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Beitrag  Adrian22 Di 22 Feb 2022, 20:17

Hab was gefunden im Keller wo draufsteht "vegane Blumenerde" und auf der Seite steht "lecker" Very Happy
hat damals bisschen über 11 Euro gekostet und hinten steht aus zersetzten Pflanzen. Und es steht auch drauf "Kohlensaurer Kalk". Und Holzfasern. Wenn man ein bisschen Holzkohle darunter mischt sollte das doch die Schimmelgefahr senken. Aber was ist mit dem Kalk der sollte relativ wenig sein wenn das wirklich nur aus Pflanzen besteht. Also wenn man 20 oder 15 Prozent davon unter Quarzsand und Vulkangestein mischt, und irgendwie so 3% Kalk in der Erde sind, verdichtet das dann schon den Boden zu stark? Und wird der Boden dann wegen dem "Kohlensaurem Kalk" zu sauer?
Eine Menge fragen ich weiß.
Um es einfacher zu formulieren: Schmeckt den Kakteen die leckere Erde? Razz
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Beitrag  Adrian22 Di 22 Feb 2022, 20:28

Boah deine Homepage ist ja super ausführlich!
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Beitrag  william-sii Di 22 Feb 2022, 22:02

Wenn deine vegane Blumenerde erdig aussieht, dann kannst du sie VIELLEICHT nehmen. Sieht sie faserig aus, dann vergiss es. Es besteht halt immer die Gefahr, dass sich trauermücken einnisten und dass sie fault.
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Beitrag  Adrian22 Di 22 Feb 2022, 22:08

Ok dann Prüfe ich das morgen nach
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Beitrag  Hauyn Di 22 Feb 2022, 22:57

Wozu soll Humus im Substrat überhaupt wichtig sein? Mir fallen dazu die von euch immer wieder genannte Verpilzungsneigung, Verschlämmung mit reduzierter Drainage sowie Stickstofffreisetzung aus der weiteren Zersetzung ein. Die üblichen 6% N in Kakteendüngern werden bereits als optimal angesehen. Ergo lese ich oft die Humus-Begrenzung auf etwa 20%. Doch was ist der Nutzen?

Nun hält mineralisches Material in den körnigen Teilen und in Hohlräumen beachtliche Wassermangen fest und stellt prima Drainage zur Verfügung. Vor und nach dem Gießen zeigt sich der Gewichtsunterschied beachtlich. Bimskies, ggf. geringerer  Anteil von bewittertem, nicht mehr so scharfrandigem Lavagrus und ein reduzierter Granisanteil können mit verschiedenen eingebrachten Korngrößen bis runter zu 1mm, strikt ohne Feinanteile eine allgemein gute Basismischung ergeben. Ggf. durch klopfen, stochern (nur am Rand, nicht gegegen die Wurzelballen) gerät feineres Material weiter nach unten. Wurzelempfindliche bekommen oben gröberes Material.

Qualzsand-Anteile (vielleicht etwa bis 5%) können für höhere Drainage sorgen.

Als Humus-Versuch probe ich mit nicht negativem "Erfolg"  Twisted Evil (2, 3%) Xylit, die Braunkohle-Vorstufe (Vulcatec).

Zu Vulkanasche entdeckte ich noch keine Angaben zur verfügbareb Mineral-Zusammensetzung. Ich nutze etwa 2, 3% und denke, freies UV von oben und etwas Vulkanasche im Substrat stellen wichtige Komponenten für den kräftigen, gesunden Habitus der Pflänzchen.

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Beitrag  chrisg Mi 23 Feb 2022, 05:36

Hauyn schrieb:
Zu Vulkanasche entdeckte ich noch keine Angaben zur verfügbareb Mineral-Zusammensetzung. Ich nutze etwa 2, 3% und denke, freies UV von oben und etwas Vulkanasche im Substrat stellen wichtige Komponenten für den kräftigen, gesunden Habitus der Pflänzchen.

Dann hoffe ich das sie nicht aus Island stammt denn die Asche von dort enthält zu hohe Anteile von Stoffen die für Pflanzen giftig sind. Fluor zB. Im Allgemeinen besteht Vulkanasche egal welcher Herkunft, aus meist glasähnliche Partikel die nicht so schnell von der Mykorhiza / Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können. Während dem 18 Jahrhundert starben 50% der Viehbestände Islands (sowie 1/5 der Bevölkerung) nach einem Ausbruch der Laki wegen Fluoridvergiftung ab. Die neueren Ausbrüche 2010 von Eyjafjallajökull enthalten auch toxische Werte von Fluor. Grünlilien gelten als besonders Fluorempfindlich. Ein Ansässiger berichtete das er 400 Tonnen Asche von seinem Grundstück wegschippen musste, weil soviel Giftstoffe, vorwiegend Fluor, drin waren. Wenige Monate später waren viele dieser Stoffe jedoch vom Regen herausgeschwemmt und die Pflanzen erholten sich recht schnell. Ich würde mich trotzdem nicht gerne mit Vulkanasche befassen, wegen der Reizwirkung (Blästerwirkung) an Augen, Lungen usw.

Das Produkt Azomite besteht aus kompaktierte Vulkanasche aus den USA stammend und ist recht gut durchgetestet. Ich habe einen pdf mit den genauen Analysewerten falls jemand daran Interesse hat. Leider gibt es keine Pauschalwerte für Vulkanasche. Der Inhalt ist von den Gesteinsarten abhängig, die sich in der Umgebung vom Vulkan befinden woher sie stammt. Vulkanasche die in Kontakt mit Schmelzwasser gewesen ist hat auch andere Zusammensetzung als die Restliche vom selben Ausbruch. Oft ist auch die Zusammensetzung der Stoffe auf der Oberfläche anders als im Kern der Partikel. Genau wie Bims können die Bestandteile auf Basalt oder Andesit basieren. Die Asche aus Island besteht vorwiegend aus Andesit-glas und enthält auch Plagioclas, Pyroxene und Olivin (jeweilige Härtegrade in der Mohs skala 5,5-7). Alles recht scharfe Dinger.

Es ist schwierig relevante Quellen fnden, die sich näher mit Vulkanasche als Düngung auseinandersetzen. Es scheint mehr so eine Glaubenssache zu sein. Die Firma VulcaTec sagt zB "... Bei Tuff ... und stellt die entsprechenden Mineralien der Pflanze sofort zur Verfügung." was ich nicht für plausbel halte. Es müsste schon ein längerer Zeitraum vergehen, bis sich die Stoffe gelöst haben. Vielleicht habe ich hier ein Brett vorm Kopf aber ich kann mir diesen geologischen Vorgang nicht als "sofort" vorstellen, Stichwort Pedogenese. Schwefelverbindungen und Schwermetalle müssen sowieso vor dem Gebrauch herausgeschwemmt werden. Hier in Schweden wird Vulkanasche nicht auf dieser Weise genutzt, frisch gesammelte auf jeden Fall nicht. Vielleicht geben VulcaTec Testwerte heraus wenn man sie fragt?

Ein Konkurrenzbetrieb, die Ettringer Tuffstein GmbH meint in einem Youtubeinterwiew sie brechen das Zeug aus dem "nach vielen Jahrtausenden verdichteten Bodengestein" heraus und zerkleinern es vor dem Verkauf. Eine geringe Partikelgrösse (Vulkanasche sowieso <2mm) würde eher ein Auslösen der Nährstoffe begünstigen, trotzdem halte ich Vulkanasche für eine Bodenverbesserung auf längerer Perspektive, und keine schnelle Düngung für Topfkultur. Ich denke die Funktion entspricht in etwa die von ähnlichen Gesteinsmehlen wie Baralit oder Azomite. Baralit z.B. hat eine Oberfläche von 40 Quadratmeter oder mehr pro Gramm, was die Aufnahme der Nährstoffe durch Bodenorganismen erleichtert. Trotzdem dauert es mehr als 3 Jahre, bis sich da was herauslöst. Ich hege auch den Verdacht, das Jod und Brom wenig vertreten snd, wie ja auch in Basalt, und das diese Produkte Ammonium binden.

Holzkohle müsste man eigentlich auch vor dem Gebrauch testen lassen. Eine Untersuchung in Schweden ergab das die meisten Proben von Holzkohleprodukte für Gärten gedacht, zuviel Kadmium enthielten.

/ CG
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Beitrag  Adrian22 Mi 23 Feb 2022, 17:43

Die Erde ist schon erdig, aber es sind Holzsplitter drinnen. Könnte man nicht theoretisch die Holzstücke raussieben, weiter kompostieren und in 2 oder 3 Jahren im Ofen die verbliebenen Destruenten killen? Und halt die erdigen Teile jetzt verwenden?
Ich hab halt viele Arten, die es gerne nahrhaft mögen und hab noch absolut keine Erfahrung mit düngen. Daher würde ich gerne ein bisschen was nahrhaftes im Substrat haben. Und ja ich werde dann vermutlich trotzdem haupsächlich Bimskies verwenden.

Das mit der Holzkohle lasse ich erstmal.

Und übrigens danke für die zahlreichen Tipps Very Happy
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Beitrag  william-sii Mi 23 Feb 2022, 19:52

Die Holzstücke kannst du raussieben. So ca. 3 mm Maschenweite wären günstig. Eventuell tut's ein Salatsieb, miss doch da mal die Lochdurchmesser.
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Beitrag  william-sii Mi 23 Feb 2022, 20:00

Hauyn schrieb:Wozu soll Humus im Substrat überhaupt wichtig sein?
Bims und (in geringerem Maß auch) Lava können Wasser speichern, aber keine Mineralien, insbesondere keine Stickstoffverbindungen. Das können aber Ton-Humus-Komplexe. Insbesondere wenn Blumenerde oder Graberde mit lehmigen Bestandteilen (z.B. Erde von Maulwurfshaufen) kombiniert Bims oder Lava zugesetzt werden, dann ergibt sich eine viel großere Speicherfähigkeit für Stickstoffverbindungen und Mineralien.
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Beitrag  Adrian22 Mi 23 Feb 2022, 20:11

ok also ungefähr 50% Bims, 10% Quarzsand, 20% Vulkangestein und 20% Organisch?
Übrigens danke an alle die bisher geantwortet haben.
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