Zeigt her eure Aronstabgewächse! Kultur, Aussaat und Tipps zur Pflege! - Teil 2

Ich präsentiere Amorphophallus titanum, den Titanenwurz. Die größte Blüte der Welt:




Hab vorhin zufällig gelesen, dass er heute in Bayreuth blüht und deshalb die Gewächshäuser bis 22 Uhr geöffnet sind. Kurz auf die Uhr geguckt, den Nachwuchs gefragt und zwei Minuten später saßen wir im Auto.
Hat sich gelohnt! Schon extrem imposant, so ein Teil mal live zu riechen sehen!

Ein Träumchen. Ich hab das hier in München im Botanischen Garten auch schon erleben dürfen und war überrascht, daß es dann doch nicht so schlimm stinkt, wie erwartet. Jedenfalls wenn man es mit seinem kleinen Bruder, dem Konjäckchen vergleicht, weiß man, das Duftintensität nix mit der Größe der Blüte zu tun hat

 ..... wenn das nur nicht immer so weit weg wäre.

Den kleinen Bruder konjak habe ich auch, duftet auch nicht schlecht, und einige meiner Ascleps imitieren ebenfalls tote Mäuse. Aber die Titanenwurz muss einfach gigantisch sein!

Wir haben extra gefragt und die Duftwolken kommen wohl schubweise. Wenn man übrigens oberhalb der Blüte steht, ist es deutlich heftiger. Aber kein Vergleich zu unseren Gartenstinkern und hier mach ich nicht die Intensität verantwortlich, sondern den Geruch selbst. Typhonium venosum stinkt einfach abartig pervers, während der titanige unförmige Penis einfach nur etwas streng riecht. Soll ja auch bei einem Penis mal vorkommen können.

Vorsicht Klugscheisserei

Shamrock schrieb:Ich präsentiere Amorphophallus titanum, den Titanenwurz. Die größte Blüte der Welt

es ist leider nicht die größte Blüte der Welt, die gehört zur Gattung Rafflesia. Das korrekte Wort dafür ist Blume.

Eine Blüte ist eine einzelne Bestäubungseinheit, die aus Kelch-, Blüten-, Staub- und Fruchtblättern zusammengesetzt ist. Eine Blume ist eine Bestäubungseinheit die aus mehreren bis vielen Blüten besteht und eine Blüte nachahmt. (Fast) Alle Aronstabgewächse, alle Euphorbia und auch (fast alle) Korbblüter haben Blüten, die in einer Blume zusammenstehen.

Auch bei uns waren das Konjäkchen und Typhonium von der Duftnote deutlich schlimmer. Unser Grusonsches A. titanum roch nach regennassem Herbstwald mit Stinkmorcheln, also eher erdig.

Mir ist das Prinzip schon klar, ich hab's halt nur umgangssprachlich vereinfacht.
Den Geruchsfaktor würde ich aber schon deutlich heftiger als nur erdig beschreiben...
Interessant fand ich, dass die Knolle in einem Pot kultiviert wird, welcher gar nicht mal so platzbedürftig ist. Insofern könnte man sowas ja auch locker zuhause kultivieren - sofern man mal an eine Knolle kommen könnte.

Moin,

Shamrock schrieb:Mir ist das Prinzip schon klar, ich hab's halt nur umgangssprachlich vereinfacht.
Den Geruchsfaktor würde ich aber schon deutlich heftiger als nur erdig beschreiben...
Interessant fand ich, dass die Knolle in einem Pot kultiviert wird, welcher gar nicht mal so platzbedürftig ist. Insofern könnte man sowas ja auch locker zuhause kultivieren - sofern man mal an eine Knolle kommen könnte.

........ wie gesagt, ich wollte halt nur mal ein wenig Klugscheissen....... .

Der Topf dürfte bei der Kultur nicht das Problem sein. Auch wenn die Art blüht ist sie größentechnisch noch unterzubringen. Das Problem ist das Blatt, das bei großen Knollen schon mal drei Meter Blattstiel und einen Blattdurchmesser von ca. sechs Metern erreichen kann.
Manchmal kann man, wenn man es doch wagen möchte, jedoch (hier) Knollen bekommen.

Den Titan hab ich aber auf der Seite nicht gefunden.
Irgendwo im Garten kriegt man sowas im Sommer schon auch noch unter. Die Knollen im Garten machen mittlerweile auch einen riesigen Dschungel.

Stimmt,

Shamrock schrieb:Den Titan hab ich aber auf der Seite nicht gefunden.

aktuell hat er sie nicht im Angebot. Manchmal (!) kann man aber Glück haben und sie bieten ein paar Knollen an. So viel ich weiß hat der Besitzer der Firma die weltweit größte Amorphophallus-Sammlung in privater Hand.

....... ob ein Garten der richtige Standort ist....... ich weiß nicht.

Die Art wächst ja in den Tiefland-Regenwäldern Sumatras in Äquatornähe und dort ist es ganzjährig sehr feucht und warm, eine echte "Waschküche" sozusagen. Ausserdem halten die Blätter ca. 18 bis 24 Monate um erst dann eine längere Pause zu machen. So müsste man das Ungetüm doch mehrmals mit dem Blatt herumräumen und bräuchte einen sehr großen, warm-feuchten Überwinterungsraum.
Die Ruhezeit selbst darf auch nicht zu trocken erfolgen. Für eine ruhende Knolle ist das Ding wirklich empfindlich gegen Trockenheit. Auf Standortfotos hab ich gesehen, das die Pflanze möglicherweise nur an Hängen mit gutem Wasserabfluss wächst und so Staunässe vermieden wird. Der Regen lässt dort aber auch in der Ruhezeit kaum nach.

Aber wenn man Knollen bekommt und bereit ist, den Preis zu bezahlen, kann man es sicher mal probieren. Es sind ja meist keine Wildentnahmen mehr weil die Art in Kultur doch weit verbreitet ist.