Erdbeerkaktus

Hallo Joel,
Andreas75 hat vermutlich Recht. Allerdings wäre das auch eine Möglichkeit herauszufinden, ob der Obere eventuell bereit ist Wurzeln zu bekommen. Das hieße, sauber abschneiden, trocknen lassen und in einigen Wochen auf Kakteensubstrat zu stellen. Im Frühjahr dann regelmäßig leicht besprühen, bis die Pflanze sich regt. Vielleicht klappt es. Ich mache das regelmäßig mit unterschiedlichen Bunten, klappt allerdings nicht bei jedem. Kannst es dir ja überlegen, pfropfen geht natürlich auch.

Gruß, Spickerer

Zwei Möglichkeiten: Umpfropfen oder Bewurzeln - beides in der Winterruhe eher suboptimal.

Ich hab's jetzt mal in den großen Erdbeerkaktusthread verschoben, sonst werden wir hier vor lauter Erdbeerkaktus noch zum Erdbeerkaktusforum. Mit der foreninternen Suchfunktion findest du dann noch genug weitere Threads sowohl zur Pflege vom Pfröpfling (Gymnocalycium mihanovichii) wie auch zur Unterlage (Hylocereus undatus).
Gutes Gelingen

Hy Spickerer,

die rein roten sind chlorophylllos, das heißt ohne Unterlage, die sie ernährt, nicht lebensfähig. Das selbe gilt für die rein pinken und rein gelben. Oder roten mit orangem Scheitel.

Bewurzeln könnte man die ganz lilanen oder die lila- roten. Bei ersteren ist das Blattgrün nur von Anthocyan überlagert, daher die Farbe, die zweiteren sind variegat/ panaschiert, mit den lilanen Bereichen als blattgrüntragende.

Hallo Andreas75,
im Großen und Ganzen gebe ich dir ja Recht, aber man kann es trotzdem probieren. Meinen ersten Farbigen habe ich 2015 von einem faulenden Hylocereus getrennt und bewurzelt. Als ich das Gymnocalycium mihanovichii in 2013 anschaffte, war es weinrot durchgefärbt, änderte aber seine Farbe jeden Sommer in fast Schwarz. Nach der Notbewurzelung wurde es nicht mehr so weinrot wie es anfangs war. Es bleibt seither dauerhaft dunkler und wird sogar an manchen Stellen grünlich.

Der letzte meiner Versuche stammt aus dem Frühjahr 2020 und der wurde nach dem Bewurzeln ebenfalls mehr grünlich. Die Rosatönungen werden unterdrückt. Ich hatte mal einen Nachbarn mit einer Kakteensammlung und der pflegte ein wurzelechtes gelbes Gymnocalycium mihanovichii. Bei ihm war die Unterlage ebenfalls verfault und er hat es einfach abgeschnitten und auf das Substrat gesetzt. Es wurzelte und wuchs langsam, neigte aber zu starker Ablegerbildung. Auch die Pflanze bekam nach und nach einen hellgrünen Scheitel. Vielleicht klappt das bei den Roten ja doch mal. Ich werde es gelegentlich versuchen. Es muss nur zur richtigen Zeit passieren, glaube ich.

Anfang November 2021 habe ich eine Notpfropfung eines gepfropften Gymnocalycium mihanovichii vornehmen müssen, weil die Unterlage, ein empfindlicher Myrtillocereus, von unten her zu faulen begann. Bisher sehen die Unterlage, ein Trochocereus pachanoi und der Notpfröpfling noch gut aus. Ich denke, dass ich ihn wohl retten konnte. Sicher weiß ich das aber erst zum Frühling, wenn das Wachstum langsam beginnt. Hier erklärende Bilder.

Auch im kommenden Frühjahr werde ich zwei neue Farbige vom Hylocereus trennen und bewurzeln. Wird schon werden.

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Das war mein erster bewurzelter Bunter aus 2015. Er war weinrot, wurde langsam immer grüner, bleibt aber recht dunkel.


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Das war mein letzter Bunter aus 2020. Auch sein Rosa ging stark zurück und er wurde grüner.


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Und das war die Notpfropfung von Anfang November. Der Gepfropfte war beim Schnitt knüppelhart, weil schon etwas dehydriert.
Auch die Unterlage war schon in der Winterruhe und etwas weich, aber ich bin frohen Mutes, dass es geklappt hat.

Gruß, Spickerer

Und deine Beispiele haben beide noch Chlorophyll, darum hat das geklappt . Der erste ist der angesprochene lilane, den ich meine, der andere zeigt ja schon von sich aus grün. Die sind darum bewurzelbar und auf eigener Wurzel lebensfähig. Reinrot, rein pink und rein gelb hingegen nicht. Kann man natürlich probieren, ist aber zum Scheitern verurteilt, weil chlorophylllose Pflanzen einen "Wirt", eben die Unterlage, brauchen um selbst zu überleben.
Und weswegen ich die eigentlich auch für eher wertlos halte, genau so wie chlorophylllose Formen jeder anderen Art. Panaschierte/ Variegate oder nur insgesamt chlorophyllreduzierte, oder welche wie die lila friedrichii, bei denen zB Anthocyan das Blattgrün überlagert sind was anderes.

Hallo Andreas75,
die Aufnahmen sind nicht vom Bewurzeln, sondern von jetzt. Der dunkle hatte in gepfropfter Form nichts grünes an sich, sondern war weinrot, und bei dem rosafarbenen konnte man das auch nur ahnen. Sie haben sich "nach" dem Bewurzeln so deutlich grünlich entwickelt.

Hier das Bild einer Geschwisterpflanze des dunklen aus 2016, den ich zur Sicherheit gepfropft hatte, falls es mit dem Bewurzeln nichts wird. Grünes war da nicht dran! Von dem Rosafarbenen habe ich leider kein Bild mehr, aber den hättest du auch nicht wiedererkannt.

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Gruß, Spickerer

Hallo nochmal,
hier nochmal der direkte Vergleich. Alle von der Mutterpflanze abgenommenen Ableger waren gleich der Mutterpflanze weinrot gefärbt. Links am 26.05.2015, rechts August 2021. So sehr hat sich sich nach dem Bewurzeln verändert. Da wo vorher der knallrote Streifen war ist jetzt, nach dem Bewurzeln, ein grüner. Beide Pflanzen sind etwa gleich groß.

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Das ist der Grund, warum bei dem vorher gezeigten Roten mit der schlechten Unterlage durchaus eine Bewurzelung klappen könnte. Ist doch eine Herausforderung, oder?

Gruß, Spickerer

Das Grün liegt bei dieser Farbvariante unter dem Rot, genau wie bei einer Blutbuche, Blutahorn, einem Bluthasel (alle rotblättrig, weil Anthocyan über dem Blattgrün) und dergleichen. Folgerichtig könnte man hier von einem "Blut- Gymnocalycium" sprechen. Intensivere UV- Strahlung bedingt bei diesen wie auch dem Gymno, dass die rote Deckfarbe intensiver wird. Unter weniger intensiver UV- Strahlung vergrünen alle mehr oder weniger deutlich.

Die rote Variante ohne Blattgrün drunter sind die bekannten knallroten "Erdbeer"kakteen. Siehst Du prima an einem weinroten mit hellroten Stellen, wie dem hier: https://cdn.webshopapp.com/shops/107930/files/377200262/gymnocalycium-mihanovichii-cv-variegata.jpg. Weinrot= mit Chlorophyll drunter, knallrot= ohne Chlorophyll drunter. Ganz weinrot wäre hier die Normalform, weinrot- knallrot gemischt die panaschierte Variante, ganz knallrot die chlorophylllose Albino- Variante. Hätte letzterer kein Anthocyan, also roten Farbstoff in der Epidermis, wäre er gelb. Das wären dann die reingelben, die nur Carotin zeigen. Und auch Albinos, da chlorophylllos.
Es gibt auch panaschierte mit gelb, deren Grünanteil dann der Wildform entspricht.

Hallo Andreas75,
das panaschierte Zeugs ist doch aber noch was anderes.

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Natürlich ist der auch wurzelecht.

Gruß, Spickerer

Hallo,

Auf welcher Unterlage soll ich ihn pfropfen?

Grüße,
Joel