Rettungsaktion Kakteensammlung Eching [...] eine endlose Geschichte [...]

Richtigen Winterschlaf hatten meine ja nicht.War ja immer so um 15 Grad. Aber jetzt werden sie bald zu futtern kriegen.   Dann wird man sehn  wer es geschafft hat.
Schönes Wochenende.    ,          

Der Robert

.... meine hatten tiefsten Winterschlaf im düsteren Keller - bei ca. 5-7 °C und furztrocken.

Morgen hab ich mir die Umtopfaktion vorgenommen - will alle an einem Tag schaffen.
(Kasten Bier steht bereit)

Viel Vergnügen, aber mit dem Kasten geht's ja leichter! Wie gesagt , Substrat ist teilweise ein Hammer -- und den wirst du wahrscheinlich brauchen.

Darf ich mal eine mega-super-Dummie-Frage stellen?

Was ist eigentlich der Grund dafür, dass bei manchen der Kakteen die Stacheln dunkelgrau bis schwarz sind ???
(hab ich bei euren Bildern ja nun auch gesehen - bei mir haben das auch so 30 % der Echinger)

Spiky, die Dornenfarbe ist artenabhängig und wird genetisch weitergegeben. Dunkle Dornen bieten den gleichen Schutz wie
helle Dornen. Diese Teile von Kakteen waren früher mal Blätter gewesen, die sich aufgrund langer Trockenperioden zum
Verdunstungsschutz zu Dornen entwickelt haben. Richtige Blätter haben eine zu große Oberflläche, auf der viel Wasser aus
den Zellen verloren gehen würde. Die Sonne lässt die Pflanze also stückchenweise austrocknen, indem sie ihr das Wasser
aus schwachen und dünnen Trieben entzieht. So sieht es zumindest bei einer beblätterten Pflanze aus.

Bei Kakteen bzw. bedornten Stammsukkulenten sind die Dornen verholzt, intakte Dornen sind stabil und sitzen fest auf den Areolenpolstern.
Abgestorbene Dornen brechen leicht ab. Bei größeren Säulen verfärben sich alte Dornen manchmal bräunlich, währenddessen
die meisten weiß sind. Ein Beispiel ist Pachycereus pringlei, der mit zunehmendem Alter an der Basis verholzt und Dornen verliert.

D.h. die Dornenfarbe ist bei manchen Kakteen altersabhängig (vom Pflanzenalter UND vom Alter des jeweiligen Dorns).
Viele Kakteen haben als Sämlinge und Jungpflanzen eine Bedornung, die immer geringer wird. Z.B. die kurz bedornten Echinopsis-Hybriden,
die als Altpflanzen nur noch Dornenstümpfe aufweisen und die Areolenwolle diese verdeckt. Mit zunehmender Sonnenintensität kann
die Dornenfarbe intensiviert werden. Also bewirken differenzierte Umweltfaktoren eine Umfärbung der Dornen, z.B. bei Echinocereus
rigidissimus ssp. rubispinus, der besonders farbprächtig wird, indem man die Pflanzen während ihrer gesamten Lebenszeit genügend
Sonnenstrahlung aussetzt. Die genetischen Anlagen der Subspezies sorgen für den Ansatz der Färbung, die Ausprägung kann aber
von der Umwelt bestimmt werden. Natürlich auch von richtiger Pflege sowie Dünger zur rechten Zeit und in richtiger Dosis.

Liebe Sami, dankeschön für die vielen Infos.  

Das ist aber nicht ganz das, was ich meine - mir geht es speziell um den Zustand / Farbe der Dornen der Echinger und hier mal Beispielfotos ....
(wieso gibt es da dunkelgraue und graue Stacheln - oft am unteren Bereich?)


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Das ist wie die grauen Haare bei uns Menschen. Alte Dornen verbleichen und bekommen sogar Spliss.

Die unteren Dornen (nicht Stacheln!)    sind natürlich viel älter als die Dornen der oberen Neutriebes.
Ich habe das eigentlich im letzten Beitrag mit der Altersabhängigkeit schon erwähnt, du zeigst die besten Beispiele dafür.

Im Laufe des Wachstums verholzen die basalen Dornen immer weiter, weil die Pflanze einen Trieb im Scheitel nachschiebt.
Die jüngsten Dornen befinden sich immer im Bereich des Scheitels, also des Vegetationszentrums. Zur Stabilisierung
der unteren Dornen verändert sich ihre Struktur und sie verfärben sich. An der Basis sind sie oftmals verdickt, weil sie
mehr Horngewebe entwickeln, ähnlich einer Cuticula (Wachsschicht). Je mehr holzartige Faser am Dorn ist, desto
grauer wird er. Man kann durchaus von einem Vergreisungsprozess sprechen.

Dankeschön - damit kann ich was anfangen.
Bitte nicht immer davon ausgehen, dass bei jeder hier schon mega viel Wissen vorhanden ist.


Ich werde nie wieder "Stacheln" sagen ........... meine Güte. Nicht steinigen!

Graue Haare gibt es nicht. Es gibt nur farbig pigmentierte und farblos unpigmentierte Haare.

Je heller die Dornen, desto höher die Reflexionsrate für Sonneneinstrahlung, der ideale Reflektor ist weiß. Je mehr die Pflanzen aus dem Schatten ihrer Ammenpflanze herauswachsen, desto bedeutender kann das werden. Ähnlich wie die Farbe der Epidermis bei Sukkulenten geben die Dornen Aufschluss darüber, wie mineralhaltig das Substrat ist/war. In z.B. stark lehmhaltigen Substraten kultivierte Pflanzen weisen oft eine deutlich farbenfrohere und meist auch stärkere Bedornung auf. Im Übrigen vermag das zudem eine sichtbare Form von altersbedingtem Bimorphismus (juveniler/adulter Habitus) zu sein, ebenso wie die Anzahl und Länge der Dornen, siehe oben.