Felsenkies

Ich finde, neben die Themen Akadama und Katzenstreu passt hervorragend die Frage : Habt ihr bereits Erfahrungen mit Felsenkies gesammelt ?
Ich befinde mich momentan dabei, Substratstoffe zu ordern und stolperte dabei auch über das Angebot von Kakteen Koch. Sie bieten Felsenkies an, welcher aus Granitgrus und Lehm bestehen soll- Sie empfehlen ihn für KuaS allgemein (Hauptzuschlagstoff) und bieten im Text sogar Kostproben für interessierte Unerfahrene an. Bestellt hab ich mir bereits 10 kg, muss aber nun die Erstbesteller-Prozedur mit Vorkasse hinter mich bringen. Falls sich jemand damit auskennt : Gibt es hier Erfahrungen mit Kombinationen aus Felsenkies und anderen Zuschlagstoffen als Substrat für KuaS ?

http://kakteen-koch.1a-shops.eu/

Hi
Felsenkies? Höre ich zum ersten mal!
Naja, als Liebhaber von epiphytischen Kakteen muss ich mich auch eher mit anderen "Stöffchen" rumschlagen.

Aber wenn du deine Kostprobe erhalten hast, lasse es uns wissen wie der Kies schmeckt! Von der Farbe her könnte es in Richtung Vollmilchschokolade gehen

Erfahrungen sind das bei mir nicht, aber Granitgruß ist in meiner Vorstellung scharfkantig, schwer und unter normalen Bedingungen chemisch inert (also "reaktionslos" und ohne Speichervolumen).
Bin also eher Skeptisch, ob es vorteilhaft einzusetzen ist. Zudem gibts die nicht angewitterte Version (Granitsplitt) bei uns in der Stadt als Streugut kostenlos und an Lehm kommt auch fast jeder so ran. Ich lasse mich aber gerne von Erfahrungen eines besseren belehren. Es gibt ja auch bei Granit verschiedenste Zusammensetzungen und "Gruß" ist wie gesagt bereits angewittert ....

Hallo,

als Auslöser für diesen Thread will ich mich hier natürlich auch zu Wort melden. Wie hier schon richtig beschrieben wurde ist der Felsenkies eine Mischung die hauptsächlich aus Granit, Lehm und ein paar wenigen anderen Gesteinen besteht.
Wie Tim's Reaktion deutlich zeigt, wird Granit(grus) von vielen für absolut uninteressant gehalten. Ich muss gestehen, dass auch ich nicht mal annähernd daran gedacht hätte Granit mit in mein Substrat zu mischen. Einige Eigenschaften von Granit sprechen auch nicht gerade dafür ihn zu verwenden. Zum Beispiel kann Granit keine Nährstoffe speichern und wenn man Granitgrus (fast) pur verwenden möchte (sagen wir zu etwa 80%), kommt man um das Anstauen nicht herum, weil das Wasser zu schnell durchrauscht.
Schlagartig korrigiert wurde meine Meinung allerdings als ich vor 3 Jahren mit meinem OG-Vorstand einen Sammler besucht habe, dessen (sehr schöne) Sammlung in fast purem Granit stand.
Erst dachte ich er würde es nur zum abstreuen verwenden, aber er erklärte mir dann, dass sein Substrat fast nur aus Granit besteht, und dass die eigenschaften von Granit von vielen absolut unterschätzt werden. Weiterhin erzählte er mir, dass Granit sehr lange leicht feucht bleibt, wenn es sich einmal vollgesaugt hat und dass die Kakteen diese milde Feuchte lieben.
Seine Sammlung untermauerten seine Aussagen absolut, also begann ich selbst auch etwas mit Granitgrus zu experimentieren. Bisher kann auch ich Granit nur weiterempfehlen.
Auf den Felsenkies kam ich erst später, aber auch er hat sich als sehr geeignetes Substrat erwiesen und wird, wie ich mittlerweile weiß, von einigen Sammlern schon seit langem verwendet. Ein Nachteil vom Felsenkies ist allerdings noch, dass er auch Feine Anteile hat und dadurch das Substrat zusammenbackt, wenn man zu viel von ihm untermischt.

Bekanntlich sind aber eigene Erfahrungen am Besten; deshalb auch das Angebot mal eine kostenlose Probe zu testen.

Bei weiteren Fragn stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.

gruß Leon

Moin zusammen,

ich habe den Felsenkies ausgetestet und muss sagen, dass ich sehr damit zufrieden bin und ich würde ihn auch immer weiterempfehlen.
Sehr gut bei mexikanischen Kakteen geeignet!

Hallo,

bei diesem "Felsenkies" kommen m. E. nur die feinen Bestandteile zu tragen. Die gröberen Bestandteile wirken - denke ich - lediglich als Verringerung des von der Pflanze nutzbaren Topfvolumens. Granit an sich nimmt ja aufgrund der fehlenen Porösität kein Wasser auf. Nur zwischen den Partikeln kann sich durch die Kapillarwirkung Wasser halten, was bei diesem sehr feinen Substrat aber durchaus mehr als ausreichend sein kann. Ich denke nicht, daß das Wasser beim Gießen da "nur so durch" geht. Die gröberen Betandteile verbessern die Wasserführung übrigens auch nicht, obwohl das oftmals fälschlich angenommen wird. Es ist lediglich nicht so viel Substrat im Topf, welches die Feuchtigkeit halten kann. Plastikstücke hätten den selben Effekt.


@Echinopsis,

kann man alle mexikanischen Kakteen über einen Kamm scheren? Immerhin gibt's in diesem riesigen Land auch Kakteen aus recht feuchten, tropischen Zonen.

Grüße
Alex

Gut, ich habs bisher bei Gattungen wie Ariocarpus, Aztekium, Strombocactus, Pelecyphora, Obregonia, Mammillaria, Geohintonia, Turbinicarpen angewendet. Dabei hatte ich gute Erfahrungen gemacht.
Die restlichen Mexikaner wurden bisher noch nicht getestet!

Leon schrieb:Nur zwischen den Partikeln kann sich durch die Kapillarwirkung Wasser halten, was bei diesem sehr feinen Substrat aber durchaus mehr als ausreichend sein kann.

ich gebe aber zu bedenken dass es auch Totwasser gibt, H²O welches an die Poren des Gesteins gebunden ist und somit für Pflanzen nicht verfügbar ist. Je feinporiger desto mehr Saugdruck, desto mehr Totwasser welches nicht pflanzenverfügbar ist. Erde feucht, nutzt aber den Pflanzen nix

Hallo zusammen !

Also ich hab mir auch mal eine Kostprobe geordert . Nun bin ich aber gespannt ! weil ich in mein Substrat auch Thüringer Lehm mische , also recht feine Bestandteile , werde ich mir diesen Zuschlagstoff mal zur Gemüte führen ;-)

Vielen Dank nochmal auf diesem Weg, Leon !!!

Ich danke schonmal für die bisher sehr inspirierende Debatte. Ich finde auch erfreulich, dass Leon so schnell aufmerksam wurde und nochmal ins Detail ging ( wusste nicht, dass der Versender des Artikels im Forum anwesend ist ). Nun bin ich auch mal gespannt auf meine Lieferung. Meldem ich wieder zu Wort, wenn ich den Felsenkies in der Hand gehalten habe (... und diese dabei anatomisch unverändert geblieben ist ).