Orchideen 2015 - 2018 Teil 2

Seit etwa 1 1/2 Jahren beschäftige ich mich ein wenig und unregelmäßig mit der in-vitro-Anzucht von Pflanzen. Da ich für die verwendeten Materialien wenig ausgeben wollte, habe ich anfangs einzelne Rückschläge (Verkeimung der Gefäße) erlitten, später dann mehr Erfolg gehabt. Mittlerweile habe ich zahlreiche Gläser mit Ablegern von Phalaenopsisorchideen, einzelne auch schon in gespannter Luft in Moos gepflanzt sowie Ableger von Pleione limprichtii auf dem sterilen Substrat.

Bisher finde ich diese spezielle Art der Pflanzenzucht sehr interessant. Die meisten Orchideen wären anders auch kaum gezielt zu vermehren.

Gibt es Mitstreiter? Hat schon jemand Erfahrung gesammelt, vielleicht auch mit anderen Pflanzen?

Hier ein Foto von Gefäßen unter der 12W Pflanzlampe:

An Aussaat habe ich mich noch nicht rangewagt, aber Flaschenkinder grossziehen, klappt meist ganz gut.

Hier nochmal das "Zwischenresultat" der in-vitro-Aussaat. Einzelne Orchideen wurden aus verschiedenen Gründen ausgepflanzt
(z.B. ein Glas war heruntergefallen, ein anderes spät verpilzt ....).

Bisher, nach ca. 8 Monaten, wachsen alle sehr langsam vor sich hin und ich hoffe damit, dass der erfolgreiche Abschluss des
Projektes mit dem Heranziehen einer blühenden Orchidee in 1-2 Jahren glücken wird. PS: zuletzt war es wohl etwas feucht im
Gefäß, das Moos wurde von Algen bedrängt.

Wie alt sind die da auf dem Foto? Die sehen noch sehr klein aus, da finde ich 1-2 Jahre sportlich.

Die sind auch noch sehr klein, allerdings schon 1 1/2 Jahre alt. Ich glaube unter optimalen Bedingungen kann man sie schneller heranziehen,
allerdings bin ich soweit zufrieden. Vermutlich sind drei Jahre bis zur Blüte nicht unbedingt unrealistisch (leider)

Moin Plipp,
gratuliere, das ist ein schöner Erfolg!
Ich habe es mal mit Pleionen versucht und bin immerhin bis zu 3-4mm großen Pflanzen gekommen. Die Verlustrate war allerdings riesig und so habe ich das nicht wiederholt. Kakteen säen ist sehr viel einfacher...

So wie Du wollte ich nicht viel ausgeben, habe also Babynahrungsgläser mit gekauftem Nährboden gefüllt und über Wasserdampf die mit Chlorbleiche sterilisierten Samen aufgebracht. Von 10 Gläsern waren dann schon mal 3 kontaminiert. Von den restlichen gab es bei 4 Gläsern eine Keimung. Irgendwann mußte man dann die Kleinen umlegen und ab da ging es dann bergab. Nur 3 kleine Pflanzen haben bis zur oben angegebenen Größe überlebt.

Fazit. Viel Arbeit, giftige Dämpfe und wenig Lohn der Mühe. Mit besserer technischer Ausstattung kann man aber auch wesentlich bessere Ergebnisse erzielen. Das geht allerdings ins Geld...

LG,
Nils

Hallo Plipp, Deine Doku verfolge ich mit Interesse.
Wie geht es denn den Pleionen? Verstehe ich das richtig, dass Du die Bulbillen auf das Nährmedium aufbringst? Ich pflanze diese immer Ende Februar in Anzuchterde. Auch die ganz kleinen (sehen aus wie ein Q-Tip) Im Herbst haben sie dann schon eine schöne Größe und nach einem weiteren Jahr können sie bereits blühen (Pleionen limprichtii).

Ich habe 7 Glasbehälter mit Sämlingen von Pleione limprichtii. Ich habe eine Samenkapsel vor 2 Monaten gesät.

Hier ein unscharfes Foto von den Keimlingen:


Mein größtes Problem ist weiterhin die Verkeimung der Gefäße. Bisher habe ich es geschafft, nahezu ohne Ausfälle
Behälter mit Medium zu produzieren. Das klappt mit dem Schnellkochtopf für 40€ jetzt endlich zuverlässig. Bei bereits
geöffneten Samenkapseln muss man die Samenkörner desinfizieren. Das ist eigentlich nicht so schwer, aber irgendwie
bleiben doch teils Keime übrig und Pilze oder Bakterien wachsen. Ich säe (bisher) nur aus ungeöffneten Kapseln, die ich
in Alkohol tauche und dann über einer Flamme von außen sterilisiere. Schneidet man die seitlich an und klappt sie auf,
befindet sich darin dann sauberes Saatgut.
Wie schon gesagt, ich finde die in-vitro-Anzuchtmethode interessant, sie ist aber auch aufwendig. Ich erhoffe mir, mit
ein bisschen mehr Erfahrung die ein oder andere "heikle" Pflanze selbst anziehen zu können und sehe das Ganze
somit als Herausforderung.

Dieses Jahr überrascht uns unser Frauenschuh. Er treibt 2 Blütenstengel - die Vorjahre nur einen:




Das besondere scheint allerdings an der schon offenen Blüte zu entstehen.
Ich vermute, dass es eine weitere Knospe ist. Ob das üblich ist, weiß ich nicht.


Freundliche Grüße
Matthias

Hallo Mathias, das ist definitiv noch eine Knospe. Sie wird wahrscheinlich erst blühen, wenn die erste verblüht ist.
Meine "Amerikanische Hybride" schiebt auch die erste Knospe, das dauert aber noch bis zur Blüte.

Gruß Didi