Kühlschrank-experiment Dezember 2019
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Kakteenforum :: Fotoecke :: Epikakteen
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Kühlschrank-experiment Dezember 2019
Hallo Leute!
Vor einigen Tagen habe ich ein Experiment eingeleitet. Nur zum Schnüffeln, überhaupt nicht wissenschaftlich oder so. Dabei habe ich einige meiner Weihnachtskakteen (im weitesten Sinne, mit S. russeliana x S. truncata-abstammung) im Kühlschrank gestellt um herauszufinden ob man so vielleicht eine Knospeninduktion herbeiführen könnte. Die Aufnahmen sind vom Tag 4 des Versuches. Ich kann beim Kandidaten Nr 2 eine gewisse Abhärtung der Claden feststellen, sonst nichts.
Testkandidat Nr 1: Ein gut bewurzelter Steckling vom Buckleyi-typ 'Louanna Lunde', links auf dem Foto.
Testkandidat Nr 2: Einige Sämlinge aus einer Buckleyi-truncata-Kreuzung, noch unbenamst, rechts auf dem Foto.
Testkandidat Nr 3: Ein paar etablierte Jungpflanzen von Euphorbia platyclada.
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Was passiert nun?
Ich werde sie in den Kühlschrank stellen, 8-9 Grad C, für 6 Stunden pro Nacht während einer Woche. Das Thermostat ist gerade kaputt gegangen leider. Es ist etwas kühl, ich hätte lieber eine Temperatur von um 10-15 Grad aber es geht auch so. Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht sollte nicht viel mehr als 10 Grad betragen, um nicht allzu viel Stress zu erzeugen. Vielleicht stellen sich die biologischen Prozesse zu sehr ein aber warten wir es erst mal ab.
Vorbereitungen:
Die Pflanzen standen für einige Monate in der Nähe von einander im gleichen Fenster, auf einer kühlen Fensterbank. Im Innenraum sind es 20-21,5 Grad C, am Fenster so um 15-19 Grad C, abhänging von den Aussentemperaturen (Frostig). Luftfeuchte 58%. Zwei Tage warten um sicher zu gehen, dass das Substrat nicht zu feucht ist. Niemand mag nasskalte Socken. Die Pflanzen wurden auf Gesundheit und Allgemeinzustand begutachtet. Und das Wichtigste: Die äussersten Phyllocladen waren geschätzt reif genug, um Knospen hervorzubringen. Naja den Kandidanten Nr 3 hab ich nur so zum Spass dazugetan. Substrat besteht aus Pinienrinde mit etwas Katzenstreu (Moler), Kokohum und Zeolith, bei allen Kandidaten etwa das selbe.
Ausführung:
Zwei Stunden warten nach Sonnenuntergang, um den Pflanzen eine Anpassung zum Tagesrythmus "nachts" zu erlauben. Ich stelle sie komplett mitsamt Topf und Substrat in den Kühlschrank, so dass sie möglichst nicht mit irgendwelchen Oberflächen oder einander in Berührung kommen. Normalerweise wird die Tür ein paar mal während dieser Zeit geöffnet. Es wird ja Abendbrot gegessen. Nach sechs Stunden werden die Pflanzen herausgenommen und zurück auf ihren normalen Standort gestellt. Diese Prozedur eliminiert hoffentlich viele der äusserlichen Faktoren ausser gerade der Temperatur. Voraussichtlich besteht kein Bedarf auf Wässerung während des Versuches. Es wird nach sechs Tagen ausgewertet.
Bis denn!
/ CG
Vor einigen Tagen habe ich ein Experiment eingeleitet. Nur zum Schnüffeln, überhaupt nicht wissenschaftlich oder so. Dabei habe ich einige meiner Weihnachtskakteen (im weitesten Sinne, mit S. russeliana x S. truncata-abstammung) im Kühlschrank gestellt um herauszufinden ob man so vielleicht eine Knospeninduktion herbeiführen könnte. Die Aufnahmen sind vom Tag 4 des Versuches. Ich kann beim Kandidaten Nr 2 eine gewisse Abhärtung der Claden feststellen, sonst nichts.
Testkandidat Nr 1: Ein gut bewurzelter Steckling vom Buckleyi-typ 'Louanna Lunde', links auf dem Foto.
Testkandidat Nr 2: Einige Sämlinge aus einer Buckleyi-truncata-Kreuzung, noch unbenamst, rechts auf dem Foto.
Testkandidat Nr 3: Ein paar etablierte Jungpflanzen von Euphorbia platyclada.
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Was passiert nun?
Ich werde sie in den Kühlschrank stellen, 8-9 Grad C, für 6 Stunden pro Nacht während einer Woche. Das Thermostat ist gerade kaputt gegangen leider. Es ist etwas kühl, ich hätte lieber eine Temperatur von um 10-15 Grad aber es geht auch so. Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht sollte nicht viel mehr als 10 Grad betragen, um nicht allzu viel Stress zu erzeugen. Vielleicht stellen sich die biologischen Prozesse zu sehr ein aber warten wir es erst mal ab.
Vorbereitungen:
Die Pflanzen standen für einige Monate in der Nähe von einander im gleichen Fenster, auf einer kühlen Fensterbank. Im Innenraum sind es 20-21,5 Grad C, am Fenster so um 15-19 Grad C, abhänging von den Aussentemperaturen (Frostig). Luftfeuchte 58%. Zwei Tage warten um sicher zu gehen, dass das Substrat nicht zu feucht ist. Niemand mag nasskalte Socken. Die Pflanzen wurden auf Gesundheit und Allgemeinzustand begutachtet. Und das Wichtigste: Die äussersten Phyllocladen waren geschätzt reif genug, um Knospen hervorzubringen. Naja den Kandidanten Nr 3 hab ich nur so zum Spass dazugetan. Substrat besteht aus Pinienrinde mit etwas Katzenstreu (Moler), Kokohum und Zeolith, bei allen Kandidaten etwa das selbe.
Ausführung:
Zwei Stunden warten nach Sonnenuntergang, um den Pflanzen eine Anpassung zum Tagesrythmus "nachts" zu erlauben. Ich stelle sie komplett mitsamt Topf und Substrat in den Kühlschrank, so dass sie möglichst nicht mit irgendwelchen Oberflächen oder einander in Berührung kommen. Normalerweise wird die Tür ein paar mal während dieser Zeit geöffnet. Es wird ja Abendbrot gegessen. Nach sechs Stunden werden die Pflanzen herausgenommen und zurück auf ihren normalen Standort gestellt. Diese Prozedur eliminiert hoffentlich viele der äusserlichen Faktoren ausser gerade der Temperatur. Voraussichtlich besteht kein Bedarf auf Wässerung während des Versuches. Es wird nach sechs Tagen ausgewertet.
Bis denn!
/ CG
chrisg- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 816
Lieblings-Gattungen : Schlumbergera, Lobivia, Echinopsis, Selenicereus, Sansevieria ( =Dracaena)
Re: Kühlschrank-experiment Dezember 2019
Klingt spannend. Bin definitiv auf das Resultat gespannt.
Unabhängig davon, dass unser Mietkühlschrank nicht der größte ist, würde mich meine Frau wohl für komplett verrückt erklären, die Pflanzen mit Topf und Substrat in unmittelbarer Nähe zu dem essbaren Kram zu stellen
Unabhängig davon, dass unser Mietkühlschrank nicht der größte ist, würde mich meine Frau wohl für komplett verrückt erklären, die Pflanzen mit Topf und Substrat in unmittelbarer Nähe zu dem essbaren Kram zu stellen
FEANOR- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 337
Lieblings-Gattungen : Aztekium, Cleistocactus, Matucana, Myrtillocactus, Pilosocereus
Re: Kühlschrank-experiment Dezember 2019
Hallo Chris,
ich denke, wenn die Schlumbi-Pflanzen alt genug und in einem ausreichend guten Zustand sind, hätten sie doch zu dieser Jahreszeit sicher schon geblüht oder Knospen angesetzt, auch ohne Verbannung in den Kühlschrank.
Und meinst du, dass schon wenige Tage Nachtkälte ausreichend sind, um eine Knospenbildung zu erleben? Wenn etwa erst 2 Wochen nach der Kühlbehandlung Knospen erscheinen, kann man das nicht eindeutig darauf zurückführen. Das könnte dann auch Zufall sein. Die wären vielleicht auch ohne Kühlschrank gewachsen.
VG
Frank
ich denke, wenn die Schlumbi-Pflanzen alt genug und in einem ausreichend guten Zustand sind, hätten sie doch zu dieser Jahreszeit sicher schon geblüht oder Knospen angesetzt, auch ohne Verbannung in den Kühlschrank.
Und meinst du, dass schon wenige Tage Nachtkälte ausreichend sind, um eine Knospenbildung zu erleben? Wenn etwa erst 2 Wochen nach der Kühlbehandlung Knospen erscheinen, kann man das nicht eindeutig darauf zurückführen. Das könnte dann auch Zufall sein. Die wären vielleicht auch ohne Kühlschrank gewachsen.
VG
Frank
fho- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 553
Re: Kühlschrank-experiment Dezember 2019
@Frank:
Bei den russeliana-verwandten Weihnachtskakteen ist es so, das hier (Skandinavien) viele Leute diese besitzen aber seit Generationen keine Blüten zu sehen bekommen. Das geht mir leider genauso. Es ist einfach ein zu dunkles Klima, völlig abgesehen von dem ungünstigen Raumklima, und "nur" die Kurztagstimulanz reicht nicht aus um diese zum Blühen zu bringen. Keine meiner Nachbarn noch sonst wer den ich persönlich kenne, bekommen ihre Weihnachtskakteen zum Blühen. Nur ein fruherer Kollege sieht bei seiner Mutter die paar Zufallsblüten. Die Blüten des über hundertjährigen Kaktus meiner Grossmutter habe ich seit dem Umzug auch nie mehr zu sehen bekommen und das ist schon etliche Jahrzehnte her. Und die eigenen Kreuzungen auch nicht. Leider habe ich auch keinen Garten mehr, wo ich die Pflanzen für einen Sommeraufenthalt draussen aufstellen könnte. Einen Sommer draussen wirkt sich nämlich sehr gunstig auf die Blühwilligkeit aus. Also muss etwas drastisches her. Es handelt sich nicht um einer reinen Kurztagsstimulation (für diese braucht man 7-9 Wochen) sondern um eine Kältereife, eine Methode die schon länger bekannt ist. Ich bekomme sie sonst nicht zur Blüte.
Ich rede also ausschliesslich von Schlumbergera russeliana (Wildart) und deren Nachkommenschaft in der Form von Weihnachtskakteen, nicht die Schlumbergera truncata-hybriden die im Handel vorkommen und im oktober-november blühen. Für diese reichen die normalen Verhältnisse vollkommen aus, um sie zum Blühen zu bringen.
/ CG
Bei den russeliana-verwandten Weihnachtskakteen ist es so, das hier (Skandinavien) viele Leute diese besitzen aber seit Generationen keine Blüten zu sehen bekommen. Das geht mir leider genauso. Es ist einfach ein zu dunkles Klima, völlig abgesehen von dem ungünstigen Raumklima, und "nur" die Kurztagstimulanz reicht nicht aus um diese zum Blühen zu bringen. Keine meiner Nachbarn noch sonst wer den ich persönlich kenne, bekommen ihre Weihnachtskakteen zum Blühen. Nur ein fruherer Kollege sieht bei seiner Mutter die paar Zufallsblüten. Die Blüten des über hundertjährigen Kaktus meiner Grossmutter habe ich seit dem Umzug auch nie mehr zu sehen bekommen und das ist schon etliche Jahrzehnte her. Und die eigenen Kreuzungen auch nicht. Leider habe ich auch keinen Garten mehr, wo ich die Pflanzen für einen Sommeraufenthalt draussen aufstellen könnte. Einen Sommer draussen wirkt sich nämlich sehr gunstig auf die Blühwilligkeit aus. Also muss etwas drastisches her. Es handelt sich nicht um einer reinen Kurztagsstimulation (für diese braucht man 7-9 Wochen) sondern um eine Kältereife, eine Methode die schon länger bekannt ist. Ich bekomme sie sonst nicht zur Blüte.
Ich rede also ausschliesslich von Schlumbergera russeliana (Wildart) und deren Nachkommenschaft in der Form von Weihnachtskakteen, nicht die Schlumbergera truncata-hybriden die im Handel vorkommen und im oktober-november blühen. Für diese reichen die normalen Verhältnisse vollkommen aus, um sie zum Blühen zu bringen.
/ CG
chrisg- Kakteenfreund
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Re: Kühlschrank-experiment Dezember 2019
Teste haben ergeben das bereits nach 8 Tagen Veränderungen an den Areolen festzustellen sind, die auf einer Blüteninduktion schliessen lassen können. Mein kleiner Versuch könnte also durchaus Erfolg haben. Für S. russeliana und deren Hybriden ist es jedoch vergleichsweise etwas kniffeliger und die optimale Kombination von Temperatur und Tageslänge liegt etwas anders als bei den Schlumbergera truncata und deren Sortenhybriden. Obwohl ich hier bei mir zwischen Oktober-November eine Tageslänge von etwa 8 Stunden und im Dezember etwa 6-7 Stunden habe, reicht diese nicht aus um Knospenbildung bei den russelianas anzuregen. Sie bedürfen eine härtere Keule. In dem mit Brennholz im Eisenofen beheizten Haus wo ich früher wohnte war das kein Problem, weder für Weihnachts- noch Osterkakteen, es ist die moderne Wohnungsheizung mit ihren gleichmässigen Temperaturen und die überaus trockene Luft (meist 30-35% im WInter) die das alles kaputtmacht.
/ CG
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chrisg- Kakteenfreund
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Re: Kühlschrank-experiment Dezember 2019
Das klingt ja schon fast dramatisch. Drücke dir die Daumen, dass das Experiment glückt.
FEANOR- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 337
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Re: Kühlschrank-experiment Dezember 2019
Hi Chris, das ist ja traurig, dass die Weihnachtskakteen in euren Breiten gar nicht zum Blühen kommen. Ich staune nur, dass die Leute sie trotzdem behalten und nicht längst entsorgt haben. Ein Schlumbi dauerhaft ohne Blüten ist ja nun nicht gerade eine optische Attraktion. Also dann viel Erfolg mit den Kühlschrank-induzierten Knospen!
fho- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 553
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