Sulcorebutia caracarensis
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Sulcorebutia caracarensis
Sulcorebutia caracarensis
Sulcorebutia caracarensis wurde von Cárdenas 1970 als Rebutia caracarensis beschrieben. Im selben Artikel veröffentlichte er auch Rebutia inflexiseta und Rebutia pulchera. Die Pflanzen aller drei Arten hatte er von Elias Meneces zusammen erhalten. Wie so oft, beschrieb er diese drei Arten ohne eine wirkliche Vorstellung davon zu haben, wo sie herkamen und wie groß die mnatürliche Variationsbreite war. Entsprechend vage und teilweise irreführend sind die Angaben zum Fundort. Für Rebutia caracarensis war das „Patria: Bolivia. Provincia Zudañez. Departamento Chuquisaca. Collis Cari Cari, 2,400 m“.
In seinem Artikel “In Defence of Sulcorebutia” kombinierte Donald (1971) die 3 Arten zu Sulcorebutia um.
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Sulcorebutia caracarensis MC6309 - vegetativ vermehrte Originalpflanze von Cárdenas via Prof. Diers
Bis vor wenigen Jahren wusste niemand, wo die Standorte dieser Pflanzen waren. Von S. pulchra gab es noch nicht einmal Pflanzenmaterial. Von S. inflexiseta ist ein einziger Klon in Vermehrung und lediglich von S. caracarensis ist, dank Prof. Diers, einiges an Pflanzen in den Sammlungen, sowohl Originalvermehrung als auch einwandfreie F1–Sämlinge.
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Sulcorebutia caracarensis MC6309
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Sulcorebutia caracarensis MC6309
In den folgenden Jahren schossen die Spekulationen um diese 3 Arten stark ins Kraut, woran leider auch ich nicht unbeteiligt war. Das Problem war, dass man auf bolivianischen Militärkarten an vielen Stellen Cara Cara Berge entdecken konnte und so wurde wild spekuliert. Auch John Donald beteiligte sich daran. Vermutlich hatte er aber damals schon Recht mit der Annahme, dass S. caracarensis und inflexiseta mehr oder weniger dasselbe seien.
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Sulcorebutia caracarensis MC6309/F1
Laut Beschreibung soll Rebutia caracarensis "magenta" blühen. Ein Teil des Originalmaterials von Diers und auch manche F1-Sämlinge blühen aber auch mehr oder weniger rot teils mit roten Staubfäden und grünem Griffel.
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Sulcorebutia caracarensis AW133
Als 2002 Andreas Wessner und Karlheinz Müller aus Bolivien zurückkamen, kam etwas Licht in die mögliche Herkunft von S. caracarensis. Ich gehörte zu den Glücklichen, die bald danach von den beiden Reisenden Pflanzen mit der Angabe „Weg nach El Rodeo“ bekamen. Mir fiel bald auf, dass diese Pflanzen viel Ähnlichkeit mit dem Originalmaterial von S. caracarensis Herkunft Cárdenas/Diers hatten. Bei einem Besuch in Ingelheim zeigte ich Johan de Vries diese Pflanzen und gab ihm die wenigen Informationen zur Herkunft. De Vries und seinem Reisebegleiter gelang es dann während ihrer darauf folgenden Reise in das streng bewachte Naturschutzgebiet „El Palmar“ in dem El Rodeo liegt vorzudringen und neue Sulcorebutia–Populationen zu finden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu S. caracarensis gehören. (siehe Vries, Johan de 2010 und 2011).
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Sulcorebutia caracarensis AW133
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Sulcorebutia caracarensis AW133/F1
In der Beschreibung von Rebutia caracarensis steht, dass diese Art keine Mitteldornen hat. Nun gibt es aber Pflanzen aus dieser Gegend (z.B. AW133 und KHM0236) die im Alter teilweise Mitteldornen entwickeln. Können sie deswegen keine S. caracarensis sein? Jeder, der sich ein wenig mit Sulcorebutia auskennt weiß, dass solche morphologischen "Kleinigkeiten" ziemlich unbedeutend sind, vor allen Dingen, wenn sie nicht durchgehend auftreten. Möglicherweise hatte Cárdenas Pflanzenmaterial erhalten, das noch relativ jung war und daher noch keine Mitteldornen gebildet hatte. Dieses Phänomen, Dimorphismus genannt, ist von zahlreichen Sulcorebutien bekannt
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Sulcorebutia caracarensis KHM0236/Ge2
Der oben gezeigt Klon von KHM0236 hat eine sehr kräftige Bedornung und er hat auch Mittedornen. Bei genauerem Hinschauen bemerkt man allerdings, dass sich der Mitteldorn im Verlaufe der Entwicklung nach außen einordnet und in älteren Areolen zum Randdorn wird.
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Sulcorebutia caracarensis KHM0236/Ge3
Im Gegensatz zum Klon 2 wird der Klon 3 wahrscheinlich nie einen Mitteldorn entwickeln. Davon kann man bei einer Pflanze ausgehen, die sich schon seit 12 Jahren in Kultur befindet.
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Sulcorebutia caracarensis VZ566/Ge1
Neben mehreren Populationen, die de Vries S. caracarensis zuordnet, fanden er und sein Begleiter auch einen Fundort mit Pflanzen, die der S. inflexiseta von Diers sehr ähnlich waren und an anderer Stelle solche, die genau auf die Cárdenas´sche Beschreibung von Rebutia pulchera passten (näheres dazu siehe auch bei diesen Arten)
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Sulcorebutia caracarensis VZ567/Ge1
Allerdings zählt de Vries VZ566 und VZ567 nicht zu S. caracarensis, da sie irgendwann Mitteldornen hervorbringen. Wie schon oben erwähnt, teile ich diese Sichtweise nicht. So wurde beispielsweise auch Rebutia totorensis von Cárdenas ohne Mitteldornen beschrieben, aber ein Großteil der bekannten Pflanzen dieser Art besitzt Mitteldornen.
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Sulcorebutia caracarensis VZ568/1
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Sulcorebutia caracarensis VZ640/Ge2
Wahrscheinlich ist es VZ640, die am ehesten dem Cárdenas–Material entspricht. Dafür sprechen nicht zuletzt die violetten Blüten.
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Sulcorebutia caracarensis VZ640/Ge3
Bei S. callichroma hatte ich schon erwähnt, dass eine Fortsetzung des Verbreitungsgebietes dieser Art über den Rio Grande nach Norden hin existiert. Eine solche Verbindung lässt sich auch bei S. caracarensis feststellen. Ebenso parallel wie südlich des Rio Grande, verlaufen auch nördlich des Flusses zwei Bergketten, auf deren westlichem Zug Formen von S. callichroma beheimatet sind und östlich davon solche, die sehr an S. caracarensis erinnern (G359 und G360).
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Sulcorebutia caracarensis G360/8
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Sulcorebutia caracarensis G360/10
Wie so oft, war im Feld nicht zu erkennen, welche Sulcorebutien man gerade gefunden hatte. Nachdem aber die Nachzuchten aus Wildsamen ein gewisses Alter erreicht und auch geblüht hatten, war es möglich Vergleiche anzustellen und so die oben aufgezeigte Verbindung zu postulieren.
Litertur:
Cardenas Martin (1970): New Bolivian Cactaceae (XII) - Rebutia caracarensis CARD. spec.nov. - Cact.Succ.J.(U.S.), 42 (1): 37-38
Donald John D. (1971): In Defense of Sulcorebutia BACKEBERG
Cact.Succ.J.(U.S.), 43 (1): 36-40
Vries Johan de (2010): De standplaatsen van Sulcorebutia caracarensis en Sulcorebutia inflexiseta en mogelijk ook nog die van Sulcorebutia pulchra na nijna 40 jaar weer teruggevonden. - Succulenta, 89 (2): 56-67
Vries, Johan de (2011): Die Fundorte von Sulcorebutia caracarensis (Card.)Donald, Sulcorebutia inflexiseta (Card.)Donald und wahrscheinlich auch von Sulcorebutia pulchra (Card.) Donald nach 40 Jahren wiedergefunden. - Echinopseen, 8 (1): 1-17
25.12.2018: Bilder erneuert und Teile des Textes geändert.
sulco-willi- Fachmoderator - Sulcorebutia
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