Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
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Canarina canariensis
Moin,
wer schon mal auf den Kanaren und ganz speziell in den dortigen Lorbeer-Wäldern war, am Besten im Spätwinter/frühes Frühjahr, der sieht dort die Kanaren-Glockenblume vom "Himmel" hängen. Bei meinem ersten Aufenthalt auf Teneriffa Januar 2011, konnte ich zusätzlich auch ihren Bestäuber beobachten, den Kanarischen Zilpzalp. Sie ist also ein durch Vögel bestäubtes Gewächs. Im Botanischen Garten Puerto de la Cruz waren sogar die wilden Kanarienvögel an den Blüten zugange.
Im November 2014 war die Blüte zwar noch nicht so weit, aber an vielen Stellen kamen aus dem Boden fast armdicke, braune Triebe aus dem Boden "geschossen". Das lässt vermuten, dass unter der Erde schon ordentliche Rüben zu finden wären. Sie ist nämlich ein echter Geophyt mit sommerlicher Ruhepause. Nur das sie keine Knolle, sondern extrem große Wurzelrüben ausbildet. Ein aufgepumpter Meerrettich ist nix dagegen...... das konnte ich an einem in den Gruson-Gewächshäusern ausgepflanzten Exemplar erkennen, das vor zwei Jahren mal umziehen sollte. Fand sie nicht gut, denn erstens kommt man mit dem Spaten gar nicht so tief und zweitens brechen diese Rüben sehr leicht. So ist diese Pflanze nicht umgezogen sondern leider gestorben. Da sie aber leicht aus Samen herangezogen werden kann, hab ich immer genug Kinder in petto.
Wer ihr den Platz bieten kann, sollte sie auspflanzen. Am Besten ist ein Kalthaus geeignet, an dem eine Stelle tief mit gut durchlässigem Boden ausgestattet werden kann. Der Standort ist am Besten leicht schattiert (Waldpflanze) und mit einer großen Kletterhilfe versehen. Mit der Zeit kommen nämlich mehrere Triebe aus dem Boden und diese können bis zu 6 Meter Länge haben. Ausserdem bildet sie lange, horizontal abstehende Seitentriebe, die sich nach jeder Blüte weiter gabelig verzweigen.
Auch eine Kübelkultur kann man versuchen, sie wird dann nicht ganz so riesig, muss beim Umtopfen aber auf die brüchigen Wurzeln acht geben. Hier haben sich große und besonders tiefe Kübel bewährt, die man mit einer ebenfalls gut durchlässigen Substratmischung füllt. Dazu sollte dann von Dezember bis März noch regelmäßig stickstoffärmer gedüngt werden. Natürlich braucht sie auch dann eine Kletterhilfe.
Die Bewässerung sollte insgesamt vorsichtiger erfolgen. Nur im Winter braucht sie etwas mehr Wasser, ansonsten darf das Substrat zwischendurch immer mal etwas antrocknen, ohne das die Triebe zu sehr schlappen. Der Sommer darf jedoch gerne sehr trocken sein..... nur gelegentlich mal mit einem leichtem Husch Wasser.
Wer zwei Klone hat, kann durch künstliche Bestäubung immer ordentlich Samen ernten und auch mal die Früchte probieren. Sie sind nämlich fleischig und als Obst essbar. Den Geschmack fand ich persönlich jedoch nicht besonders überzeugend.
wer schon mal auf den Kanaren und ganz speziell in den dortigen Lorbeer-Wäldern war, am Besten im Spätwinter/frühes Frühjahr, der sieht dort die Kanaren-Glockenblume vom "Himmel" hängen. Bei meinem ersten Aufenthalt auf Teneriffa Januar 2011, konnte ich zusätzlich auch ihren Bestäuber beobachten, den Kanarischen Zilpzalp. Sie ist also ein durch Vögel bestäubtes Gewächs. Im Botanischen Garten Puerto de la Cruz waren sogar die wilden Kanarienvögel an den Blüten zugange.
Im November 2014 war die Blüte zwar noch nicht so weit, aber an vielen Stellen kamen aus dem Boden fast armdicke, braune Triebe aus dem Boden "geschossen". Das lässt vermuten, dass unter der Erde schon ordentliche Rüben zu finden wären. Sie ist nämlich ein echter Geophyt mit sommerlicher Ruhepause. Nur das sie keine Knolle, sondern extrem große Wurzelrüben ausbildet. Ein aufgepumpter Meerrettich ist nix dagegen...... das konnte ich an einem in den Gruson-Gewächshäusern ausgepflanzten Exemplar erkennen, das vor zwei Jahren mal umziehen sollte. Fand sie nicht gut, denn erstens kommt man mit dem Spaten gar nicht so tief und zweitens brechen diese Rüben sehr leicht. So ist diese Pflanze nicht umgezogen sondern leider gestorben. Da sie aber leicht aus Samen herangezogen werden kann, hab ich immer genug Kinder in petto.
Wer ihr den Platz bieten kann, sollte sie auspflanzen. Am Besten ist ein Kalthaus geeignet, an dem eine Stelle tief mit gut durchlässigem Boden ausgestattet werden kann. Der Standort ist am Besten leicht schattiert (Waldpflanze) und mit einer großen Kletterhilfe versehen. Mit der Zeit kommen nämlich mehrere Triebe aus dem Boden und diese können bis zu 6 Meter Länge haben. Ausserdem bildet sie lange, horizontal abstehende Seitentriebe, die sich nach jeder Blüte weiter gabelig verzweigen.
Auch eine Kübelkultur kann man versuchen, sie wird dann nicht ganz so riesig, muss beim Umtopfen aber auf die brüchigen Wurzeln acht geben. Hier haben sich große und besonders tiefe Kübel bewährt, die man mit einer ebenfalls gut durchlässigen Substratmischung füllt. Dazu sollte dann von Dezember bis März noch regelmäßig stickstoffärmer gedüngt werden. Natürlich braucht sie auch dann eine Kletterhilfe.
Die Bewässerung sollte insgesamt vorsichtiger erfolgen. Nur im Winter braucht sie etwas mehr Wasser, ansonsten darf das Substrat zwischendurch immer mal etwas antrocknen, ohne das die Triebe zu sehr schlappen. Der Sommer darf jedoch gerne sehr trocken sein..... nur gelegentlich mal mit einem leichtem Husch Wasser.
Wer zwei Klone hat, kann durch künstliche Bestäubung immer ordentlich Samen ernten und auch mal die Früchte probieren. Sie sind nämlich fleischig und als Obst essbar. Den Geschmack fand ich persönlich jedoch nicht besonders überzeugend.
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Tschüssing
Stefan
plantsman- Fachmoderator - Bilderlexikon andere Sukkulenten
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Re: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Ich habe den Beitrag nicht gelesen. Einfach nicht mein Bereich.
Aber das Foto ist klasse Stefan
Aber das Foto ist klasse Stefan
Gast- Gast
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Re: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Das sieht echt hübsch aus, Sami. Da ich keine Ahunung habe: duften die?
Gast- Gast
Re: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Ich hab' grade mal meine Nase ganz tief reingesteckt... nö.
Aber bei solch einem Anblick braucht's eigentlich keinen Duft, finde ich. Das wär dann natürlich noch die Kirsche auf derSahnetorte Heidelbeertorte.
Aber bei solch einem Anblick braucht's eigentlich keinen Duft, finde ich. Das wär dann natürlich noch die Kirsche auf der
Kaktusfreund81- Kakteenfreund
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Roella ciliata
Moin,
bei Recherchen zum südafrikanischen Fynbos-Beet in den Gruson-Gewächshäusern hab ich unweigerlich auch ein paar für diesen Lebensraum typische Glockenblumengewächse gefunden. Die spektakulärste Gattung ist dabei sicherlich Roella. Man sieht die Pflanze, denkt sich "Boah" und hakt sie auch schon als nicht bezieh- oder kultivierbar ab, denn selbst die Kollegen in den Botanischen Gärten Südafrikas berichten von einer schwierigen Kultur.
Für das Beet haben wir dann vor einiger Zeit bei einer südafrikanischen Samen-Firma diverse Samen bestellt (Ericaceae, Proteaceae usw., darüber hab ich hier ja schon öfter berichtet)....... und was seh ich da im Katalog: Roella ciliata. Die Versuchung ist dann doch zu groß gewesen und die Samen wurden mitbestellt.
Da fast alle diese Pflänzchen für die Keimung auf Feuer angewiesen sind, wurden auch die Samen der Roella mit den mitgelieferten Rauch-Pads behandelt und im Herbst im Kalthaus ausgesät. Während viele der Aussaaten im Schnitt nach 4 - 6 Wochen keimten, kam bei der Roella nix. "OK", dachte ich, wieso soll es in Deutschland besser klappen als in Südafrika. Trotzdem gibt man die Hoffnung ja nicht auf, also blieb der Topf stehen. Im zweiten Herbst wurde er dann in die neu ausgesäten Winterwachser integriert und wieder angesetzt.
Nach ein paar Wochen konnte im Topf ein Sämling entdeckt werden. "Sieht aus wie Oxalis corniculata, aber mal sehen".......... Mit dem weiteren Wachstum wurde nach einer Inspektion mit der Lupe aber klar, das kann kein Oxalis sein, denn die Blätter waren schmal und hatten kräftige Wimpern. Es ist tatsächlich eine gekeimt !
Die Geschichte ist nun knapp drei Jahre her. In der Zwischenzeit ist die kleine Pflanze in unser Fynbos-Beet umgezogen und wächst sehr zufriedenstellend. Nach "nur" einer Blüte letztes Jahr hat sie dieses Jahr richtig zugelegt.
Wenn ich mich nicht irre, sind das die ersten Fotos einer kultivierten Pflanze im Internet überhaupt! Alle anderen zeigen nur Pflanzen am Standort (so wächst sie in der Natur). Vielleicht sind wir auch der einzige Botanische Garten außerhalb Südafrikas weltweit, der diese Pflanze hat? Das ist natürlich nur eine Vermutung, macht mich aber trotzdem sehr stolz.
Jetzt müssen wir noch versuchen, sie zu vermehren. Der Pinsel wurde schon geschwungen, hoffentlich ist sie selbstbestäubend.
Weitere Informationen aus Südafrika (dann muss ich nicht so viel schreiben ) .
bei Recherchen zum südafrikanischen Fynbos-Beet in den Gruson-Gewächshäusern hab ich unweigerlich auch ein paar für diesen Lebensraum typische Glockenblumengewächse gefunden. Die spektakulärste Gattung ist dabei sicherlich Roella. Man sieht die Pflanze, denkt sich "Boah" und hakt sie auch schon als nicht bezieh- oder kultivierbar ab, denn selbst die Kollegen in den Botanischen Gärten Südafrikas berichten von einer schwierigen Kultur.
Für das Beet haben wir dann vor einiger Zeit bei einer südafrikanischen Samen-Firma diverse Samen bestellt (Ericaceae, Proteaceae usw., darüber hab ich hier ja schon öfter berichtet)....... und was seh ich da im Katalog: Roella ciliata. Die Versuchung ist dann doch zu groß gewesen und die Samen wurden mitbestellt.
Da fast alle diese Pflänzchen für die Keimung auf Feuer angewiesen sind, wurden auch die Samen der Roella mit den mitgelieferten Rauch-Pads behandelt und im Herbst im Kalthaus ausgesät. Während viele der Aussaaten im Schnitt nach 4 - 6 Wochen keimten, kam bei der Roella nix. "OK", dachte ich, wieso soll es in Deutschland besser klappen als in Südafrika. Trotzdem gibt man die Hoffnung ja nicht auf, also blieb der Topf stehen. Im zweiten Herbst wurde er dann in die neu ausgesäten Winterwachser integriert und wieder angesetzt.
Nach ein paar Wochen konnte im Topf ein Sämling entdeckt werden. "Sieht aus wie Oxalis corniculata, aber mal sehen".......... Mit dem weiteren Wachstum wurde nach einer Inspektion mit der Lupe aber klar, das kann kein Oxalis sein, denn die Blätter waren schmal und hatten kräftige Wimpern. Es ist tatsächlich eine gekeimt !
Die Geschichte ist nun knapp drei Jahre her. In der Zwischenzeit ist die kleine Pflanze in unser Fynbos-Beet umgezogen und wächst sehr zufriedenstellend. Nach "nur" einer Blüte letztes Jahr hat sie dieses Jahr richtig zugelegt.
Wenn ich mich nicht irre, sind das die ersten Fotos einer kultivierten Pflanze im Internet überhaupt! Alle anderen zeigen nur Pflanzen am Standort (so wächst sie in der Natur). Vielleicht sind wir auch der einzige Botanische Garten außerhalb Südafrikas weltweit, der diese Pflanze hat? Das ist natürlich nur eine Vermutung, macht mich aber trotzdem sehr stolz.
Jetzt müssen wir noch versuchen, sie zu vermehren. Der Pinsel wurde schon geschwungen, hoffentlich ist sie selbstbestäubend.
Weitere Informationen aus Südafrika (dann muss ich nicht so viel schreiben ) .
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Stefan
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HerbertR mag diesen Beitrag
Re: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Hallo Stefan,
diese Blüten sind aber, auch für eine Glockenblume, aussergewöhnlich
und besonders schön.
Bei der Weitervermehrung wünsche ich Dir viel Glück vor allem und Erfolg.
Liebe Grüsse
benni
diese Blüten sind aber, auch für eine Glockenblume, aussergewöhnlich
und besonders schön.
Bei der Weitervermehrung wünsche ich Dir viel Glück vor allem und Erfolg.
Liebe Grüsse
benni
benni- Kakteenfreund
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Re: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Bei dem warmen Wetter ist meine Glockenblume im Vorgarten komplett aus der Zeit gefallen und blüht.
Campanula Glockenblume
Campanula Glockenblume
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