Nichtsukkulente, tropische Zimmerpflanzen
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Stachelsusi- Kakteenfreund
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Lieblings-Gattungen : Säulenkakteen, Hoya, Exoten
Re: Nichtsukkulente, tropische Zimmerpflanzen
Hallo Stachelsusi . Auf Deinem Bild 2 hast Du 2 interessante - für mich - Pflanzen stehen. die 2 großen, etwas rechts. Was ist das ???
Das rechteste könnte es auch eine Pelargonie sein ?? Eras Elmseld ??
Das rechteste könnte es auch eine Pelargonie sein ?? Eras Elmseld ??
Morning Star- Kakteenfreund
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Lieblings-Gattungen : Pelargonium, Begoniaceae, Gesneriaceae, u.v.m.
Hippobroma longiflora
Moin,
@Susi, ist immer wieder gut zu sehen, dass Kakteen- und Sukkulenten-Fans auch ein wenig anderes Grün zu Hause haben. Das macht eine Wohnung doch oft erst wohnenswert, das ganze Grün.
An eine Glockenblume mag man bei der nächsten Pflanze nicht unbedingt denken, an eine Lobelie dann schon eher. Es ist Hippobroma longiflora, der umgangssprachlich "Stern von Bethlehem" oder "Madamfate" (siehe Wikipedia) genannt wird. Bei dem zweiten Namen würde ich sogar ursprünglich auf zwei Wörter tippen, sprich "Madame Fate" oder so viel wie "Frau Schicksal". Das Pflänzchen ist nämlich ziemlich giftig (psychoaktiv oder letal, je nach Konzentration) und, wenn ich so recht überlege, vielleicht doch keine gute Zimmerpflanze...... . Möglich aber, das die Madame den Menschen in ihrer karibischen Heimat das Schicksal wie auch immer nahe gebracht hat.
Wer sie wegen der großen weißen und nachts duftenden Blüten trotzdem pflegen möchte, hier einige Hinweise: Standort dauerhaft warm-feucht, ziemlich schattig und am Besten in einer mineralisch-humosen Substrat-Mischung (1:1) in nicht zu großen Töpfen. Auf den karibischen Inseln ist sie ein Begleiter gestörter Stellen im Tiefland-Regenwald.
Alle Ausputz- und Schnittarbeiten am Besten mit Handschuhen erledigen und unbedingt einen Kontakt mit dem Saft auf Schleimhäuten vermeiden. Leider ist sie nicht sehr langlebig und muss regelmäßig, spätestens nach zwei Jahren, neu ausgesät werden.
Vielleicht guckt man sie sich doch nur in einem botanischen Garten an.........
@Susi, ist immer wieder gut zu sehen, dass Kakteen- und Sukkulenten-Fans auch ein wenig anderes Grün zu Hause haben. Das macht eine Wohnung doch oft erst wohnenswert, das ganze Grün.
An eine Glockenblume mag man bei der nächsten Pflanze nicht unbedingt denken, an eine Lobelie dann schon eher. Es ist Hippobroma longiflora, der umgangssprachlich "Stern von Bethlehem" oder "Madamfate" (siehe Wikipedia) genannt wird. Bei dem zweiten Namen würde ich sogar ursprünglich auf zwei Wörter tippen, sprich "Madame Fate" oder so viel wie "Frau Schicksal". Das Pflänzchen ist nämlich ziemlich giftig (psychoaktiv oder letal, je nach Konzentration) und, wenn ich so recht überlege, vielleicht doch keine gute Zimmerpflanze...... . Möglich aber, das die Madame den Menschen in ihrer karibischen Heimat das Schicksal wie auch immer nahe gebracht hat.
Wer sie wegen der großen weißen und nachts duftenden Blüten trotzdem pflegen möchte, hier einige Hinweise: Standort dauerhaft warm-feucht, ziemlich schattig und am Besten in einer mineralisch-humosen Substrat-Mischung (1:1) in nicht zu großen Töpfen. Auf den karibischen Inseln ist sie ein Begleiter gestörter Stellen im Tiefland-Regenwald.
Alle Ausputz- und Schnittarbeiten am Besten mit Handschuhen erledigen und unbedingt einen Kontakt mit dem Saft auf Schleimhäuten vermeiden. Leider ist sie nicht sehr langlebig und muss regelmäßig, spätestens nach zwei Jahren, neu ausgesät werden.
Vielleicht guckt man sie sich doch nur in einem botanischen Garten an.........
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Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
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Hemigraphis alternata
Moin,
ein harmloser Geselle ist Hemigraphis alternata, das Noppenblatt. Es ist ein Akanthusgewächs, Acanthaceae, aus den Regenwäldern Javas, wo sie an meist recht schattigen Standorten wächst. Der Wuchs ist stark ausgebreitet mit wurzelnden, kriechenden Trieben und deshalb wird die Art in Gegenden mit passendem Klima auch als Bodendecker verwendet. Interessanterweise wird die Art wegen ihrer Blattfarbe auch in Massen als Wasserpflanze herangezogen und verkauft. So gepflanzt überlebt sie jedoch meist nicht sehr lange, denn eine Wasserpflanze ist sie mitnichten.
Die Blüten sind sicher nicht aufregend, weil recht klein, aber der Kontrast zu den genörpelten, olivbraun gefärbten Blättern ist trotzdem gegeben. Wer sie, wie wir in den Gruson-Gewächshäusern, in einem Tropenhaus auspflanzen kann, wird schnell ihren Ausbreitungsdrang kennen lernen.
Als Zimmerpflanze ist sie etwas schwieriger, da sie ganzjährig eine hohe Luftfeuchte benötigt. Wer sie dennoch pflegen möchte, sollte es mit Schalenkultur an einer absonnigen Stelle in einem warmen Zimmer versuchen. Als Substrat haben wir im botanischen Garten eine Mischung aus feiner Pinienrinde, torffreier Blumenerde und Vulkatec im Verhältnis (3:2:1). Diese Mischung hat sich bei uns für Regenwald-Bodenbewohner sehr bewährt. Im Zimmer sollte man eventuell etwas weniger Pinienrinde verwenden, um die Wasserspeicher-Fähigkeit zu verbessern.
Der Wasserbedarf der Art ist im Sommer sehr hoch und im Winter mäßig. Austrocknen darf sie jedenfalls nie. Sie zeigt auch sofort an, wenn sie Durst hat.
So viel ich weiß, wurden die Hemigraphis-Arten in den 60er- bis 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts von Floristen gerne als Blattpflanze für Schalenbepflanzen genutzt.
ein harmloser Geselle ist Hemigraphis alternata, das Noppenblatt. Es ist ein Akanthusgewächs, Acanthaceae, aus den Regenwäldern Javas, wo sie an meist recht schattigen Standorten wächst. Der Wuchs ist stark ausgebreitet mit wurzelnden, kriechenden Trieben und deshalb wird die Art in Gegenden mit passendem Klima auch als Bodendecker verwendet. Interessanterweise wird die Art wegen ihrer Blattfarbe auch in Massen als Wasserpflanze herangezogen und verkauft. So gepflanzt überlebt sie jedoch meist nicht sehr lange, denn eine Wasserpflanze ist sie mitnichten.
Die Blüten sind sicher nicht aufregend, weil recht klein, aber der Kontrast zu den genörpelten, olivbraun gefärbten Blättern ist trotzdem gegeben. Wer sie, wie wir in den Gruson-Gewächshäusern, in einem Tropenhaus auspflanzen kann, wird schnell ihren Ausbreitungsdrang kennen lernen.
Als Zimmerpflanze ist sie etwas schwieriger, da sie ganzjährig eine hohe Luftfeuchte benötigt. Wer sie dennoch pflegen möchte, sollte es mit Schalenkultur an einer absonnigen Stelle in einem warmen Zimmer versuchen. Als Substrat haben wir im botanischen Garten eine Mischung aus feiner Pinienrinde, torffreier Blumenerde und Vulkatec im Verhältnis (3:2:1). Diese Mischung hat sich bei uns für Regenwald-Bodenbewohner sehr bewährt. Im Zimmer sollte man eventuell etwas weniger Pinienrinde verwenden, um die Wasserspeicher-Fähigkeit zu verbessern.
Der Wasserbedarf der Art ist im Sommer sehr hoch und im Winter mäßig. Austrocknen darf sie jedenfalls nie. Sie zeigt auch sofort an, wenn sie Durst hat.
So viel ich weiß, wurden die Hemigraphis-Arten in den 60er- bis 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts von Floristen gerne als Blattpflanze für Schalenbepflanzen genutzt.
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Ecbolium viride
Moin,
manchmal gibt es Pflanzen, von denen man nicht denkt, dass sie wunderbare Begleitpflanzen unserer fleischigen Lieblinge wären. Es ist wieder mal eine Acanthaceae, die ich dafür vorstellen möchte. In dieser Familie gibt es einige sehr schönblütige Wüsten- und Steppenpflanzen, die an ihren Standorten mit Sukkulenten zusammen wachsen. In der Heimat von Ecbolium viride, der Türkisblume, den Trockenwäldern des indischen Subkontinents, gibt es zwar nicht so viele Sukkulenten, aber trocken ist es dort trotzdem. Es gibt sogar einige Herkünfte dieser Art, die leicht fleischige Blätter ausbilden, also schon auf dem Weg zur Sukkulenz sind.
Ungewöhnlich an der Art ist die seltene Blütenfarbe, ein türkis angehautes Grün. Der Wuchs selbst ist halbstrauchig-buschig und bis knapp 1,5 Meter hoch. Die Art lässt sich jedoch, wenn sie mal zu groß geworden ist, entweder gut zurückschneiden oder durch Stecklinge neu heranziehen. Bei strauchigen Acanthusgewächsen ist eine gelegentliche Verjüngung durch Stecklinge meist vorzuziehen, weil alte Pflanzen etwas unansehnlich werden. Was auch funktioniert ist die Aussaat. Die Art verschleudert ihre scheibenförmigen Samen sowieso überall hin und so kann man sich die Jungpflanzen einsammeln und wieder gesondert eintopfen.
Als Bewohner trockener Habitate ist sie nicht so humusverwöhnt. Wir in den Gruson-Gewächshäusern kultivieren sie in unserer Kübelpflanzen-Erde, einer Mischung aus Vulkatec und torffreier Blumenerde (1:1). Der Standort kann sonnig, halbschattig und sogar schattig sein, wobei sie an den hellen Stellen den schöneren Wuchs und die reichere Blüte hat. Bewässert wird Winter und Frühling nur sehr mäßig, im Sommer/Herbst dann zwar mehr, aber auch nicht wirklich intensiv, irgendwie normal......
Einzig bei den Temperaturen ist sie anspruchsvoll. Es ist eine echte Warmhauspflanze. Wer aber Sansevierien oder madagassische Tiefland-Sukkulenten wie Euphorbien, Uncarina und Aloe pflegt, der hat einen perfekten, nichtsukkulenten Partner gefunden....... wenn er sie denn bekommt. Das ist nämlich das größte Problem, die Art wird im Handel nur selten angeboten, trotz der sehr ungewöhnlichen Blütenfarbe.
manchmal gibt es Pflanzen, von denen man nicht denkt, dass sie wunderbare Begleitpflanzen unserer fleischigen Lieblinge wären. Es ist wieder mal eine Acanthaceae, die ich dafür vorstellen möchte. In dieser Familie gibt es einige sehr schönblütige Wüsten- und Steppenpflanzen, die an ihren Standorten mit Sukkulenten zusammen wachsen. In der Heimat von Ecbolium viride, der Türkisblume, den Trockenwäldern des indischen Subkontinents, gibt es zwar nicht so viele Sukkulenten, aber trocken ist es dort trotzdem. Es gibt sogar einige Herkünfte dieser Art, die leicht fleischige Blätter ausbilden, also schon auf dem Weg zur Sukkulenz sind.
Ungewöhnlich an der Art ist die seltene Blütenfarbe, ein türkis angehautes Grün. Der Wuchs selbst ist halbstrauchig-buschig und bis knapp 1,5 Meter hoch. Die Art lässt sich jedoch, wenn sie mal zu groß geworden ist, entweder gut zurückschneiden oder durch Stecklinge neu heranziehen. Bei strauchigen Acanthusgewächsen ist eine gelegentliche Verjüngung durch Stecklinge meist vorzuziehen, weil alte Pflanzen etwas unansehnlich werden. Was auch funktioniert ist die Aussaat. Die Art verschleudert ihre scheibenförmigen Samen sowieso überall hin und so kann man sich die Jungpflanzen einsammeln und wieder gesondert eintopfen.
Als Bewohner trockener Habitate ist sie nicht so humusverwöhnt. Wir in den Gruson-Gewächshäusern kultivieren sie in unserer Kübelpflanzen-Erde, einer Mischung aus Vulkatec und torffreier Blumenerde (1:1). Der Standort kann sonnig, halbschattig und sogar schattig sein, wobei sie an den hellen Stellen den schöneren Wuchs und die reichere Blüte hat. Bewässert wird Winter und Frühling nur sehr mäßig, im Sommer/Herbst dann zwar mehr, aber auch nicht wirklich intensiv, irgendwie normal......
Einzig bei den Temperaturen ist sie anspruchsvoll. Es ist eine echte Warmhauspflanze. Wer aber Sansevierien oder madagassische Tiefland-Sukkulenten wie Euphorbien, Uncarina und Aloe pflegt, der hat einen perfekten, nichtsukkulenten Partner gefunden....... wenn er sie denn bekommt. Das ist nämlich das größte Problem, die Art wird im Handel nur selten angeboten, trotz der sehr ungewöhnlichen Blütenfarbe.
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Ruellia jussieuoides
Moin,
Acanthusgewächse und kein Ende....... es ist halt eine sehr arten- und formenreiche Familie.
Die Gattung Ruellia enthält viele Arten, auf jeden Fall deutlich mehr als 100. Dabei ist die Vielfalt der Blütenformen enorm, je nach Bestäuber. Eine Gruppe von Ruellien ist sich aber recht ähnlich und mein Kollege für die Tropen der Neuen Welt bestellt immer mal wieder aus dem Samentausch der Botanischen Gärten neue Ruellien. Leider guckt er nie nach, wie die Art, die er bestellt, aussieht und so haben wir in der Zwischenzeit fünf Arten, die alle blaue Blüten und einen aufrecht-strauchigen Wuchs haben. Die Besucher zählen leider nicht die Härchen oder gucken sich die Samenstruktur an, um die Art zu bewundern, für die sehen sie alle mehr oder weniger gleich aus.
Ruellia jussieuoides sticht ein wenig heraus, weil sie fast mannshoch wird und ist damit deutlich größer als die anderen blauen. Sie ist eine Art offener Stellen im Regenwald tiefer und mittlerer Lagen im südlichen Mittelamerika und von Ekuador bis Rio de Janeiro. Offenbar wurde die Art in Kolumbien noch nicht nachgewiesen, was eine interessante, pflanzengeographische Lücke ist. Gerne wächst sie an Straßen- und Wegrändern und kann wohl als Pionier bezeichnet werden, der normalerweise natürliche Lichtungen durch Baumbruch besiedelt. Zu sonnig sollte es jedoch nicht sein, zu schattig aber auch nicht.
Somit ist sie kein richtiger Regenwald-Bodenbewohner für locker-humose Substrate sondern kann eher wie eine "normale" Kübelpflanze behandelt werden. Wir topfen sie in unsere 1:1 Mischung Vulkatec : torffreie Pflanzerde.
Im Winter muss es nicht ganz so feucht sein, ansonsten mag sie ordentlich Wasser, ohne Staunässe natürlich. Was die Luftfeuchte angeht sollte diese von April bis Oktober sehr hoch sein, Regenwald in der Regenzeit, da kann man ja nichts anderes erwarten.
Wie alle unsere blauen Ruellien kann sie ausgepflanzt in einem Gewächshaus mit Grundbeeten etwas lästig werden. Sie hat nämlich wie alle (?) Acanthaceae scheibenförmige Samen, die mit einem Schleudermechanismus durch die Gegend gepfeffert werden und an allen möglichen und unmöglichen Stellen auftauchen. Pioniere eben......... Auch deshalb soll meine Kollege sich vorher ansehen, was er bestellt und nicht nur nach "Südamerika" gucken.
Acanthusgewächse und kein Ende....... es ist halt eine sehr arten- und formenreiche Familie.
Die Gattung Ruellia enthält viele Arten, auf jeden Fall deutlich mehr als 100. Dabei ist die Vielfalt der Blütenformen enorm, je nach Bestäuber. Eine Gruppe von Ruellien ist sich aber recht ähnlich und mein Kollege für die Tropen der Neuen Welt bestellt immer mal wieder aus dem Samentausch der Botanischen Gärten neue Ruellien. Leider guckt er nie nach, wie die Art, die er bestellt, aussieht und so haben wir in der Zwischenzeit fünf Arten, die alle blaue Blüten und einen aufrecht-strauchigen Wuchs haben. Die Besucher zählen leider nicht die Härchen oder gucken sich die Samenstruktur an, um die Art zu bewundern, für die sehen sie alle mehr oder weniger gleich aus.
Ruellia jussieuoides sticht ein wenig heraus, weil sie fast mannshoch wird und ist damit deutlich größer als die anderen blauen. Sie ist eine Art offener Stellen im Regenwald tiefer und mittlerer Lagen im südlichen Mittelamerika und von Ekuador bis Rio de Janeiro. Offenbar wurde die Art in Kolumbien noch nicht nachgewiesen, was eine interessante, pflanzengeographische Lücke ist. Gerne wächst sie an Straßen- und Wegrändern und kann wohl als Pionier bezeichnet werden, der normalerweise natürliche Lichtungen durch Baumbruch besiedelt. Zu sonnig sollte es jedoch nicht sein, zu schattig aber auch nicht.
Somit ist sie kein richtiger Regenwald-Bodenbewohner für locker-humose Substrate sondern kann eher wie eine "normale" Kübelpflanze behandelt werden. Wir topfen sie in unsere 1:1 Mischung Vulkatec : torffreie Pflanzerde.
Im Winter muss es nicht ganz so feucht sein, ansonsten mag sie ordentlich Wasser, ohne Staunässe natürlich. Was die Luftfeuchte angeht sollte diese von April bis Oktober sehr hoch sein, Regenwald in der Regenzeit, da kann man ja nichts anderes erwarten.
Wie alle unsere blauen Ruellien kann sie ausgepflanzt in einem Gewächshaus mit Grundbeeten etwas lästig werden. Sie hat nämlich wie alle (?) Acanthaceae scheibenförmige Samen, die mit einem Schleudermechanismus durch die Gegend gepfeffert werden und an allen möglichen und unmöglichen Stellen auftauchen. Pioniere eben......... Auch deshalb soll meine Kollege sich vorher ansehen, was er bestellt und nicht nur nach "Südamerika" gucken.
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Stachelsusi- Kakteenfreund
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Ruspolia seticalyx
Moin,
OK, schon wieder ein Akanthusgewächs. Sie sind aber auch schön und interessant. Zusätzlich wieder eine Art, die pflegerisch als Begleitpflanze zu unseren Primär-Lieblingen geeignet ist. Da die Heimat von Ruspolia seticalyx die Trockenwälder des tropischen Ost-Afrika und Madagaskars sind, wäre sie ein hübscher Begleiter für Euphorbia, Aloe, Pachypodium und Co.
Wie schon erwähnt, hat sie einen kleinen Nachteil, sie versamt sich durch herumgeschleuderte Samen. Als kleine Pflanze kann man sie jedoch sehr gut erkennen und da, wo sie nicht wachsen soll, gut herausreissen. Nicht vergleichbar mit einem unserer "Lieblings-Begleiter", dem Sauerklee. Die Wurzeln von Ruspolia sind nur fein. Ein paar Jungpflanzen sollte man sich regelmäßig eintopfen, denn so gute Versamer sind von Natur aus meist nicht sehr langlebig und ein Rückschnitt einer hochbeinigen Pflanze macht sie nicht schöner. Da ist es besser, die frisch getopfen Babies gelegentlich zu entspitzen, um einen buschigen Aufbau hinzubekommen. Wenn man sie jedoch lässt, kann dieser aufrechte Halbstrauch knapp über einen Meter hoch werden.
Wie schon angedeutet, kommt die Art aus Gegenden mit ausgeprägter Trockenzeit im Winter und frühen Frühjahr. Nur im Sommer ist der Wasserbedarf recht hoch, ansonsten lässt man sie immer leicht abtrocknen. Durchkultivieren, mit ganzjährig gleichmäßiger Feuchte geht auch, dann werden die Pflanzen aber kopflastig.
Das Substrat ist bei uns in den Gruson-Gewächshäusern unsere Kübelpflanzenmischung (mineralisch:humos 1:1), also etwas wasserhaltender als ein übliches Sukkulentensubstrat. Die Luftfeuchte braucht nur im Sommer/Herbst etwas höher zu sein, ist aber nicht zwingend notwendig. Dagegen mag sie es eher absonnig und im Winter sind Nachttemperaturen von mindestens 10° C zu empfehlen. Wir stellen sie im Sommer nicht raus, das sollte aber möglich sein, solange die Nacht-Temperaturen nicht zu niedrig sind.
Offenbar ist die Variabilität der Sämlinge recht groß, wie man an den Blütenständen auf den Fotos sehen kann.
OK, schon wieder ein Akanthusgewächs. Sie sind aber auch schön und interessant. Zusätzlich wieder eine Art, die pflegerisch als Begleitpflanze zu unseren Primär-Lieblingen geeignet ist. Da die Heimat von Ruspolia seticalyx die Trockenwälder des tropischen Ost-Afrika und Madagaskars sind, wäre sie ein hübscher Begleiter für Euphorbia, Aloe, Pachypodium und Co.
Wie schon erwähnt, hat sie einen kleinen Nachteil, sie versamt sich durch herumgeschleuderte Samen. Als kleine Pflanze kann man sie jedoch sehr gut erkennen und da, wo sie nicht wachsen soll, gut herausreissen. Nicht vergleichbar mit einem unserer "Lieblings-Begleiter", dem Sauerklee. Die Wurzeln von Ruspolia sind nur fein. Ein paar Jungpflanzen sollte man sich regelmäßig eintopfen, denn so gute Versamer sind von Natur aus meist nicht sehr langlebig und ein Rückschnitt einer hochbeinigen Pflanze macht sie nicht schöner. Da ist es besser, die frisch getopfen Babies gelegentlich zu entspitzen, um einen buschigen Aufbau hinzubekommen. Wenn man sie jedoch lässt, kann dieser aufrechte Halbstrauch knapp über einen Meter hoch werden.
Wie schon angedeutet, kommt die Art aus Gegenden mit ausgeprägter Trockenzeit im Winter und frühen Frühjahr. Nur im Sommer ist der Wasserbedarf recht hoch, ansonsten lässt man sie immer leicht abtrocknen. Durchkultivieren, mit ganzjährig gleichmäßiger Feuchte geht auch, dann werden die Pflanzen aber kopflastig.
Das Substrat ist bei uns in den Gruson-Gewächshäusern unsere Kübelpflanzenmischung (mineralisch:humos 1:1), also etwas wasserhaltender als ein übliches Sukkulentensubstrat. Die Luftfeuchte braucht nur im Sommer/Herbst etwas höher zu sein, ist aber nicht zwingend notwendig. Dagegen mag sie es eher absonnig und im Winter sind Nachttemperaturen von mindestens 10° C zu empfehlen. Wir stellen sie im Sommer nicht raus, das sollte aber möglich sein, solange die Nacht-Temperaturen nicht zu niedrig sind.
Offenbar ist die Variabilität der Sämlinge recht groß, wie man an den Blütenständen auf den Fotos sehen kann.
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Biophytum dendroides
Moin,
lästiges Kraut mit explosiven Kapseln gibts ja eigentlich schon genug, siehe Oxalis corniculata, das wohl meistgehasste Pflänzchen in den hiesigen Sukkulentensammlungen..... auch wenn sie, in Isolation, eigentlich ganz hübsch sind.
Im Zuge der Terrarienpflanzen-Mode sind ein paar weitere Oxalidaceae in den Gärtnereien zu bekommen. Biophytum bestechen in diesem Fall durch ihren palmenartigen Habitus in Kleinformat, schiessen aber auch wild um sich. Das Auszupfen der Jungpflanzen geht jedoch einfacher als bei Oxalis.
Das Biophytum dendroides der Gruson-Gewächshäuser haben wir als Biophytum sensitivum bekommen. Wir wollten, neben der Echten Mimose, noch eine weitere Pflanze mit beweglichen Blättern für die Besucher haben........ hier bewegte sich aber nix. Als sie dann geblüht hat, wussten wir auch warum, denn B. sensitivum blüht gelb. Ausserdem ist unser Pflänzchen eine Wildaufsammlung aus Veracruz. B. sensitivum ist zwar als leicht invasiv bekannt, aus Mexiko wurde die Art aber noch nie gemeldet und wird sicherlich auch nicht plötzlich die Blütenfarbe in cremeweiß ändern. Damit war klar, das es die in Mexiko heimische B. dendroides ist.
Es ist eine schwach verzweigte, aufrechte Pflanze, die etwa 30 cm Höhe erreichen kann und an offeneren Stellen in Wäldern wächst. Hier besiedelt sie flachgründigere Standorte auf dem Boden oder Felsen.
Wir kultivieren sie in relativ kleinen Töpfen in einer mineralisch-humosen Erdmischung (2:1) im Lauwarmhaus (winterliche Nachttemperatur ca. 8 - 12° C) an einer leicht absonnigen Stelle. Im Schauhaus steht sie in unserem Palmenhaus als Unterwuchs und darf sich gerne durch die explosive Saat an zusagenden Stellen ausbreiten.
Im Sommer/Herbst braucht sie ordentlich Wasser, der Winter darf dagegen ziemlich trocken sein. So passt sie eigentlich auch in eine Kakteensammlung
lästiges Kraut mit explosiven Kapseln gibts ja eigentlich schon genug, siehe Oxalis corniculata, das wohl meistgehasste Pflänzchen in den hiesigen Sukkulentensammlungen..... auch wenn sie, in Isolation, eigentlich ganz hübsch sind.
Im Zuge der Terrarienpflanzen-Mode sind ein paar weitere Oxalidaceae in den Gärtnereien zu bekommen. Biophytum bestechen in diesem Fall durch ihren palmenartigen Habitus in Kleinformat, schiessen aber auch wild um sich. Das Auszupfen der Jungpflanzen geht jedoch einfacher als bei Oxalis.
Das Biophytum dendroides der Gruson-Gewächshäuser haben wir als Biophytum sensitivum bekommen. Wir wollten, neben der Echten Mimose, noch eine weitere Pflanze mit beweglichen Blättern für die Besucher haben........ hier bewegte sich aber nix. Als sie dann geblüht hat, wussten wir auch warum, denn B. sensitivum blüht gelb. Ausserdem ist unser Pflänzchen eine Wildaufsammlung aus Veracruz. B. sensitivum ist zwar als leicht invasiv bekannt, aus Mexiko wurde die Art aber noch nie gemeldet und wird sicherlich auch nicht plötzlich die Blütenfarbe in cremeweiß ändern. Damit war klar, das es die in Mexiko heimische B. dendroides ist.
Es ist eine schwach verzweigte, aufrechte Pflanze, die etwa 30 cm Höhe erreichen kann und an offeneren Stellen in Wäldern wächst. Hier besiedelt sie flachgründigere Standorte auf dem Boden oder Felsen.
Wir kultivieren sie in relativ kleinen Töpfen in einer mineralisch-humosen Erdmischung (2:1) im Lauwarmhaus (winterliche Nachttemperatur ca. 8 - 12° C) an einer leicht absonnigen Stelle. Im Schauhaus steht sie in unserem Palmenhaus als Unterwuchs und darf sich gerne durch die explosive Saat an zusagenden Stellen ausbreiten.
Im Sommer/Herbst braucht sie ordentlich Wasser, der Winter darf dagegen ziemlich trocken sein. So passt sie eigentlich auch in eine Kakteensammlung
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