Aussaat nach Fleischer - klassisch im Glas?

Ich habe donnerstag und freitag die moeglichkeit mit einer biolehrerin zu unterhalten. bis dahin schieb ich hier erstmal ne ruhige kugel ;-)

P.s. ich nehme an, dass mikroorganismen durch die luft mit in das glas geschlaeust werden.

nadine

Dann grüß mal schön von uns.

amoebius schrieb:Ich habe donnerstag und freitag die moeglichkeit mit einer biolehrerin zu unterhalten.

die wird dir dann sagen, dass du so einiges ein wenig falsch verstanden hast...
Nix für Ungut, das war ne Steilvorlage.
Ich schreibe die abenteuerlichen Theorien der späten Stunde zu, aber unkommentiert kann bzw. will ich sie nicht lassen. Vieles wurde schon erwähnt, hier noch einmal zusammengefasst:

amoebius schrieb:Marmeladen-Glas, mineralisches Substrat rein, Wasser dazu- im wasser ist co2 geloest. so ist der keimling/saemling vorerst versort mit co2
Samen drauf, Deckel zu.-co2 bleibt in der selben konzentration, wie sie mit der luft und dem wasser im glas verschlossen wird.hier Verwenung fuer stoffwechselprozesse
Kaktus keimt und wächst darin über ein Jahr- co2 geht nicht verloren. staendiger kreislauf von stoffwechselprodukten, bzw aufnahme und abgabe von co2

In abgekochtem Wasser (was die meisten wohl verwenden) gibt es so gut wie kein CO2 mehr, das wurde beim Kochen ausgetrieben. Eventuell gibts noch was in Form von Hydrogencarbonat, fällt aber bei Verwendung von Regenwasser auch aus. Also haben wir das CO2 der Luft, und das ist nicht viel (in einem Liter etwa 5 mg). Des weiteren handelt es sich nicht um einen Kreislauf; wie du in deinem abgebildeten Schema selbst gezeigt hast, wird CO2 bei der Photosythese zu Glucose umgesetzt, also verbraucht. Aus den 5 mg CO2 kann man theoretisch 22 mg Zucker basteln. Der wird nicht groß, der Kaktus...

amoebius schrieb:
selbst durch das beizen und keimfreimachen von töpfen, erde oder werkzeugen gelangen trotzdem mikroorganismen mit in die gläser oder töpfe. diese produzieren das co2 für die pflanze.

fazit: die co2 produktion koennte also in den mikroorg. begruendet liegen.
es sind vermutlich die destruenten, die durch autotrophe bzw. heterotrophe assimilation das wichtige co2 für den sämling herstellen.

Es ist wohl richtig, dass Mikroorganismen in den Gläsern sind, da steriles Arbeiten zu Hause kaum möglich ist. Aber das ist erstens ein Sammelsurium verschiedenster Bakterien, Pilze etc. und nicht alle davon sind in der Lage, CO2 zu produzieren. Und zweitens brauchen die Bakterien um CO2 zu produzieren Futter, das sie abbauen können. In mineralischem Substrat ist da ziemliche Fehlanzeige (außer den Sämlingen, das wäre dann der Prozess, den wir gerne verhindern).

amoebius schrieb:die mikroorganismen können bakterien sein. das wird hier wohl der fall sein. diese können sogar selber photosynthese betreiben. algen zb. diese sieht man häufig auf dem substrat. dieser grüne flaum stellt also selber co2 her. damit hätten wir quelle nr. 1.
mikroorganismen sind in der lage auch durch aufnahme von sauerstoff, co2 zu bilden. somit hätten wir quelle nr. 2
also ist kohlenstoff nicht die einzige nahrungsquelle für die mikroorganismen. sie können sich ernähren ohne selber kohlenstoff zu konsumieren aber zu produzieren. siehe auch kompostierung.

Die wenigsten Bakterien sind in der Lage, Photosythese zu betreiben. Algen schon (sind keine Bakterien), aber dabei verbrauchen sie CO2. Und den Sauerstoff braucht man natürlich auch, aber ohne Kohlenstoff gibts kein CO2.

Genug kritisiert, die urspüngliche Frage habe ich aber auch noch nicht beantwortet. Meine ganz banale Theorie: Gasdiffusion durch die Folie. Gerade Frischhaltefolie ist für Gase wie Schweizer Käse...

ciao
Stefan

PS: Wo gestern noch Curd stand, steht jetzt "Gast". Hmmm...

Hi Stefan,
das mit der Folie ist interessant, hatte ich ja auch schon vermutet.

Der wachsende Kaktus baut Substanz auf und verbraucht damit Co2. Dann haben wir im Glas eine geringere Konzentration von Co2 als in der Umgebungsluft. Wenn ich mich richtig an den Schulunterricht erinnere, kommt dann die Diffusion so richtig in Gang, das Konzentrationsgefälle wird ausgeglichen. Bei fer Fotosynthese freiwerdender Sauerstoff sollte dann umgekehrt auch durch die Folie entweichen...

Der ultimative Test wäre eine Probeaussaat auf mineralischem Substrat im Einmachglas einmal mit Glasdeckel und Gummidichtung und einmal mit Folie.

LG,
Nils

Hi Nils,

gut aufgepasst... Interessant ist auch, dass CO2 offensichtlich deutlich schneller durch Folien diffundiert als N2 oder O2. Hab ich gerade gefunden: http://www.pharma-food.de/texte/anzeigen/629/Energie-Utilities/Chemikalien-Werkstoffe/Eigenschaften-von-Kunststofffolien/BIRUS-THOMAS

nikko schrieb:Der ultimative Test wäre eine Probeaussaat auf mineralischem Substrat im Einmachglas einmal mit Glasdeckel und Gummidichtung und einmal mit Folie.

Ja, und wenn man es auf die Spitze treiben will, nimmt man verschiedene Folien dazu. Dann noch mit normaler Luft gefüllte Gläser und welche , in die man vorher reingeblasen hat. In der Ausatemluft ist der CO2-Gehalt etwa 100 Mal höher... Und letztendlich brauchen wir als Kontrolle ein gasdichtes Gefäß, in dem sich CO2-freie Luft befindet. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

ciao
Stefan

Einweckgläser habsch auch zu bieten

Dank der Samenspende von Herrn Zimt, Sinningia muscicola
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sensei66 schrieb:
PS: Wo gestern noch Curd stand, steht jetzt "Gast". Hmmm...

Curd hatte sich leider löschen lassen. Finde ich sehr schade..

Nur wegen der Diskussion ums CO2? Das wäre echt arm...

[quote="soufian870"]Einweckgläser habsch auch zu bieten

Dank der Samenspende von Herrn Zimt, Sinningia muscicola
Wenn Lupe zur Hand, bitte benutzen quote]

Ach super hat das noch geklappt? ich dachte Du wolltest nur fertige Pflanzen, weil Du auf mein Samenangebot nicht geantwortet hattest. Aber Monsieur Z. war wohl einfach schneller

Jaaa, die Aussaat hat prima geklappt, Danke
Das Angebot von dir hatte ich total vergessen
Aber vielleicht hast du noch nen Pflänzchen oder Samen von der pusilla über
Die nehme ich dir gerne ab.