Allgemeine Pflege Mexikaner und Kultur im Frühbeet

sensei66 schrieb:Frühbeet in der Garage finde ich eher seltsam... wenns dort halbwegs hell und frostfrei ist, braucht man kein Frühbeet, und wenns dort auch kalt wird, kann man das Frühbeet auch genauso gut rausstellen..

Ich habe einen Teil meiner Kakteen seit einigen Jahren ganzjährig in einem thermostatgesteuerten Frühbeet (3 x 1 m Fläche, 16mm Doppelstegplatten, Heizung über Bodenkabel, Minimaltemperatur 4° C). Mit Kondenswasser habe ich keine Probleme. Was ich wichtig finde, sind automatische Fensteröffner, denn auch im Winter kann die Temperatur im Inneren bei Sonnenschein recht schnell die 30° übersteigen. Und man ist ja nicht ständig zu Hause. Dank mildem Weinbauklima bleiben die Heizkosten sehr übersichtlich.
Insgesamt finde ich die Überwinterung im Frühbeet sehr unproblematisch. Da habe ich im Sommer größere Probleme, die Pflanzen vor Schäden durch zu große Hitze zu schützen, obwohl das Dach von März bis Oktober offen ist. Da ist Schattieren angesagt.

Hallo sensei66,

kannst du sagen, wie viel Watt/m² du in deinem Frühbeet hast?

sensei66 schrieb:Insgesamt finde ich die Überwinterung im Frühbeet sehr unproblematisch. Da habe ich im Sommer größere Probleme, die Pflanzen vor Schäden durch zu große Hitze zu schützen, obwohl das Dach von März bis Oktober offen ist. Da ist Schattieren angesagt.

Interessant. Überhitzung würde ich eher im meist knapp belüfteten Gewächshaus, vor allem bei nicht geöffneter Tür - Kamineffekt erwarten.
Klar, Copiapoa, Chile, mittäglicher Hochnebel in der Natur, ja. Aber sonst? Woher rührt der Hitzestau? Bilder wären interessant. -- Kritisch war hier, sehr luftiger Regenschutz SW-Balkon der Sommer 23 mit Spitze 43°C (unter dem Stelltisch im Schatten gemessen).

Hallo zusammen ,

An die Garage hatte ich nur als alternativen Überwinterungsstandort gedacht.
Denke aber, ich werde mir lieber eine Heizung zulegen. Welche genau benutzt ihr da? Habe ja nur ein sehr kleines Frühbeet.
Hier war es letztes Jahr eigentlich immer konstant relativ mild - Weinbauklima halt.
Allerdings ist man vor Frost nie gefeit..

Liebe Grüße

Thea schrieb:kannst du sagen, wie viel Watt/m² du in deinem Frühbeet hast?

Ich weiß es nicht mehr genau, ich hab den Tisch gebraucht und fertig montiert bekommen. Wenn ich mich recht erinnere, sind das so 80-100 W. Beim Kauf mit dabei waren die beiden alten Föne, die hab ich aber nach dem ersten Winter rausgeworfen. Dank mildem Klima geht's bei mir auch ohne.

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Hauyn schrieb: Woher rührt der Hitzestau? Bilder wären interessant. -- Kritisch war hier, sehr luftiger Regenschutz SW-Balkon der Sommer 23 mit Spitze 43°C (unter dem Stelltisch im Schatten gemessen).

Das Bild ist zwar schon etwas älter, aber im Grunde hat sich am Setting nichts geändert (außer die Föne). Der Deckel steht das ganze Sommerhalbjahr über wie abgebildet offen, der Tisch steht südseitig und relativ windgeschützt. Interessanterweise verbrennen nicht die direkt von der Sonne beschienenen Pflanzen, sondern die in der ersten Reihe hinter den Stegplatten. Da hat es mir auch schon Astrophyten weggebrutzelt. Auf dem Tisch steht ein Min/Max-Thermometer, das hört aber leider bei 50° auf...

sensei66 schrieb:Das Bild ist zwar schon etwas älter, aber im Grunde hat sich am Setting nichts geändert (außer die Föne). Der Deckel steht das ganze Sommerhalbjahr über wie abgebildet offen, der Tisch steht südseitig und relativ windgeschützt. Interessanterweise verbrennen nicht die direkt von der Sonne beschienenen Pflanzen, sondern die in der ersten Reihe hinter den Stegplatten. Da hat es mir auch schon Astrophyten weggebrutzelt. Auf dem Tisch steht ein Min/Max-Thermometer, das hört aber leider bei 50° auf...

Eine super Anlage. Power-Liebhaber, die die sich so nicht wohl fühlen, müssen sicher erst noch geboren werden, *lach*. Die Reflektion der hellen Hauswand wird einiges an Lichtgewinn bringen.

Hast du mal überlegt, das Min/Max-Thermometer unterhalb des Kastens im Schatten anzubringen oder eine Beschattung darüber zu platzieren? Immerhin wird sich dessen Glas bei direkter voller Belichtung enorm aufladen.

Verbrennungen direkt hinter der gar nicht hohen Frontscheibe, das liest sich wie Hitzestau. Denn die Verbrennungswirkung hinter Plexiglas soll ja wegen dem geringeren Brechungsindex gegenüber Glas geringer sein. Vielleicht kann ein Kamineffekt Abhilfe schaffen? Die Frontscheibe etwas anzuheben mag die einfachste Lösung sein. Lüftungsschlitze im Boden werden ja sicher nicht infrage kommen, da der Erfolg vorab nicht sicher ist? Vor allen dicht und weiß bedornte / bewollte Arten, vor allem einige Wüsten-Mexikaner sollten mit der Hitze bestmöglich klar kommen können.

NachPS.: Mir fällt etwas auf: Auch meine Frontscheibe ist waagrecht angeordnet. SW-Lage, wenn ich Nachmittags auf die Sammlung schaue, blendet mich die an den Stegen stark reflektierte Sonne. Allerdings befindet sich die Frontscheibe 4 cm vor der Balkenkonstruktion des Hauses. Die Transportkästen stehen etwas zurückgesetzt. Frontverbrennungen kenne ich nicht. Vor allem die Töpfe er Frontaufstellungen werden auch in den Schalen sehr heiß. Das wird verkraftet, die Blüte mag sogar gefördert werden.

sensei66 schrieb:

Thea schrieb:kannst du sagen, wie viel Watt/m² du in deinem Frühbeet hast?

Ich weiß es nicht mehr genau, ich hab den Tisch gebraucht und fertig montiert bekommen. Wenn ich mich recht erinnere, sind das so 80-100 W. Beim Kauf mit dabei waren die beiden alten Föne, die hab ich aber nach dem ersten Winter rausgeworfen. Dank mildem Klima geht's bei mir auch ohne.

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Hauyn schrieb: Woher rührt der Hitzestau? Bilder wären interessant. -- Kritisch war hier, sehr luftiger Regenschutz SW-Balkon der Sommer 23 mit Spitze 43°C (unter dem Stelltisch im Schatten gemessen).

Das Bild ist zwar schon etwas älter, aber im Grunde hat sich am Setting nichts geändert (außer die Föne). Der Deckel steht das ganze Sommerhalbjahr über wie abgebildet offen, der Tisch steht südseitig und relativ windgeschützt. Interessanterweise verbrennen nicht die direkt von der Sonne beschienenen Pflanzen, sondern die in der ersten Reihe hinter den Stegplatten. Da hat es mir auch schon Astrophyten weggebrutzelt. Auf dem Tisch steht ein Min/Max-Thermometer, das hört aber leider bei 50° auf...

Dankeschön, das hilft ja schon weiter .
Es ist ein tolles Frühbeet. Mein Balkon wäre damit zu 95% ausgefüllt .

Ja logisch brutzelt es da in der ersten Reihe.
Da muss im Sommer eine weiße Sonnenblende vor die schwarzen Töpfe. Styropor z.B.
Gruß Stefan

Hauyn schrieb:Hast du mal überlegt, das Min/Max-Thermometer unterhalb des Kastens im Schatten anzubringen oder eine Beschattung darüber zu platzieren? Immerhin wird sich dessen Glas bei direkter voller Belichtung enorm aufladen.

Das Thermometer ist für mich eher in der Übergangszeit und im Winter interessant, um zu sehen, wann ich den Tisch an die Steckdose stöpseln muss. Im Sommer bleibt es halt da stehen. Dass es da drin warm ist, weiß ich...  

Hauyn schrieb:Verbrennungen direkt hinter der gar nicht hohen Frontscheibe, das liest sich wie Hitzestau. Denn die Verbrennungswirkung hinter Plexiglas soll ja wegen dem geringeren Brechungsindex gegenüber Glas geringer sein. Vielleicht kann ein Kamineffekt Abhilfe schaffen? Die Frontscheibe etwas anzuheben mag die einfachste Lösung sein. Lüftungsschlitze im Boden werden ja sicher nicht infrage kommen, da der Erfolg vorab nicht sicher ist? Vor allen dicht und weiß bedornte / bewollte Arten, vor allem einige Wüsten-Mexikaner sollten mit der Hitze bestmöglich klar kommen können.

Davon gehe ich auch aus. Ich hab schon überlegt, ein paar Computer-Lüfter zu installieren. Am Tisch selbst kann ich keine großartigen Veränderungen vornehmen. Alles verklebt und mit Silikon abgedichtet. Ich muss mir langsam mal Gedanken machen, ob ich nicht ein paar der Scheiben austausche, sind mittlerweile etwas brüchig. Wenn das mal ansteht, kanns auch optimiert werden.

OPUNTIO schrieb:Ja logisch brutzelt es da in der ersten Reihe.
Da muss im Sommer eine weiße Sonnenblende vor die schwarzen Töpfe. Styropor z.B.
Gruß Stefan

Mittlerweile hab ich das weitgehend im Griff, man muss nur aufpassen, die Schattierung rechtzeitig anzubringen, wenns wärmer wird und die Sonne höher steht. Musste ich anfangs erst lernen, neues System kostet immer Lehrgeld...
Statt Styropor tut es bei mir Willis alte Gardine (von dem habe ich auch den Tisch, der war früher mal ein Sulco-Paradies)

Thea schrieb:Mein Balkon wäre damit zu 95% ausgefüllt .

Bei 800 m² Garten könnte ich noch ein paar Tische gebrauchen

Vielleicht noch mal zum Problem hinter der Frontscheibe. Isolierung reflektiert nicht, speichert nicht sondern verlangsamt den Durchgang.
- In klassischen Häusern ist im Hochsommer die Hitze zum schlafen bis etwa Mitternacht unerträglich. Seit wir hier 10 cm Styropor auf den Außenwänden haben, werden die Wände so um 2, 3 Uhr regelrechte Bügeleisen. Morgens um 4 Uhr ist noch keine richtige Abkühlung. -

*lach*, etwas Trockeneis mit Abstand unter den Pflanzen würde thermodynamisch kühlen und beim Verdunsten viel der Wärme aufnehmen und nach oben transportieren. Der nächtliche Taueffekt in der freien Natur würde sicherlich gut simuliert werden.

Bis etwas höher als die Höhe der Töpfe wäre außen auf die Scheibe Alufolie nützlich. Was die reflektiert, gelangt schon mal nicht ins Innere. Was der besonders gute Wärmeleiter durchlässt, müsste dann innen wie jetzt auch isoliert werden Im Winter könnte man die Scheibe rumdrehen und die geringe Innenwärme wieder zurück reflektieren. Die Isolierung wäre dann vor der Folie nützlich.


sensei66, Nach dem Bild hatte ich auf Plexiglas getippt. Aber das wird doch nicht brüchig? 30 Jahre Garantie, während der Nutzung erhöhen sich Licht- und UV-Durchlässigkeit. Man gelangt gegen 90°. Woraus bestehen deine Scheiben?

OT Was ist Askese?
Zu wenig essen.
Nein.
Zu wenig trinken.
Nein.
Zu wenig wanden.
Nein. Sich bei 800 m² Garten für die Kakteen mit einem Balkonfrühbeet begnügen. /OT