Gewächshaus welche "Verglasung"

shabkar schrieb:
Den Boden könnte ich isolieren. Wenn ich aber im Winter auf ca 5 Grad Minimaltemperatur gehe frage ich mich ob ich das Gewächshaus mit der Dämmung nicht von der aufsteigenden Erdwärme abschirme.

Hallo Thomas,
von welcher aufsteigenden Erdwärme sprichst Du?
Ich lege im Winter fast den gesamten Boden im GWH mit 30mm Styroporplatten aus, um die aufsteigende Kälte abzuhalten.
Viele Grüße,
Mario.

Hallo Thomas und Mario

Einen Sockel aufmauern möchte ich nicht, da das Ganze bis auf die 4 Pfostenanker ohne Beton stattfinden soll.
Außerdem möchte ich den Bodenbereich unter den Stelltischen nutzen um Pflanzen zu stellen und da würde mir ein Sockel den Lichteinfall reduzieren.
Die Fenster sollten weitgehend ohne Rahmen aneinandergesetzt werden, können also nicht geöffnet werden. Zur Lüftung habe ich an der einen kurzen Seite die Tür und auf der anderen möchte ich ein Fenster mit mindestens einem qm Fläche setzen, das geöffnet werden kann.
Geplant ist ein Pultdach unter dem ich auf der höheren Seite über die ganze Länge ( ca 4 m ) eine 30 cm breite Lüftungsklappe setzen will.
Ansonsten werden immer wieder auch mal Fenster mit Rahmen angeboten. Da könnte ich zur Sicherheit auf der höheren Südseite auch noch 1 bis 2 Fenster zum Öffnen setzen.

@ Mario
Ein Freund von mir hat sein Gewächshaus ca einen halben Meter eingegraben und profitiert nach eigenen Aussagen von der Erdwärme.
Aber es kann natürlich sein, daß dieser Effekt ebenerdig nicht eintritt.

Grüße Thomas

Kommt halt darauf an wie das Gewächshaus gegründet ist. Meines steht auf ein Mauer die 30cm über der Erde und 80cm in die Erde reicht. Komplett mit 5cm Styrodur gedämmt. Mit Kälte von unten habe ich keine Probleme. Habe nur eine Teichfolie unter den Platten liegen um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern. Denke aber nicht, dass das notwendig ist.

shabkar schrieb:
Den Boden könnte ich isolieren. Wenn ich aber im Winter auf ca 5 Grad Minimaltemperatur gehe frage ich mich ob ich das Gewächshaus mit der Dämmung nicht von der aufsteigenden Erdwärme abschirme.

Mfg Thomas

Da du auch den Platz unter den Tischen nutzen willst, wäre die Außendämmung nur im Boden, darüber vielleicht 10 cm sinnvoll. Auf der Nordseite würde helle / weiße Isolierung das ansich nicht nutzbare Sonnenlicht reflektieren. Ist nicht üblich. Warum? Es wäre doppelter Nutzeffekt, und man könnte statt der teuren Verglasung eine günstigere Lösung finden.

Die Frostgrenze ist 80 Tiefe. Entsprechend würde sich Außendämmung auch innen auf den Boden auswirken. Bodendämmung wäre also nur in Randnähe sinnvoll. Im weiteren Innern bringt keine Dämmung einen ordentlichen guten Effekt. Im milden Klima wird bei hinreichender Außenisolierung in den üblich gewordenen Wintern die meiste Zeit sicher gar keine Heizleistung benötigt. Sehr viele Kakteen tolerieren bis mögen kurzzeitige Nachabkühlung bis leicht unter den Gefrierpunkt. Ab morgens / vormittags wärmt auch schwächere Sonneneinstrahlung wieder nach.
- Hier Mannheim, SW-Balkon, sehr luftig mit Kamineffekt und ohne innere Wand angelegter regengeschützter Stelltischaufbau ohne Heizung veranlasste mich, 2022 die Kakteen nur für eine Woche reinzuholen. 2023 blieben sie bei sehr lange vorbereiteter Trockenruhe sogar völlig draußen, min-Temperatur -1°C. Die Frühsommer-Aussaat machte den langen Trockenwinter komplett mit, die Pflanzen sehen winzig und gesund aus.
(Bei Häusern macht Kellerdecken-Isolierung ja nur Sinn, weil die sinnvolle Grundtemperatur wegen günstiger Heizkosten in Wohnräumen 16°C ist.)

shabkar schrieb:.

@ Mario
Ein Freund von mir hat sein Gewächshaus ca einen halben Meter eingegraben und profitiert nach eigenen Aussagen von der Erdwärme.
Aber es kann natürlich sein, daß dieser Effekt ebenerdig nicht eintritt.

Hallo Thomas,
ich würde das mit der Erdwärme mal ganz schnell vergessen.
Diese Diskussion gibt es bei den Gartenteich/ Koiteichbesitzern schon, solange es Teiche gibt. Erdwärme kannst du bei den Tiefen (GWH 1/2 Meter eingraben oder ebenerdig) vergessen (nicht messbar!).
Wohl aber gibt es das Problem, gerade bei eingegrabenen GWH ohne Isolierung nach unten hin, mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit (> 80%!) im Winter! Mein Vereinskollege kann ein "Lied davon singen"! Er hat sein GWH einen !/" im Erdreich eingegraben (wg. der Isolierung. Im Winter ist das Haus nicht ohne permanent laufendem Luftentfeuchter zu betreiben (Tropfstenhöhle!)
Bei ebenerdig betriebenem GWH mit Betonboden (bei mir) kann ich von einer Energieeinsparung (Strom) von ungefähr 15% ausgehen, bei einer ca. 80% Abdeckung des Bodens mit 30mm Styroporplatten. (keine Langzeitmessung, sonder Vergleiche von 3 Jahren (Winter) ohne Styroporauslage auf dem Boden zu 2 Jahren (Winter) mit Abdeckung des Bodens mit Styropor.
Isolieren kann man nicht genug! Die Energiepreise werden m.M. nach, weiter steigen.
Bei der ganzen Sache ist auch die Belüftung ein wichtiger Punkt; auch im Winter!

Viele Grüße,
Mario

Ihr habt mich jetzt auf einiges hingewiesen.

Zum einen werde ich auf alle Fälle für genügend Lüftungsmöglichkeiten sorgen. Das ist bei meiner Vorgehensweise mit den alten Fenstern auch kein Problem da immer wieder auch welche mit Rahmen angeboten werden.
Die Nordseite nicht zu verglasen und weiß zu streichen um Geld zu sparen wäre ein Option, da ich aber die Fenster kostenlos bekomme kann ich komplett verglasen.
Der Hinweis, daß teilweises einbuddeln nichts bringt und nur die Feuchtigkeit erhöht ist interessant.
Ich wollte aber sowieso nicht in den Boden.
Ein Freund von mir hat eine Baufirma und falls ich über ihn günstig an zb Styrodurplatten komme würde ich die vollflächig unter den Bodenplatten auslegen.
Ansonsten könnte ich auch, zumindest phasenweise, auf 1 Grad Celsius runter. Das hat meine Truppe ( Gymnocalyzium, Turbinicarpus, Sulcorebutia, Ariocarpus, Copiapoa, Lophphora .....) im letzten Winter in einer Halle bei einem kurzzeitigen Heizungsausfall locker weggesteckt.
Das Dutzend, das etwas empfindlicher ist muss/darf dann im Wohnzimmer überwintern.

Grüße Thomas

shabkar schrieb:
Ein Freund von mir hat eine Baufirma und falls ich über ihn günstig an zb Styrodurplatten komme würde ich die vollflächig unter den Bodenplatten auslegen.

Hallo Thomas,
dass würde ich definitiv machen, auch wenn Du über Deinen Kumpel nicht unbedingt so günstig an Isoliermaterial kommst. Im Nachhinein sind, während der Bauphase gemachte ,naja Fehler, oftmals nicht mehr korrigierbar.
Viele Grüße,
Mario.

Thomas, da du die senkrechten Scheiben ohne Rahmen nebeneinander stellst, ergibt sich automatisch eine leichte Grunddurchlüftung. Besonders deine Hochlandarten (Sulcorebutia usw.) werden sehr glücklich aussehen und sicher auch fleißig blühen. Den anderen wird es gut bekommen. Pilze mögen sowas gar nicht.

Mario, unbedingt *Stimmung*. Isolierung stoppt nichts sondern bremst. Während im Hochsommer vorher hier so um Mitternacht, 1 Uhr die große Hitze war, haben wir nun mit 10 cm Styropor Außenisolierung noch um 3 Uhr den grausamen Nachtbackofen. Wann kann man vernünftig schlafen? Nur Fliegengitter und dauerhaft geöffnete Fenster können sowas noch halbwegs erträglich halten.

Dein Vergleich ist interessant. Langzeit-Aussagen wären während der beginnenden Klimaerwärmung gar nicht möglich. Nur ein direkter Vergleich kann aufschlussreich werden. Bei 2 gleichen Häusern, eins mit, eins ohne die Grundisolierung erwarte ich... im Gesamturteil keinen erkennbaren Unterschied. Die Erdwärme heizt etwas ungehindert oder etwas gehindert nach, oben wirken Sonne, Winterkälte und Heizung vor allem bei Bodenisolierung recht direkt.

Außenbereich im Boden bleibt dabei sicher etwas Geschmackssache. Thermodynamik strebt vor allem senkrecht den Ausgleich an. Während von oben Tag und Nacht wechseln, heizt der Untergrund permanent nach. Ich sehe einen bremsenden Vorteil ins Hausinnere vor allem mit Außenisolierung und ohne Bodenisolierung. - Die Ansicht ist subjektiv, kann falsch oder bedeutungslos sein.

Hallo,

... und falls ich über ihn günstig an zb Styrodurplatten komme würde ich die vollflächig unter den Bodenplatten auslegen.

und je nach Untergrund (aufsteigende Feuchtigkeit) über eine Teichfolie unter den Styrodurplatten nachdenken ... .

Und keine Styrupor-Platten nehmen, die ziehen Nässe.

Ich habe eine 20cm Betonplatte als Boden im GWH und die Styrodurplatten nur unter den Tischen und hinten verlegt.
Die Mitte hab ich frei gelassen.
Gruß Stefan
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