Sammelsucht

Hallo
Hier kommt mal die etwas andere Frage.,
Ich beschäftige mich ja noch nicht so lange mit Kakteen speziell,  aber dieses Jahr hab ich meinen etwas beschränkten Platz mit einer Menge Kakteen
vollgestellt. Und sehe noch jeden Tag neue hammermäßigen Fotos welche  ich unbedingt haben möchte....meine Frau hat mich schon für verrückt erklärt.
Meine bevorzugten Dealer sind der Kießling Michi, Wessner Andreas und  einige freundliche Forenmitglieder.
Gottseidank ist jetzt Winterpause, und ich frag mich schon ob es Kakteenfans gibt welche mit ihrer Sammlung zufrieden sind und sich Jahr für Jahr am wachsen und blühen ihres Bestandes erfreun. Oder muß es bei den meisten tatsächlich immer Neues oder Vermehrung und Aussaat sein?

Frühwinterliche Grüße
Rudi

Hallo Rudi;
Bin gerade beim Einräumen und weiß fast nicht mehr wohin!!! Ja, ich bin mit meiner Sammlung doch recht zufrieden und erfreute mich in
diesem Jahr an mehreren hundert blühenden Pflanzen!  Habe jedes Jahr ausgesät, aber langsam ist Schluß damit, denn ich weiß noch nicht, ob ich alles ordentlich unterbringe.
Irgendwie findet sich aber immer noch eine Lücke und geheime Wünsche habe ich ja trotzdem noch.

Hallo Rudi,
sehr gute Frage.
"mit ihrer Sammlung zufrieden sind und sich Jahr für Jahr am wachsen und blühen ihres Bestandes erfreun. Oder muß es bei den meisten tatsächlich immer Neues oder Vermehrung und Aussaat sein?"
Wenn du "oder" durch "und trotzdem" ersetzt, kommt das ziemlich gut hin. Es gibt einfach zu viele tolle Pflanzen.

Viele Grüße
Stefan/ abax

abax schrieb:Wenn du "oder" durch "und trotzdem" ersetzt, kommt das ziemlich gut hin.  Es gibt einfach zu viele tolle Pflanzen.  

Viele Grüße
Stefan/ abax

Danke für den Einwurf, da kommt der Gedanke gleich viel flüssiger rüber.
Manchmal ist Korrekturlesen schon sinnvoll, nicht nur wegen der Rechtschreibfehler...

Echte Sammler haben immer Platz für: N+1...

Ich glaube, das ist der normale Werdegang eines jeden Kakteenfreaks .
Erstmal alles raffen, was einem gefällt und man unbedingt haben will (und auch kriegen kann).
Dann treten aber mit der Zeit die Probleme auf, die zwangsläufig kommen, weil man ohne bestimmten Mehraufwand schlicht nicht allen Pflanzen an dem selben Standort gerecht werden kann. Manche gedeihen quasi ohne weiteres, andere kosten mehr Mühe, manche gehen gar nicht. Und da fängt dann die Spreu an, sich vom Weizen zu trennen. Zieht man dann noch mit Sammlung in grundverschiedene Bedingungen um, müssen sich die Schwerpunkte zwangsläufig und manchmal grundlegend ändern. Dazu kommen dann Sachen wie den Platz, den man winters wie sommers bieten kann, das Klima des jeweiligen Standorts, Wasserchemie, Witterungsverlauf etlicher Jahre im Durchschnitt, und man muss sich fast zwangsläufig anpassen, wenn man gute Kulturergebnisse anstrebt.

Eines ist jedenfalls sicher: Es ist ein Hobby des stetigen Wandels, bis man nach so 30 Jahren vllt. mal beginnt, sich etwas festzulegen und zu spezialisieren. Die Zahl der Pflanzen ändert sich irgendwie nie langfristig, ich hatte zu Anfangszeiten Anfang der 90er bis maximal knapp 400 Pflanzen, und ich habe jetzt so um die 350. Statt des anfänglichen ganz großen bunten Durcheinanders aber sind es jetzt nur noch so vier, fünf bestimmte Gruppen, auf die ich mich verlegt habe.
Das wären winterharte Nordamerikaner, Variegate, Rebutien/ Aylosteren, die Variantenkreise zweier/ dreier Notokakteen, sowie Lobivien und Echinopsen, wenngleich letztere nun stark reduziert, weil die Frühjahre hier nach langen milden Wintern immer so kalt sind, was bei Freilandkultur deren Blütenfülle nicht gut tut.
Es wird auf jeden Fall nie langweilig, immer im Wettlauf mit dem Wunsch nach besten Kulturerfolgen und dem verfügbaren Winterplatz im Laufe der Zeit die perfekte Balance zu finden ^^.

Wir sind doch weder krank noch süchtig. Sammeln ist eine Leidenschaft. Ein Kranker sucht nach Heilung durch einen Arzt oder Psychiater weil er sonst nicht mehr normal durch das Leben gehen kann. Ein Süchtiger stillt die Sucht durch einen Rausch der sich verflüchtigt und nach Wiederholung ruft.
Leidenschaft hat viel mit Liebe zu tun. Wir sind Liebhaber. Wir begehren so, wie ein junger Mensch einen anderen jungen Menschen begehrt. Die Liebe kann sich auf ein einzelnes Individuum konzentrieren oder aber auch eine grosse Gruppe beziehen. Gäbe es nur wenige Kakteenarten wäre es einfach sich zu fokussieren aber die Vielfalt der Arten lässt uns keine Wahl. Wir begehren was wir lieben.

Sammelsucht ist schon ein wenig überspitzt formuliert.
Ich merk bei mir ist, weniger der Jäger, aber schon der Sammler aktiviert . Aktuell kann ich mich aufgrund der Saison gut bremsen. Mal schaun was am Ende von meinem Sammelsurium übrigbleibt.
Tatsächlich find ich den Gedanken gut nur Kakteen zu pflegen, welche bei meinen Verhältnissen gut klarkommen . KuaS welche den pflegerischen Höchstaufwand von mir und evtl. Urlaubsvertretungen verlangen werden def. wenig Chancen haben.
Auf jeden Fall bin ich höllisch gespannt auf etwaige Blüten, 90 % sind ja absolut neu bei mir und durchaus schon blühfähig....

Man sollte generell schon beim Kauf bedenken: Pflanzen wachsen, brauchen also irgendwann größere Töpfe und somit auch mehr Platz.

william-sii schrieb:Man sollte generell schon beim Kauf bedenken: Pflanzen wachsen, brauchen also irgendwann größere Töpfe und somit auch mehr Platz.

Absolut richtig.
Aber welcher Anfänger kauft sich den Kakteenatlas für 99€ liest tagelang hier im Forum und legt sich anschließend seine KuaS zu?
Bei mir passt gerade noch alles auch wenn ich mich  bremsen muß. Mal sehn wo die Kakteenreise hingeht?
Auf jeden Fall ein wundervolles Hobby, wenn man die Übersicht behält.  Auch hierfür kann das Forum eine große Hilfe sein.