Aussaat Lithops, Conophytum etc. ...

Hallo ihr Lieben,

habe viele Samen der verschiedenen Gattungen.

Jetzt habe ich noch nie solchen Samen zum Keimen gebracht. Jetzt meine Frage:  Substrat ... geht feiner Aquarienkies mit Perlite?
Die Samen nur streuen und nicht bedecken, richtig?

Und wie verfährt man weiter ... ist es ratsam, gleich in Töpfchen zu säen, wo sie lange bleiben können und wieviel gießen und ab wann düngen oder eher nicht düngen.

Bin ja blutiger Anfänger aber diese kleinen Schönlinge haben es mir angetan.

Vielen Dank für eure Hilfe

Liebe Grüé

Thoddy1967

Hallo Thoddy,
hier findest Du eine sehr gute Anleitung: http://www.conos-paradise.com/de/kultivierung.html

Wichtig ist bei Lithops die gleichmäßig "kühle" Temperatur zwischen 15 bis maximal 20 Grad, also nicht bis zum Sommer warten

Danke für deine Tip und den Link.....prima.dann kann es losgehen

LG Thoddy

Kotschoubey schrieb: ...
Wichtig ist bei Lithops die gleichmäßig "kühle" Temperatur zwischen 15 bis maximal 20 Grad, also nicht bis zum Sommer warten

Diesen alten Post fand ich gerade und kann diese Aussage gemäß eigener Erfahrungen nicht bestätigen.

Ist es zu heiß, keimt nichts. Zu heiß beginnt nach meiner Erfahrung aber erst bei 25 Grad.
Vorteilhaft ist ein warm/kalt-Wechsel Tag/Nacht, wobei die 15 Grad nachts OK sind und auch nicht unterschritten werden sollten.

Moin zusammen,
zur Conoaussaat kann ich nichts sagen, habe ich noch nie versucht.

Zur Aussaat von Lithops gehen meine Erfahrungen dahin, dass ich Samenkapseln des Vorjahres im Juni des aktuellen Jahres geerntet und im Juli ausgesät hatte. Als Substrat wurde das gleiche verwendet wie bei den Elternpflanzen. Das Substrat wurde gut angefeuchtet und die Samen per Salzstreuer einfach ausgestreut, wobei ein Teil der Samenkörner sehr schön in die oberflächennahen Hohlräume des Substrats fiel. Anschließend wurde das Ganze dann nochmals mit einer feinen Brause von oben gewässert, so dass weitere Samenkörner in das Substrat eingeschwemmt wurden. Ohne jegliche Abdeckung standen die beiden Aussaatschalen dann im Wintergarten unmittelbar neben den Elternpflanzen, also in der Sonne und in der Wärme.
Bereits nach sehr kurzer Zeit keimten die Samen "wie Haare auf Hund". Außer wässern von oben, also wieder nur mit der Brause, wurden die Lithopssämlinge dann nicht anders behandelt als deren Eltern. Im Herbst/Spätherbst wurden bei sämtlichen Lithops die Wassergaben eingestellt, so dass sowohl die Altpflanzen als auch die Sämlinge bis in den Frühling kein Wasser mehr bekommen haben. Die Sämlinge sehen dabei zwar mitleiderregend aus, aber mit den ersten Wassergaben im Frühling plusterten sich alle wieder auf.
Mein unmaßgebliches Fazit: Ich würde Lithops immer wieder im Sommer oder Frühsommer aussäen, um ihnen möglichst viel ihrer aktiven Vegetationszeit zur Verfügung zu stellen. Besonderes Substrat, Zusatzwärme, Zusatzlicht und auch eine Abdeckung der Aussaatschale halte ich bei der von mir geschilderten Vorgehensweise nicht für erforderlich.

Aber wie auch immer: viel Erfolg bei der Aussaat und Aufzucht von Euren Lithöpsen und Conophyten!
Gruß Henning

P.S. So sahen sie damals vor dem ersten Wässern nach dem Winter (im Mai) aus.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Und so nach dem Wässern (ebenfalls im Mai)

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Du und dein "Grobzeug" ...

Spaß beiseite:
In der Natur gibt es auch kein Wunschkonzert, letztlich sind diese Pflanzen sehr anpassungsfähig.
Mit deiner Methode wirst Du aber wahrscheinlich keine L. meyeri Hammeruby am Leben halten, und viele julii und verruculosa machen sowas auch nicht mit.

Mensch Friedhelm, Du bist gemein. Dabei gebe ich mir mit meinem Grobzeug doch so viel Mühe.
Gruß Henning

Aber nur ein bisschen gemein...

Wenn ich mir überlege, in welchen Substraten ich schon Lithops gesehen habe, von Leuten höre, die während des Lobenwechsels gießen, andere sie von der Sonne verbrennen lassen , dann könnte es sein, dass die ganze Diskussion etwas zu akademisch ist. Lithops kommen mit unterschiedlichen Bedingungen klar; wobei es am besten ist, man sät selbst aus und ist nicht ganz so penibel. Direkt nach der Keimung kommt es zu einer natürlichen Selektion - d.h. es bleiben die übrig, die mit den gebotenen Bedingungen am besten klar kommen. Deine Pflanzen sind ja tlw. schon in der x-ten Generation bei Dir - sie haben folglich mit Sicherheit den Selektionsprozess bereits mehrfach durchlaufen, sind also schlicht standortoptimiert. Das ist keine Abwertung, es ist halt faktisch das Grundprinzip der Evolution. Wenn ich - nebenbei - an den tollen "rosa Bobon" (hell rötlicher vmt.L. aucampiae) von Dir denke, dessen Farbe so faszinierend war - ich weiß wo er steht, Du würdest ihn aber 100%ig nicht mehr finden!

Kleine Bildergeschichte mit Kommentaren
Letztes Jahr im Frühling fielen die prallen Samenkapseln meiner grünen Lithöpse so deutlich auf und benni meinte, ich solle fie foch mal aussäen.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Im Juli wurde dann geerntet, anschließend die Samen aus den Kapseln "gewaschen" und gesät.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Im August keimten "unzählige" kleine Lithöpse, so dass es zwischenzeitlich wie eine grüne Wiese aussah.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Dann trat merkwürdigerweise eine deutliche Stagnation ein und sehr sehr viele der Sämlinge "verschwanden" plötzlich. Sie mickerten vor sich hin und waren einfach weg. Ich hatte zunächst Schnecken im Verdacht, die in meinem Gewächshaus gerne mal für einen unkontrollierten Formschnitt sorgen. Die waren es aber nicht. Da ich mit Ameisenkorn bislang recht gute Erfahrungen gemacht habe bei der "Behandlung" von Fraßfeinden, wurde das mal drüber gestreut und oh Wunder, der unerklärliche Lithops-Sämlingstod hatte ein Ende.
Übrig geblieben war ein trauriges Häufchen, nix grüne Wiese.

Den Winter über kamen diese Reste nun in den Wintergarten, wo sie ohne jeden Tropfen Wasser bis vor drei Tagen ausharren mussten.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Von den "unzähligen" sind jetzt zwar nur noch ein paar übrig geblieben  aber vielleicht ist das auch ganz gut so - wo hätte ich die denn alle lassen sollen?

Gruß Henning

Natürliche Selektion (in Kultur) - auch schön! Nur die wirklich steinharten Kerle und Mädels schlagen sich halt durch ...