Sulcorebutia mentosa var. albissima
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Sulcorebutia mentosa var. albissima
Sulcorebutia mentosa var. albissima
Sulcorebutia albissima ist in mancherlei Hinsicht ein schwieriges Taxon. Erstens sollte sie eigentlich nicht so einsam im Artrang herumstehen, denn sie gehört als Varietät in den Komplex von S. mentosa. Dorthin wurde sie erst 2008 von Gertel und de Vries umkombiniert - allerdings als Weingartia, weshalb der Varietätsname bei Sulcorebutia nicht zur Verfügung steht.
Dem wurde durch Gertel (2015) Rechnung getragen weshalb das Taxon nun Sulcorebutia mentosa var albissima heißt.
Der zweite Punkt ist der Name selbst, der Vorstellung einer blütenweißen Sulcorebutia vermittelt. Leider ist in Wirklichkeit nur ein winziger Bruchteil der Pflanzen tatsächlich weiß bedornt.
Die ersten Pflanzen dieser Art kamen in den 1970er Jahren unter dem Namen "S. albida" von Knize (KK1567). Es kann als gesichert angenommen werden, dass Sendungen von Knize unter diesem Namen und Feldnummer im Laufe der Jahre immer wieder von anderen Standorten kamen und dass Knize selbst nicht wusste, von wo überall sein Material kam. Unbestritten ist allerdings, dass auf diese Weise herrliche Pflanzen in unsere Sammlungen kamen.
Fred H. Brandt beschrieb 1980 eine (vielleicht seine einzige) davon als Weingartia albissima. Pilbeam (1985) kombinierte sie zu Sulcorebutia um. Die Herkunftsangabe "Sucre" bei Brandt ist falsch! Diese Sulcorebutia gibt es bei Sucre nicht. S. albissima kommt ausschließlich in der Umgebung von Aiquile vor.
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Sulcorebutia mentosa var. albissima KK1567 - eine der alten Importpflanzen von Knize mit weißen Dornen
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Sulcorebutia mentosa var. albissima KK1567 - ebenfalls von Knize, aber nicht mehr richtig weiß
Nach den ersten Reisen von Heinz Swoboda wurde klar, dass S. mentosa var. albissima ein extrem variables Taxon sein würde, das auf engstem Raum eine unglaublich Vielfalt entwickelt hat.
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Sulcorebutia mentosa var. albissima HS13/75
Solche stark abweichenden Formen von S. mentosa var. albissima bewogen Slaba & Sorma (2005) ein Hybridtaxon zu beschreiben, das angeblich durch Kreuzung von S. mentosa und S. albissima entstanden sein soll.
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Sulcorebutia mentosa var. albissima HS13/19
Das Bild von HS13/99 wurde entfernt (24.4.2024), weil Zweifel an der Richtigkeit der Pflanze bestehen.
Swoboda fand HS13 neben der Straße von Mizque nach Aiquile, während HS24 neben der Piste Aiquile zur Cuesta Santiago vorkommt. Hier liegt das Hauptverbreitungsgebiet von S. mentosa var. albissima.
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Sulcorebutia mentosa var. albissima HS24
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Sulcorebutia mentosa var. albissima HS24
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G210/1
Zwischen Aiquile und Santiago findet man in Höhen zwischen 2500 und 2650m, je nach den örtlichen Gegebenheiten entweder unterschiedliche Formen von S. mentosa v. albisssima oder S. mentosa v. swobodae, ohne dass man sagen könnte, warum gerade hier die eine oder dort die andere wächst.
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S. mentosa var. albissima G210/2
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G210/5
Der Formenreichtum ist ungeheuerlich. In Sichtweite voneinander, gibt es Populationen mit eher abstehender Bedornung (G210) oder solche mit kurzen anliegenden Dornen (G64) und dazwischen immer wieder S. mentosa v. swobodae.
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/1
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/3
Die Farbe der Dornen reicht von weiß (habe ich selbst nie gefunden) über gelb, alle möglichen Brauntöne bis fast schwarz.
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/5
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Sulcorebutia mentosa var. albissima EK7106 Klon 89.067
EK7106 ist identisch mit G64. Ebenfalls hierher gehört FK124 (Kühhas) und WF40 (W.Fischer).
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G212/4
G212 ist durchweg kurz und anliegend bedornt. Ihr Fundort ist eine etwas abgelegene Stelle, nur etwa 500m vom Standort von S. mentosa v. swobodae G63 entfernt.
Alle bisher gezeigten Fund kommen von westlich Aiquile. Swoboda fand aber auch östlich und südöstlich von Aiquile vergleichbare Pflanzen (HS119 in der Umgebung von Pirhua Pirhua). Letztere wurden zeitweise als Sulcorebutia bruchii angeboten. Kunte et al. (2015) beschrieben diese Pflanzen als Sulcorebutia sedae. Ich halte die Beschreibung für völlig überflüssig, denn bei der riesigen Variationsbreite von S. mentosa v. albissima, passen die Pflanzen von Pirhua–Pirhua aber auch HS100 etc. von nördöstlich von Aiquile mühelos hinein. Der einzige sichtbare Unterschied sind die etwas kleineren Blüten der hier angesprochenen Sulcorebutien. Ich habe inzwischen einige Klone von LH1579, leider noch keine Bilder einer blühenden Pflanze. Jan Kristin war so freundlich mir ein Bild einer seiner Pflanzen zu überlassen.
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Sulcorebutia "sedae" LH1579 - Foto Jan Kristin
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Sulcorebutia mentosa var. albissima HS100a
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Sulcorebutia mentosa var. albissima HS119 - ehemalige S. bruchii nom. nud.
Literatur:
Brandt, Fred H. (1980): Weingartia albissima Brandt spec.nov.
Kakt.Orch.Rundschau 5 (1): 1-4
Pilbeam, John (1985): Sulcorebutia and Weingartia – A Collector`s Guide – Sulcorebutia albissima (Brandt) Pilbeam comb. nov., S.37-38; Verlag B.T. Batsford LTD:, London
Slaba Rudolf & Sorma Vladimir (2005): Prírodní hybrid Sulcorebutia X erinacea Slaba et Sorma hybr. nova. Kaktusy, 41 (1): 10-13
Gertel, W. & de Vries J. (2008): Sulcorebutia [IV] A revision of the species of the central distribution area – Cactus & Co. 11 (4): 237-265
Gertel, Willi (2015): Notwendige Kombinationen innerhalb der Gattung Sulcorebutia.
Gymnocalycium, 28 (3): 1165-1170
Kunte, Libor (2013): Novy druh sulkorebucie - Sulcorebutia sedae Hertus, Horácek, Kunte spec. nova.
Kaktusy, 49 (4): 122-125
Sulcorebutia mentosa var. albissima nach Fundorten (Feldnummern)
Um den eigentlichen Beitrag nicht zu unübersichtlich werden zu lassen, zeige ich zusätzlich Bilder meiner Funde nach Feldnummern geordnet im Anschluss. Alle Fundorte liegen ca. 5-7 km westlich von Aiquile.
G64/1, 3 und 5 im Textteil
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/2
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/6
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/7
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/8
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G64/10
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Sulcorebutia mentosa var. albissima EK7106 - Klon 89.066
EK7106 ist identisch mit G64. Die mir vorliegenden Klone sind mehr oder weniger schwarz bedornt, weil ich mir ganz gezielt Sprosse von dunklen Klonen habe geben lassen.
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Sulcorebutia mentosa var. albissima EK7106 - Klon 89.069
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G210/3
Bilder der Klone 1 und 5 finden sich weiter oben im Textteil
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G210/4
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G212/1
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G212/2
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G212/3
Ein Bild von G212/4 findet sich oben im Textteil
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G212/5
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Sulcorebutia mentosa var. albissima G212/6
7.3.2018 - Bilder erneuert, kleine Änderung am Text
24.4.2024Bild HS13/99 entfernt
sulco-willi- Fachmoderator - Sulcorebutia
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