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Warum pfropfen?

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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Klaus 007 So 11 Nov 2018, 09:17

danke Ingrid und Sami,

schöne veranschauliche Bilder Ingrid, was wurde hier auf was gepfropft? Ich frage weil ich bin wirklich blutiger Anfänger! Wurden die Pfropflinge noch irgendwie fixiert? In meinen Büchern ist dieses so beschrieben mit Gummibändern! Aber bei einer Sämlingspfropfung hätte ich Angst diese zu schnüren oder zu erdrücken. Mit einer Haushaltsfolie runterhalten und diese dann an der Unterlage befestigen mit Gummiring habe ich hier im Forum gesehen, war das hier auch so gemacht worden?

Sami schrieb:
Bei der Pfrofung sollte die Unterlage im Trieb sein
Kann ich diesen Trieb denn nicht auch beeinflussen mit einer Durchkultivierung, oder ist diesem abzuraten wegen einer Störung des Bio-Rythmus?
Sami schrieb:Irgendwann ist dann die Unterlage abgenutzt,
weil der Pfröpfling jahrelang Nährstoffe und Wasser über sie zuführen musste.
Was geschieht dann, Pfröpfling auf eine neue Unterlage setzen oder normal weiterkultivieren. Also abtrennen und zum bewurzeln in geeignetes Material setzen?

Gruß Klaus!
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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  filou* So 11 Nov 2018, 10:35

Hallo Klaus,

bei meinen Pfropfungen  handelt es sich bei dem Sämlingen um Chamaecereus und bei den
Pfropfunterlagen um Hylocereus undatus. Bei diesen kleinen Sämlingen ist keine
Fixierung notwendig. Ein leichtes andrücken nach dem pfropfen reicht aus.
Die ersten paar Tage bis zum anwachsen stülpe ich noch eine Plastiktüte darüber.
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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Klaus 007 So 11 Nov 2018, 11:10

Danke Ingrid,

also dient diese Plastiktüte weniger der Fixierung, eher dem Microklima!  :Danke:

Gruß Klaus!
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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Kaktusfreund81 So 11 Nov 2018, 12:23

Klaus schrieb:Kann ich diesen Trieb denn nicht auch beeinflussen mit einer Durchkultivierung, oder ist diesem abzuraten wegen einer Störung des Bio-Rythmus?
Richtig vermutet, das würde der Gesundheit der Pfropfunterlage schaden - sie braucht ebenfalls eine vernünftige Winterruhe.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Pröpfling auf ihr anwächst, ist entscheidend größer, wenn die Unterlage gesund ist und im
Saft steht. Wie alle anderen Kakteen auch, die sich im Frühling nach dem Dursten endlich wieder mit Wasser vollsaugen
können.

Klaus schrieb:Was geschieht dann, Pfröpfling auf eine neue Unterlage setzen oder normal weiterkultivieren. Also abtrennen und zum bewurzeln in geeignetes Material setzen?
Sämlingspfropfungen können einen enormen Wachstumsschub bekommen im Vergleich zu wurzelecht kultivierten Sämlingen.
Der Sämling muss nicht in Wurzelwachstum investieren, sondern kann sich auf oberes Wachstum und schnelles Blühen
fokussieren. Wie Ingrid gesagt hat, ist dies z.B. sinnvoll, wenn man bei Hybriden schnell die Blütenfarbe erkennen möchte.
Pflanzen, die sämlingsgepfropft wurden, erreichen die Blühreife viel schneller. Das heißt jedoch gleichzeitig, was dem Sämling
an Positivem zukommt, kommt der Unterlage an Negativem zu. Der Edelreis zehrt und zehrt jahrelang an ihr und nach einiger
Zeit verlassen die Unterlage ihre Kräfte - sie verkorkt, schrumpelt ein oder neigt sich aufgrund der zunehmenden Masse des
Pfröpflings zur Seite, sodass ihre Stabilität gefährdet ist.

In den meisten Fällen bekommt sie aber Mangelerscheinungen wie Gelbfärbungen oder gar Graufärbungen, die auf allgemeines
Unwohlsein hindeuten; da Chlorophyll nicht mehr in ausreichender Menge synthetisiert werden kann und daraufhin das Blattgrün
nachlässt oder sich eine Akkrustierung der Epidermis anzeigt, indem sie großflächig verkorkt sowie sehr empfindlich auf veränderte
abiotische Faktoren reagiert.

Der Edelreis muss dann entweder umgepfropft werden oder bei ausreichender Vitalität und gegebenen Vorraussetzungen für
die wurzelechte Kultur sogar auf eigenen Füßen rückbewurzelt werden kann und zukünftig ohne Unterlage auskommen muss.
Das hängt oftmals von der jeweiligen Spezies und deren Ansprüchen ab - Cristaten oder sonstige Wachstumskuriositäten würde
ich sicherheitshalber nicht wurzelecht halten, sondern im Fall der geschwächten Unterlage lieber umpfropfen.

_________________
Beste Grüße
Sami


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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Klaus 007 So 11 Nov 2018, 14:36

danke Sami,

Deine Antworten immer wieder eine Bereicherung!
Sami schrieb:Der Edelreis muss dann entweder umgepfropft werden oder bei ausreichender Vitalität und gegebenen Vorraussetzungen für
die wurzelechte Kultur sogar auf eigenen Füßen rückbewurzelt werden kann und zukünftig ohne Unterlage auskommen muss.
Das hängt oftmals von der jeweiligen Spezies und deren Ansprüchen ab - Cristaten oder sonstige Wachstumskuriositäten würde
ich sicherheitshalber nicht wurzelecht halten, sondern im Fall der geschwächten Unterlage lieber umpfropfen.
Bei einer neuen Unterlage. Gehe ich jetzt richtig der Annahme das die Unterlage in Größe in etwa Gleichgroß,oder Größer sein muß wie der Pfröpfling. denn diesen will man ja in voller Schönheit auch erhalten!

Gruß Klaus!
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Beitrag  Torro So 11 Nov 2018, 17:23

Hallo Klaus,

so einfach kann man das nicht beantworten.
Zum einen ist das reine Geschmackssache.
Man kann eine Unterlage auch quasi als Wurzel verschwinden lassen.
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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Klaus 007 So 11 Nov 2018, 17:53

Hallo Torro, danke
Torro schrieb:Zum einen ist das reine Geschmackssache.
Man kann eine Unterlage auch quasi als Wurzel verschwinden lassen.
D.h. quasi ich könnte die Unterlage kurz Oberhalb des Substrat`s köpfen, so daß es optisch schöner aussieht. Nach dem was ich bisher in meinen 2 Büchern gelesen habe gibt es ja eine Vielzahl an Pfropfmöglichkeiten. Welche dann von der Ästhetik ansprechender ist, ist dann auch eine Fall zu Fall Entscheidung!

Gruß Klaus!
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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Torro Mo 12 Nov 2018, 07:42

Hallo Klaus,

ja das kann man bei einer stabilen Unterlage machen.
Etwa jusbertii oder Tricho.
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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Klaus 007 Mo 12 Nov 2018, 10:01

Hallo Torro,

Harrisia ‘Jusbertii’ konnte ich finden, bei dem Tricho sind bestimmt die Arten der Gattung Trichocereus gemeint. Als Anfänger habe ich es noch ein wenig schwer mit den Kürzeln. Also die beiden wären für so eine brachiale Pfropfung zugänglich.
Es ist ja noch lange nicht soweit mit dem Pfopfen. Wenn müßte ich mir sowieso geeignete Unterlagen erstmal beschaffen.
Jetzt kommt dann gleich noch eine Frage auf. Wenn ich zum Pfropfen köpfe. Das Oberteil könnte ich dann ja wieder bewurzeln, richtig! Könnte man vom Oberteil auch noch von unten Teilsegmente entnehmen, bewurzeln und zum Kindeln bringen? Nach Oben wachsen diese Segmente wie eine Unterlage ja auch nicht mehr. Damit hätte ich dann in Zukunft gleich mehr Pfropfunterlagen.

Gruß Klaus!
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warum ofropfen - Warum pfropfen? - Seite 6 Empty Re: Warum pfropfen?

Beitrag  Torro Mo 12 Nov 2018, 11:57

Hallo Klaus,

tschuldigung wegen der Abkürzungen. Aber Du hast richtig geraten.

Die Köpfe kann man immer neu bewurzeln und wachsen lassen. Dann hat man im
nächsten Jahr wieder Unterlagen.
Segmente bewurzeln und dann kindeln lassen halte ich nicht so für eine gute Idee. Das bringt
keine Vorteile. Die Summe der Schnipsel wächst nicht schneller als ein kompletter Kopf. Denke ich mal.

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