Winterhart? Frosthart?

Entscheidend ist immer die Durchschnittstemperatur eines Tages und solange sie nicht beim Fahrradrausholen durchgefrieren kann gar nichts passieren.

Entscheidend ist immer die Durchschnittstemperatur eines Tages...

Halte ich ein Stück weit für ein Gerücht. Außerdem ist das ein Widerspruch in sich. Wenn es tagsüber dafür z.B. 20° würden, wäre das Durchfrieren auch kein Problem, der Durchschnitt läge auf jeden Fall im Plusbereich, wenn es nicht gerade -20° hätte. Und wenn es tagsüber schon nur kurz über oder an die Null hat, ist somit der Durchschnitt immer im gefrorenen Zustand.

Wir hatten es in irgendeinem Tröt mal mit Opunitios Draußen-Kakteen, die eine ganze Anzahl Wochen nie die Sonne sehen und aufgrund dessen auch nicht ständig auftauen und wieder einfrieren, was wohl viel weniger ungesund ist als der tägliche Wechsel zwischen fest und flüssig... Leider find ich's nimmer bzw. wüßte nicht, wo zu suchen wäre. Aber irgendwie finde ich das von der Natur aus auch ganz logisch eingerichtet, zumindest in Gebieten, wo in der Ruhepause Schnee liegt. Die Pflanzen sind in Winterstarre, sobald die Sonne wieder höher steigt, tauen nicht nur die Pflanzen und dann der Boden auf, sondern es gibt gleich noch eine erste Kanne Schmelzwasser. Also, mich bleibt dabei - lieber halbwegs konstant unter Null als ständig plusminus.

Shamrock schrieb:Entscheidend ist immer die Durchschnittstemperatur eines Tages und solange sie nicht beim Fahrradrausholen durchgefrieren kann gar nichts passieren.

Genau, wenn ich im Schlafzimmer lüfte, steht für 10-15 min beispielsweise Setiechinopsis mirabilis im offenen Fenster, auch wenn es draußen -5 oder weniger hat. Kann keine Schäden beobachten.

Pieks schrieb:was wohl viel weniger ungesund ist als der tägliche Wechsel zwischen fest und flüssig...

Sag Bescheid,,wenn Du den Tröt findest, das ist interessant. Ich persönlich glaube ja, daß es bei Pflanzen im Winterschlaf weder fest noch flüssig gibt, sondern das ist irgendwie ein „Zwischenzustand“

Flüst? Oder Essig mit F?

Ich hoffe ja ein bisschen, dass Stefan hier reinschaut und weiß, wo das zu finden wäre...

Entscheidend ist die Durchschnittstemperatur und nicht irgendeine Temperaturspitze - solange sie nicht durchfrieren. Eben, solange sie nicht durchfrieren. Wenn die Pflanze nicht frostverträglich ist und dann doch gefriert, dann ist sie futsch. Auch wenn der Tagesdurchschnitt deutlich im Plusbereich lag. Logisch. Das Wasser in den Zellen gefriert, bildet Eiskristalle und Kristalle, welche die Zellwände durchpieksen, sind nicht gesund. Aber solange es nichts gefriert ist die Durchschnittstemperatur das Entscheidende. Was soll daran ein Gerücht sein?
Und selbst wenn das Fahrrad im Zeitlupentempo rausgeholt wird, wird in der Zeitspanne kein Kaktus gefrieren.

Ein ständiges Auf- und Abtauen dürfte sogar richtig frostharte Gesellen schnell an ihre Grenzen bringen. Einer der Gründe, warum manche Pflanzen einen Winter mit -20 °C gut überstanden haben und einen Winter später bei gerade mal -8 °C plötzlich hopps gehen. Und einer der Gründe warum ich diese tollen Angaben wie "frosthart bis -16,5 °C", welche man oft irgendwo liest, für ziemlich unsinnig halte. Sowas hängt immer von vielen Faktoren ab und ständiges Auf- und Abtauen ist einer der Faktoren.

Dropselmops schrieb:

Shamrock schrieb:Entscheidend ist immer die Durchschnittstemperatur eines Tages und solange sie nicht beim Fahrradrausholen durchgefrieren kann gar nichts passieren.

Genau, wenn ich im Schlafzimmer lüfte, steht für 10-15 min beispielsweise Setiechinopsis mirabilis im offenen Fenster, auch wenn es draußen -5 oder weniger hat. Kann keine Schäden beobachten...

Nicole,
wie bei mir: Ich lüfte auch KURZ mein Dachfenster bei Minustemperaturen und habe dort empfindliche Pflanzen stehen. Dazu ein Thermometer. Das zeigt mir, dass trotz offenem Fenster die Temperatur nicht gegen Null geht. Grund: Die warme Zimmerluft strömt aus dem Fenster und wärmt die dortigen Pflanzen. Es kommt drauf an, wie lange man das Fenster offen hält.

Wenn ich mit "irgendeiner Temperaturspitze" die Durchschnittstemperatur unter Null senke, IST sie entscheidend. Ich denke auch nicht, dass es per se darum ging, ob ein Kaktus während des Türöffnens im Treppenhaus Schäden davon tragen könnte, sondern durch das Öffnen. Aber gut.

Man soll ja auch Kakteen generell eher nicht öffnen.

Jetzt kommen die Mathe-Fans auf ihre Kosten: Wie lang und extrem muss wohl eine Temperaturspitze ausfallen, um den Tagesschnitt in den Minusbereich zu bringen? Dafür muss man doch seine Kakteen schon mindestens in eine Transportbox für Corona-Impfstoff packen.

Ich spitze noch zu: Wahrscheinlich ist der Frosteffekt schlimmer, wenn er sich langsam aufbaut, weil sich dann tatsächlich große Kristalle bilden können. Insofern könnte der Schaden in Matthias' Trockeneisbox mit -80°C kleiner ausfallen. Ist durchaus denkbar.

mRNA-Impfstoffe sind gut 30 Tage lang bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad haltbar. Wers braucht kann natürlich tiefgefrorende Kakteen als Kühlakkus dazustellen.