz

Yuccajoe07 Do 25 Feb 2016, 22:05

Hallo Kaktusschäfer,

schaut so aus, als ob du die Ag. megalacantha nahe an die Hauswand gepflanzt hast. Das ist natürlich ein Vorteil.
Ich hatte mal welche an meinen Hang völlig frei ohne Nässeschutz ausgepflanzt. Das ging 3 Jahre lang gut, aber irgendwann in einem feuchten Matschwinter, der nicht mal so kalt war, haben sich diese dann verabschiedet. Es kommt natürlich auf einen begünstigten Pflanzplatz und auf ein entsprechend gutes Mikroklima an.
Wünsche dir noch viel Spaß und guten Erfolg mit der Ag. megalacantha.

V.G. Rüdiger

P.S. kommst du am 19./20.3. nach Korb zur Süddeutschen Kakteenbörse?
Ich bin mit meinen Pflanzen auf der Bühne - könnten uns ja dann mal darüber unterhalten.

tarantino So 28 Feb 2016, 11:58

Yuccajoe07 schrieb:Der bekannte Experte und Buchautor Fritz Hochstätter aus Mannheim hat in seinem 2015 erschienen Werk „Agave Linne (Agavaceae)“ über die neuesten Erkenntnisse zu Agave megalacantha berichtet.
Durch intensive Nachforschung ist es ihm gelungen die Herkunft dieser Pflanze zu klären.
Diese Agave stammt nicht - wie oft behauptet - aus Mexico.
Das Saatgut wurde von Horst Künzler in New Mexico gesammelt und ist deshalb Agave parryi zuzuordnen. Von Christa Roberts wurde das Saatgut mit der Feldsammelnummer „HK“ in den Siebziger Jahren in Umlauf gebracht. Pflanzen davon wurden von der Staudengärtnerei Rudolf aus Altdorf bei Nürnberg kultiviert und angeboten.
Meine Mutterpflanzen von Agave megalacantha habe ich 1988 / 89 auf der Kakteenbörse in Osnabrück von Dr. Pfenning und Siegfried Jansen (ehemaliger 1. Vorsitzender der DKG) erworben. 2015 habe ich Herrn Jansen bei den Süddeutschen Kakteentagen in Korb getroffen und auf die Herkunft seiner Ag. megalacantha angesprochen. Er hat diese höchst wahrscheinlich von Rudi Bolduan in Osnabrück erhalten.
In den letzten 25 Jahren habe ich Ag. megalacantha intensiv vermehrt und auch weiter verbreitet. Mehrere Pflanzenfreunde aus der Gegend von Magdeburg haben mir berichtet, dass diese Agave bei ihnen bereits Temperaturen von –25° C überstanden hat.
In den alten mir vorliegenden Samenlisten der 1980er Jahre von Christa Roberts wurde Saatgut von „Agave parryi HK 1684, Grant Co. New Mexico 2.300 Meter“ angeboten.
Vermutlich handelt es sich hierbei um Samen von den Pflanzen die bei uns als Agave megalacantha in den Sammlungen zu finden sind.
In der gleichen Gegend wächst übrigens auch Agave neomexicana.
Warum sollte es sich hierbei nicht um eine Naturhybride Ag. parryi x neomexicana handeln? Das würde vieles erklären, z.B. dass niemals mehr Saatgut aufgetaucht ist aus dem weitere Agaven megalacantha kultiviert wurden.
Schöne Pflanzen von Agave megalacantha werden z.Zt. bei ebay angeboten.
Bei Interesse dürft Ihr mich auch gerne kontaktieren.
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Hier ein Foto von einer meiner Mutterpflanzen (Durchmesser 50 cm) von der ich die Ableger nehme:
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Meine Nachzucht im ungeheizten Gewächshaus. die Pflanzen haben einen Durchmesser von 20 - 24 cm
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Sehr interessant Rüdiger.....wäre nur 10 Minuten von hier gewesen....schade, dass es die Gärtnerei in Altdorf nicht mehr gibt....zwecks weiterer Recherche

grüße Matthias

Yuccajoe07 So 28 Feb 2016, 14:04

Hallo Matthias,

wir haben uns dann wahrscheinlich auch schon in Stöckelsberg gesehen, oder ?

VG Rüdiger