Substrat

Mc Alex schrieb:..., aber mir kommt es für den Anfang einfach zuviel vor und mit der Zeit kann und werde ich sicher das eine oder andere optimieren.

Genau so. Vieles kommt durch ausprobieren und beobachten.

Um es ganz einfach zu machen, ein Zitat eines den Meisten hier bekannten Kakteengärtners über "die holländischen Kakteenhändler":

Der Holländer sagt:
"Das Substrat ist dazu da, dass der Kaktus nicht umfällt. Alles andere kann man von außen (flüssig) zuführen!"

karlchen schrieb:@Cristatahunter: Dass deine "Ingnoranz" bei dem Thema keine negativen Folgen hat, kann viele Gründe haben:
1. du kultivierst Arten, die robust sind und mit ungünstigen pH-Werten in deinem Substrat klarkommen
2. dein Substrat hat zufällig den richtigen pH-Wert und puffert gut
3. du düngst flüssig mit einem geeigneten Dünger und die Nährstoffe sind in dem Moment aufnahmefähig, wenn deine Pflanzen diese brauchen
4. evtl. hat dein Dünger oder andere Pflegemaßnahmen einen positiven Einfluss auf den pH-Wert deines Substrates oder begünstigen die Aufnahme der Nährstoffe durch deine Pflanzen sodass du keine negativen Effekte des Substrat-pH-Wertes bemerkst
5. du weißt nicht wie gut sie gedeihen würden, wenn du drauf achten würdest und hälst deine Pflanzen für perfekt versorgt
(den letzten Punkt bitte mit Augenzwinkern lesen)

Mit entsprechendem Know-How kann man ungünstige pH-Werte auch gezielt ausgleichen und muss nicht auf den Zufall oder Erfahrung bauen.
Man muss bei rein mineralischen Substraten auch dazu sagen, dass es sich hier mehr oder weniger um Hydrokultur handelt und somit die Nährlösung einen größeren Einfluss auf die Nährstoffaufnahme der Pflanzen hat als das Substrat. Das verhält sich hier etwas anders als bei Gartenböden oder Torfkultursubstraten.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Zutaten nicht beim Bauwerkstoffhändler kaufe. 
Meine Komponenten beziehe ich entweder in einer Kakteengärtnerei, Gartencenter oder direkt beim Erdeproduzent. Ich verzichte gezielt auf gebrochenen Blähton und Sände. Dafür versuche ich immer das Substrat so grob wie möglich zu gestalten. Alex, warum bestellst du dir nicht einfach ein Substrat bei Vulkatec o.ä. Oder schau dir die Substratumfrage im Forum an.
Ich hatte bis jetzt nur einmal einen Fehlgriff gelandet. Das war ein mineralischer Substratkomponenten den ich in der Natur gesammelt hatte.

@Cristatahunter: Ok, dann ist ja alles klar. Da kann nur wenig schieflaufen, denn meist sind das ja die Substratbestandteile,die die Gärtner selber benutzen. Standardisiert und RAL-geprüft.
Du hast also ne Art Hydrokultur mit zwischenzeitlichem Austrocknen.-> Passend zu dem Zitat von Pieks ist das einer der vielen richtigen Wege.

Würde Alex auch empfehlen einfach was bei Vulkatec zu bestellen. Nachdem er bereits den falschen Schluss aus den vielen Informationen gezogen hat. Hat er doch einfach aufgegeben, weils zuviel war, ne ne ne

Ich habe nicht einfach aufgegeben nur kann man alles auch exzessiv betreiben, das habe ich auf die vielen Jahre meiner Terraristik"Laufbahn" gelernt. Was da manche Kollegen da veranstalten bringt oft außer mehr arbeit und oft noch mehr Stress für das Tier nichts.
Da ich mittlerweile gemerkt habe das die Meinungen bei Substraten zum Teil extrem auseinander gehen habe ich einfach beschlossen meine eigenen Erfahrungen zu machen. Am besten jetzt wo der "Wert" meiner Kakteen wohl unter dem des Substrates liegt, die meisten davon habe ich für 1-3 Euro gekauft, somit wäre der Materielle Verlust (falls es passieren sollte) nicht soooo schlimm.
Wenn ich mit steigender Kakteenerfahrung auch mal den einen oder anderen Seltenen dazubekomme, dann habe ich zumindest schon mal ein gewisses Maß an Erfahrung.

Ps.: Vulkatec liefert nur innerhalb Deutschlands, zumindest steht das auf der HP der Firma und bei uns muss man schon froh sein an Zuschlagstoffe zu kommen....

Pieks schrieb:Der Holländer sagt:
"Das Substrat ist dazu da, dass der Kaktus nicht umfällt. Alles andere kann man von außen (flüssig) zuführen!"

sorry aber - wie geil

Alex - schreib doch Vulcatec mal an, vielleicht liefern sie ja doch nach Österreich. Mehr als eine Frage kostet es nicht.
Vielleicht meldet sich ja mal Rudolft oder cactuskurt, die beiden sind ja aktive Mitglieder bei uns und wohnen auch in Österreich. Vielleicht haben sie eine Idee und können Licht ins Dunkel bringen?

karlchen schrieb: Destilliertes Wasser hat nen pH von 7 und enthält keine reagierenden Bestandteile, solange man es nicht zulange rumstehen lässt.

Aussagen über den pH-Wert von destilliertem / vollentsalztem Wasser sollte man mit Vorsicht machen. Alleine die Aussage "nicht zu lange rumstehen lassen" läßt viel Spielraum, was heißt "zu lange". Das Problem hatten wir im Labor mal mit hochentsalztem Wasser (VE-Wasser aus einer Millipore Anlage), das nach wenigen Stunden immer ein pH von 2 - 3 hatte, das war das CO2 aus der Luft. In der Praxis wird man ein pH von 7 niemals beobachten. Zur Bestimmung des Boden-pH würde man besser mit wässeriger 0.01 N Kaliumchlorid - Lösung arbeiten.

VG, Elmar.

Hi Alex,

ich beziehe mein Substrat von Leon Koch Kakteen, der liefert überall hin. kannst Dir ja mal die Seite ansehen und ich finde der ist nicht zu teuer. Hier findest Du auch eine Beschreibung der Eigenschaften verschieder Materialien.

Lieben Gruß
Radi

So ich hab´s getan.

Ich habe einfach einen Becher genommen und 5x Bims, 3x Lava, 1/2x Quarzkies (Aquarienkies) und eine Handvoll Torf in einen Kübel gepackt und durchgemischt. Mal sehen was daraus wird.

Fast genausoviel Herrausforderung war das Umtopfen selber für mich. Habe mal wo gesehen das dafür jemand eine Grillzange verwendet und so hab ich meine alte Grillzange ausgegraben und damit weder die Kakteen verletzt, noch mich irgendwie gestochen.
Als erstes hat mich schockiert wie wenig Wurzeln der Kaktus hatte.....


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aber irgendwie hab ich es doch geschafft ihn so einzutopfen das er einigermaßen "hält", ob er es überlebt wird sich erst zeigen.

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hier meine 3 Kakteen die nach dem Umtopfen auf einmal 4 waren....

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Mir tut es nur in der Seele weh sie erst im Frühjahr zu gießen, da stehen sie in ihrem staubtrocken Substrat .....
Bin das nicht gewohnt Pflanzen Monatelang nicht zu gießen

Mc Alex schrieb:Als erstes hat mich schockiert wie wenig Wurzeln der Kaktus hatte.....

Tja, genau das kommt von dem Humus-Torf-Zeugs aus Baumarkt und Co. Wenn der Kaktus nie wirklich groß nach Futter suchen muss, warum soll er dann auch viel Energie in die Wurzeln investieren? Im mineralischen Substrat gibt sich das recht schnell und die Mammillaria hat "artgerechtes" Wurzelwerk.

Hallo Alex,

ich würde an Deiner Stelle nach dem Enttorfen die Pflanzen erstmal ein paar Tage liegen lassen und nicht gleich in neues Substrat eintopfen.
Jetzt im Winter, wo eh nicht gegossen wird kann es gut gehen, aber in den Kulturmonaten, wenn gegossen wird führt sowas schnell zu einem Komplettverlust der Pflanze.

Wenn Du Enttorfst entstehen an den Wurzeln automatisch Verletzungen (offene Wunden). Durch den Kontakt mit Substrat können Pilze und Co an den frischen Wunden schwere Schäden anrichten und es kann zum Komplettverlust der Pflanze kommen.
Mal überspitzt formuliert: Du schmierst Dir ja auch keinen Dreck in eine frische Wunde.
Im Endeffekt kannst Du das auch auf die Pflanzen übertragen.

Deswegen fürs nächste mal merken: Wenn Du enttorfst hast, die Pflanze ruhig 3 Tage bis 1 Woche liegen lassen. Das macht Kakteen garnichts aus. Du hättest sie auch theoretisch jetzt enttorfen können und erst im März eintopfen, auch dann wäre nichts passiert.
Früher hatten manche Sammler ihre Pflanzen über den Winter ausgetopft und in Zeitungspapier eingeschlagen und so (lagernd) überwintert. Die Zeiten sind heute aber vorbei.

Wegen der Töpfe könnte man vermutlich eine Endlosdiskussion führen. Es gibt Befürworter der Tontöpfe und Gegner.
Ich selbst gehöre eher zu den Gegnern. Für mich sprechen diese Argumente gegen Tontöpfe:
1) Platzbedarf - wenn Du mal eine Sammlung hast und entsprechend der Platz zur Neige geht wirst Du dankbar sein, dass es Vierecktöpfe gibt und
2) tritt die meiste Feuchtigkeit aus dem Substrat beim Tontopf an den Wänden ab, dadurch wird die Pflanze angeregt mit den Wurzeln am Tontopf festzuwachsen. Wenn Du umtopfst bleiben somit viele Wurzeln im Topf hängen. Wenn ich umtopfe (und die Pflanze die ich umtopfe steht in meinem Substrat) nehme ich diese zusammen mit dem gesamten Wurzelballen aus dem Topf ohne diesen zu zerstören und Pflanze diesen in einen größeren Topf. Das erspart der Pflanze viel Stress als wenn man immer den ganzen Wurzelballen zerstören muss.

Zum Thema Substrat: Ich verwende gar kein Lava und auch keinen Humus bzw Torf in meinem Substrat.
Mein Substrat besteht aus drei Bestandteilen - 70% Bims (Grob- und Feinanteil), 20% Blähton (bekommst Du meist spottgünstig im Winterschlussverkauf in diversen Discountern, wird gerne zum Streuen im Winter genutzt, wichtig ist natürlich darauf zu achten dass der Blähton salzfrei ist!) und 10% Kieselgur. In diesem Substrat schafft es eine Pflanze im 7ener Topf in der Regeln in 5 Monaten diesen zu durchwurzeln.

Vielleicht hat mein Beitrag Dir etwas weitergeholfen. Ist meine Sicht der Dinge, aber es muss ja bekanntlich Jeder selbst den richtigen Weg (wobei ich mich frage ob es den überhaupt gibt ) finden.

lG Daniel