Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
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OPUNTIO
abax
plantsman
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Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Jetzt aber mal zu einem echten Highlight hier im Forum! Ich habe heute weder Kosten noch Mühen gescheut und mich auf die Suche nach einem ganz besonderen Sedum begeben!
Böse Zungen hier behaupten doch immer wieder, dass Kakteen und andere Sukkulenten nichts im Torf verloren haben, weil sukkulente Pflanzen nicht im Moor wachsen. Alles Lüge! Natürlich wachsen Sukkulenten auch in dauernassen Mooren.
Sedum villosum - die Sumpf-Fetthenne. Früher von Grönland bis in den Mittelmeerraum weit verbreitet, ist die Art in den meisten Bundesländern Deutschlands längst als ausgestorben gemeldet. Soweit mir bekannt ist, kennt man derzeit gerade mal neun Fundorte in Deutschland. Groß war der Bestand dort auch nicht, aber immerhin! Ein klassisches Hangquellmoor im Wald wie aus dem Bilderbuch. Im oberen, nährstoffarmen Bereich, direkt an sickernassen Stellen wächst dieses seltene Sedum.
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Hier zusammen mit einem auch nicht allzuhäufigen Fleischfresser, Pinguicula vulgaris - ein weiterer typischer Moor-Bewohner:
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Die Suche gestaltet sich deutlich einfacher, wenn das Sedum auch blüht:
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Und noch ein paar Blütenimpressionen vom Sedum villosum (im schattigen Wald nicht einfach zu fotografieren - hätte aber noch locker zwei, drei Stunden gedauert, bis da die Sonne direkt hingekommen wäre):
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Zudem waren auch keine Fotos möglich, ohne beim Fotografieren klatschnass zu werden. Ich hoffe, dieser Einsatz wird auch anerkannt!
So, und jetzt soll nochmal jemand behaupten, dass im Moor keine Sukkulenten wachsen.
Böse Zungen hier behaupten doch immer wieder, dass Kakteen und andere Sukkulenten nichts im Torf verloren haben, weil sukkulente Pflanzen nicht im Moor wachsen. Alles Lüge! Natürlich wachsen Sukkulenten auch in dauernassen Mooren.
Sedum villosum - die Sumpf-Fetthenne. Früher von Grönland bis in den Mittelmeerraum weit verbreitet, ist die Art in den meisten Bundesländern Deutschlands längst als ausgestorben gemeldet. Soweit mir bekannt ist, kennt man derzeit gerade mal neun Fundorte in Deutschland. Groß war der Bestand dort auch nicht, aber immerhin! Ein klassisches Hangquellmoor im Wald wie aus dem Bilderbuch. Im oberen, nährstoffarmen Bereich, direkt an sickernassen Stellen wächst dieses seltene Sedum.
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Hier zusammen mit einem auch nicht allzuhäufigen Fleischfresser, Pinguicula vulgaris - ein weiterer typischer Moor-Bewohner:
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Zudem waren auch keine Fotos möglich, ohne beim Fotografieren klatschnass zu werden. Ich hoffe, dieser Einsatz wird auch anerkannt!
So, und jetzt soll nochmal jemand behaupten, dass im Moor keine Sukkulenten wachsen.
Gast- Gast
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Wird er. Feiner Fund!Shamrock schrieb:...keine Fotos möglich, ohne beim Fotografieren klatschnass zu werden. Ich hoffe, dieser Einsatz wird auch anerkannt!
Keine Sorge! Die gibt's ja sogar unter Wasser - wie z. B. Crassula helmsii oder aquatica. Das Problem ist eher: Was sagt uns so eine "Verlinkung" zwischen Wasser- und Halbwüsten-Pflanzen durch die Crassulaceen?Shamrock schrieb:So, und jetzt soll nochmal jemand behaupten, dass im Moor keine Sukkulenten wachsen.
Manfrid
Manfrid- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 938
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Na wenigstens einer, der die heimische Sukkulentenfauna auch zu schätzen weiß!
Was uns diese "Verlinkung" sagt? Wahrscheinlich nicht viel. Die Sukkulenz ist in dieser Gattung halt entstanden und hat an den meisten Standorten auch absolut Sinn gemacht. Dass dann eine der Arten sich auf Moore spezialisiert hat, ist wohl eher Zufall, weil man dort auf extrem nährstoffarmen Böden auch wunderbar der Konkurrenz aus dem Weg gehen kann. Die Sukkulenz wird dort zwar nicht mehr gebraucht, aber sie ist halt noch da. Was man hat, gibt man ja ungern wieder her.
Übrigens war das Sedum villosum in diesem Hangquellenmoor auch nur im oberen Bereich zu finden, wo die Nährstoffe auch kaum vorhanden sind. Etwas weiter unten wird das Nährstoffangebot schon größer und damit auch die Konkurrenz. Ebenso war auch das Pinguicula vulgaris nur da oben zu finden (zumindest von meinen müden Augen).
Bei den beiden besagten Crassulas wird´s wohl ähnlich sein.
Zwei Fotos noch von der anderen Kamera hab ich noch. Einmal die Blüten nochmals:
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Und ein Foto, wo man ganz gut erkennen kann, wie nass es dort ist. Also wirklich eine Sukkulente, welche dauernass steht:
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Bei der Gelegenheit dachte ich mir vorhin auf dem Balkon, wo der Wilde Wein zwischen den Kakteen rumpöbelt, dass man dessen Blüten auch jemanden als Sedum-Blüten verticken könnte.
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Was uns diese "Verlinkung" sagt? Wahrscheinlich nicht viel. Die Sukkulenz ist in dieser Gattung halt entstanden und hat an den meisten Standorten auch absolut Sinn gemacht. Dass dann eine der Arten sich auf Moore spezialisiert hat, ist wohl eher Zufall, weil man dort auf extrem nährstoffarmen Böden auch wunderbar der Konkurrenz aus dem Weg gehen kann. Die Sukkulenz wird dort zwar nicht mehr gebraucht, aber sie ist halt noch da. Was man hat, gibt man ja ungern wieder her.
Übrigens war das Sedum villosum in diesem Hangquellenmoor auch nur im oberen Bereich zu finden, wo die Nährstoffe auch kaum vorhanden sind. Etwas weiter unten wird das Nährstoffangebot schon größer und damit auch die Konkurrenz. Ebenso war auch das Pinguicula vulgaris nur da oben zu finden (zumindest von meinen müden Augen).
Bei den beiden besagten Crassulas wird´s wohl ähnlich sein.
Zwei Fotos noch von der anderen Kamera hab ich noch. Einmal die Blüten nochmals:
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Und ein Foto, wo man ganz gut erkennen kann, wie nass es dort ist. Also wirklich eine Sukkulente, welche dauernass steht:
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Bei der Gelegenheit dachte ich mir vorhin auf dem Balkon, wo der Wilde Wein zwischen den Kakteen rumpöbelt, dass man dessen Blüten auch jemanden als Sedum-Blüten verticken könnte.
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Gast- Gast
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Moin Matthias,
so was feines hätte ich auch gerne vor der Haustür. Dein Einsatz war aller Ehren wert!
Wenn mich nicht alles täuscht, sind die Crassulaceae ursprünglich Wasserpflanzen gewesen, ähnlich den genannten Crassula-Arten. Der Entstehungsort war wohl Südafrika. Als im Laufe der Plattentektonik Afrika sich gehoben hat und immer trockener wurde, haben sich die Pflanzen so langsam daran angepasst. Zuerst wurden wohl temporäre Gewässer besiedelt und so nach und nach ist daraus dann die Familie entstanden, wie wir sie heute kennen. Einige sind dann wieder an dauerfeuchte Orte gewandert um, wie Du schon sagst, der Konkurrenz zu entkommen. In Ost-Asien und Nordamerika gibt es so einige Verwandte, die ebenfalls dauerfeuchte/überrieselte Stellen besiedeln.
Die Phedimus-Frage ist mir erst jetzt aufgefallen. Die hab ich wohl überlesen. Ja, Phedimus spurius.
so was feines hätte ich auch gerne vor der Haustür. Dein Einsatz war aller Ehren wert!
Wenn mich nicht alles täuscht, sind die Crassulaceae ursprünglich Wasserpflanzen gewesen, ähnlich den genannten Crassula-Arten. Der Entstehungsort war wohl Südafrika. Als im Laufe der Plattentektonik Afrika sich gehoben hat und immer trockener wurde, haben sich die Pflanzen so langsam daran angepasst. Zuerst wurden wohl temporäre Gewässer besiedelt und so nach und nach ist daraus dann die Familie entstanden, wie wir sie heute kennen. Einige sind dann wieder an dauerfeuchte Orte gewandert um, wie Du schon sagst, der Konkurrenz zu entkommen. In Ost-Asien und Nordamerika gibt es so einige Verwandte, die ebenfalls dauerfeuchte/überrieselte Stellen besiedeln.
Die Phedimus-Frage ist mir erst jetzt aufgefallen. Die hab ich wohl überlesen. Ja, Phedimus spurius.
_________________
Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
- Anzahl der Beiträge : 2396
Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Stefan, ich danke dir für die Rückmeldung! Die Crassula-Wasserpflanzentheorie hab ich nicht gekannt. Auch interessant! Quasi von einem Extrem in das andere...
Und vor der Haustür ist gut gesagt. Fast zwei Stunden Fahrt sind´s dann doch. Hat sich in dem Fall aber auch gelohnt! Ist ja wirklich nichts alltägliches! Hast du zufällig etwas Literatur zu dieser Art in deinen Beständen?
Botanische Gärten praktizieren Ex-Situ-Erhaltung für diese Art, aber angeblich gibt´s auch Gärtner, die Sedum villosum vermehren und Samen anbieten. Vielleicht für jemanden mit Gartenteich o.ä. ja nicht uninteressant?
Danke auch für die Phedimus-Antwort. Da hab ich mich kürzlich mal etwas eingelesen.
Und vor der Haustür ist gut gesagt. Fast zwei Stunden Fahrt sind´s dann doch. Hat sich in dem Fall aber auch gelohnt! Ist ja wirklich nichts alltägliches! Hast du zufällig etwas Literatur zu dieser Art in deinen Beständen?
Botanische Gärten praktizieren Ex-Situ-Erhaltung für diese Art, aber angeblich gibt´s auch Gärtner, die Sedum villosum vermehren und Samen anbieten. Vielleicht für jemanden mit Gartenteich o.ä. ja nicht uninteressant?
Danke auch für die Phedimus-Antwort. Da hab ich mich kürzlich mal etwas eingelesen.
Gast- Gast
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Hallo Matthias,
das Sedum finde ich auch sehr spannend, kannte ich auch noch nicht. Da Moore ja im Sommer oberflächlich austrocknen können, macht ja Sukkulenz auch hier Sinn.
Viel Grüße
Stefan
das Sedum finde ich auch sehr spannend, kannte ich auch noch nicht. Da Moore ja im Sommer oberflächlich austrocknen können, macht ja Sukkulenz auch hier Sinn.
Viel Grüße
Stefan
abax- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1005
Lieblings-Gattungen : Querbeet
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Hallo Matthias
Sedum villosum hab ich bei mir im Fichtelgebirge/ Steinwald auch schon gesehen. Eine Stelle fällt mir spontan ein. Es wächst ( oder wuchs, war länger nicht mehr dort ) am Nordufer eines kleinen Sees zusammen mit Sonnentau. Direkt an der Grenze Oberfranken/Oberpfalz.
Bei den mindestens zwei anderen Standorten hier bin ich unsicher. Aber ich werde mein Hirn heute auf Hochtouren arbeiten lassen und im Gedächtnis wühlen.
Gruß Stefan
Sedum villosum hab ich bei mir im Fichtelgebirge/ Steinwald auch schon gesehen. Eine Stelle fällt mir spontan ein. Es wächst ( oder wuchs, war länger nicht mehr dort ) am Nordufer eines kleinen Sees zusammen mit Sonnentau. Direkt an der Grenze Oberfranken/Oberpfalz.
Bei den mindestens zwei anderen Standorten hier bin ich unsicher. Aber ich werde mein Hirn heute auf Hochtouren arbeiten lassen und im Gedächtnis wühlen.
Gruß Stefan
OPUNTIO- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 4305
Lieblings-Gattungen : Von allem was
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Genau Stefan, geh mal in deinem Gedächtnis wühlen, damit wir den anderen Stefan noch neidischer machen können. Da kann man sich ja wirklich glücklich schätzen, wenn man einen Standort davon kennt. Auch der Sonnentau glänzt ja nicht gerade mit häufigen Vorkommen hierzulande.
Stefan, in dem Fall glaub ich, ist die Art wirklich auf dauerfeuchte Standorte angewiesen. Aber um mehr dazu sagen zu können, bräuchte ich auch mehr Literatur, welche wohl nicht so leicht aufzutreiben ist.
Wenn das Moor dort aber gelegentlich austrocknen würde, dann wäre es dort am Samstag definitiv trocken gewesen, nach der langen Zeit ohne jegliche nennenswerte Niederschläge samt der Hitze.
Und vor lauter Stefans hier blickt jetzt eh kaum mehr jemand durch.
Freut mich auf jeden Fall sehr zu lesen, dass doch etwas Interesse an unseren heimischen Sukkulenten vorhanden ist. Selbst wenn diese im Moor wachsen.
Stefan, in dem Fall glaub ich, ist die Art wirklich auf dauerfeuchte Standorte angewiesen. Aber um mehr dazu sagen zu können, bräuchte ich auch mehr Literatur, welche wohl nicht so leicht aufzutreiben ist.
Wenn das Moor dort aber gelegentlich austrocknen würde, dann wäre es dort am Samstag definitiv trocken gewesen, nach der langen Zeit ohne jegliche nennenswerte Niederschläge samt der Hitze.
Und vor lauter Stefans hier blickt jetzt eh kaum mehr jemand durch.
Freut mich auf jeden Fall sehr zu lesen, dass doch etwas Interesse an unseren heimischen Sukkulenten vorhanden ist. Selbst wenn diese im Moor wachsen.
Gast- Gast
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Moin,
wen die Ökologie der einheimischen Flora interessiert, der kann auf der FloraWeb-Seite immer interessante Angaben dazu finden. Die Zeigerwerte nach Ellenberg sind in dieser Hinsicht ziemlich aussagekräftig: Ökologie Sedum villosum. Da wird die Art als stickstofffeindlicher Nässezeiger angegeben, die keine wechselfeuchten Standorte besiedelt. Demnach würde ich sie wirklich nicht als sukkulent bezeichnen.
Einige der Eigenschaften einer sukkulenten Pflanze, wie große, ehemals wohl wasserspeichernde, Zellen könnten aber, wenn die Epidermis dünn ist, dafür sorgen, dass das Wasser schneller durch die Spaltöffnungen, die bei Sedum auf der ganzen Blattoberfläche vorhanden sind, abgegeben werden kann und somit die Pflanze auf ihren dauernassen Wuchsorten einen besseren "internen" Wassertransport hat. Zusätzlich braucht die Pflanze für das Wachstum der geringen Blattmasse (dünne Epidermis, wenige Zellwände wegen großer Vakuolen) auch weniger Nährstoffe, die an ihren Standorten ja nicht großartig vorhanden sind.
Das sind aber nur theoretische Überlegungen meinerseits. Eine Quelle oder einen wissenschaftlichen Aufsatz dafür kann ich nicht nennen und kenne ich auch nicht.
Weitere Literatur:
Zum Vorkommen der Drüsigen Fetthenne (Sedum villosum L.) in Hessen und der bayerischen Rhön
wen die Ökologie der einheimischen Flora interessiert, der kann auf der FloraWeb-Seite immer interessante Angaben dazu finden. Die Zeigerwerte nach Ellenberg sind in dieser Hinsicht ziemlich aussagekräftig: Ökologie Sedum villosum. Da wird die Art als stickstofffeindlicher Nässezeiger angegeben, die keine wechselfeuchten Standorte besiedelt. Demnach würde ich sie wirklich nicht als sukkulent bezeichnen.
Einige der Eigenschaften einer sukkulenten Pflanze, wie große, ehemals wohl wasserspeichernde, Zellen könnten aber, wenn die Epidermis dünn ist, dafür sorgen, dass das Wasser schneller durch die Spaltöffnungen, die bei Sedum auf der ganzen Blattoberfläche vorhanden sind, abgegeben werden kann und somit die Pflanze auf ihren dauernassen Wuchsorten einen besseren "internen" Wassertransport hat. Zusätzlich braucht die Pflanze für das Wachstum der geringen Blattmasse (dünne Epidermis, wenige Zellwände wegen großer Vakuolen) auch weniger Nährstoffe, die an ihren Standorten ja nicht großartig vorhanden sind.
Das sind aber nur theoretische Überlegungen meinerseits. Eine Quelle oder einen wissenschaftlichen Aufsatz dafür kann ich nicht nennen und kenne ich auch nicht.
Weitere Literatur:
Zum Vorkommen der Drüsigen Fetthenne (Sedum villosum L.) in Hessen und der bayerischen Rhön
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Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
- Anzahl der Beiträge : 2396
Lieblings-Gattungen : lateinamerikanische Crassulaceae, mediterrane und kanarische Flora, Zwiebel- und Knollenpflanzen
Re: Sedum villosum - die Sukkulente aus dem Sumpf
Stefan, ich danke dir! Wusst ich´s doch - auf dich ist Verlass! Das verlinkte pdf ist hervorragend.
Well, ich kann nur sagen, was ich gesehen habe. Abgesehen davon, dass beim Eggli und Co. Sedum villosum auch als sukkulent geführt wird, stellt sich sowieso die Frage: Gibt es in der Gattung eine Art, welche keine verdickten, wasserspeichernden Blätter hat? Sinn und Zweck mal außen vor gelassen...
Ich hab mir ja beim Sedum villosum nicht umsonst klatschnasse Klamotten geholt. Die kleinen Blättchen sind schon eindeutig sukkulent. Ob das nun einfach ein simples Mitbringsel der Gattungsgenossen aus anderen Regionen ist, oder ob diese Sukkulenz im dauernassen Moor irgendwie genutzt wird, wage ich nicht zu beurteilen. Dafür fehlt mir auch jegliches Hintergrundwissen.
Well, ich kann nur sagen, was ich gesehen habe. Abgesehen davon, dass beim Eggli und Co. Sedum villosum auch als sukkulent geführt wird, stellt sich sowieso die Frage: Gibt es in der Gattung eine Art, welche keine verdickten, wasserspeichernden Blätter hat? Sinn und Zweck mal außen vor gelassen...
Ich hab mir ja beim Sedum villosum nicht umsonst klatschnasse Klamotten geholt. Die kleinen Blättchen sind schon eindeutig sukkulent. Ob das nun einfach ein simples Mitbringsel der Gattungsgenossen aus anderen Regionen ist, oder ob diese Sukkulenz im dauernassen Moor irgendwie genutzt wird, wage ich nicht zu beurteilen. Dafür fehlt mir auch jegliches Hintergrundwissen.
Gast- Gast
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