Verändern des PH-Wertes

Hi

Als ich mit meiner Kakteensammlung wieder angefangen hatte habe ich mir den Rat eines langjährigen Kakteenzüchters zu Herzen genommen.
In Bezug auf das Substrat riet er mir zu einer Mischung aus 5 Teilen Bims, 1 Teil Sand, 1 Teil Lehm und ein Teil Torf. Damit hab ich auch angefangen.
Mittlerweile hab ich das etwas verändert. Torf wech und gute Gertenerde statt dessen. Außerdem Hab ich den Bimsanteil erhöht und Zeolith kommt nun auch dazu.
es kommt auch ein schüppchen Hornmehl und etwas Betonit rein.

Vor ein paar Tagen hab ich mich dazu durchgerungen mal den PH-Wert zu testen. Und siehe da, der liegt so ziemlich bei 7.
Wenn ich nun einen Wert zwischen 5 und 6 erreichen möchte, was muß ich da beimischen ?

lg
Manni

Hallo Manni,


Du kannst entweder das Gießwasser/Substrat mit diversen Säuren ansäuern, musst dann allerdings den pH-Wert ständig kontrollieren. Alternativ dazu, kannst Du auch etwas dazu mischen, beispielsweise Quarzsand. Siehe auch hier:
https://www.kakteenforum.com/t3386-kurze-ubersicht-uber-die-verschiedenen-zuschlagstoffe-substrate

Und jetzt dürfen die Chemiker ran.

Der Geheimtip im thegardenforums.org (Jordi) lautet: Essig

Der sagt auch: Kakteen wachsen in Erde.

Ich würde ja auch noch Kieselgur als Zuschlag empfehlen.Oder ist die schon wieder "out", @ Allgemeinheit ? Gruß, Tim

Ok, Essig würde jez nich so in Frage kommen da die "Erde" ja halt dauernd auf PH getestet werden müßte.

Da ich meine Komponenten eigentlich immer vom gleichen Anbieter beziehe wird sich da PH.mäßig wohl auch kaum was ändern.

Ich bin dem Link von David gefolgt und hab bei Kieselgur mal genauer gelesen. Ich muß mal schauen obs das bei uns in der Nähe (Baumarkt, Gartencenter) gibt.
Quarzkies/Sand käme da wohl auch in Betracht.

Gießwasser
Also Kranwasser hat hier PH so um die 6
Da ich für unseren Kaffee-Automaten einen Kalkfilter benutze hab ich das Wasser auch getestet. Das liegt zwischen 5 und 6. Tendenz aber mehr nach 6
Brunnenwasser liegt auch bei 6
Regenwasser weiß nix, da es hier grad nich regnet.
Werd ich aber noch testen.

Aber vielleicht hat ja noch jemand den ultimativen Tip.

lg
Manni

Hallo Manni,

vorweg eine Frage: wieso möchtest du ein neutral reagierendes und offensichtlich funktionierendes Substrat unbedingt saurer machen?

Im Prinzip wurden die Möglichkeiten schon genannt: du kannst den pH durch das Substrat selbst oder durch das Gießwasser steuern.

Um das Substrat sauer zu gestalten ist Kieselgur eine sehr gute Möglichkeit, daneben wirkt auch Torf sauer (den du ja erfolgreich wegrationalisiert hast...). Der Hinweis auf Quarzsand stimmt nicht, Quarz ist chemisch inert und reagiert demzufolge neutral. Da Lehm sehr häufig leicht basisch reagiert würde auch eine Verringerung des Lehmanteils möglicherweise etwas bewirken. Da solltest du aber den Einzelbestandteil zuerst mal messen.

Wenn du das Gießwasser ansäuern willst empfehle ich Mineralsäuren (Schwefel-, Phosphor- oder Salpetersäure) oder das Entkalken des Leitungswassers mit Oxalsäure (ergibt "von selbst" einen pH um 6). Von organischen Säuren wie Essigsäure würde ich die Finger lassen, die dienen gerne auch Mikroorganismen als Futter - so mancher Schimmelpilz fühlt sich im stark sauren sauwohl. Und was bei Jordi in Kalifornien funktioniert muss hier (kühler und feuchter) noch lange nicht klappen.

A propos Wasser: dass dein Leitungswasser leicht sauer reagiert, wundert mich doch sehr, wird es doch von den Wasserwerken leicht basisch eingestellt, um Korrosion zu vermeiden. Regenwasser reagiert grundsätzlich leicht sauer. pH 5-6, je nach Luftverschmutzung ;-)

ciao
Stefan

sensei66 schrieb:A propos Wasser: dass dein Leitungswasser leicht sauer reagiert, wundert mich doch sehr, wird es doch von den Wasserwerken leicht basisch eingestellt, um Korrosion zu vermeiden. Regenwasser reagiert grundsätzlich leicht sauer. pH 5-6, je nach Luftverschmutzung ;-)

Ich hatte mal, über mehrere Jahre verteilt, den pH-Wert von unserem Leitungswasser gemessen, mit folgenden Ergebnissen: 7,4 - 7,1 - 7,6

Gruß
Ralf

sensei66 schrieb:Hallo Manni,

Wenn du das Gießwasser ansäuern willst empfehle ich Mineralsäuren (Schwefel-, Phosphor- oder Salpetersäure)

Damit verpaßt man den Pflanzen doch eine tägliche Düngung (Sulfat / Phosphat / Nitrat), ist das ratsam auf Dauer? Mal davon abgesehen, daß der Durchschnittsbürger wahrscheinlich keine der drei Säuren mal eben so im Schrank stehen hätte. Ein weiterer Nachteil ist, daß diese Mineralsäuren nicht puffern, schnell hat man pH-Werte von 2 und tiefer. Das tut den Kakteen wahrscheinlich auch nicht gut. Leichter steuerbar sind Ammoniumsulfat oder Oxalsäure (etwas teurer).

A propos Wasser: dass dein Leitungswasser leicht sauer reagiert, wundert mich doch sehr, wird es doch von den Wasserwerken leicht basisch eingestellt, um Korrosion zu vermeiden. Regenwasser reagiert grundsätzlich leicht sauer. pH 5-6, je nach Luftverschmutzung ;-)

ciao
Stefan

Wasser-pH-Werte und deren Messung sind so eine Sache; wenn im Leitungswasser wenig gelöste Salze enthalten sind, verschiebt sich durch die Aufnahme von Luft-CO2 der pH-Wert automatisch ins saure. Das ist der Grund, weswegen bsp. hochentsalztes Wasser oft ein pH von 3-4 hat.



VG, Elmar.

http://www.hortipendium.de/PH-Wert

http://www.hortipendium.de/PH-Wertver%C3%A4nderung

http://www.hortipendium.de/D%C3%BCngung_im_Zierpflanzenbau

Um die erste Frage gleich vorweg zu nehmen: In der Ruhezeit braucht man den pH-Wert nicht zu beeinflussen, da die Pflanzen dann sowieso keine Nährstoffe mehr aufnehmen da die Nährstoffe infolge des Trockenen Substrates nicht gelöst sind. Somit macht es keinen Unterschied ob der pH-Wert hoch oder niedrig ist. Warum ist der pH-wert wichtig für die Nährstoffaufnhame? -> http://de.wikipedia.org/wiki/Boden-pH#N.C3.A4hrstoffverf.C3.BCgbarkeit_in_Abh.C3.A4ngigkeit_vom_Boden-pH

Substrat: http://de.wikipedia.org/wiki/Substrat_%28Boden%29
Erde: http://de.wikipedia.org/wiki/Erde

Ergo: Kakteen wachsen auf der Erde aber im Substrat (Boden)

boophane schrieb:Damit verpaßt man den Pflanzen doch eine tägliche Düngung (Sulfat / Phosphat / Nitrat), ist das ratsam auf Dauer? Mal davon abgesehen, daß der Durchschnittsbürger wahrscheinlich keine der drei Säuren mal eben so im Schrank stehen hätte. Ein weiterer Nachteil ist, daß diese Mineralsäuren nicht puffern, schnell hat man pH-Werte von 2 und tiefer. Das tut den Kakteen wahrscheinlich auch nicht gut. Leichter steuerbar sind Ammoniumsulfat oder Oxalsäure (etwas teurer).

angesichts der geringen benötigten Mengen halte ich die Düngewirkung für sehr untergeordnet, schadet sicher nichts. Mit Ammoniumsulfat wäre da deutlich mehr zu spüren. Oxalsäure ist auch die von mir bevorzugte Variante.

Wasser-pH-Werte und deren Messung sind so eine Sache; wenn im Leitungswasser wenig gelöste Salze enthalten sind, verschiebt sich durch die Aufnahme von Luft-CO2 der pH-Wert automatisch ins saure. Das ist der Grund, weswegen bsp. hochentsalztes Wasser oft ein pH von 3-4 hat.

Beim Regenwasser ja (+SO2, NOx). Frisch aus der Leitung sollte das aber eigentlich nicht passieren, wenn das Wasser ne Weile steht aber auch möglich. Hängt aber wirklich sehr von der Ionenkonzentration ab (im speziellen von der HCO3--Konz.). Kann es mir eigentlich nur bei sehr weichem Wasser vorstellen.