Erhöhung der Keimquote durch Behandlung mit Schwefelsäure
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Erhöhung der Keimquote durch Behandlung mit Schwefelsäure
Fachbeitrag über die Behandlung von Saatgut mit Schwefelsäure
Einleitung
Schwer keimende Samen können durch das Anätzen der harten Samenschale mit Schwefelsäure zu einer schnelleren
Keimung gebracht werden. Schwefelsäure reagiert stark hygroskopisch und entzieht der Samenschale Wasser, wodurch diese brüchig wird.
Die folgende Methode kann bei einer Vielzahl von Samen angewandt werden.
Erfolgreich getestet habe ich diese Methode bei:
Abgabebeschränkungen
Für einige Ausgangsstoffe und Gemische, die diese Stoffe oberhalb eines entsprechenden Grenzwertes enthalten, gelten zusätzlich Abgabebeschränkungen (beschränkte Ausgangsstoffe). Beschränkte Ausgangsstoffe dürfen nur an Kundinnen und Kunden abgegeben oder verkauft werden, die den Ausgangsstoff im Zusammenhang mit ihrer
Außerhalb dieses Zusammenhangs (z. B. Privatpersonen) dürfen beschränkte Ausgangsstoffe weder abgegeben, verkauft, besessen oder verwendet werden.
Schwefelsäure über 15% gehört zu den Stoffen mit Abgabebeschränkung.
Hier meine Ausrüstung
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Nicht mit im Bild ist eine Uhr bzw. Stoppuhr. Diese ist zwingend erforderlich damit die Samen nach spätesten 10 Minuten aus der Säure
kommen. Gute Keimerfolge habe ich mit Zeiten zwischen 6 und 8 Minuten erzielt.
Leider habe ich habe es aber auch schon geschafft, Echinocactus horizonthalonius Saatgut zu zerstören, weil die Einwirkzeit der Säure zu lang war.
Nach guten 14 Minuten waren die Samen hinüber und zerbröselten zwischen meinen Fingern.
Zum Glück waren es selbst geerntete, wo ich nicht Geld zum Fenster rausgeschmissen habe. Aber aus Fehlern lernt man ja.
Mein Arbeitsablauf
Die Samen werden jetzt in die Reagenzgläser verteilt. Immer den Inhalt eines Tütchens in ein Reagenzglas. Die Samentüten in den Reihenfolgen stapeln wie man begonnen hat
oder hinter die jeweiligen Reagenzgläser packen. Es führen bekanntermaßen viele Wege nach Rom. Hauptsache mein verliert nicht den Überblick.
Im Zweifelsfall einfach mit weniger Gläsern starten.
In die Reagenzgläser wird dann 1 - 2 ml Säure auf die ersten Samen geben. Dann kurz schwenken damit alle bedeckt sind und keiner am Rand klebt.
Erst nach zwei Minuten sollte das nächste Reagenzglas mit Säure beaufschlagt werden. Die Zeit ist wichtig da es sonst zu hektisch wird, wenn die Samen aus der Säure müssen.
Ist die gewünschte Einweichzeit erreicht, fängt man mit dem ersten Glas an. Hierzu wird der Inhalt (Säure und Samen) in das Wasser geschüttet. Es bleiben immer mal Samenkörner im Reagenzglas hängen.
Diese einfach nochmal mit Wasser ausspülen. Danach werden die Samen in das Sieb geschüttet und anschließend kurz in die Natronlösung gehalten.
Man kann sie dann nochmal ins Wasser halten und nachspülen, was aber nicht unbedingt sein muss. Ich persönlich konnte an den Keimergebnissen nichts Negatives feststellen.
Anschließend werden die Samen auf ein Stück Küchenpapier geschüttet wo sie trocknen können. Hat man mehrere Reagenzgläser befüllt, lege ich mir die Samentüte mit auf das Küchenpapier.
Je nach wärme des Raumes wo ihr das Saatgut stratifiziert habt, brauchen die Samen nicht lange um trocken zu werden und können in die entsprechenden Tütchen zurück gepackt oder aber direkt ausgesät werden.
Zu guter Letzt werden die benutzen Utensilien gereinigt und wieder an Ort und Stelle geräumt wo sie auf ihren nächsten Einsatz warten können.
Viel Erfolg!
Gruß
Dennis
PS: Dieser Beitrag ist in Anlehnung an [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Fachbeitrag entstanden und wurde durch mich editiert und ergänzt.
Einleitung
Schwer keimende Samen können durch das Anätzen der harten Samenschale mit Schwefelsäure zu einer schnelleren
Keimung gebracht werden. Schwefelsäure reagiert stark hygroskopisch und entzieht der Samenschale Wasser, wodurch diese brüchig wird.
Die folgende Methode kann bei einer Vielzahl von Samen angewandt werden.
Erfolgreich getestet habe ich diese Methode bei:
- Echinocactus horizonthalonius
- Navajoa
- Pediocatus
- Sclerocactus
- Echinomastus johnsonii
Abgabebeschränkungen
Für einige Ausgangsstoffe und Gemische, die diese Stoffe oberhalb eines entsprechenden Grenzwertes enthalten, gelten zusätzlich Abgabebeschränkungen (beschränkte Ausgangsstoffe). Beschränkte Ausgangsstoffe dürfen nur an Kundinnen und Kunden abgegeben oder verkauft werden, die den Ausgangsstoff im Zusammenhang mit ihrer
- gewerblichen,
- unternehmerischen oder
- beruflichen Tätigkeit verwenden.
Außerhalb dieses Zusammenhangs (z. B. Privatpersonen) dürfen beschränkte Ausgangsstoffe weder abgegeben, verkauft, besessen oder verwendet werden.
Schwefelsäure über 15% gehört zu den Stoffen mit Abgabebeschränkung.
Zunächst einige Warnhinweise Konzentrierte Schwefelsäure H2SO4 (94-96%) versursacht bei Kontakt schwerste Verätzungen an Haut und Augen. Daher immer mit Schutzbrille und Schutzhandschuhen arbeiten. Kleidung aus Kunststoffen sollten ebenfalls gemieden werden, da diese bei Kontakt mit Schefelsäure schmelzen und auf der Haut verbrennen können. Baumwolle zeigt diese Reaktion nicht. Sollte es doch zu einem Hautkontakt kommen - erst abwischen - dann unter laufendem Wasser abspülen. Vorsicht mit beim Mischen mit Wasser! Merkregel: Erst das Wasser dann die Säure sonst passiert das Ungeheure. Vor Kinder sicher aufbewahren! |
Hier meine Ausrüstung
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- Schwefelsäure 96%
- Natron - zum Neutralisieren der Säure. Ein TL auf ein Wasserglas reicht.
Gibt es im Kaufhaus bei den Backwaren. - Ein paar Gläser - hier Marmeladengläser - besser geeignet sind jedoch Gläser
mit geradem Rand an denen nichts hängen bleibt. - 1 Glas mit Wasser gefüllt - da werden die Samen mit der Säure reingeschüttet. (Säure in Wasser !)
- 1 Glas zum Umschütten in das Sieb
- 1 Glas mit Wasser + Natron
- 1 Glas zum Umschütten in das Sieb
- 1 Glas mit Wasser
- 1 Glas zum Umschütten in das Sieb
- 1 Rolle Küchenpapier
Ein Blatt je Portion um die Samen darauf trocknen zu können.
Sollte etwas Säure daneben gehen kann man es mit der Küchenrolle direkt wegwischen. - Eine Schutzbrille sollte definitiv getragen werden. Kleinste spritzer ins Auge wären fatal! Wir haben nur zwei!
Ich benutze weiterhin Einweghandschuhe. Diese sind zwar nicht Säurefest aber beim Einhalten dieser Beschreibung kommen wir mit der Säure nicht in Berührung.
Bei mir habe sich im Laufe der Zeit Reagenzgläser durchgesetzt. Es gehen natürlich auch andere Gläser. Sie sollten nur möglichst schmal sein damit nur sehr wenig Säure zum Einsatz kommen muss. - Teesieb zum Absieben der Samen.
- Pipette zum Abfüllen der Schwefelsäure in die Reagenzgläser.
Nicht mit im Bild ist eine Uhr bzw. Stoppuhr. Diese ist zwingend erforderlich damit die Samen nach spätesten 10 Minuten aus der Säure
kommen. Gute Keimerfolge habe ich mit Zeiten zwischen 6 und 8 Minuten erzielt.
Leider habe ich habe es aber auch schon geschafft, Echinocactus horizonthalonius Saatgut zu zerstören, weil die Einwirkzeit der Säure zu lang war.
Nach guten 14 Minuten waren die Samen hinüber und zerbröselten zwischen meinen Fingern.
Zum Glück waren es selbst geerntete, wo ich nicht Geld zum Fenster rausgeschmissen habe. Aber aus Fehlern lernt man ja.
Mein Arbeitsablauf
Die Samen werden jetzt in die Reagenzgläser verteilt. Immer den Inhalt eines Tütchens in ein Reagenzglas. Die Samentüten in den Reihenfolgen stapeln wie man begonnen hat
oder hinter die jeweiligen Reagenzgläser packen. Es führen bekanntermaßen viele Wege nach Rom. Hauptsache mein verliert nicht den Überblick.
Im Zweifelsfall einfach mit weniger Gläsern starten.
In die Reagenzgläser wird dann 1 - 2 ml Säure auf die ersten Samen geben. Dann kurz schwenken damit alle bedeckt sind und keiner am Rand klebt.
Erst nach zwei Minuten sollte das nächste Reagenzglas mit Säure beaufschlagt werden. Die Zeit ist wichtig da es sonst zu hektisch wird, wenn die Samen aus der Säure müssen.
Ist die gewünschte Einweichzeit erreicht, fängt man mit dem ersten Glas an. Hierzu wird der Inhalt (Säure und Samen) in das Wasser geschüttet. Es bleiben immer mal Samenkörner im Reagenzglas hängen.
Diese einfach nochmal mit Wasser ausspülen. Danach werden die Samen in das Sieb geschüttet und anschließend kurz in die Natronlösung gehalten.
Man kann sie dann nochmal ins Wasser halten und nachspülen, was aber nicht unbedingt sein muss. Ich persönlich konnte an den Keimergebnissen nichts Negatives feststellen.
Anschließend werden die Samen auf ein Stück Küchenpapier geschüttet wo sie trocknen können. Hat man mehrere Reagenzgläser befüllt, lege ich mir die Samentüte mit auf das Küchenpapier.
Je nach wärme des Raumes wo ihr das Saatgut stratifiziert habt, brauchen die Samen nicht lange um trocken zu werden und können in die entsprechenden Tütchen zurück gepackt oder aber direkt ausgesät werden.
Zu guter Letzt werden die benutzen Utensilien gereinigt und wieder an Ort und Stelle geräumt wo sie auf ihren nächsten Einsatz warten können.
Viel Erfolg!
Gruß
Dennis
PS: Dieser Beitrag ist in Anlehnung an [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Fachbeitrag entstanden und wurde durch mich editiert und ergänzt.
Dennis.R- Kakteenfreund
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