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Welcher Topf?

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Welcher Topf? - Seite 2 Empty Re: Welcher Topf?

Beitrag  Randolph So 16 Jun 2024, 17:10


Habt Dank für Eure Einschätzung!

Damit sind die Listen der Pro`s noch zu erweitern:

Pro Plastik:    
- leichteres Händeln
- Raumeffizienz
- Substrat trocknet nicht so leicht aus
- Töpfe versalzen nicht so leicht,
- reduzierte Verdunstungskühle im Frühjahr und Herbst
- geringeres Anhaften der Wurzeln
- sind leichter zu reinigen
- und günstiger

Pro Ton:
- die Tontöpfe trocknen leichter aus, ich übergieße also nicht so schnell
- Verdunstungskühle in heißen Phasen
- ein Übersalzen wird zwar sichtbar an den Außenflächen der Tontöpfe, aber nicht innen.
- ein Zuviel an Nährsalzen wird durch Kapillarkräfte aus dem Wurzelraum entfernt.

TobyasQ schrieb:Es gibt auch einen ausführlichen Thread mit dem Für und Wider zu dieser Thematik. Den habe ich aber auf die Schnelle nicht gefunden.

Ich meine auch, habe aber weder mit allen möglichen und unmöglichen Stichworten etwas gefunden, noch in den 79 Seiten „Umtopfen“ …

Wie dem auch sei, für mich ist die Sache auf den Punkt gebracht, noch bleibe ich bei Ton, später werde ich vermutlich zu Plastik wechseln … und mit dem von 2016 (!) gewählten Titel dieses Threads ist die Thematik leicht zu finden.

Viele Grüße, Rudi

PS: Das Anhaften der Wurzeln an Ton kann ich bestätigen, siehe unten die Wurzeln einer meiner Echinopsis … =)

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Welcher Topf? - Seite 2 Empty Re: Welcher Topf?

Beitrag  chrisg Di 18 Jun 2024, 22:13

Randolph schrieb:

Pro Plastik:    
- Substrat trocknet nicht so leicht aus

Pro Ton:
- die Tontöpfe trocknen leichter aus, ich übergieße also nicht so schnell

.

Nur aufgrund der Materialwahl? Nen das stimmt so nicht. Das muss relativiert werden.

Ist Euch eigentlich bewusst, das ein Plastiktopf mit dem auf dem Millimeter genau gleichen Durchmesser, fast DOPPELT SO VIEL INHALT hat als ein Tontopf? Meinen Messungen nach kann ein Plastiktopf bis zu 90% mehr Substrat aufnehmen. Ist doch logisch das dabei ein Tontopf mit ihrem fast halbierten Inhalt schneller austrocknet! Der Unterschied liegt also nicht nur bei der Materialwahl, sondern auch im Format und bei der Handhabung.

Ich sehe den wirklichen Unterschied so:
1. Form - Verdunstungsfläche
2. Form - Fassungsvermögen
3. Form + Material - Wurzelklima

Zu 1:
Die oben erweiterte Form im Vergleich zu der bodenständigen Fläche, lässt bei Tontöpfen eine verhältnissmässig grössere Verdunstungsfläche zu, als im Vergleich mit Plastiktöpfen. Also hier schon ein Faktor der nicht unbedeutend ist. Ich nehme gerne Tontöpfe draussen, wo der Wind weht damit sie nicht sofort umkippen - vielleicht mache nicht nur ich das so.

Zu 2:
Bei einer gestern durchgeführte Messerie habe ich zu meinem eigenen Erstaunen Unterschiede im Fassungsvermögen von 55% bis über 90% nachmessen können. Die Plastiktöpfe hatten durchgehend ein grösseres Volumen bei dem genau gleichen Durchmesser wie die Tontöpfe. Auch bei ähnlich geformten Plastik- versus Tontöpfen war ein erheblicher Unterschied vorhanden.

affraid

Zu 3.
Vorausgesetzt die Pflanzen sind korrekt gewässert und die Wurzeln in dem gesamten Topfvolumen verteilt, haben die Wurzeln ein besseres Raumklima in den Tontöpfen. Ton heizt sich nicht so schnell auf wie ein schwarzer Plastiktopf. Steht der Topf ausserdem noch mit Wurzelwusel untenherum auf einer heissen, von der Sonne aufgewärmten Oberfläche, sind die Wurzeln überhaupt nicht mehr kapabel die Temperatur der oberirdischen Pflanze zu regulieren. Tontöpfe sind unten schmaler gebaut und selten viereckig.

Ich werde demnächst meine Messerie vorstellen.
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Welcher Topf? - Seite 2 Empty Re: Welcher Topf?

Beitrag  chrisg Di 18 Jun 2024, 23:46

So, hier kommen die Informationen zu den Messungen. Ich habe versucht Tontöpfe in drei unterschiedlichen, kakteenfreundlichen Grössen  scratch  mit drei genau gleichgrosse aus Plastik zu vergleichen. Es war nicht ganz einfach Töpfe in beiden Materialausführungen mit dem genau gleichen Durchmesser zu finden.

Vorraussetzung für die Zweckmässigkeit der Messreihe ist jedoch dass der Kakteenpfleger seine Töpfe mit dem Randdurchmesser vor Augen auswählt. Zudem habe ich Vierkanttöpfe gewählt, weil hier anscheinend sehr viele gerne Vierkanttöpfe nehmen. Ich musste dabei auch die Auswahl der Testserie etwas einschränken und keine hochkantige Töpfe nehmen. Es soll ja angeblich Rübenzüchter unter den Kakteenfreunden geben aber ich lasse diese Spezialsachen mal ausserhalb dieser Testreihe sonst ufert das zu viel aus. Rauchen

Die Tontöpfe hatten den obigen, inneren Durchmesser von 67, 85 und 104 millimeter und hatten "dem standard ähnliches" Aussehen.
DIe drei Plastiktöpfe die damit verglichen wurden hatten die Durchmesser 67, 85 und leider nur 100 mm.
Sollte so eigentlich OK sein. Meine Kamera war leider nicht ganz OK also bitte nicht deswegen meckern Very Happy

So habe ich gemessen:

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Hier die Kandidaten aus Ton:

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Der aufmerksame Betrachter sieht natürlich sofort das sich dort ein Kuckucksei befindet. Ich hatte leider keinen passenden Tontopf in "klein" frei und musste einen aus Plastik reinschmuggeln. Ist ja Hauptvermehrungszeit und alles Kleinkram ist z.Z. voll besetzt hier. Zumindest konnte ich die Form passend auswählen und das Eigengewicht der Töpfe wird sowieso abgezogen.

Hier die Kandidaten aus Plastik:

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Und hier die beiden Kandidaten in "klein" von der Seite gegenübergestellt.

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Fällt was auf? Ja, klar, das Volumen muss sich ja in der Form und sollte sich demnach auch in dem Giessverhalten abspiegeln. Aber beim Giessen sieht man die Töpfe ja oftmals nur von Oben wenn sie dicht stehen. Eine Falle wird schon hier aufgedeckt.

Hier die beiden Kandidaten in der Grösse "mittel" und zuletzt die Grösse "gross" (naja) gegenübergestellt:

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Zunächst etwas über die Schüttmasse. Ich habe sehr schnell eingesehen das die gewählte Substratmasse nicht ungeleichmässig gekörnt sein darf. Dadurch würde sich der Topfinhalt zu leicht verschütten und kompaktieren. Leichtes Anklopfen oder Schütteln darf die Serie nicht verfälschen. Bimskies oder Pinienrinde fällt da weg. Trockenes, einigermassen einheitlich gekörntes Zeolith (Klinoptilolith) schien mir hierfür besser geeignet.

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Und im nächsten Posting gehts los:

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Welcher Topf? - Seite 2 Empty Re: Welcher Topf?

Beitrag  chrisg Mi 19 Jun 2024, 00:12

Die Messungen beginnen. Hierfür habe ich eine digitale Waage bis 5 kg genommen und das Gewicht der Töpfe abgezogen. Die Töpfe wurden der Einfachheit und Einheitlichkeit halber bis zum Rand abgefüllt.

Zunächst die "grosse" Grössenordning.

Der Plastiktopf mit Durchmesser 100 mm enthält 745 gramm Zeolith.

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Der Tontopf mit dem Durchmesser 104 mm hat es aber nur bis 435 gramm Füllgewicht geschafft. Das sind nur 71% von dem Volumen des Plastiktopfes.

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Hier die Menge die nicht im Tontopf Platz beommen hat. Der Becher ist ein 500 cl-Becher.

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Das war einen Unterschied von über 70 Prozent! Hier nun die Grössenserie "mittel". Zunächst der Plastiktopf, voll abgefüllt haben da 497 gramm reingepasst.

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In dem Tontopf sieht es aber noch schlechter aus im vorhergehenden Vergleich. Hier passen nur 261 gramm hinein: Also fehlen über 90% gegenüber dem Plastiktopf mit dem gleichen Durchmesser!

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Und hier die Menge die im Tontopf nicht hineinpasste:

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Und zuletzt die Grössenordning "klein". In dem Plastiktopf passten 231 gramm von dem Zeolith hinein:

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Und in dem Tontopf (naja) passten 149 gramm hinein und dann war dieser voll. Der Unterschied in der Füllmenge ist 55% weniger.

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Hier noch mal die übrig gebliebene Schüttmasse:

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Mit den erheblich geringeren Fassungsvermögen kann man leicht einsehen. warum die Tontöpfe obwohl mit dem gleichen Durchmesser gewählt, doch viel schneller austrocknen. Der Unterschied beträgt in diesen Grössen 55-90%. Ganz ordentlicher Unterschied, der mich teilweise doch etwas überrascht hat. Die Formgebung der Töpfe macht sie grösser bez. kleiner, sowie auch oberflächentechnisch effizienter in der Trockengeschwindigkeit. Die Tontöpfe haben eine verhältnissmässig grössere Oberfläche im Vergleich zur Bodenfläche. Auch das hat seine Bedeutung. Vielleicht machen wir uns nur was vor, wenn wir meinen das wir in dem einen oder anderen Herstellungsmaterial weniger oder mehr Wässern dürfen. Das Volumen spricht Bände, sowie auch die Formgebung.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu langweilig. Für mich war es interessant zu wissen wie unterschiedlich das Volumen in den handelsüblichen Töpfen ausfällt.

/ CG
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Welcher Topf? - Seite 2 Empty Re: Welcher Topf?

Beitrag  Randolph Mi 19 Jun 2024, 15:24


chrisg schrieb:Ich hoffe das war jetzt nicht zu langweilig. Für mich war es interessant zu wissen wie unterschiedlich das Volumen in den handelsüblichen Töpfen ausfällt.

Hallo Chris,
ganz im Gegenteil … nicht nur das Material, sondern auch die Form und das Volumen (jetzt konkret nachgewiesen!)
sind erhebliche (!) Ursache einer geringeren Wahrscheinlichkeit des Übergießens, da u.a. ein schnelleres Verdunsten
kompensiert!
Hab` Dank!!!
Rudi
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